Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

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Semikolon
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Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Semikolon » Donnerstag 14. Dezember 2017, 18:25

Hallo,

ich weiß, ich kann auch meinem Optiker fragen... jetzt sitze ich aber warm zuhause und würde mich gern erst mal so schlau machen.

Ich bin stark kurzsichtig (ca. minus 8/8,5, geringe Hornhautverkr.) und es ist ja fast ein Dogma, dass man je kurzsichtiger desto höherbrechende Gläser nehmen soll. Nachdem ich aber erst vor Kurzem in eine neue Brille mit hochbrechenden Gläsern investiert habe und nun wohl eine Zweitbrille brauche, spiele ich mit dem Gedanken, diese mit Gläsern mit geringerem Index ausstatten zu lassen. Das Gestell, das ich dafür hätte, hat die Größenangabe 42-22. In einer alten Sonnenbrille mit der Größe 44-21 habe ich 1,6er min. Glas, das nicht übersteht. Deshalb frage ich mich, ob ich es für die Zweitbrille ebenfalls damit versuchen sollte (oder gar mit 1,5er?). Allerdings hat das Gestell eine etwas geringere Randdicke als das Sonnenbrillengestell. Ein Grund für 1,6er (1,5er?) wären für mich auch noch, dass man damit angeblich bessere Sehwerte erzielen kann. Andererseits heißt Zweitbrille nicht, dass Ästhetik völlig egal ist, zumal es ein recht edles Gestell ist, das ich mir auch nicht verderben möchte. Der Preissprung zum nächsthöheren Index ist aber recht hoch (ich glaube 90 Euro :? )

Würde mich über eure Einschätzungen freuen. Danke schon mal :)

ronja
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon ronja » Donnerstag 14. Dezember 2017, 18:48

Hi,

Meine Antwort als Laie, noch stärker kurzsichtig wie du und Träger von Linsen und Brille mit Index 1,6:

Man empfiehlt mir diesen Index immer wieder, da man wohl vor allem als linsenträger sehr empfindlich reagieren kann was die noch höheren indexe betrifft.
Ebenso ist der unterschied nicht wirklich hoch, was die noch dünneren Gläser betrifft. Nur der Preis.
Also bei meiner zuletzt gekauften Brille hätte es einen Unterschied von 250 € gemacht für den Index 1,74.
Die Dicke hätte sich um nicht einmal einen mm verringert!

LG,
Ronja

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Eberhard Luckas
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 14. Dezember 2017, 18:49

Moin,

lasse Dir doch die Randdicke mal von Deinem Optiker ausrechnen, danach fällt die Entscheidung leichter. Das geht natürlich nicht vom warmen Wohnzimmer aus. ;)
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

Semikolon
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Semikolon » Donnerstag 14. Dezember 2017, 21:49

ronja hat geschrieben:Meine Antwort als Laie, noch stärker kurzsichtig wie du und Träger von Linsen und Brille mit Index 1,6:

Man empfiehlt mir diesen Index immer wieder, da man wohl vor allem als linsenträger sehr empfindlich reagieren kann was die noch höheren indexe betrifft.


@Ronja: Danke. Der Aspekt mit den Kontaktlinsen überzeugt mich. Tatsächlich sehe ich im Wechsel von Linsen zu Brille immer schlecht und meine, dass das mit der neuen Brille (1,8) stärker ist als mit der vorherigen.

@Eberhard Luckas: Ich könnte das anhand der vorhandenen Gläser auch selbst ermitteln. Aber Zahlen sind nicht alles. (s.o.) Und, keine Sorge, ich habe nicht vor, eine Brille online zu bestellen. Erübrigt sich übrigens schon deshalb, weil man da nur Kunststoffgläser bekommt.

Traumtänzerin
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Traumtänzerin » Donnerstag 14. Dezember 2017, 21:49

Semikolon hat geschrieben:Ich bin stark kurzsichtig (ca. minus 8/8,5, geringe Hornhautverkr.) und es ist ja fast ein Dogma, dass man je kurzsichtiger desto höherbrechende Gläser nehmen soll. Nachdem ich aber erst vor Kurzem in eine neue Brille mit hochbrechenden Gläsern investiert habe und nun wohl eine Zweitbrille brauche, spiele ich mit dem Gedanken, diese mit Gläsern mit geringerem Index ausstatten zu lassen. Das Gestell, das ich dafür hätte, hat die Größenangabe 42-22. In einer alten Sonnenbrille mit der Größe 44-21 habe ich 1,6er min. Glas, das nicht übersteht. Deshalb frage ich mich, ob ich es für die Zweitbrille ebenfalls damit versuchen sollte (oder gar mit 1,5er?). Allerdings hat das Gestell eine etwas geringere Randdicke als das Sonnenbrillengestell. Ein Grund für 1,6er (1,5er?) wären für mich auch noch, dass man damit angeblich bessere Sehwerte erzielen kann. Andererseits heißt Zweitbrille nicht, dass Ästhetik völlig egal ist, zumal es ein recht edles Gestell ist, das ich mir auch nicht verderben möchte. Der Preissprung zum nächsthöheren Index ist aber recht hoch (ich glaube 90 Euro :? )

