Optiker-Forum

GodEmperor hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es wirklich nötig ist, den anderen genannten Personengruppen (Die dort genannten Erkrankten und die wirklich Systemrelevanten) durch Vordrängeln, sei es durch Geltungssucht oder Angst, was weg zu nehmen.
Friseure stehen länger sehr dicht am Kunden, im Einzelhandel sind deutlich mehr Menschen unterwegs und das auch dicht an dicht (Gemüseabteilungen anyone?), außerdem begrabbeln die Leute alles mit ihren Fingern nachdem sie sich im Auge gekratzt haben. Aber Optiker! Jahaaa, die müssen mal wieder ne Extrawurst kriegen. Lasst uns da alle anrufen bis die sagen "Gebt es diesen Vollpfosten, sonst nerven die noch weiter rum.". So will ich jedenfalls nicht an meine Impfung kommen.

Nein, um Vordrängen geht es nicht!
Ich mache LowVision Beratung, Kontaktlinsenanpassung und Refraktion, wahrscheinlich wie viele unserer Kollegen. Das geschieht im Minimalabstand von bis zu 30 cm.
Das Durschnittsalter unserer Kunden ist 40+ Range 6 bis 95!, so und was ist mit diesen Personen, die ich irgendwie anfassen muss? Auf der Stirn steht weder + noch - für Positiv oder negativ.
Es geht also auch um Schutz von Personen, die im höheren Risikobereich sind.

Die Mitarbeiter einer Gemüseabteilung sehe ich nur aus der Ferne und richtig ist, Friseure arbeiten genauso dicht wie wir.
Aber, und das ist ja das Schöne bei uns, wir können entscheiden, ob wir etwas wollen oder nicht. Zumindest weitgehend. Und wenn irgendwo im Lande Impfstoff übrig ist, ganz einfach, weil man es nicht will, sollte es möglich sein, diejenigen zu impfen, die wollen. Das derzeit Astrazeneca geblockt ist hat rechtliche Gründe und das ist aus meiner Sicht auch korrekt. Nur erkenne ich nicht, warum Podologen, Psychiater und Logopäden eine andere Risikogruppe sind als Akustiker und Optiker.

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Das Durschnittsalter unserer Kunden ist 40+ Range 6 bis 95!, so und was ist mit diesen Personen, die ich irgendwie anfassen muss?

Wenn die alle geimpft sind, sinkt dein/unser Risiko dementsprechend auch.

Ich schließe mich da dem Michael an. Jeden Tag arbeite ich auf aller nächster Nähe direkt am Kunden, sei es für Refra, Zentrierung oder Anpassung. Nicht zu vergessen die ganzen Leute die unverblümt und zufällig ihre Maske abziehen. Von den Kindern die gar keine Maske tragen brauch ich ja nicht von zu reden.

Zu hoch ist einfach das Risiko, dass ich mich selbst und andere anstecke.

An WE's kommen locker 150 und mehr Kunden (zeitversetzt) zu uns ins Geschäft. Seit der Pandemie logischerweise schon mehrere Tausend! Ich bin froh wenn meine Kollegen und ich endlich geimpft sind. Ein Wunder dass bisher noch keiner von uns Positiv war...

Und einen Termin sich setzen zu lassen würde ich nicht als Drängelei bezeichnen. Vor allem nicht wenn man dazu, aus gutem Grunde, berechtigt ist.

Am Ende ist die Impfung ohnehin freiwillig und es soll jedem selbst überlassen sein. Ich für meinen Teil erachte es, mehr als sinnvoll und vernünftig, wenn systemrelevante Berufsgruppen, mit erhöhtem Infektionsrisiko, funktionsfähig bleiben.

nur: wenn es ein erhöhtes Infektionsrisiko gäbe müsste es ja auch bereits viel erkrankte Augenoptiker geben - davon ist mir aber bisher nichts bekannt.

Abgesehen davon gelten ja Hygieneregel. Ich kenne natürlich nur die für Schleswig-Holstein, gehe aber davon aus, das alle anderen Länder ähnliche Regeln haben. Und hier gilt:

1. alle Kunden müssen immer eine medizinische Maske tragen
2. wenn der Kunde diese abnehmen muss ist entweder ein Abstand von mindestens 1.5 m einzuhalten oder der Kunde muß einen aktuellen negativen Corona-Test nachweisen. Aktuell heisst Schnelltest max. 24 Std, PCR 48 Std.
3. Wenn ich am Kunden arbeiten muss (z.B. anatomische Anpassung, Richten) reicht die ansonsten notwendige FF2-Maske nicht aus sondern es muß noch ein Gesichtsschild getragen werden
4. Das gilt natürlich auch alles im Refraktionsraum

also ist die Gefährdung eigentlich bestenfalls bei der Refra/CL (und auch nur kurzzeitig) - also auch "nur" für die Meister!

PS: bei mir halten sich alle Kunden an die Maskenpflicht (von 3 bis 103) so wie oben beschrieben.

Ungeachtet Deiner Einstellung Robin,
Ba Wü hat den Forderungen nachgegeben und Akustiker und Optiker zur Impfgruppe zugelassen.

Ich gebe Dir dahingehend Recht, dass unter Berücksichtigung von Hygiene und Abstand nicht viel passieren dürfte.

Persönlich ist es mir in vielen Dingen nicht erklärbar wie staatliche Stellen arbeiten. Aber das ist ein anderes Thema.

