Moin!
Es wird mal wieder eine neue Arbeitsplatzbrille fällig. Da ich einen „Dickkopf“ habe und eine Brillenbreite von 150 mm und eine Bügellänge von 145 – 150 mm benötige bin ich diesmal gleich zu dem mir bereits vertrauten Großfilialisten F* gegangen. Der Grund: Als ich vor 4 ½ Jahren meine erste Brille bekam habe ich mir in meiner Heimatstadt (Großstadt) die Hacken nach einem entsprechenden Brillengestell abgelaufen. Nicht ein einziger aller renommierten alteingesessenen Optiker mit gutem Ruf konnte mir ein so breites Brillengestell anbieten. Auch bestellen ging nicht. Zwar waren Hersteller derart großer Brillengestelle wie Eschenbach (Baureihe Freigeist) bekannt. Nur zur Ansicht bestellen wollte mir die niemand. Begründung: Man bekäme keine einzelne Brille sondern müsse immer gleich eine ganze Serie abnehmen.
Deshalb also ging ich wieder zu dem besagten Filialisten. Nun ja, ich wurde da ja auch beim ersten mal nicht enttäuscht. Wie seinerzeit auch wurde nach tel. Voranmeldung von einem Augenoptikermeister ein ausführlicher Sehtest gemacht. Viel verändert hatte sich nicht. Visus jetzt: rechts +1,25, links +0,75. Die anderen Werte spare ich mir an dieser Stelle. Ach ja, Der Optiker fragte mich, ob bzw. wann ich zuletzt bei einem Augenarzt war. Da mein Sehvermögen nicht mehr so dolle sei und auch mit einer optimal angepassten Brille keinesfalls mehr 100 Prozent zu erreichen sei wäre eine Konsultation ratsam (grauer Star?).
Dann erfolgte die Auswahl des Gestells. Und oh Wunder! Gegenüber 2015 ist die Auswahl breiter Brillengestelle bei der Optikerkette größer geworden. Waren es seinerzeit einzig Gestelle von Freigeist, kamen jetzt noch welche von Skaga (Schweden) und RayBan hinzu.
Ich entschied mich wegen des Aussehens und der sehr guten Passform für ein Modell von Skaga.
Dann erfolgte die Auswahl des Glases. In der alten Brille hatte ich gem. meinem Wunsch Gläser von Zeiss mit einem Brechungsindex von 1,5. Da ich jetzt wie zuvor wiederum eine Brille mit recht großen Gläsern ausgesucht habe fragte ich den Optiker ob es denn sinnvoll wäre, wegen der Gewichtseinsparung ein Glas mit einem höheren Brechungsindex zu wählen. Darauf meinte der mich beratende Optiker, dass der hohe Aufpreis für eine in meinem Fall nur minimale Gewichtseinsparung nicht in Relation zum erhofften Nutzen stehe. Bei meinen Werten sei die Gewichtseinsparung nur marginal.
Kurzum entschied ich mich für das Standardglas des Optikers (wahrsch. Essilor) als Arbeitsplatzbrille mit einem Brechungsindex von 1,5 und mit erweitertem Sehbereich bis ca. zwei Meter. Von meinen alten Gläsern, die scharfes Sehen nur bis ca. 80 cm ermöglichten riet er mir ab. Diese würden heute kaum noch als Arbeitsplatzbrille verkauft. Und teure Zeiss oder Rodenstock-Gläser müssten es auch nicht sein. Und so erhalte ich jetzt Gläser für jeweils 66 Euro. Die derzeitigen Zeiss-Gläser kosteten vor 4 ½ Jahren jeweils 131 Euro.
Hmmm… normalerweise wollen doch Verkäufer immer das Beste und teuerste verkaufen. Was war hier los? Wirkte ich irgendwie nach arbeits- und mittellos? Bestimmt nicht. Oder sitzt F* gerade auf einem großen Haufen Gläser seiner Hausmarke fest?
Nun, ich bin ein Optimist. Der mich beratende Optiker wirkte auf mich recht kompetent und war sehr freundlich. Alle meine Fragen beantwortete er ausführlich. Keinesfalls fühlte ich mich von ihm in irgendeiner Weise über den Tisch gezogen. Ein solches Gefühl kommt ja auch eher auf, wenn der Verkäufer versucht, die oberste Preisgrenze des Kunden um 100 Prozent zu erhöhen.
Also denke ich jetzt mal positiv.
Und so bin ich jetzt in freudiger Erwartung meiner neuen Brille und frage mich zwei Dinge:
1. Komme ich mit einer Arbeitsplatzbrille mit erweiterten Sehfeld bis zwei Meter zurecht? Immerhin soll bei diesem Brillentyp das Sehfeld in der Breite gegenüber meiner jetzigen Arbeitsplatzbrille mit einer Schärfentiefe bis 80 cm leicht eingeschränkt sein.
2. Wie ist die optische Qualität der F*-Gläser? Sehe ich durch die womöglich alles wie in einem Zerrspiegel auf dem Jahrmarkt? (Scherz… oder doch nicht?)
Egal, ich habs gewagt und warte ab. Schließlich gibt es bei F* die Zufriedenheits- Geld zurück Garantie. Und die werde ich garantiert nutzen, wenn ich mit der Brille nicht hundertprozentig zufrieden bin. Das habe ich auch dem netten Optikermeister gesagt, der mich so freundlich bediente. Seine Antwort: „Oh, dann muss ich mir ja besondere Mühe geben. Sie werden zufrieden sein!“ Na denn…
Vorläufig kann ich sagen, dass ich mich bei F* ganz gut aufgehoben fühle, sofern man das nach zwei Brillenkäufen sagen kann. Gleichwohl fand ich die Bedienung und Beratung meiner Frau und meiner Schwiegereltern bei einem alteingesessenen Optiker (Familienbetrieb) noch etwas besser und persönlicher. Während da der Optiker sehr bemüht ist dem Kunden bzw. der Kundin auch ein Brillengestell zu finden welches zum Gesichts- und Menschentyp passt und auch mal von einem bestimmten Gestell abrät überließ der Optiker bei F* mir ganz allein die Qual der Wahl, wenngleich wegen meiner Kopfgröße die Auswahl ja äußerst eingeschränkt war.
Ach ja, die Tasse Tee oder wahlweise Kaffee gab es bei F* auch nicht. Ok, die muss auch nicht sein. Nur sieht man bei diesen Dingen den kleinen Unterschied der sich dann natürlich auch im Preis widerspiegelt. Der ist aber längst nicht mehr so viel höher als beim Filialisten. Heute bietet auch der kleine Optiker „um die Ecke“ preiswertere Gläser an. Und die entscheiden ja letztlich auch den Gesamtpreis der Brille.
So, das war hier jetzt mein Einstand im Forum. Sicher recht lang und nicht für jeden interessant. Mir war einfach mal danach, meine Erfahrungen beim Brillenkauf weiter zu geben. Sofern Interesse besteht werde ich nach Erhalt meiner neuen Brille gern berichten, ob meine Entscheidung richtig war (Gläser Hausmarke, erweitertes Sehfeld bis zwei Meter). Wenn ich jetzt ausgebuht werde lasse ich es natürlich.
*Firmenname von Mod gekürzt, da dies ein Fachforum und keine Werbeplattform ist