Lieber Anubis,Anubis hat geschrieben:Das liebe ich am Netz. Schreibt man zuwenig, heissts: werd mal präziser. Beschreibt man das Empfinden in der Praxis, wird an selbigem rumgemäkelt.
Nun, ich werde mich den genannten Abkürzungen widmen.
Könnte alles ganz normal sein, wenn erstmalig ein Astigmatismus korrigiert, gravierend verstärkt oder wenn der Brillenträger außergewöhnlich sensibel reagiert.Zwergpfeffer hat geschrieben:Also ich bin ja nun wirklich Laie. Stimmt!
Aber mal ehrlich: Wie wollt Ihr denn (allein) aufgrund der Werte vom Brillenpass erkennen, warum sich das Sichtfeld in die Länge zieht? Die Werte geben doch nur den Messwert irgendwelcher Probleme an, die ja dann MIT der Brille behoben sein sollten. ...zuweilen muss dazu das Gerhirn umlernen, das es unlogische Seheindrücke in der Vergangenheit „korrigiert“ hat.
Das Problem scheint doch irgendwo anders zu liegen. Z.B. darin, dass die Messwerte nicht korrekt in der Brille umgesetzt wurden bzw. die Bereiche nicht stimmen o.ä. Die reinen Werte verraten das aber nicht. Die Augenoptik ist in der Tat viel komplexer wie sich viele Laien es sich vorstellen.
Die Schilderung der Sehprobleme finde ich hingegen ansich aufschlussreich (deuten kann ich sie halt nicht).
Mit dieser Schilderung sehen Sie nur die Auswirkungen...und ein Augenoptiker interessiert bei der Fehlersuche erheblich mehr die augenoptische Vorgeschichte:
Welche Brillen wurden bislang getragen? Wurden diese situativ oder ganztägig getragen? Ganz wichtig Art, Ausführung, Messdaten der Brillen... uvm
Distel hat geschrieben: Das Phänomen ist nicht unbekannt.
Zur Erinnerung - für alle die Joshi ( Prof. Dr. Josef Reiner ) auf der HFAK kennengelernt haben
sein Lieblingsthema anamorphotische Verzeichnung
Bei der Korrektion eines astigmatischen (HH-Verkrümmung, Zyl.-Korrektur) Auges mit einem Brillenglas bildet diese mit dem Refraktionsdefizit ein sogeanntes anamorphotisches Galilei-Fernrohr. Ein Anamorphot ist ein optisches System, welches ein Breitbandbild erzeugt. Ursache: die in den zwei senkrecht zueinander stehenden Hauptschnitte auftretenden unterschiedlichen Abbildungsmaßstäbe. ...........
Je nach Sensibilität und Veränderung der Korrektionsdaten sieht der Kunde dann anfangs schief, wenn es sich um schiefe Achsen bei den Korrekturwerten handelt und muss Geduld aufbringen.
Vorausgesetzt die Vollkorrektion stimmt und es wird klar gesehen.
Die Eingewöhnungsphase muss sein, schließlich muss sich das Gehirn des Kunden "neuprogrammieren".
Wichtig ist den Kunden darauf vorzubereiten, dann ist es für ihn nicht ungewöhnlich und es verunsichert nicht.
Bei Achslagen um die 90 und 180 Grad verändern sich primär die Propotionen.
Ein Quadrat wird als stehendes oder liegendes Rechteck wiedergegeben.
Zur Verdeutlichung hatte Dr. Reiner in seinem Fachbuch einen PKW abgebildet, je nach Brillenstärken hatte man den Eindruck einen "Straßenkreuzer" oder ein "Gogomobil" zu sehen.
Beim Brillenträger entsteht der Eindruck einer Veränderung seiner Körpergröße, fühlt sich kleiner oder größer
Alles nur eine Frage der Gewöhnung.....in ein paar Wochen wird dieser Effekt verschwunden sein.
