Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

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Brillenschleiche
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Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Brillenschleiche » Mittwoch 18. Oktober 2017, 19:48

Hallo liebes Forum,

Ich habe heute von meinem Optiker die neue Brille abgeholt und war entsetzt, wie dick die Gläser sind (6mm am Rand bei -5,5 Dioptrien). Der Optiker war sehr nett und hat sich alles angehört, dann hat er sich die Mühe gemacht, mir anhand seines Computerprogramms vorzurechnen, dass die Gläser (1,74er Zeiss-Gläser um 600+ Euro das Paar) genauso dick sind wie sie sein müssen. Wir haben dann meine drei Jahre alte Fielmann-Brille genommen mit der ich im Grunde nie sonderlich zufrieden war (erhebliche Verzerrungen am Glasrand und am Bildschirm bei schrägeren Blickwinkeln gelbe oder blaue Farbsäume). Trotz 1,67er Glas ist diese Brille am Rand nur 4mm, und obwohl wir alles in die Schlacht geworfen haben, um den Unterschied zu erklären und rauszurechnen (andere Gestellgröße, 0.25 Dioptrien Unterschied, etc.), blieb am Ende mehr als ein Millimeter übrig den wir uns beim besten Willen nicht eklären konnten.

Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos. Ich trage seit vielen Jahren Brillen, und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass meine letzte Brille dickemäßig aus der Norm gefallen wäre - das ist jetzt eher bei dieser hier der Fall. Im Grunde halte ich den Optiker für vertrauenswürdig und hinzu kommt, dass ich das Computerprogramm mit eigenen Augen gesehen habe - andererseits kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Fielmann über ein 20% dünneres Glas verfügt, es aber nicht als solches vermarktet (mit 20% dünner könnte man viel Geld machen!) sondern es den Kunden quasi heimlich unterjubelt.

An dieser Stelle habe ich noch nicht einmal eine Frage - aber vielleicht hat ja jemand dazu eine Meinung? Danke!

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optidi
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon optidi » Mittwoch 18. Oktober 2017, 20:30

Hallo,

ich kann mir nur vorstellen, dass die Fielmanngläser asphärisch 1,67er sind, deshalb dünner als 1,7er sphärisch. Deshalb die Verzerrungen, da die Zentriervorschirften nicht penibel eingehalten wurden. Zudem kann beim 1,7 Glas die Mittendicke auf Grund der besseren Stabilität etwas dicker sein.

Gruß

Optidi

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Saibaba » Donnerstag 19. Oktober 2017, 06:55

Wie groß ist denn der Unterschied bei der Fassungsgröße/Form? Das kann enorm viel ausmachen.

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Distel
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Distel » Donnerstag 19. Oktober 2017, 08:47

:idea:
Falls noch nicht durchgeführt, könnte eine Messung der Glasmittendicken auch bei Minusgläser Sinn machen.
Bei einigen Materialien muss diese wegen des höheren Bruchrisiko erhöht werden.
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 19. Oktober 2017, 09:33

Moin,
mein Verdacht, wegen der starken Farbsäume bei der F..-Brille: doch 1,74 er Gläser drin? Und ist die Zentrierung exakt gleich? Bei den Stärken kann es schon bei 1 mm pro Glas zu einer anderen Randdicke kommen.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Donnerstag 19. Oktober 2017, 09:34

Um hier nicht zu spekulieren, bedarf es sämtlicher Daten, die auch Dein Optiker hatte.
Fassungsbreite, Stegbreite, Höhe, Einzelabstand der Augen horizontal und vertikal, die entsprechenden Winkel und Neigungen und die Form. Dazu die exakten Glasdaten.
Und das natürlich für beide Brillen.
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Brillenschleiche
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Brillenschleiche » Donnerstag 19. Oktober 2017, 11:11

Danke für die vielen Antworten. Beim Threaderstellen bin ich grundsätzlich davon ausgegangen, dass den Angaben des Threaderstellers erst einmal Glauben geschenkt und sie erst dann angezweifelt werden, wenn andere Erklärungen nicht fruchten. Wenn sich die meisten Antworten darum drehen, die ursprünglichen Angaben in Frage zu stellen oder zumindest zu überprüfen, bedeutet das dann, dass andere Erklärungen bereits ausgeschöpft sind (im Sinne von: "kann eigentlich nicht sein")?