Lichtverbieger hat geschrieben:......
Ich hab mich und meine einzige Mitarbeiterin also für einen Impftermin angemeldet vor ca. 3 Wochen. Hat nur 1 Woche gedauert, dann hatte ich einen Termin, seit letzten Mittwoch hab ich die 1. Dosis intus.

Geht also, in RLP.

nachdem sich der lichtverbieger nicht mehr meldet, mache ich mir ernsthaft Sorgen....

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Nein, um Vordrängen geht es nicht!

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Nicht aufregen, sondern anrufen. 116 117 erst wenn die 12.534 Optiker angerufen haben, wird sich da was bewegen.[...]
Daher weiter auf die Füsse treten, bis man lästig ist und dann tut sich auch etwas.

Du rufst hier zum "Rumnerven" auf, um etwas zu erreichen, das "uns" noch gar nicht zusteht. Das ist Drängeln.

Roland A. Frank hat geschrieben:nachdem sich der lichtverbieger nicht mehr meldet, mache ich mir ernsthaft Sorgen....

GodEmperor hat geschrieben:

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Nein, um Vordrängen geht es nicht!

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Nicht aufregen, sondern anrufen. 116 117 erst wenn die 12.534 Optiker angerufen haben, wird sich da was bewegen.[...]
Daher weiter auf die Füsse treten, bis man lästig ist und dann tut sich auch etwas.

Du rufst hier zum "Rumnerven" auf, um etwas zu erreichen, das "uns" noch gar nicht zusteht. Das ist Drängeln.

Roland A. Frank hat geschrieben:nachdem sich der lichtverbieger nicht mehr meldet, mache ich mir ernsthaft Sorgen....

12.534 Optiker-Geschäfte mal ca. 3 Angestellte meinst du?

Wer wirklich der Meinung ist, als Augenoptiker oder Akustiker nicht einem erhöhten Risikobereich zu arbeiten, und somit nicht schützenswert wäre, der tut mir sehr leid. Ich bin der Auffassung, das unsere Berufsgruppe seit einem Jahr genauso bemerkenswert dazu beigetragen hat, dass Menschen jeden Alters arbeiten, zur Schule gehen und ihre aktuelle Freizeit genießen können. Das geschieht zum Teil in 20 cm Entfernung. Aber wem muss ich das erzählen.
Das Risiko, an diesem Virus zu erkranken, kann mittels Hygiene und Abstand und Kontaktvermeidung reduziert werden.
In unserem Berufen ist das nur begrenzt möglich.

Ich konnte in den mittlerweile unzähligen Gesprächen mit Mediziner, Impfärzten, Endverbraucher und sonstigen nur Zustimmung erkennen.
Sogar Gruppenmitglieder, die aktuell zur Impfung anstehen, erkennen die Notwendigkeit und den Sinn und sehen überhaupt kein Vordrängen.

Aber wie es immer so ist, man kann es keinem recht machen.
Also, macht das Beste daraus und vor allem bleibt gesund.

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Nicht aufregen, sondern anrufen. 116 117 erst wenn die 12.534 Optiker angerufen haben, wird sich da was bewegen.[...]
Daher weiter auf die Füsse treten, bis man lästig ist und dann tut sich auch etwas.

Nochmal: Das ist Drängeln. Nicht das was jetzt ist mit der Priorisierung.

GodEmperor hat geschrieben:Nochmal: Das ist Drängeln. Nicht das was jetzt ist mit der Priorisierung.

Nochmal: Nö, ist es nicht.

Mal aus der Sicht eines Kunden:

Warum soll es drängeln sein?
Ich sehe euch in der gleichen Range wie es Ärzte, Arzthelferinnen und Co sind. Frisöre sehe ich eine Range dahinter. Sie müssen weniger face to face arbeiten. Die 2 Minuten die es braucht zum Pony schneiden und das machen sie noch dazu seitlich sind nicht so relevant. Ansonsten stehen Frisöre hinter dem Kunden. Da finde ich es bei Kosmetiker/innen wichtiger wegen Gesichtsbehandlungen.

DI Michael Ponstein hat geschrieben:

GodEmperor hat geschrieben:Nochmal: Das ist Drängeln. Nicht das was jetzt ist mit der Priorisierung.

Nochmal: Nö, ist es nicht.

Soll ich auch groß schreiben? Nur weil ich nicht deiner Meinung bin, heißt es nicht, dass ich dich hasse oder dich albern finde, also werde nicht laut. (ist das RealLife-Äquivalent zum groß schreiben.)

Pass auf, ich erkläre es nochmal, wie ich es meine:
Ich empfinde es NICHT als vordrängeln, wenn wir wirklich dran sind. Vordrängeln ist es, wenn Drölfzigdutzend Leute irgendwo anrufen um "auf die Füsse zu treten". Rumnerven bis man schneller dran ist, ist drängeln.

Mal anders:
Mensch in der Schlange: "Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor? Darf ich vor?"
anderer Mensch vor ihm: "JA! Geh vor!"
Ist gedrängelt.

Tut mir leid, dass ich nicht deiner Meinung bin, Michael. Komm damit klar.

vor allem, wenn man dann auch noch eine Telefonnummer für die Quengelanrufe empfiehlt, die nur für die Imftermine aber eben nicht für die Priorisierungen zuständig ist. Da schädigt man nur die entnervten alten Menschen, die keine Möglichkeit haben, den Termin per Internet zu vereinbaren. Das macht das Impfen dann auch nicht unbedingt schneller!