Seimi hat geschrieben: sowie die linke Maschine auf dem dritten Bild.
Das dürfte eine Maschine zum Schneiden mineralischer Brillengläser sein: das Glas wird liegend drehbar eingespannt, ein Arm mit einem Rad wird mit Druck auf das Glas aufgesetzt, und durch Drehen des Glases wird selbiges auf die gewünschte Form vorgeritzt/-geschnitten, so daß man dann das überschüssige Material einfacher abbrechen kann.
Früher waren die Schleifsteine nicht dafür geeignet, das komplette Material abzuschleifen (das hätte zu lange gedauert und zu hohen Verschleiss bedeutet), so daß man sich zunächst mit einer sogenannten "Bröckelzange" an die gewünschte Form heran"gebröckelt" hat, bevor dann der Rest - ebenfalls von Hand - geschliffen wurde. Das Vorschneiden erspart einem demgegenüber eine Menge Zeit, Kraft und Bruch.
Alle, die das noch so gelernt haben, wissen sicherlich zu schätzen, daß man dadurch ein sehr gutes Gefühl für das Material (und was man damit machen kann) bekommen hat, aber soweit ich weiß, lernt das heute niemand mehr.*
Heute sind die Diamantscheiben in Schleifmaschinen geeignet, das Material viel schneller und mit weniger Verschleiss abzutragen als die alten Keramikscheiben, so daß das o.g. Vorgehen nicht mehr nötig ist. Man würde zwar den Wasserverbrauch senken und weniger Schleifschlamm produzieren, wenn man immer noch wie früher vorarbeiten würde, aber ich glaube kaum, daß jemand heute noch Lust hätte, an teuren Gleitsichtgläsern herumzubrechen...
(Mal ganz abgesehen davon, daß der Anteil mineralischer Gläser immer weiter sinkt, und einem diese klassischen Methoden bei Kunststoffgläsern eh nix nützen).
Das Gerät links auf dem ersten Bild könnte denselben Zweck haben, das kann ich aber ehrlich gesagt nicht genau erkennen.
* Bin ich jetzt eigentlich auch schon "historisch"?! Da muß ich nochmal in Ruhe drüber nachdenken...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidteinander'.