Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

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AndiMitBrille
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Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon AndiMitBrille » Dienstag 2. Januar 2018, 11:25

Guten Morgen zusammen,

durch Google-Recherche bin ich auf dieses Forum gestoßen. Nach dem Querlesen einiger Fragen/Antworten glaube ich hier mit meinem Anliegen gut aufgehoben zu sein. Ich werde etwas ausführlicher, damit ihr meine Situation besser einschätzen könnt.

Ich bin Andi (36) und trage seit der Hauptschule eine Brille, die mich bei nahen Tätigkeiten unterstützt. Dazu gehört typischerweise: Lesen, Computerarbeit, handwerkliche Tätigkeiten, nun ja... alles was eben im Umfeld von 50 cm stattfindet. Grundsätzlich habe ich nur ein Problem, das mit der Brille behoben wird: Nach kurzer Zeit sehe ich unscharf. Ich kann dann zwar mit Augen aufreißen, viel Licht, usw. die Situation verbessern, aber letztlich hilft nur die Brille. Ich nehme keine Medikamente und übe einen Beruf aus, bei dem ich stets am Monitor arbeite.

So, nun war ich beim Optiker meines Vertrauens und habe eine ausführliche Messung inkl. Beratung durchführen lassen. Bei diesem Optiker war ich auch schon 2013 mit der letzten Brille und mit seinen Leistungen und der Brille war ich stets sehr zufrieden.

Die Werte meiner alten 2013er Brille:
R: +2,25 // Cyl: -0,75 // A: 125
L: +3,00 // Cyl: -0,25 // A: 45

Die Werte meiner neuen 2017er Brille
R: +2,5 // Cyl: -0,75 // A: 119
L: +2,75 // Cyl: -0,25 // A: 60

Mit der alten Brille hatte ich im letzten Monat sehr häufig das Problem, dass ich gerade am Abend mein Handy auf maximale Helligkeit drehen musste, damit mir die Sicht nicht verschwimmt. An das Lesen eines Buchs war nicht zu denken. Ich hatte die Hoffnung, dass sich das Problem mit der neuen Brille löst...

Was ist nun das Problem? Mit der neuen Brille verschwimmt mir beim Lesen am Handy/Buch/usw. auch wieder die Sicht. Das zwar nicht so schnell wie mit der alten Brille, aber ich muss mich schon anstrengen, um die Sicht wieder zu schärfen. Gestern Morgen habe ich es mir z. B. mit viel Licht und einigen Magazinen auf dem Sofa bequem gemacht und musste dort leider auch feststellen, dass ich nicht dauerhaft scharf sah.

Die neue Brille trage ich nun seit einer Woche immer und ich kann nicht behaupten, dass es besser wird. Ich war auch schon beim Optiker und Aussage war hier: Sie kommen jetzt gerade aus einem langen Urlaub und Ihre Augen sind entspannt, weil sie nicht am Rechner saßen. Die Augen müssen sich nun wieder daran gewöhnen. Ich werde auch noch mal dort vorstellig werden und das Problem ansprechen, wollte mich aber vorab mal an einer anderen Stelle (hier) informieren.

Was meint ihr zu der Sache?

Viele Grüße und Danke vorab für die Unterstützung!

Andi

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DI Michael Ponstein
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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Dienstag 2. Januar 2018, 11:34

Alles was wir hier zu Deinem Fall schreiben können ist Mutmassung, daher bleibt der Schritt zum ausführenden Kollegen zu gehen ohne Alternative.
Dem Alter nach, denke ich, dass hier ein Fall früher Akkommadationsschwäche vorliegen kann. Das wäre zu prüfen. Sprich Fernwert ist möglicher Weise zu schwach, um in die Nähe ausreichend gut zu erkennen.
Weitere Option ist eine Schwäche der Augenmuskeln, die eine Einstellung nach innen nur mühsam zulassen (Konvergenzschwäche).

Was hat sich verändert RA hat mehr Plus bekommen, linkes weniger.

Empfehlung:
Prüfung der Fernkorrektur,
Prüfung auf abweichende Nahkorrektur
Prüfung auf prismatische Unterstützung.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.

AndiMitBrille
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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon AndiMitBrille » Dienstag 2. Januar 2018, 11:46

Guten Morgen Michael,

Duzen ist hier OK, oder? Danke dir für deine schnelle Antwort! Ich muss zugeben, dass mir einige der von dir genannten Begriffe (Akkommadationsschwäche, Konvergenzschwäche) aus dem Stegreif nichts sagen. Werde ich aber mal googlen. Aber jetzt wo du es erwähnst: Ich habe doch unabsichtlich noch eine Info unterschlagen - sorry.

