Hallo quickpauline,
Die ganzen Appelle hier im Forum "Abwarten und Aushalten" sind mir nicht logisch. Meine Brille ist doch für meine Augen da und nicht umgekehrt. Bei nicht passenden Schuhen laufe ich ja auch nicht so lange herum, bis sich die Hornhaut dick genug gebildet hat, damit ich den Schmerz nicht spüre...
genau da täuscht du dich. Unser Auge ist optisch extrem miserabel gebaut, nicht zu vergleichen mit einer Fotokamera, die auf ein tausendstel Millimeter gefertigt ist. Damit der Mensch damit überhaupt was sehen kann, benötigt man das Sehzentrum in unserem Gehirn.
Wenn wir als Baby das Licht der Welt erblicken, sind im Gehirn nur rudimentäre Verschaltungen mit Synapsen und Nervenzellen vorhanden. Der Mensch benötigt
sieben Jahre damit er die verschiedensten Entwicklunsstufen des Sehens durchlaufen. In diesem Zeitraum bilden sich neue Nervenzellen und Verknüpfungen zwischen den Zellen.
Lernen bedeutet das Anlegen von neuen synaptischen Verbindungen und eventuell neuer Nervenzellen. Damit ist nicht nur das Lernen in der Schule gemeint, sondern auch die Gewöhnung an die neue Abbildungseigenschaften der neuen Brille. Betrachtet man ein bekanntes Objekt mit einer neuen Brille, so ist das Bild dieses Objektes auf der Netzhaut anders. Das muss das Gehirn erst einmal lernen.
Für mehr Informationen gibt es einer gute Lektüre. "Auge und Gehirn" von David C. Hubel.
Gruß Optidi, der dieses Buch sehr spannen findet.