Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

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bastelwastel68
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Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von bastelwastel68 »

Hallo zusammen!

Seit 25 Jahren habe ich, damals 19*, Gleitsichtgläser - mineralisch.
*(Angeborene Akkommodationsschwäche)
Der damalige Optikermeister verstand es mir Gläser einzubauen, mit denen ich wunderbar klar kam.
Über die Jahre gab es von Zeit zu Zeit was Neues, immer stets mit optimaler Sehschärfe, nah wie fern. Über Glashersteller /-Typen wurde nie diskutiert - er wusste was der Kunde braucht.
Das Problem ist nun, den alten Herrn gibt es nicht mehr. :(
Das größere Problem ist, dass drei verschiedene Optiker es nicht geschafft haben ein Gleitsichtglas zu verwenden, mit dem ich in der FERNE gut sehe! :( :( :(

Die alte Brille war zum Zeitpunkt des Glasbruchs etwa 9 Jahre alt = Fern-Sehleistung: 100%
R = Sph -3,00 - Add +3,0
L = Sph -2,75 - Add +3,0
Progressionszone: Geschätzte 20 mm
Glashöhe: 35 mm (Ovale Form)
Glasart/Hersteller: Unbekannt (Markierungen nicht mehr erkennbar)

1. Brille; Optikerladen X, vom Inhaber persönlich behandelt:
R = Sph -2,00 - Zyl -0,50 - A 92 - Add +3,0
L = Sph -2,00 - Zyl -0,50 - A 65 - Add +3,0
Glasart: Hoyalux GP LHI2 1.6 / MC 75mm (Halbrandlos, eckig, Glashöhe 34 mm)
Von der Änderung der Fernwerte war ich zunächst etwas irritiert. Die Werte mit Messbrille gegengeprüft -> erstaunlich gutes Sehen. (Fast alle Landoltringe in der untersten Zeile richtig erkannt.)
Aber dann die Ernüchterung mit der neuen Brille:
Anstelle des gewohnten Fernbereiches hatte ich bis zum oberen Glasrand nur einen sehr engen Kanal, ja fast Strich, in dem die Fern-Schärfe gut war. Jedes Objekt in der Ferne musste anvisiert werden. Während der Autofahrt Schilder zu lesen war damit eine unüberwindbare Herausforderung.
Daraufhin hat mich der Chef des Hauses noch mal hinter seinen Phoropter gesetzt und ist zum selben Ergebnis gekommen wie vormals. Seine achselzuckende Erkenntnis: Die Brille/Gläser zu Hoya zur Überprüfung zu schicken. „Das wäre der erste Fall bei dem Hoya fehlerhafte Gläser geliefert hätte.“
Nach zwei Wochen des Wartens wurde mir mitgeteilt, dass die Gläser verschwunden wären. Im Zuge des Gesprächs lies ich mich vom Chef überreden, die Addition auf +1,5 zurück zu nehmen. „Drei ist viel zu viel“. Ich ließ es auf einen Versuch ankommen.
Neue Gläser (in der Nähe zu stark) und wieder nur ein „Fernkanal“ trotz seiner Aussage; optimaler Anpassung.

2. Brille; Optikerkette A
R = Sph -2,75 - Zyl -0,25 - A 107 - Add +2,5*
L = Sph -2,50 - Zyl -0,50 - A 67 - Add +2,5* (* hab mich auch bequatschen lassen)
Glasart: Gradal Top E Super ET (Eckige Form, Glashöhe 35 mm)
Auch hier habe ich nach der Phoropter-Prozedur mit der Messbrille sehr gut gesehen.
Das Resultat war dann ähnlich ernüchternd wie im Optikerladen X. Ebenfalls ein schmaler Fern-Kanal, der sich zum oberen Glasrand hin nur minimal erweiterte.
Zweiter Versuch: Die Werte von meiner ALTEN Brille 1:1 übernommen -> gleicher „Fernkanal“. :(

3. Brille; Optikerkette F
R = Sph -2,25 - Zyl -0,50 - A 107 - Add +3,0
L = Sph -2,25 - Zyl -0,50 - A 58 - Add +3,0
Glasart: Rodenstock/ HC GS FBI 60/65 (Eckige Form, Glashöhe 34 mm)
Ja, was soll ich sagen... :( :( :(
Im zweiten Anlauf beim Optiker F hat man die o. g. Gläser zwei mm weiter nach unten geschliffen. Der „Kanaltrichter“ zum oberen Glasrand hin ist dadurch zwar etwas breiter geworden, aber immer noch inakzeptabel. Schätzungsweise nur ein Drittel des Fernbereichs, den meine alte Brille hat.

Wer kann helfen?