Wir haben beim Sehtest auch mal meine 3D-Fähigkeit geprüft. Dabei musste ich aus einem vertikalen und einem horizontalen Balken ein Kreuz formen. Das hat bei mir so gar nicht geklappt. Der horizontale Balken wich immer wieder nach links ab. Der Optiker meinte daraufhin, dass bei mir Schielen zu erkennen sei, welches man aber als gegenüberstehende Person nicht sieht. Er sprach dann auch von Brille mit "prismatischer Unterstützung", ließ das Thema aber fallen "so lange das Auge das noch von selbst hinbekommt."

Hoffentlich habe ich das so richtig verstanden, denn beim letzten Gespräch vor Ort meinte er noch, dass dieses Problem jedoch beim Blick in die Ferne zum Tragen kommt. Ich möchte auch noch anmerken, dass ich sonst keine Probleme wie Doppelbilder, Kopfschmerzen, Schwindel,... habe. Gerade beim Schauen in die Ferne ist alles bestens - auch ohne Brille.

Update:
Ich hab eben mal nach "Akkommodationsschwäche" gesucht und wurde hier fündig: http://www.optik-eichinger.de/erkennen- ... ungen.html. Der Punkt zur "Akkommodation" und das Beispiel treffen mein Problem gut - so ist es bei mir. Der Punkt "Vergenz" hingegen trifft bei mir nicht zu.

Grüße
Andi
Zuletzt geändert von AndiMitBrille am Dienstag 2. Januar 2018, 11:56, insgesamt 2-mal geändert.

AndiMitBrille
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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon AndiMitBrille » Dienstag 2. Januar 2018, 11:55

Sorry, dieser Beitrag war unnötig.

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Eberhard Luckas
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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon Eberhard Luckas » Dienstag 2. Januar 2018, 16:36

Moin,

ich kann mir gut vorstellen, dass eine Brille mit entsprechender prismatischer Korrektion (wegen des Schielens) Deine Probleme beseitigen wird.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon AndiMitBrille » Dienstag 2. Januar 2018, 17:51

Hallo Eberhard,

ich muss da mal laienhaft fragen: Das Schielen kann also dafür sorgen, dass ich unscharf sehe, sonst aber keinerlei Beschwerden die (laut Internetrecherche) typisch wären? Da liest man ja z. B. von Doppelbilder, Kopfschmerzen, etc.

Viele Grüße
Andreas

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DI Michael Ponstein
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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Dienstag 2. Januar 2018, 18:21

AndiMitBrille hat geschrieben:Hallo Eberhard,

ich muss da mal laienhaft fragen: Das Schielen kann also dafür sorgen, dass ich unscharf sehe, sonst aber keinerlei Beschwerden die (laut Internetrecherche) typisch wären? Da liest man ja z. B. von Doppelbilder, Kopfschmerzen, etc.

Viele Grüße
Andreas

Es gibt diverse Formen von Schielen, leichte, schwere und latente.
Je nach "Fitness" kriegt Dein Gehirn das bis zu einem bestimmten Zeitpunkt hin, dann aber nicht mehr.
Beschwerden sind von extrem bis nahezu garnicht vorhanden, insofern immer individuell.
Wie ich oben schon schrieb, überpüfen lassen. ggf. dass, was der Optiker bereits als Prisma ermittelt hat in eine sog. Refraktionsbrille einsetzen lassen und mal für 20 min die Welt erleben.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.

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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon Eberhard Luckas » Mittwoch 3. Januar 2018, 15:34

Moin,
100% Zustimmung zum Beitrag vom DI
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Neue Brille: Sicht verschwimmt bei nahen Tätigkeiten - und jetzt?

Beitragvon AndiMitBrille » Mittwoch 3. Januar 2018, 16:57

Hallo in die Runde,

ich war gestern noch mal beim Optiker. Leider war der Chef (mein "Berater") nicht da, aber ein Mitarbeiter (auch Optikermeister) hat sich um mich gekümmert. Wir haben das alles mal durchgesprochen und es letztlich auf die Rückkehr des Chefs vertagt. Aber: Ich hab von ihm nach ein bisschen Sehtest mal eine Art Schablone(?) mit jeweils +0,5 pro Auge mitbekommen. Damit habe ich heute mal ein wenig getestet (Nähe und Ferne) und muss sagen, dass sich die Sicht verbessert hat. Wenn ich die +0,5 dazunehme, kommt es mir entspannter vor. Heute Abend möchte ich dann mal den Lesetest damit durchführen.

Alles Weitere dann nach meinem Besuch beim Chef.

Ergänzende Frage: Wie ist es eigentlich, wenn das nun auf neue Gläser hinausläuft? Muss ich hinsichtlich der Kosten auf die Kulanz des Optikers hoffen?

Dank an euch!

Grüße
Andi


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