Würde mich über eure Einschätzungen freuen. Danke schon mal :)

Ich denke, ob man sich an Dogmen hält, ist auch eine Frage der Persönlichkeit. Demjenigen, der sich kein eigenes Urteil zutraut, bieten die Dogmen eine Richtschnur, aber die meisten von uns sind doch auf einem intellektuellen Niveau, das ihnen nach dem Einholen entsprechender Informationen ein eigenes Urteil ermöglicht. Ich würde dir auch empfehlen, zunächst einmal Eberhards Rat zu folgen und dir die Dicke ausrechnen zu lassen. Aber wenn dann herauskommt, dass in der edlen kleinen Fassung die Gläser einen Tick überstehen - was wäre daran schlimm? Lebst du in einem Umfeld, wo alle auf deine Glasränder starren und mit dem Finger auf dich zeigen, wenn die Gläser ein wenig überstehen? Viele Menschen sind kurzsichtig, und deine Werte sind hoch, aber nicht extrem hoch, ich denke, niemand wird etwas daran finden, wenn die Gläser deiner Zweitbrille ein bisschen überstehen. Die Stärke der Gläser sieht man ja auch von vorn, dem kannst du nicht entgehen, und dieses Aussehen gehört halt zu deiner Person dazu, wie bei anderen Menschen abstehende Ohren, eine fliehende Stirn oder eine große Nase. Das ist jedenfalls meine Sicht der Dinge und ich bin damit alles andere als unglücklich.
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Semikolon
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Semikolon » Donnerstag 14. Dezember 2017, 22:10

@Traumtänzerin: Das Überstehen stört mich nicht so sehr. Ich habe jahrelang eine mit Metallrand getragen, bei der die Gläser bis zu 4mm überstehen. Ich frage mich eher, ob das von vorne blöd aussieht, weil die Gläser ja insgesamt dicker sind. Ich meine nicht die Verkleinerung der Augen, die bleibt ja gleich. Bei der Sonnenbrille kann ich es nicht genau erkennen.

Aber wir müssen das hier auch nicht weiter verhandeln, wenn der Tenor ohnehin immer ähnlich ist. Schade. Denn ich bin der Meinung, dass mehrere Ansichten immer nützlich sind, werde dafür aber wohl kaum mehrere Optiker abklappern, von denen mir dann die meisten ohnehin zu 1,7 oder mehr raten werden (warum wohl bin ich sonst bei noch kleineren Gläsern zu 1,7 gekommen...?). Letztlich ist es eben ein Business, da muss man sich doch nichts vormachen. Mein eigentlicher Optiker ist auf Kontaktlinsen spezialisiert. Für den spielen diese Details keine so große Rolle und die Beratung hält sich in Grenzen, da die Brillen bei einem Partner gefertigt werden.

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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Norge » Donnerstag 14. Dezember 2017, 23:55

Hallo,

Du solltest Dir über folgende Sache Gedanken machen: wenn es Dir um beste Sicht geht, ist das 1,6 Mineral von Vorteil. Wenn es um Ästhetik geht, musst du wirklich beim Optiker die Randdicken ausrechnen lassen, ist kein großes Ding...und dann dein eigenes Preis-leistungsverhältnis suchen.
Genauso beim Gewicht.
Viel Erfolg!

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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon wörterseh » Freitag 15. Dezember 2017, 03:44

Semikolon hat geschrieben:...die Beratung hält sich in Grenzen, da die Brillen bei einem Partner gefertigt werden.

Ich denke du warst bei einem Optiker!? :|

Nun, was solls...


@TT
Gut erklärt!
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon ronja » Freitag 15. Dezember 2017, 07:56

@wörthersee: er hat folgendes geschrieben:

Mein eigentlicher Optiker ist auf Kontaktlinsen spezialisiert. Für den spielen diese Details keine so große Rolle und die Beratung hält sich in Grenzen, da die Brillen bei einem Partner gefertigt werden.

Ich denke mal, er war beim Optiker, oder?