Vorab vielen Dank für zielführende Tipps zum richtigen Mineral-Glashersteller & Typ!

(Sorry für den vielen Text!)

LG
bastelwastel68
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optikgutachter
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von optikgutachter »

Zum Thema: "Glasart/Hersteller: Unbekannt (Markierungen nicht mehr erkennbar)"

Schick mir Deine bisherigen Gläser um ggf. doch noch rauszufinden, was das gewesen war.
Mikrogravuren sind nicht immer vorhanden, es gibt auch andere Markierungen.
Kontaktaufnahme über PN, bitte.

"Ich garantiere zwar für gar nichts, aber das halte ich auch !" :wink:

Gruß optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von prüflingsprüfer »

nimm dieses einmalige Angebot an.....
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bastelwastel68
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von bastelwastel68 »

Hallo optikgut8er,

vielen Dank für das Angebot!
Nur, ich habe keine Ersatzbrille. :(

LG
bastelwastel68
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bastelwastel68
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von bastelwastel68 »

EDIT:
Was ich noch anmerken möchte, bzgl. Markierungen: Die Gläser haben schon ziemliche Gebrauchsspuren und bestimmt ein Dutzend Leute hat nach Markierungen gesucht. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass sie im Neuzustand welche hatten.

LG
Bastelwastel68
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prüflingsprüfer
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von prüflingsprüfer »

bastelwastel68 hat geschrieben:Ich kann mich auch nicht erinnern, dass sie im Neuzustand welche hatten.
brauchsd du auch nicht, die haben welche und die werden auch gefunden
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optikmichel
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von optikmichel »

bastelwastel68 hat geschrieben:
Die alte Brille war zum Zeitpunkt des Glasbruchs etwa 9 Jahre alt = Fern-Sehleistung: 100%


Versteh ich das jetzt richtig? Du läufst momentan mit nur einem Glas rum ?
Und keine Ersatzbrille ??
C
CHW
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von CHW »

Hallo,

wann waren denn die Versuche? Mich irritiert das Gradal Top, gibts seit mindestens 2 Jahren nicht mehr. Zu deinem Problem: Ich vermute, Du hattest ein sogenanntes "hartes" Gleitsichtglas, sowas hat einen ziemlich apprupten (schreibt man das so?) Übergang zwischen Ferne und Nähe. Damit hat man ein sehr breites Fernteil auf Kosten des dann schmalen Zwischenbereichs. Dafür spricht auch die Zeit, vor 24 Jahren gabs sowas viel mehr als heute.
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prüflingsprüfer
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von prüflingsprüfer »

aber nichtsdestotrotz auch heute noch erhältlich
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Licher
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von Licher »

Hallo,

Das es qualitative Unterschiede in Sachen "Sehkanal-breite" gibt hat man Ihnen aber schon erklärt oder?
Weil alle diese Gläser (Die von Fielmann mal ausgenommen, da ich deren Kürzel nicht kenne) sind zwar Markengläser, jedoch jeweils eher einfache Varianten!

Hier ein kleines Bild um Ihnen zu zeigen wovon ich spreche:
Bild

Das mit der evt. gewohnten "harten" Progression kann natürlich auch noch dazu kommen. Gibt Hersteller die sehr lange im Fernbereich bleiben und dann recht ruckartig zum Leseteil übergehn und es gibt Hersteller, die das ganze sehr langsam/weich gestalten. Beides hat seine Vor- und Nachteile und sollte natürlich mit dem Kollegen vor ort dann besprochen werden.

Das wären so meine ersten Ideen die mir einfallen würde zu Ihrem Problem. (natürlich vorausgesetzt das die Refraktion und Zentrierung stimmen)

Achja, habs in Ihrem Text nicht gefunden, aber warum ausgerechnet Mineralglas? Bei mineralischen Gläsern gibt es zwar auch unterschiedlich hochwertige Gleitisichtgläser, man muss jedoch beachten, dass alle Gleitsichtgläser als Kunststoffgläser entwickelt und optimiert werden und Mineralgläser fast mehr ein nischenprodukt ist /wird.

Hoffe konnte etwas weiterhelfen :)
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LöweNRW

Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von LöweNRW »

na ja, die Sehbreite im Fernbereich entspricht ja wohl eher den Werbeversprechen bei den für den Glashersteller idealen Bedingungen.

Trotz teurer Gläser hatte ich noch nie so einen Sehbereich in der Ferne... also alles nur show...
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optidi
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von optidi »

LöweNRW hat geschrieben:na ja, die Sehbreite im Fernbereich entspricht ja wohl eher den Werbeversprechen bei den für den Glashersteller idealen Bedingungen.

