Brillenunverträglichkeit?

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NicoGlasses
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 15. September 2021, 18:05

Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von NicoGlasses »

Guten Nachmittag,

ich habe schon seit 1,5 Jahren (!) Probleme mit meinen Brillen. Ich war mittlerweile 40x (!) bei 5 verschieden Optikern (darunter 2 "kleine", 2 "mittelgroße" und einen "großen" Optiker). Leider konnten zahlreiche Anpassungen und verschiedene Brillengestelle auch keine Abhilfe schaffen.

Ich habe laut der Aussage eines Optikers auf der rechten Seite am Ohrknorpel einen "Punkt" bei dem alle Nervenbahnen des Kopfes zusammenlaufen. Auf diesem "Punkt" halten allerdings normalerweise die meisten Brillen. Also war die Überlegung die Brille an der Ohrmulde bzw. beim "mittleren Knochen" zu befestigen. Auch hier spürte ich auf der rechten Seite einen unangenehmen Druck. Die linke Seite hingegen war davon in den meisten Fällen unbetroffen - egal wie die Brille eingestellt war. Zuletzt wurde mir eine Titan Brille nahegelegt, da das Gewicht insgesamt leichter ist. Als sie hier an dem mittleren Knochen befestigt wurde, spürte ich wie der Druck bis in den Arm ausstrahlt.

Ich bin mit dem Nerven am Ende - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe mir schon verschiedene Sachen anhören müssen. Bei der bekannten großen Kette hat man sich keine Zeit genommen und ich wurde wie am Fließband behandelt. Bei einem kleinen Optiker - bei dem ich auch meine jetzige Brille gekauft habe - habe ich gesagt bekommen, dass es literally MEINE Schuld sei, dass ich so sensibel sei und dass ich nie eine Brille finden werde. Es ist in etwas so als würde mir ein Arzt sagen, dass ich selbst Schuld bin, dass ich ein schwaches Immunsystem hätte. Generell erlebe ich, dass oft versucht wird dem Kunden etwas anzudrehen - egal ob "kleiner" oder "großer" Optiker - und eine tiefgründige Beratung kurz kommt. Bislang konnte ich bei den "mittelgroßen" Optikern die professionelleste Beratung erleben. Dafür war die Glaswertbestimmung bei dem "kleinen" Optiker genauer. (So mein subjektiver Eindruck)

Meine Frage wäre, ob es einen Brillenrahmen gäbe, bei dem man dieses Problem mit dem sensiblen Nervenbahnen umgehen könnte oder ob es so etwas wie eine "Brillenunverträglichkeit" wirklich gibt. Meine erste Brille hatte einen recht dicken Rahmen und war mit einem Federscharnier versehen. Man konnte die Brillenbügel auch leicht in sich biegen und die Spannung konnte über einen 90 Grad Winkel hinausgehen. Sie war zwar nicht gerade die leichteste Brille - doch könnte ich mich an sie gewöhnen, obwohl es sogar leicht auf diesen "Punkt" leicht auflag. Kann es also sein, dass ein breiteres und massiveres Gestell vielleicht die bessere Lösung ist?

Viele Grüße,

Nicolas
l
lisari
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Registriert: Samstag 6. November 2021, 17:19

Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von lisari »

Hallo Nico,

als Laie mit Brille kann ich nur aus meinen Erfahrungen berichten: Ich bevorzuge Kunststoff/Acetat und möglichst breite Bügel aus Kunststoff, bloß nicht aus Metall. Von der Logik her: Je größer die "Auflagefläche" des Bügels ist, desto kleiner ist der auf die entsprechende Stelle ausgeübte Druck. Neben der Auflage am Ohr fällt mir das auch an der Nase auf: Bloß nicht diese "Nasenquetscher" (ich glaube, der Fachausdruck ist neudeutsch "Pads"), lieber ein durchgängiges Gestell aus Kunststoff, das mit seiner gesamten Fläche an der Nase aufliegt. Bei den Nasenquetschern bilde ich mir ein, dass ich schlechter Luft bekomme ... vermutlich bloß ein subjektiver Eindruck. Bei Kunststoffbrillen habe ich da gar kein Problem.

Du schreibst, seit 1,5 Jahren. Wie lange trägst Du denn schon Brillen? Was hattest Du vorher für welche? Gibt es ein altes "Lieblings-Gestell", das nicht drückt oder wenigstens weniger?