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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon wörterseh » Freitag 15. Dezember 2017, 09:11

Ich kenne einige auf Linsen spezialisierte Kollegen, die geben sich bei der Brille trotzdem alle Mühe! :wink:

So wie diese beschriebene Situation, dass kenn ich überhaupt nicht.
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Traumtänzerin » Freitag 15. Dezember 2017, 09:20

Semikolon hat geschrieben:Mein eigentlicher Optiker ist auf Kontaktlinsen spezialisiert. Für den spielen diese Details keine so große Rolle und die Beratung hält sich in Grenzen, da die Brillen bei einem Partner gefertigt werden.

Ich muss sagen, die Logik dieser Argumentation erschließt sich mir nicht wirklich. :?

Ist der "Partner" ein Onliner? Dann soll doch der dir die nötige Beratung geben, wenn sein "Partner" vor Ort in Anbetracht des Taschengelds, mit dem er für seine Leistung abgespeist wird, dazu verständlicherweise nicht sonderlich motiviert ist.

Ist der "Partner" ein anderer Optiker im selben Betrieb? Dann soll doch der dich bezüglich Brillengläser beraten, es schreibt doch niemand vor, dass der Kunde einen einzigen Ansprechpartner für alles haben muss!

Ist der "Partner" ein Einschleifservice? Dann ist es meiner Ansicht nach trotzdem die Aufgabe des Optikers, der die Brille verkauft, die nötige Beratung zu geben.

Und wenn du die nicht bekommst, ist es eben nicht der richtige Optiker für den Kauf einer Brille!

Und wie wörterseh gerade geschrieben hat, auch ich würde von einem Optiker, selbst wenn er überwiegend KL anpasst, erwarten, dass er sich auch bei Brillen Mühe gibt. Sonst sollte er doch lieber ein reines KL-Institut betreiben.
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Robin
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Robin » Freitag 15. Dezember 2017, 10:02

Mal zurück zur ursprünglichen Fragestellung:

Wenn es nur um die Esthetik bei der Sicht von vorne auf die Brille geht ist es komplett egal welches Material mit welcher Dicke verwendet wird - dieses Ergebnis bleibt immer gleich. Wenn es um die Sicht von der Seite geht geht ist es natürlich schon besser/schöner, wenn das Glas möglichst wenig über den Fassungsrand hinausragt. Bei der ja relativ kleine Brille sollte das vermutlich kein allzu großes Problem sein, auch wenn es kein 1.8er-Material ist. Genau ausrechnen kann das aber wirklich nur der Optiker vor Ort!!! Es spielen dabei einfach zu viele Daten eine Rolle, die wir hier nicht haben.

Abgesehen davon gibt es bei vielen Glasherstellern irgend ein 2.Brillen-Programm - soll heißen, das ein 2. Paar Gläser in der gleichen Stärke (aber nicht zwingend aus dem gleichen Material) in einem bestimmten Zeitfenster eventuell deutlich günstiger zu haben sein könnte. Einfach mal bei dem Kollegen fragen.

Und wenn der Contactlinsen-Anpasser nicht über die Rechenprogramme für die Dicke verfügt lässt sich ja vielleicht ein Kollege in der Nähe finden, der das dann für eine kleine Gebühr macht. Fragen kostet zumindest nichts!

Semikolon
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Re: Kleine Gläser, hohe Myopie: min. Glas 1,6?

Beitragvon Semikolon » Samstag 16. Dezember 2017, 11:06

@Norge und Robin: Danke für die sachlichen Infos! Das mit der Sicht ist gut zu wissen.

Traumtänzerin hat geschrieben:Ist der "Partner" ein Onliner?


Nein.
Ist der "Partner" ein anderer Optiker im selben Betrieb?

Nein.

Ist der "Partner" ein Einschleifservice?

Nein.

Und wie wörterseh gerade geschrieben hat, auch ich würde von einem Optiker, selbst wenn er überwiegend KL anpasst, erwarten, dass er sich auch bei Brillen Mühe gibt. Sonst sollte er doch lieber ein reines KL-Institut betreiben.

Das tut er auch. Er kooperiert mit einem kleinen Betrieb in der Provinz, der die Brillen fertigt. Ich halte das für eine gute Sache: so kann der kleine Optiker im "Dorf" (dem ja vermutlich auch immer mehr ins I-net oder zu Ketten in der Stadt abwandern), überleben und der KL-Spezialist kann seinen Kunden ein Produkt anbieten, dass sie sonst vermutlich um die Ecke bei einer Kette kaufen würden, weil sich nämlich in der Lage kleine Optiker die MIeten gar nicht leisten kann. Und, klar, ich kann den Optiker löchern, Termine zur Brillenbestimmung und Glasausrechnung machen usw. Halte aber auch was davon, mir selbst ein Bild zu machen über Dinge, für die ich nicht wenig Geld ausgebe. Das kann aber jeder anders sehen.


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