Hallo,
ich habe ein Problem mit Gläsern von Zeiss, hier mit dem Produkt Lotutec.
Meine Werte:
Rechts späre -6,75 zylinder -1,00 Achse 39 Grad
Links späre -5,25 zylinder -1,25 Achse 132 Grad
Als Gestell kommt ein Kunststoff-Gestell von Monocool zum Einsatz (3D-Druck).
Im Oktober 2015 benötigte ich eine neue Brille, um nichts verkehrt zu machen bin ich zu einem Optiker-Meister gegangen, welcher sich auf Zeiss-Produkte spezialisiert hat. Die Bestimmung der Gläser (i.Profiler) lief optimal ab, mit dem optischen Ergebnis bin ich äußerst zufrieden, ich behaupte sogar noch nie so gut angepasste Gläser bekommen zu haben. Der Optiker hat mir zu den Lotutec Gläsern geraten, diesen Ratschlag habe ich angenommen und nicht weiter hinterfragt.
Aber: Nach nicht einmal einem Jahr bemerkte ich Nachts beim Autofahren dass punktförmige Lichtquellen von einem Strahlen-Kranz umgeben sind, zunächst fing das nur im oberen Bereich der Gläser an, dann weitete sich der Effekt alsbald über das gesamte Glas aus. Tagsüber merkt man davon nichts, Nachts ist es jedoch äußerst störend.
Bei genauer (sehr genauer) Betrachtung der Gläser fällt auf, dass diese mit extrem feinen Rissen überzogen sind, diese sind von der Struktur her so, dass man ausschließen kann dass diese mechanisch (z.B. durch Putzen) entstanden sein können. Ich habe diesem Beitrag ein Foto beigefügt, auf welchen gut zu sehen ist was ich meine.
Diese Riss-Struktur ist so fein, das man sich bei gewöhnlicher Betrachtung der Gläser überhaupt nicht ohne weiteres mit bloßem Auge erkennt.
Grundsätzlich kenne ich diese Art von Verschleiß der Vergütung. Ich bin 46 und trage schon seit meiner frühen Kindheit Brillen mit Kunststoff-Gläsern. Bisher kenne ich es aber so, dass derartiger Verschleiß erst nach etlichen Jahren der Nutzung ganz langsam einsetzt, eine entsprechende Statistik habe ich nicht erstellt, aus der Erinnerung heraus haben Gläser bisher aber bestimmt etwa 4 bis 6 Jahre durchgehalten, erst dann sind erste Auffälligkeiten LANGSAM in Erscheinung getreten.
Die neuen Lotutec Gläser wurden nach knapp einem Jahr getauscht, nun ist ein weiteres knappes Jahr um und wieder zeigt sich der gleiche Effekt. (Erste Anzeichen sind aber sogar ab einem halben Jahr feststellbar, dann aber noch so gering das sie nicht ins Gewicht fallen).
Ich kann mir nicht vorstellen dass es an der Handhabung liegt, ich reinige die Gläser grundsätzlich nass (erst Grob-Schmutz unter Wasserhahn abspülen, dann benetze ich die Oberfläche mit Spüli-Schaum, spüle das Wasser wieder ab und Puste verbliebene Tropfen zum Schluss mit einem Optik Blase-Balg von den Gläsern). Bisher habe ich meine Brillen auch so gereinigt und die Gläser haben - wie schon erwähnt - jeweils lange gehalten.
Auch eine thermische Belastung kann ich mir nicht als Ursache vorstellen, ich arbeite am Bildschirm und nicht am Hochofen, im Alltag versuche ich dies auch aktiv zu vermeiden, wenn ich z.B. den Backofen in der Küche öffne befindet sich meine Birne nicht direkt über der Klappe, ich gehe bewusst ein Stück zurück, usw.
Beim Optiker zeigte man sich über den schnellen Verschleiß überrascht. (Wobei der Chef im Urlaub ist, mal sehen was der dazu sagen wird).
Auf der Webpräsenz von Zeiss habe ich bei der textlichen Beschreibung der Lotutec-Gläser eine für mich überraschende Entdeckung gemacht. Dort steht „LotuTec – Genau dann ...“ und weiter unter anderem: „
Sie werden die neue Brille als Ersatz oder Zweitbrille einsetzen“ bzw. „
Diese Brille ist eine Übergangslösung“.
Insofern passt die Produktbeschreibung von Zeiss zu den von mir gemachten Erfahrungen. Wenn ich die Brille als Ersatzbrille in die Schublade lege oder sie als Zweitbrille nutze erfolgt logischerweise auch nur sehr viel seltener eine Reinigung und die ggf. sehr empfindliche Beschichtung hält min. 10 mal so lange …
Andererseits führt Zeiss auch nicht weiter aus warum man die LotuTec Gläser bei Brillen „als Übergangslösung oder Zweitbrille“ verwenden sollte, bezieht sich das auf die Widerstandsfähigkeit der Beschichtung oder begründet sich das eher in der optischen Qualität der Vergütung?
Letztendlich würde ein alteingesessener Optiker-Meister und Zeiss-Händler diese Gläser auch nicht für eine „Haupt-Brille“ vorschlagen, wenn bekannt ist dass diese Gläser eine mangelhafte Haltbarkeit aufweisen.
Insgesamt irritiert mich die Angelegenheit, ich freue mich daher über Tipps und Erfahrungen.
(Die Beschichtung sieht durch den automatischen Weißabgleich bläulicher aus als sie ist, tatsächlich geht sie eher ins Grünliche).
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