Wichtig ist darau zu achten, ob der Effekt sich von Wochenende zu Woche minimiert.
Klar kann man mit den Stärken etwas anfangen, astigmatische Verzeichnungen je nach Achsenlage ist nur ein Beispiel für die Möglichkeiten.Zwergpfeffer hat geschrieben:Also ich bin ja nun wirklich Laie.
Aber mal ehrlich: Wie wollt Ihr denn (allein) aufgrund der Werte vom Brillenpass erkennen, warum sich das Sichtfeld in die Länge zieht? Die Werte geben doch nur den Messwert irgendwelcher Probleme an, die ja dann MIT der Brille behoben sein sollten.
Danke für den Lacher des TagesAnubis hat geschrieben:also ich weiss schon was Physik ist
Boooh, drei Refraktionen (!) waren nötig, bis von Anubis diese Aussage kam „Aber Interessantes hat sich ergeben. .........u.s.w. .“Anubis hat geschrieben:Hallo Auguren und Mitleser,
Ich war eine Stunde bei Kollege Optiker. Er hat sich sehr Mühe gegeben und nochmals alles ausgemessen (das dritte Mal). Die Werte stimmen. (ja, hab vergessen den Zahlenkram zu notieren...shame on me) Aber Interessantes hat sich ergeben.
Ich (58) hatte nie eine Brille und fing vor 4 Jahren an, mit Lesebrillen (+1, dann +1,5 etc, aktuell 2.5) das Bildschirmguggen und das Lesen zu verbessern. Die Weite war ja soweit ok.
Nun, nach der Messerei und dem ganzen Gedöns, meinte mein Opti, dass ich Schlaumeier viel zu lange gewartet habe, um eine Korrektur auch in die Weite vorzunehmen. Somit hat das Hirn (oder was von selbigem noch da ist) ziemich gearbeitet und die ganzen "Fehlinbutts" so modifiziert, dass ich einigermassen clever durch kam. Da nun aber eine Doppelkorrektur im Brillengestell ist (weit und nah), tut Kollege Hirn sich schwer, das ganze Angepasse der letzten Jahre auf Null zu fahren. Die Höhenverzerrung, die ich im ersten Post monierte, hat sich verbessert... minim, aber stetig.
Das heisst, ich sitze nun im Auto und fahre nen Lieferwagen statt nen LKW von vorher. Draussen umhergehen fühle ich mich nicht mehr 1.90 gross, nur noch 1.85. Also ist eine Verbesserung da, wenn auch noch kein endgültiges "grounden." Wenn das so weitergeht, dann wäre ich mathematisch Ende Oktober auf de richtigen Höhe.
Interessant ist, dass ich ja auch ne Sonnenbrille geordert habe, und selbige hat der Opti nun "ausgeglichener" gemacht, d.h. der Nahbereich ist etwas weniger punktuell scharf, dafür mehr "fliessend"... nenne sich Sportbrille. Und, der Höhenverzug ist deutlich schwächer als auf der Normalbrille. Was ebenfalls auffällt: meine Höhenverzerrung muss etwas mit der Bewegung zu tun haben, denn in Räumen, am Arbeitsplatz, dahem fühle ich mich gut und seh, was zu sehen ist. Sobald ich mich aber draussen bewege/fahre, fällt der Höhenverzerrungseffekt auf. Ich teste nun bei Regen und bei Sonne (die kommt ja noch). Irgendwie dünkt es mich auch, dass das Umfeld einen Einfluss hat. Fahre ich durch Städte oder Gassen, ists schlimmer als über flaches, weites Land.
Mal sehen was sich tut. Aber biologisch faszinierend.
Mein Optiker meinte, wir haben Zeit und er mache mir soviele neue Gläser wie nötig bis alles perfekt ist...er wolle aber schrittweise vorgehen und erst mal gucken, was den mein Hirn so tut (oder täte).[/.