Liebes Forum,
ich habe mir vor vier Wochen bei einem Optiker vor Ort (sonst bin ich Kunde einer Kette und war dort bisher immer zufrieden!) eine Sportbrille von Rodenstock, ProAct, anfertigen lassen - mit 509 € fast doppelt so teuer wie meine letzte Brille der Kette, nur mal so nebenbei bemerkt.
Auf Anraten des Optikers bestellte ich die Gläser, die eine geringe Verzerrung aufweisen sollen (statt der Standard-Gläser für 349 € demnach die Gläser für 509 €). Nun ist mir aufgefallen, daß diese Gläser doch eine ziemlich hohe Verzerrung bereits etwa ab der Mitte des äußeren Randes der Gläser aufweisen (also nur zu ca. 50 % nutzbar sind), die ich von meiner normalen Brille nicht kenne (dort es bis zum Ende des Glases in etwa gleich scharf und verzerrungsfrei)). Normaler Weise trage ich eine Brille mit Gläsern aus hochbrechendem Glas von Zeiss, die zwar einen relativ kleinen Durchmesser haben aufgrund der Brillenform, aber hinsichtlich einer Verzerrung meines Wissens nicht optimiert wurden. Mag sein, daß es am Durchmesser liegt, aber wäre schön, wenn mir das mal jemand erklären könnte (v.a. was dann "verzerrungsfrei" heißen soll).
Ich sprach meinen Optiker diesbezüglich an, aber er meinte, das sei normal – mit den Standard-Gläsern (die 349 € Variante) für die ProAct-Brille sei das noch extremer ausgeprägt. Das erstaunte mich dann doch etwas, denn der Übergang von einer Brille ohne jegliche Verzerrungen zur Sportbrille mit doch recht gut wahrnehmbaren Verzerrungen ist recht hart und benötigt mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde Eingewöhnung (v.a. der "Tunnelblick" ist störend, nach außen scheint es sich wegzubiegen).
Ich habe diesbezüglich Rodenstock angeschrieben, die mir aber nur mitgeteilt haben, daß sie als Lieferant von Halbzeug keine Vereinbarungen mit mir treffen können und ich mich mit dem Optiker auseinandersetzen soll - was ich ja schon getan habe mit o.g. Ergebnis, nämlich keinem Ergebnis.
Gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, ob man mir tatsächlich die richtigen verzerrungsfreien Gläser und nicht versehentlich die einfacheren Gläser eingabaut wurden, wie ich also erkennen kann, ob die Gläser tatsächlich vom hochwertigeren Typ sind? Im Gegensatz zur normalen Vorgehensweise bei den ProAct-Brillen, so wurde mir erklärt, wurde die Brille übrigens nicht wie sonst üblich komplett von Rodenstock gefertigt, sondern vom Optiker zusammengebaut. Angeblich ist meine Stärke zu stark für eine von Rodenstock gefertigte Brille - was schon interessant ist, denn wenn der Hersteller von Brillengestell und Gläsern "die Segel streicht", wieso baut der Optiker das dann ein? Ist das vielleicht auch der Grund, wieso es nicht wirklich gut funktioniert?
Leider werde ich aus dem Brillenpass auch nicht vollständig schlau, auch über das Internetz/Homepage Rodenstock nicht. Im Brillenpass steht neben der Stärke (s.u.)
- Rodenstock Superior (--> was ist das?)
- PERFALIT CM IQ 2 1.60 CB
(--> PERFALIT vs. COSMOLIT habe ich gefunden, aber Rodenstock erklärt nicht, was was ist; außer daß "COSMOLIT"
ein "gutes Sehen bis zum Glasrand" erreicht - wäre das vielleicht das verzerrungsfreie Glas gewesen?)
--> CM IQ 2 ist wohl die Colormatic Funktion
--> 1.60 vermutlich der Brechungsindex der Gläser
--> was ist CB? Hat das was mit verzerrungsfrei zu tun oder nicht?)
- Solitaire Protect 2 (--> irgendein Kratzschutz)
Ich könnte den Optiker fragen, aber seine, ehrlich gesagt, mir deutlich zu überhebliche Art führt ja auch dazu, daß ich mich an dieses Forum wende.
Wenn es so ist, daß diese oben subjektiv beschriebenen Verzerrungen "normal" sind, kann ich das nicht ändern, ich wundere mich aber dann schon, daß dieser kleinen blaue Planet keine besseren Gläser hervorgebracht hat.
Und: Ehrlich gesagt, wäre ich jetzt bei meiner Kette würde ich die Brille zurückgeben und würde mein Geld wiederbekommen ("Geld-Zurück-Garantie") - mein Vertrauen in den lokalen Optiker vor Ort ist stark gesunken.
Danke für die Diskussion und die Hilfe!
Gruß
Thomas