Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

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AnnaLynne
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Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon AnnaLynne » Montag 23. Mai 2016, 16:30

Hallo liebe Forumsmitglieder,

und herzlichen Dank für die Aufnahme an die Admins.

Vor 5 Jahren fiel mir zum ersten Mal auf, dass meine Äuglein nicht mehr so gut sehen, wie bisher. Damals ging ich zu Fielmann und war weder mit dem Service noch mit den gemessenen Werten zufrieden (Bekam eine Brille, mit der ich permanent gegen Wände gelaufen bin und unter Dauerkopfschmerz litt).
Vor 3 Jahren bin ich dann zu meinem Augenarzt (Morbus Basedow, zum Glück ohne endokrine Orbitopathie) und habe meine erste Brille mit folgenden Werten erhalten:

R - (sph) 0 (cyl) -0,5 (a) 160
L - (sph) -1 (cyl) -0,25 (a) 0

Seit einer Weile bekomme ich permanent Kopfschmerzen, was sich verbessert, wenn ich die Brille aufsetze. Diese hatte ich wegen der niedrigen Werte nicht permanent auf.
Ich arbeite 9 Stunden im Büro und merke zunehmend, dass ich schlechter sehe und mein Kopf aufgrund der Anstrengung schnell aufgibt. Auch beim Fernsehen oder im Auto merke ich einfach, dass mein Sehvermögen sich verschlechtert hat.
Da ich eine Weile nicht mehr beim Augenarzt war und ja auch ein Rezept für eine neue Brille brauche, habe ich einen Termin vereinbart (leider erst Ende Juli). So lange möchte ich nicht warten! Ich habe mich also nach einem Optiker umgesehen, der diese Untersuchungen mit den passenden Maschinen ebenfalls ausführen kann (Optometrie).
Ich muss dazu sagen, dass meine erste Brille aus dem Internet ist (mit der Brille selbst habe ich keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht). Um mich nach einem passenden Brillengestell umzusehen und in Ruhe auszuprobieren, bestelle ich weiterhin die Gestelle zur Ansicht dort.
Die Beratung (ich wollte erstmal nur einen ausführlichen Sehtest) war sehr gut und gründlich, weswegen mir klar wurde, warum eine Bestellung im Internet im Endeffekt nicht "günstiger" ist! Die meisten Marken, welche mir gefallen, führt dieser Optiker leider nicht. Hier im Forum habe ich dank der Ausführungen auch zig Gründe gefunden, um den Kauf im Netz in Zukunft zu lassen (vielen Dank an die Admins/Beitragenden).

Die gemessenen Werte vom Optiker hier sehen wie folgt aus:


R - (sph) 0 (cyl) 0 (a) 0
L - (sph) -0,75 (cyl) 0 (a) 0

Diese Ergebnisse haben mich enorm verwirrt. Ich bin absoluter Laie! Dennoch habe ich versucht, mich ein wenig schlau zu machen (so fand ich u.a. euch).
Um also die Unterschiede besser erkennen zu können, rechnete ich den Minuszylinder der Werte aus 2013 um (sofern ich das richtig berechnet habe):

R - (sph) -0,5 (cyl) +0,5 (a) 70
L - (sph) -1,25 (cyl) +0,25 (a) 90

Ich stelle fest, ich kapiere es jetzt noch weniger.

Haben sich meine Werte tatsächlich verbessert ?

- Kann ich mir nicht vorstellen, denn ohne Brille merke ich den Unterschied beider Augen und habe enorme Probleme.

Eine Hornhautverkrümmung ist doch nicht plötzlich verschwunden...


Ich schrieb den Optiker an, der mir versicherte, dass die Werte nicht sehr unterschiedlich seien. Ich würde offensichtlich besser sehen...

Ich müsste jetzt also doch auf den Augenarzt warten oder zu einem anderen Optiker gehen...

Mir ist bewusst, dass es 3 Jahre her ist, seit der letzten Messung. Aber ich merke ebenfalls, dass sich meine Sicht verschlechtert hat. Das die Werte bei der ersten Brille einfach etwas höher angesetzt wurden bezweifle ich (ich hab ja aber auch wenig Ahnung und davon viel).

Vielleicht könnt ihr mir erklären, was ich aufgrund mangelnden Wissens nicht verstehe.