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe ist ein Unterschied zwischen den Gestellen natürlich vorhanden, aber nicht unendlich groß (52mm vs. 54mm in der Länge sowie 31mm vs. 33mm in der Höhe). Wir haben das zweifach versucht zu berücksichtigen - zum einen über das Computerprogramm (samt Abtastung des originalen Brillenrahmens), zum anderen sieht man auch mit freiem Auge, dass das Glas, wenn man es quasi aus den neuen Gläsern für die alte Brille ausschneiden würde, am Rand immer noch deutlich dicker wäre. Die unterschiedliche Zentrierung wurde natürlich auch berücksichtigt. All diese Faktoren sind ja der Grund, warum ich auch nur von einem unerklärten Millimeter geschrieben habe, obwohl die neue Brille trotz besserem Brechungsindex am Rand gut 2 Millimeter dicker ist.

Umgekehrt gesagt: Hätte ich beim Optiker gestern neue Gläser für meine alte Brille geordert, wären sie zumindest 1mm dicker geworden als sie tatsächlich sind.

@Eberhard Luckas: Der Gedanke, dass mir Fielmann 1,74er Gläser als 1,67er verkauft haben könnte, wirft natürlich wieder die Frage auf, warum sie das tun sollten. Schlamperei zu meinen Gunsten? Außerdem reicht das meiner Meinung nach noch gar nicht, um den Dickenunterschied zu erklären - soviel ich weiß (habe ich zumindest irgendwo in diesem Forum gelesen), bringt der Sprung vom 1,67er aufs 1,74er ja auch nur etwa 10% dünnere Gläser. Den 1mm Differenz habe ich aber eh schon großzügig abgerundet (ist eher mehr). Das kommt meiner Ansicht nach nicht zusammen.

@Distel: Das mit den Glasmittendicken verstehe ich nicht ganz (insofern macht mir das aber auch Hoffnung). Dickeres Glas in der Mitte bedeutet dann auch dickeres Glas am Rand? Falls ja: Ich dachte, dass der Brechungsindex genormt ist und daher 1,74er überall gleich dick ist? Ansonsten könnte ja der nächste Optiker Brillen mit 10mm Glasdicke verkaufen mit der Begründung, dass sein Material 1,74er eben dicker ist.

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Donnerstag 19. Oktober 2017, 12:06

[quote="
der nächste Optiker Brillen mit 10mm Glasdicke verkaufen mit der Begründung, dass sein Material 1,74er eben dicker ist.[/quote]


So viel Einfuss haben wir da nicht. Denn zum einen gilt es eine Norm zu erfüllen und die beschreibt auch die Stabilität der Gläser hinsichtlich bestimmter, üblicher Benutzung. Und da lässt sich nichts dran drehen, weil das ist Herstellerverpflichtend.
Die Unterschiede im Mass von 2 mm mehr breite und Höhe zeigen meiner Nachrechnung, dass zwischen bisheriger und neuer Fassung alleine durch die größere Dimension 1,2-1,5mm liegen.
1,74 zu 1,67 liegt mit 0,45 mm zueinander.
Dann lägen wir somit mit ca 1,1 mm dicker als bisher.

Die Angabe, dass beim bisherigen Glas 4mm Rand vorhanden seien, bei 1,67 kann mit dem angebenen Mass nicht nachvollziehbar erklärt werden. Dann dürfte die Fassung nur ein 48 mm breite Scheibe haben, und das ist ja scheinbar nicht der Fall.