Gruß
Lisa
A
And
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Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von And »

mal etwas breiter gedacht:


Für den Fall Homeoffice + Arbeitsplatz - wo einen nur die eigene Sippe sieht - könnte ein sog. Kopfband für die Halterung von Schweißerbrillen helfen:

https://www.ebay.de/itm/183709735517

an diesem Kopfband könntest Du mit etwas Geschick und Bastelarbeit (3D Druck) eine Brille befestigen.
sowas wird auch gerne für DIY Eyetracker genutzt:

Bild

Der gesamte Ohrenbereich bleibt frei.

Für andere Situationen, wo Du sicherlich nicht mit so einer Kopfhalterung rumaufen möchtest: wie wäre es mit einem Zwicker?

Bild

ich hab selber sowas noch nicht probiert - keine Ahnung ob sowas praktikabel ist und nicht bei der kleinsten Bewegung runterfällt.. aber damit bleiben halt auch die Ohren unberührt...
aber bei Morpheus hats gehalten...

Bild
w
wörterseh
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von wörterseh »

Hab sogar schon Brillen gesehen die an einem Piercing an der Nasenwurzel befestigt waren! :P

Ich denke ein solches Problem lässt sich wirklich NUR vor Ort lösen. Geh in verschiedene Geschäfte und schildere deine spezielle Problematik! Wenn man nicht (genügend) auf dich eingeht, geh einfach weiter und probier es beim nächsten Optiker. Nicht jeder wird dir etwas passendes anbieten können.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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Smutje
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von Smutje »

Dazu eine Antwort von vor mehreren Jahren, ich kann jedoch nicht sagen, ob diese Möglichkeit weiter besteht:
Smutje hat geschrieben:Zum Thema:
In den späten 80er Jahren gab es in Karlsruhe einen Kollegen (Herr Fischbach), der eine völlig andere Brillenanpassung konzipiert hat. Ich selbst habe mich damals in Karlsruhe mit seiner Methode vertraut gemacht und kann den Erfolg bestätigen. Die nach der "Brillenstatik nach Fischbach" angepassten Brillen haben sich nicht durchgesetzt, im Extremfall könnte diese Brillenanpassung jedoch erfolgreich sein. Herr Fischbach ist längst im verdienten Ruhestand, ich weiß auch nicht, ob es einen Nachfolger gibt.
Habe gerade einmal kurz gegoogelt und bin auf einen Kollegen gestoßen, der wohl noch mit der Methode vertraut ist:
http://www.gruenwald-augenoptik.de/brillenstatik.html
Ggf. gibt es weitere Kollegen oder auch einen Nachfolger, die Methode wurde damals auch in Fachschriften vorgestellt. Vllt. lohnt es sich, nach Kollegen zu suchen, die mit der Methode vertraut sind.
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GodEmperor
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von GodEmperor »

Weiss nicht warum, aber dein Link geht nicht, smutje.
Der hier evtl...:

https://www.gruenwald-augenoptik.de/brillenstatik

Wegen des "s" im HypertextTransferProtocol vielleicht?

edit: Jupp.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Smutje
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von Smutje »

Danke @GodEmperor !

Also ich erinnere mich noch gut. Ich bin damals als forscher Lehrling mit enormen Wissensdurst nach Karlsruhe zu Herrn Fischbach gefahren.
Über verschiedene Messungen wurden Daten gesammelt. Ziel war - einfach gesagt - die "Rutschkraft" der Brille zu bestimmen und entsprechend eine Gegenkraft zu schaffen. Dies wurde u.a. dadurch erreicht, dass die Bügelenden hinter dem Ohr verdickt und leicht nach oben gezogen wurden. Erstaunlich war, dass es zwar einige Messungenauigkeiten und Schätzungen gab, die Anpassungsmethode jedoch funktioniert sehr gut. Ich erinnere mich an einige Kunden im Geschäft des Herrn Fischbach, die voll des Lobes waren und das war nicht getürkt (huch, darf man noch "getürkt" schreiben?).
Die nach oben gezogenen Bügelenden sahen natürlich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, aber das ging schnell weg. Ich habe (für mich) damals diese Anpassmethode mit der herkömmlichen Anpassmethode kombiniert und das hat auch gut geklappt. ich meine mich erinnern zu können, das damals auch "Der Augenoptiker" oder die "DOZ" darüber berichtet haben.