Lieben Dank

Anna

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Eberhard Luckas
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 23. Mai 2016, 16:50

Moin,

Morbus Basedow bekommt doch jemand nur, wenn die Schilddrüse nicht korrekt arbeitet. Das ist der Grund für ständig andere Werte. Ich würde bei einem Optiker 3 Messungen machen lassen: Morgens, Mittags und Abends. Sollten alle 3 Messungen identisch sein (was ich kaum glaube) ist alles gut. Bei unterschiedlichen Werten würde ich nochmal einen Tag opfern und 3 Messungen machen lassen.
Danach kann man entscheiden, mit welchen Werten die Brille gemacht werden soll. Schwankungen wirst Du aber immer haben.

Zudem ist bei Morbus Basedow eine Einschränkung der Augenmuskeln möglich, was zu nicht sichtbarem Schielen führt. Das kann leider auch die Ursache für Kopfschmerzen sein.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon AnnaLynne » Montag 23. Mai 2016, 17:17

Lieber Eberhard,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich hatte beim Augenarzt alles abklären lassen (Augeninnendruck). Ich habe glücklicherweise keine endokrine Orbitopathie und daher auch nicht die Probleme und Symptome, welche damit einhergehen.
Meine Schilddrüse ist, bereits vor den ersten Messungen beim Augenarzt (2013), entfernt worden.
Natürlich (es ist ja eine Autoimmunkrankheit) bin ich durch den Basedow weiterhin beeinträchtigt. Laut dem Optiker und dem Augenarzt sind dahingehend keine Auffälligkeiten vorhanden.
Beim Optiker müsste ich dann nochmal 22,-€ zahlen pro Messung (nicht, dass es mir das nicht wert wäre)...

Dennoch kann ich einfach nicht nachvollziehen, wie eine Hornhautverkrümmung komplett verschwinden kann. Sollten die gemessenen Werte diesbezüglich nicht gleich bleiben?
Das die Werte von Tagesform und Tageszeitpunkt abhängig sind, habe ich schon mal gelesen. Sinnvoll erscheint mir da definitiv eine weitere Messung.
Aber wie bestimmt man dann mit den unterschiedlichen Werten die Stärke für die Brillengläser?
Würde sich für mich ggf. eine Arbeitsplatzbrille lohnen? (meine Werte sind zwar nicht besonders hoch, aber ich sitze ja viele Stunden am PC).

LG

Anna

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Eberhard Luckas
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 23. Mai 2016, 19:31

Moin Anna,

ich kann in solchen Fällen immer nur nach den 3 Messungen gehen und mit meinem Kunden absprechen, welcher Wert der wichtigere ist. Der eine braucht vormittags die optimale Brille, der andere erst später.

Die Unterschiede kenne ich leider deutlich wieder bei allen Schilddrüsenpatienten, die ich als Kunden hatte. Du brauchst Hormone, die aber über den Tag verteilt nie exakt gleichmäßig wirken. Die Hornhautverkrümmung kann bei diesen geringen Werten schon so schwanken, wie jetzt. Meist ist der Grund eine andere osmotische Wirkung in der Hornhaut, also ein Wirkung des Wasserhaushaltes.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Roland A. Frank » Montag 23. Mai 2016, 20:40

Als Augenoptikermeister und Heilpraktiker bestätige ich die Aussagen des Kollegen Luckas vollumfänglich.
Einen Ratschlag würde ich auch erst nach einigen Messungen geben und selbst dann wird es ein Kompromiss sein (müssen).
Augenoptikermeister - Heilpraktiker - ö.b.u.v. Sachverständiger - miosan-Trainer

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Eberhard Luckas
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 23. Mai 2016, 21:39

Danke lieber Roland. :)
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon benkhoff » Dienstag 24. Mai 2016, 09:34

AnnaLynne hat geschrieben:Dennoch kann ich einfach nicht nachvollziehen, wie eine Hornhautverkrümmung komplett verschwinden kann.

doch, kann! die Werte sind sehr gering, das könnten sogar Schwankungen wg. Tagesform sein...
AnnaLynne hat geschrieben:Sollten die gemessenen Werte diesbezüglich nicht gleich bleiben?

weshalb sollten die gleich bleiben? mal abgesehen von ihren Schildrüsenproblem, ist jeder Mensch "bio" und man/sogar frau verändert sich im laufe der Zeit. Es ist eher selten, daß cyl-Werte immer gleich bleiben.
AnnaLynne hat geschrieben:Aber wie bestimmt man dann mit den unterschiedlichen Werten die Stärke für die Brillengläser?
Würde sich für mich ggf. eine Arbeitsplatzbrille lohnen?

beides abzuklären durch Ihren Optiker vor Ort
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon ClaudiaS » Mittwoch 25. Mai 2016, 15:28

Schwankungen bis zu/mehr als 1 dpt am Tag sind völlig normal. Wenn ich einen Kunden mit der Anamnese habe ist es für mich selbstverständlich mehrere Messungen zu machen, ohne zusätzlichen Aufpreis.

