Hallo zusammen!
Ich habe ein riesiges Problem mit meinen Sklerallinsen, das mich zur Verzweiflung bringt.
Historie:
Myopie ca. 12 dpt inkl. Hornhautverkrümmung (Brillenwert), irregulärer Astigmatismus rechtes Auge durch Hornhautnarbe nach rezidivierender Herpes Keratitis. Letztere ist seit einigen Jahren gut im Griff durch Aciclovir Rezidivprophylaxe.
Zudem besteht ein ausgeprägtes Sicca Syndrom auf beiden Augen, sodass konventionelle formstabile und weiche Linsen nicht vertragen werden. Die vor 3 Jahren angepassten Sklerallinsen waren DIE Rettung. Visus 1,0 links und 0,7-0,9 rechts (gegenüber 0,8 und 0,05 mit Brille). Zudem war durch das Flüssigkeitsreservoir das trockene Auge super im Griff, es wurden nicht einmal mehr Tropfen benötigt. Linsen konnten ohne Probleme 16 Stunden täglich getragen werden. Währenddessen alle 4 Stunden mit NaCl neu befüllt.
Die Linsen wurden jährlich ausgetauscht (immer mit 0,5 dpt Verschlechterung der Myopie).
Nun im Frühjahr nach Bestellung des 4. Paares von Sklerallinsen plötzlich Probleme. Schlechter Tragekomfort und immer rotere Augen über den Tag verteilt mit extremem Rebound Effekt abends. Leider halten die Probleme sogar noch bis zum nächsten Tag an, sodass die Linsen gar nicht weiter getragen werden können. Das „Einsinken“ in die Bindehaut bestand zwar bei den anderen Sklerallinsen vorher auch, jedoch bildete es sich ca. 20 Min. nach Herausnahme der Linsen zurück und es war auch keine Rötung vorhanden und nicht unangenehm.
Folgendes wurde probiert:
Linsen zum Hersteller zurückgeschickt, hat geprüft ob irgendwas aus Versehen an den Parametern geändert wurde - Fehlanzeige. Haben Linsen noch einmal gereinigt. Probleme bestanden dann aber trotzdem fort.
Anpasserin hat dann die Linsen noch einmal mit Fluoreszin bewertet und am Rand für zu fest/eng/steil befunden. Somit nochmal neues Paar mit flacherer Auflagezone (Basiskurve) am Rand bestellt.
Die Probleme bestehen aber leider unverändert fort.
Als nächstes soll versucht werden: Linsen nochmal mit größerer Wölbung/Scheiteltiefe bzw Tränenreservoir versuchen (durch die Abflachung außen ist das natürlich kleiner geworden). Im nächsten Schritt Linsen von anderem Hersteller probieren.
Zwischendurch (während die neuen Linsen 2x weggeschickt wurden) wurden übrigens immer die alten Linsen wieder problemlos getragen. Die sind nun aber schon 1,5 Jahre alt und haben ja nunmal zu schwache Dioptrien und leiden so langsam auch wohl an Materialermüdung. Inzwischen sind die Augen von den neuesten Versuchen mit den neuen Linsen so gereizt, dass ich gerade auch die alten nicht mehr gut vertrage und zurzeit ein paar Tage Brillenpause mache.
Entzündung und Allergie sind durch den AA ausgeschlossen worden.
Hat jemand so einen Problemfall schon einmal erlebt oder sonst noch irgendwelche Ideen/Tipps? In 2 Wochen habe ich erst den nächsten Termin bei der Anpasserin. Ich weiß, dass man aus der Ferne nicht viel sagen kann und das in die Hände der Anpasserin gehört. Die ist auch super und sehr engagiert. Aber um jeden Ratschlag, mit dem ich mich vielleicht selbst einbringen kann, wäre ich dankbar. Für den Fall des Scheiterns auch über Tipps für Spezialisten im Bereich Sklerallinsen, die man im Raum NRW aufsuchen könnte (ist ja nunmal auch eine Nischenversorgung und da hat nicht jeder Anpasser Erfahrung mit Problemfällen).
Zu den Fotos:
1. Augen mit neuen Sklerallinsen nach ca. 8 Stunden Tragedauer
2. Augen nach Absetzen der neuen Sklerallinsen nach ca. 10 Stunden Tragedauer
3. Augen mit alten Skleralinsen völlig reizfrei
Danke im Voraus und viele Grüße
Kathi