Wenn ich mal Zeit habe, werde ich in meinen alten Unterlagen nachschauen und berichten ......
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wörterseh
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von wörterseh »

...das wäre super!
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GodEmperor
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von GodEmperor »

Smutje hat geschrieben:"getxxxt"
Ne, glaub das ist genau so raus wie die Pusztasoße und das Ungarnschnitzel.

Aber die Anpassungsmethode bzw deren Aussehen interessiert mich schon sehr.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.
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Aguja
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Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von Aguja »

Hallo Nicolas,

es gibt von der Firma Parasite einige Brillenfassungen die als Schläfenbrillen getragen werden. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht führt ein Optiker in deiner Nähe so etwas.

Beste Grüße
N
NicoGlasses
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Registriert: Mittwoch 15. September 2021, 18:05

Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von NicoGlasses »

Ich war heute wieder bei einem anderen Optiker. Der Optiker meinte, dass meine Brille (die mit TR-90 Material versehen ist) gar nicht zum Einstellen geeignet sein. Dabei wurde sie zuvor 10x gebogen. Ich bin mittlerweile sehr verwirrt, da jeder etwas anders sagt und ich nicht mehr weiß wem ich glauben soll/kann. Ein anderer Optiker hat zuvor versucht die Brille in Steckbügel um zu wandeln, wieder ein anderer meinte, dass dies nicht richtig umgesetzt sei und heute sagt man mir, dass man dieses Material überhaupt nicht anpassen kann. Neulich hatte ich auch die Steckbügel Brille von ic! Berlin probiert, die wären hinter dem Ohr gar nicht mal so schlecht gewesen (da die empfindliche Stelle komplett umgangen wurde), aber haben aufgrund Ihrer weiten Dehnung gegen die Ohrmuschel gedrückt. Gäbe es hier vielleicht auch andere Modelle, die eine weniger stark ausgeprägte Dehnung haben?
lisari hat geschrieben:Du schreibst, seit 1,5 Jahren. Wie lange trägst Du denn schon Brillen? Was hattest Du vorher für welche? Gibt es ein altes "Lieblings-Gestell", das nicht drückt oder wenigstens weniger?
Ich trage seit 3,5 Jahren dauerhaft eine Brille. An meine erste Brille (erste 2 Jahre) konnte ich mich überwiegend gewöhnen. Sie bestand aus Acetat und war mit einem Federschranier versehen. Ich wollte dann aber eine neue, moderne Brille. Bislang hatte ich bei 3 neuen Gestellen (Titan, TR-90 und andere Acetat Brille) allerdings nur unangenehme Druckgefühle erlebt (auch nach mehrfachen Anpassungen).
lisari hat geschrieben: Je größer die "Auflagefläche" des Bügels ist, desto kleiner ist der auf die entsprechende Stelle ausgeübte Druck.
Das könnte vielleicht stimmen. Könnte dann auch Sinn machen, warum die erste Brille da weniger Probleme gemacht hat. Habe hier auch verschiedene Meinungen gehört. Manche Optiker meinen ich brauche etwas leichteres und andere meinen ich brauche etwas massivers, dass mehr Halt gibt. Bislang haben aber die "leichtern Brillen" eher wenig erfolg gebracht. Vielleicht sollte ich mehr nach dem "massiveren" jetzt schauen.
wörterseh hat geschrieben:Ich denke ein solches Problem lässt sich wirklich NUR vor Ort lösen. Geh in verschiedene Geschäfte und schildere deine spezielle Problematik! Wenn man nicht (genügend) auf dich eingeht, geh einfach weiter und probier es beim nächsten Optiker. Nicht jeder wird dir etwas passendes anbieten können.
Da bin ich dran. Ich finde es schade, dass man leider oft nur im Regen stehen gelassen wird. Aber ich werde wohl noch weitere Optiker aufsuchen, bis vielleicht doch jemand eine Lösung für das spezifische Problem zu haben scheint. Bislang gehe ich also in Richtung "Steckbügel" und/oder "massivere" Brille.
Smutje hat geschrieben:Die nach oben gezogenen Bügelenden sahen natürlich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig aus, aber das ging schnell weg. Ich habe (für mich) damals diese Anpassmethode mit der herkömmlichen Anpassmethode kombiniert und das hat auch gut geklappt. ich meine mich erinnern zu können, das damals auch "Der Augenoptiker" oder die "DOZ" darüber berichtet haben.
Welchen Vorteil hätte diese Methode gegenüber der herkömmlichen Methode?
A
And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: Brillenunverträglichkeit?

Beitrag von And »

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