Guten Abend
reingeglitten hat geschrieben:Hallo
ich bin Kurzsichtig (ca. -1,5 bzw -2,25) und nun wohl langsam Alterssichtig (Ich setzte meine Brille inzwischen sehr sehr gerne ab und muss nun immer öfter nach ihr suchen) Wenn Sie ohne Brille lesen wird ein Auge stärker gefordert als das andere, wegen ihrer unterschiedlichen Werte. Einseitige Belastung ist auf dauer "ungut".
Auf diesem Markt gibt es ja eine schier unüberschaubare Anzahl von Produkten. Informationen oberhalb des "Waschmittelwerbungsniveau" sind da eher Glückssache. Manchmal hilft ein Ausflug in die englischsprachige Internetwelt, um überhaupt an etwas bessere Informationen zu einzelnen Produkten zu kommen. Ob man die Produkte dann im persönlichen Fall auch wirklich braucht bzw. diese nennenswert etwas bringen erfährt man kaum. Ein Augenoptikermeister/Ingenieur mit physikalischem,physiologischem, medizinischem und anatomischem Wissen kann mit tiefergehenden Informationen etwas anfangen, einen "normalen" Brillenträger erschlägt die Komplexität. Zudem gilt es teuer erarbeitetes Know-how und Patente seitens der Industrie zu schützen, deshalb finden Sie wenig bis nix außer "Waschmittelwerbung". Dennoch kochen alle mit Wasser und keiner erfindet das Rad neu.
Die Dame vom Optiker konnte mir eigentlich nicht so recht weiterhelfen. Sie wollte mir lediglich eine oder gleich zwei Brillen verkaufen. (Stichwort: Arbeitsplatzbrille)
Wenn man sich schlecht oder nicht ausreichend intensiv beraten fühlt, tut man gut daran den Ansprechpartner zu wechseln. Es hat noch keinem geschadet etwas Zeit in gutes Sehen zu investieren.
Hier nun einige Fragen:
Was ist bei einem "Einsteiger" in meinen Fall sinnvoll? Muss es wirklich die extra gute Version einer Gleitsichtbrille sein? Mit einem rostigen alten Karrn lernt man mühsam Autofahren. Ob es der Ferrari sein muss und ob er überhaupt Sinn macht, entscheiden der persönliche Anspruch an das eigene Sehen und einige andere optische Parameter.
Was bringt eine Arbeitsplatzbrille? Sie überbrückt den Schwachpunkt (weil engster Bereich) einer jeden Gleitsichtbrille. Grob den Zwischenbereich 1,5m bis 50cm. Man sieht mehr gleichzeitig und entspannter, in einer ergonomisch sinnvolleren Körperhaltung.
Tut es für den Anfang in meine Fall nicht auch eine Einstärkenbrille? Kann man nicht sagen. Dafür wissen wir zu wenig über die Gegebenheiten und Anforderungen. Allerdings: Wer mit dem Gleitsichteinstieg zu lange wartet, macht sich das leben schwer. (Und nein, die Augen werden nicht faul oder so ein Käse...).
Bin ich richtig informiert, dass ich nun alle par Jahre (5-10?) neue Brillen brauche, weil die Alterssichtigkeit stetig zunimmt? Eher 2-5 Jahre, je nach Anspruch und Erfordernissen.
Die Optimalversorgung eines fehlsichtigen Alterssichtigen (Ametropie mit Presbyopie) sieht oft so aus:
Gleitsichtbrille als absolute Grundausstattung.
PC-Brille bei längeren sitzenden Tätigkeiten bis 1,5m Maximalentfernung.
Raum-Brille bei längeren dynamischen Tätigkeiten bis 4m Maximalentfernung.
Nahbrille für längeres Lesen/feine Handarbeiten in Leseentferung.
Je nach Laune und Bedarf von einigen der Varianten noch eine getönte Sonnenschutzausführung.
Weitere Spezialbrillen wie Sportbrille, Schießbrille, Schwimmbrille, Taucherbrille, Musikbrille, usw...
Ersatzbrille auf einem ausreichend aktuellen Stand.
Am Beginn der Alterssichtigkeit kann man sicher einige der Brillen zusammenlegen. Kommt alles auf die Lebenssituation und den Anspruch an.
Schönen Abend.