Trotz teurer Gläser hatte ich noch nie so einen Sehbereich in der Ferne... also alles nur show...
Also bei mit ist es nicht nur Show. Ich habe bisher Glöeistsichtgläser von drei Herstellern. Essilor Varilux Physio f 360, Hoya ID Mystyle und AVM (einem Lieferant asiatische Gläser, deren Bezeichnung mir nicht mehr einfällt, war aber auch ein Individualglas). Bei allen drei Gläsern habe ich im Fernteil eine nutzbare Breite von gut 90%. der Zwischenbereich reicht in etwa für einen 19" Monitor und im Nahbereich kann ich bequem eine DIN A4 Seite hochkant lesen. Bei den AVM-Gläsern ist der Zwischen und Nahbereich nicht so breit, aber in der Ferne kaum Einschränkungen. Allerdings bei einer Addition von 2,0. Zugestehen muss ich, dass das nicht vom 1. Tag an war, sondern sich erst nach einiger Zeit so eingestellt hat, nachdem mein Sehzentrum gelernt hat, mit den optischen Gegebenheit um zu gehen.

Gruß Optidi
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bastelwastel68
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von bastelwastel68 »

Zuerst, vielen Dank an alle!
optikmichel hat geschrieben: Versteh ich das jetzt richtig? Du läufst momentan mit nur einem Glas rum ?
Und keine Ersatzbrille ??
Nun, das gesprungene Glas wird vom Rahmen zusammengehalten - noch.

@ CHW: Das war in der Tat etwa drei Jahre her - da hatte ich noch nicht das akute Problem. Die beiden anderen Versuche waren eben vor kurzem.

Wegen Ersatzbrille: Ich hab mir heute eine Einstärken "Internet-Brille" bestellt.
Die Vorgänger-Brillen hab ich entsorgt, da man mit diesen aufgrund der berufsbedingt, nahezu unvermeidbaren Funken-Einschläge, etc. nicht mehr wirklich viel gesehen hatte. Die Defektbrille ist auch davon gezeichnet.

Wegen Mineralglas: Ich kann es mir nicht leisten im Schnitt vierteljährlich eine Neue, bzw. neue Gläser zu kaufen - so meine Beobachtung im jüngeren, nicht-Multifokal-Kunstsoff-bebrillten Kollegenkreis. (Ein anderer Kollege schwört auch auf Mineralglas.) Kunststoff verträgt dauerhaft keine Hitze, Lösungsmittel aller Art, Farbspritzer abkratzen, ... Oder gibt es sowas wie "Heavy Duty Plastik"?

Mir ist seit 38 Jahren Brillenbesitz nun das zweite Glas gebrochen. Das Erste fiel vor 30 Jahren aus der Fassung, weil sich unbemerkt eine Schraube gelöst hat. Der zweite Glasbruch jetzt war kurios: Ein Kollege hat mir versehentlich ein Feuerzeug gegen die Brille geworfen.

@ Lichter: Diese Abbildungen zur "Sehkanal-Breite" kenne ich gut. Interessanterweise hat mir jeder der Optiker die ich dann auf diese Abbildungen angesprochen hatte sinngemäß gesagt: "Das dürfen sie nicht so genau nehmen." :-/

Markierung, oder keine Markierung ...
Mal unabhängig davon; wenn es also "hartes" Gleitsichtglas gibt, warum kommt dann keiner der drei auf die Idee dieses zu verwenden???
Wer stellt diese "harten" Gläser her? Ggf. Typbezeichnungen?

LG
Bastelwastel68
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optikgutachter
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von optikgutachter »

bastelwastel68 hat geschrieben: Wegen Ersatzbrille: Ich hab mir heute eine Einstärken "Internet-Brille" bestellt.
Dann benutze diese bitte nicht zur Teilnahme am Strassenverkehr.

Hinweis 1 (Gilt für alle reinen Internetbrillen, egal ob Einstärken- oder Gleitsichtbrillen):
http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... htbrillen2

Hinweis 2 (Über Internetbrillen allgemein):
http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... netbrillen

Gruß Optikgut8er
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Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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bastelwastel68
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Re: Gute (Fern) Gleitsichtgläser - mineralisch - gesucht

Beitrag von bastelwastel68 »

Danke für den Hinweis, aber mir wird nix anderes übrig bleiben.
Mir ist schon klar, dass diese Ware jedem Fachmann der was auf sich hält das Faß mit der Krone ins Gesicht schägt. ;)
Äh... mit einem Spinnennetz-Glas darf ich Auto fahren... also ich tu's.
(Wenn ich nicht Auto fahren darf/kann, dann kann ich nicht arbeiten. Keine Arbeit, kein Geld für eine neue Brille. :P)


LG
Bastelwastel68
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