Jetzt stellt sich noch die Frage nach der Basiskurve, mit welchen die Gläser hergestellt wurde.
Das könnte ein Ansatz geben.
Der Optiker kann das nachmessen, sofern er das Sphärometer hat, welches dazu nötig ist.
Vorproduzierte Gläser können nicht verändert werden, zu produzierende allerdings doch.

Und dritter Aspekt, haben wir eine Doppelasphäre bei den bisherigen Gläser oder eine Asphärische Geometrie.
Der Fmann Brillenpass könnte evtl. eine Codierung darüber enthalten.
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Distel » Donnerstag 19. Oktober 2017, 12:38

Brillenschleiche hat geschrieben:Wie ich schon weiter oben geschrieben habe ist ein Unterschied zwischen den Gestellen natürlich vorhanden, aber nicht unendlich groß :shock: (52mm vs. 54mm in der Länge sowie 31mm vs. 33mm in der Höhe).

@Distel: Das mit den Glasmittendicken verstehe ich nicht ganz (insofern macht mir das aber auch Hoffnung). Dickeres Glas in der Mitte bedeutet dann auch dickeres Glas am Rand? Falls ja: Ich dachte, dass der Brechungsindex genormt ist und daher 1,74er überall gleich dick ist? Ansonsten könnte ja der nächste Optiker Brillen mit 10mm Glasdicke verkaufen mit der Begründung, dass sein Material 1,74er eben dicker ist.

Der Berechungsindex zeigt, ob Lichtstrahlen mehr oder weniger stark abgelenkt werden.

Die Brillenwerte ergeben sich durch das Verhältnis der Vorder- zur Rückfläche.
Die eine höhere Mittendicke führt automatisch zu höheren Randdicken. Siehe Skizze mit oranger Ergänzung.*

Eine größere Entfernung der Durchblicksstelle zum Fassungsrand erhöht die Randdicke bei Minusgläser und gilt für alle Richtungen. Siehe Skizze mit pinker Ergänzung.*


*Keine Ahnung warum die Screenshots zwar hochgeladen, aber nicht eingestellt werden.
Bei Interesse PN mit Email-Adresse senden, dann sollte es funktionieren.
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Distel » Donnerstag 19. Oktober 2017, 13:28

Distel hat geschrieben:*Keine Ahnung warum die Screenshots zwar hochgeladen, aber nicht eingestellt werden.
Bei Interesse PN mit Email-Adresse senden, dann sollte es funktionieren.

Basis meines erstellten Sreenshots mit Ergänzungen war diese Skizze - Grundlagen - Einfluss auf die Glasdicke
https://www.zeiss.de/vision-care/de_de/ ... ptima.html
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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Brillenschleiche » Donnerstag 19. Oktober 2017, 23:56

DI Michael Ponstein hat geschrieben:Die Unterschiede im Mass von 2 mm mehr breite und Höhe zeigen meiner Nachrechnung, dass zwischen bisheriger und neuer Fassung alleine durch die größere Dimension 1,2-1,5mm liegen.

Ich bitte dich noch einmal das zu verarbeiten, was ich oben bereits geschrieben habe: Hätte ich beim Optiker vorgestern neue Gläser gleicher Stärke für meine alte Brille geordert, wären sie zumindest 1mm dicker geworden als sie bisher waren. Dies ist ein Fakt. Damit sind aber im Grunde sämtliche Überlegungen, die die unterschiedlichen Rahmen betreffen, hinfällig. Verkürzt hätte ich in meinem Eingangspost auch genau das behaupten können - nämlich dass ich bei einem Fachoptiker für meine alte Brille neue Gläser bestellt habe und diese 1mm dicker geworden sind als die vorherigen Fielmann-Gläser, obwohl sich an den Parametern nichts geändert hat. Das entspricht vielleicht nicht dem realen Ablauf, bringt aber die Kernfrage auf den Punkt.

Ansonsten werde ich vielleicht einfach mal bei der Quelle fragen, wäre doch vorstellbar dass Fielmann selbst weiß warum ihre Gläser dünner sind (aber natürlich nicht sicher).