Also ab zum Kollegen und mit ihm nochmal alles in Ruhe besprechen! Dann findet sich auch eine gute Lösung.

Drea
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Drea » Freitag 25. August 2017, 12:35

Hallöle,

mir ist hier eine Antwort aufgefallen die ich so nicht stehen lassen kann.

Dass die MB nur Probleme macht wenn die SD nicht richtig eingestellt ist.

Ich habe keine SD mehr komplett raus genommen und bekam die Probleme in Form der endokrinen Orbitopathie im Nachhinein.

Erst fing das rechte Auge an, war dies halbwegs abgeheilt da ging es mit dem linken Auge los. Nachdem ich die Cortison Behandlung bei einem Auge nicht vertragen habe, habe ich diese bei dem anderen Auge direkt abgelehnt. Schüssler Salz kuren, einmal eine Kur für die MB und nach einer Pause eine Kur für die endokrine orbitopathie haben sehr gute Linderung verschafft. Ich brauche im Alltag keine Prismen mehr. Diese wurden mir in der Sehschule der Uni-Essen verordnet. Die dienten jedoch lediglich nur zur Entlastung und keineswegs zur Heilung!!

Leider bekam ich von der Klinik eine Brille verordnet mit der ich im Alltag so gar nichts anfangen kann. Ich arbeite am Monitor 8 - 10 Std. täglich, ab Nachmittag werden meine Augen so müde, dass ich mich richtig anstrengen muss KLAR zu sehen. Was für eine Brille wäre für mich von nutzen und wird diese von der KK bezuschusst da ich eigentlich nur Aufgrund der Erkrankung eine Brille benötige?

Danke für Antworten im voraus...

LG aus Essen :shock:

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Eberhard Luckas
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Eberhard Luckas » Freitag 25. August 2017, 13:03

Moin,
die Brille ist nicht alleine der Krankheit geschuldet. Deswegen zahlt die Kassen nichts. Wenn Prismen erforderlich sind, zahlt die Kasse nach ärztlicher Verordnung ab 3cm/m horizontal und 1 cm/m vertikal, aber lediglich ca. 40 € abz. 5 € Rezeptgebühr.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Eberhard Luckas » Freitag 25. August 2017, 13:10

Du hast eine PN.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Messbrille » Freitag 25. August 2017, 14:18

Ich arbeite am Monitor 8 - 10 Std. täglich, ab Nachmittag werden meine Augen so müde, dass ich mich richtig anstrengen muss KLAR zu sehen. Was für eine Brille wäre für mich von nutzen und wird diese von der KK bezuschusst da ich eigentlich nur Aufgrund der Erkrankung eine Brille benötige?


Hallo Drea,

normalerweise wird seit 2004 gar keine Brille von der Kasse bezuschusst - Prismen sind , wie Eberhard Luckas geschrieben hat, eine Ausnahme ;

allzu stark können die Prismen ja nicht gewesen sein, wenn unter Schüssler Salz Kuren und anderen Kuren eine Besserung eingetreten ist....

das Problem ist wohl eher folgendes:

die Beschwerden am PC deuten unabhängig von dem MB auf eine Überlastung in der Nähe hin ; hier hilft eine Nahbrille, speziell für die Arbeit am PC;
wer von Berufs wegen am Monitor 8 - 10 Std. täglich arbeitet, hat als Arbeitnehmer Anspruch auf so eine Bildschirmarbeitsplatzbrille (§6 BscharbV), die durch den Arbeitgeber als Arbeitsmittel bezuschusst oder gestellt werden muss ; näheres weiß der Betriebsarzt, Personalabteilung oder Betriebsrat ; Kasse ist hier noch nie zuständig gewesen;

Beschwerden am Monitor bekommt man häufig auch durch zu trockene Augen ("Office-eye-Syndrom" oder "Gamer-Eye") - und gerade MB-Patienten haben oft ein okuläres Siccaproblem; da hilft konsequente Anwendung von Augentropfen zur Befeuchtung;

Gruß
Augenarzt

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Roland A. Frank
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Re: Gemessene Werte (Arzt-Optiker) weichen (enorm?!) ab

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 25. August 2017, 15:07

sorry, falscher "Faden"....
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