Beitragvon Messbrille » Samstag 20. Mai 2017, 10:48
Organe aus dem 3D-Drucker ist zwar off-topic - aber auch eher unwahrscheinlich ;
Organzüchtung/Produktion im Labor ist da mittelfristig viel realistischer ;
der ganze Hype zum 3D Druck ist m.E. eher übertrieben - vieles gibt es in der Industrie schon viel länger, als die meisten wissen :
bei den Brillenfassungen ist es ja wohl nur bei einigen Formen und Materialien sinnvoll, das auch mit 3D Druck zu machen (vor allem alles aus "Plaste") - man braucht dafür ausserdem gutes, professionelles Gerät ; damit ist das auch nur eine zusätzliche weitere Option zur Produktion von Brillenfassungen ; auch heute kann sich jeder die Gerätschaften für eine eigene Produktion zulegen - auch engagierte Modellbauer u.a. haben schon CAD-Fräsen und benutzen entsprechende Software; demnächst natürlich auch 3D Drucker....
die Frage ist wohl eher, ob das preislich und qualitativ mit der sonst üblichen industriellen Grossserienproduktion mithalten kann;
bei Zahnkronen gibt es die sog. "CEREC"-3D Technik = 3D Aufnahme vom Zahn, CAD Fräsung der Krone aus einem Keramik-Rohling in der Zahnarztpraxis, anschliessendes Brennen und Einsetzen der Krone in einer einzigen Sitzung ; tolle Sache
bei der refraktiven Chirurgie der Augen wird eine "customized Ablation" durchgeführt, also die Hornhaut exakt nach den 3D Hornhaut-Topografie-Daten mit dem Laser bearbeitet ; RELex smile - sehr zuverlässig
analog gerne also "Custom-Fassungen", z.B. mit 3D Foto im Fachhandel, Auswahl von Fassung und Farben, Produktion und Lieferung der "Fassung nach Maß" durch die Industrie mit allen Standards wie bisher ; ob nun mittels 3D Druck oder anders produziert....
die Möglichkeiten wie "Custom-Fassungen" machen m.E. aber eher im High-end Bereich Sinn, wo auch die Bereitschaft besteht, sich das etwas kosten zu lassen ; leider sind aber viele Produkte aus dem 3D-Drucker bezgl. Material und Haptik (noch) eher "low-end" ;
wer sonst auch billigste Spritzguss-Sonnenbrillen trägt, findet eine Brille aus dem 3D Drucker vielleicht toll - wird dafür aber kaum einen realistischen Preis bezahlen wollen ;
- und die ewig unzufriedenen Kunden werden auch mit der Custom-Brille aus dem 3D Drucker o.ä. wieder nicht zu 100% zufrieden sein, ebensowenig wie der "es darf nix kosten"- Kunde ;
das direkte Ansehen und Probieren im Ladengeschäft ist für die meisten Leute immer noch das Optimum - man sieht und spürt sofort, ob die Fassung passt, gefällt etc. ;
und so etwas wie die bei EOS gezeigte Fassung ist übrigens trotzdem noch sehr aufwendig produziert - nicht einfach im 3D Drucker, sondern mit Laser (3D-Plasmaschneiden ?!) - was kostet denn so eine "hoet couture" - Fassung ?! wie kriege ich nach dem Reinigen der Gläser die Fussel aus der Fassung ?! was ist mit Reparaturen ?! - scheint mir als 24/7-Gebrauchsgegenstand eher nicht so geeignet ;
Augenarzt