Wenn ich das alles richtig verstehe, dann ist der Brechungsindex zwar für Optiker und Brillenhersteller eine verlässliche Größe, aber eigentlich nicht für den Kunden, den ja im Grunde nicht interessiert, wie stark die Lichtstrahlen abgelenkt werden, sondern der nur wissen möchte wie dick die Brille ist und ob man damit gut sehen kann. Kunde lernt daraus, beim nächsten Mal einfach zu fragen wie dick die Gläser werden. Tatsache ist allerdings, dass man sich ja nicht jede Woche eine neue Brille kauft (wer weiß, ob ich mich in ein paar Jahren noch an diesen Post erinnere?), der Optiker aber jede Woche Brillen verkauft. In einer idealen Welt würden daher Optiker diese Informationen von sich aus liefern, da sich der typische Kunde in diesem Bereich wohl zwangsläufig ein bisschen blöder anstellt als beim Kauf eines Liters Milch (einfach aus Erfahrungsmangel) und im Grunde gar nicht merkt, wenn er die für ihn relevanten Informationen nicht hat. (Natürlich nur mein privater Eindruck, bitte dafür nicht hauen. :lol: )

PM folgt - danke.

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon chili » Freitag 20. Oktober 2017, 07:27

Mich würden mal die exakten Werte interessieren.
Sphäre Zylinder Achse Addition Augenabstand.

Von der alten und der neuen Brille natürlich.

LG chili

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon optikgutachter » Freitag 20. Oktober 2017, 07:43

Des Rätsels Lösung könnte auch bei der Toleranz
in der Mittendicke liegen. Zul. +/- 0, 30 mm.

Während das eine Glas 0.30mm dünner gefertigt wurde
weist das andere Glas eine zulässige Abweichung
von +0.30 mm auf.
Mit noch ein bisschen mehr oder weniger Änderungen
infolge Grösse und Zentrierung
bist du schnell bei der angefragten Differenz.

Aber Hauptsache du kannst mit den neuen Gläsern besser sehen.
Ohne "Randfehler"......

Gruss OG
Zuletzt geändert von optikgutachter am Freitag 20. Oktober 2017, 09:41, insgesamt 1-mal geändert.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon Karoshi » Freitag 20. Oktober 2017, 08:47

Auch fallen individualisierte Einstärkengläser meiner Erfahrung nach gern mal etwas dicker aus als Standardgläser, weil da die Abbildung im Vordergrund steht und nicht die Dicke.
Man müsste den Hersteller der alten Brillengläser rausfinden (evtl. Brillenpass mit Kodierung).

Wir brauchen mehr Daten (Brillenwerte, Zentrierung x+y, Vorneigung, Fassungsscheibenwinkel, Hornhautscheitelabstand, Fassungsgrößen und Formen), es hängt von so vielem ab.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011

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Re: Unterschiedliche Glasdicken bei gleichem Brechungsindex?

Beitragvon vidi » Freitag 20. Oktober 2017, 10:02

Brillenschleiche hat geschrieben:Ansonsten werde ich vielleicht einfach mal bei der Quelle fragen, wäre doch vorstellbar dass Fielmann selbst weiß warum ihre Gläser dünner sind (aber natürlich nicht sicher).

Junior oder Senior? :mrgreen:
Ich bezweifle, dass auch nur irgendwer bei Fielmann das weiß. Die Angestellten verkaufgen dir nur Glaseigenschaften. Der Computer bestimmt wo die Gläser bestellt werden.

Brillenschleiche hat geschrieben:Wenn ich das alles richtig verstehe, dann ist der Brechungsindex zwar für Optiker und Brillenhersteller eine verlässliche Größe, aber eigentlich nicht für den Kunden, den ja im Grunde nicht interessiert, wie stark die Lichtstrahlen abgelenkt werden, sondern der nur wissen möchte wie dick die Brille ist und ob man damit gut sehen kann.

Das eine (Ablenkung) bedingt das andere (Dicke).
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)


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