Brille passt nicht?!

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NikolayK
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Brille passt nicht?!

Beitragvon NikolayK » Montag 29. Mai 2017, 13:01

Hallo. Ich bin 30 Jahre alt und seit dem 18. LJ kurzsichtig. Trage meine letzte Brille seit fast 3 Jahren:

2014 Sphärisch Zylinder Achse
Rechts: -2,0 --- ---
Links: -2,0 --- ---

Letzte Woche war zur Kontrolle beim Augenarzt, er hat die Refraktionsbestimmung durchgeführt. Sehr sorgfältig, er hat sich die Zeit für die ganze Untersuchung genommen. Aus dem Ergebnis wurde klar, dass ich neue Brille/Linsen brauche. Eine geringe Hornhautverkrümmung wurde auch festgestellt.

Augenarzt '17 Sphärisch Zylinder Achse
Rechts: -3,0 --- ---
Links: -2,5 -0,5 0 Grad

Dann bin ich zu einem Kettenoptiker in Kassel hingegagen. Damit ich sicher bin, dass die Werte stimmen, wurde bei mir noch mal den Sehtest durchgeführt. Die Untersuchung war noch ausführlicher und hat ca. 20 Min gedauert. Die Werte waren leicht anders, was (vermute ich) vielleicht auch häufig vorkommen kann (abhangig vom Zeitpunkt der Untersuchung, vom Untersucher, etc.).

Optiker '17 Sphärisch Zylinder Achse Pupillend. Höhe Visus
Rechts: -3,0 -0,25 48 Grad 32,0 23,0 1,00
Links: -2,75 -0,5 173 Grad 33,0 23,0 1,00

Da ich schon mal schlechte Erfahrung bei einer Brillenanschaffung habe (2014) wg. Diskrepanz von der Befundmitteilung vom Augenarzt und Einarbeitungsergebnis vom Optiker, entschied ich mich nun bei jetziger Brillenanschaffung für die Werte vom Optiker.

Vorgestern (Samstag) habe ich die Info-SMS bekommen, dass meine Gläser schon da sind und bin ich dahin gegangen, meine alte Brille da abgegeben (wg. der Fassung). Nach 4 Stunden ohne Brille bin ich wieder dahin gegangen, meine neue Breille abzuholen.

Sofort beim Anprobieren hatte ich das Geführ, das etwas nicht stimmt. Es war eine leichte Diskrepanz von den stärken von den Beiden seiten, die man spürt und das anstrengend für die Augen wirkt. Wenn ich aufstehe und auf meine Füße mal anschaue, habe ich das Gefühl/Bild vor mir, als ob ich 2m groß wäre. Der Boden selbst ist lecht schief gekippt (links ist tiefer, nach rechts geht höher). Wenn ich in die Ferne gucke oder beim Laufen auf die Straßw, bekomme ich wieder Anstrengung ich den Augen, sogar fast Gefühl für Doppelbilder links, oder eine Vorstufe davor, was vom Gehirn noch kompesiert wird. Am Rechner kann ich schlecht arbeiten, der Text ist sehr dünn und hell geworden. Erst wenn ich die Brille auf die Nasenspitze setze (d.h. erst nach guten 3-4cm weiter von den Augen) kommt der Text wieder auf die normale Form und Fokus, wie ich immer bis jetzt daran gewöhnt war. Das ganze Tragen und Benutzen von dieser Brille ist anstrengend für die Augen und ich bekommen schon Kopfschmerzen. Ich denke, etwas stimmt doch nicht mit der Brille.

Am Tag der Abholung hat ein anderer Optiker aus dem Geschäft den Sehtest kontroliert. Die Werte waren gleich wie bei seinem Kollegen vor der Bestellung. So ließ ich mich erst mal vom Optiker überreden, dass die Augen/das Gehirn eine Weile Zeit brauchten, an der neune Brille sich zu gewöhnen. Das glaube ich selbst nicht. Wenn die Brille falsch ist, bring die Zeit nichts. Die richtige Brille merkt man sofort. Ich habe selbst schon die schlechte Erfahrung mit falscher Brille und ich kenne schon das Gefühl.

Ich musste die Brille erst mal über das Wochenende testen und mich im Verlauf melden, falls weiterhin was nicht stimmt.

Woran kann das liegen?

Kann das die Zentrierung von den Gläsern sein?

Liegt es an Überkorrektur der Myopie?

Ist ein Astugmatismus (Hornhautverkrümmung) mit so einem niedrigen Wert zu korrigieren?

Oder stimmt etwas nicht mit dem Achsegrad der Korrektur?


Vielen Dank

MfG, Nikolay

optiIRL
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon optiIRL » Montag 29. Mai 2017, 13:24

Hallo Nikolay,
die geschilderten Erscheinungen passen sehr gut zu der Tatsache, Daß du das erste Mal eine Korrektur der Hornhautverkrümmumg erhalten hast.
Es erscheint zunächst alles (mehr oder weniger verzerrt) dafür aber schärfer. Mit etwas Geduld gewöhnen sich die meisten Kunden in 1-2 Wochen daran.
Zur Frage ob so eine kleine Hornhautverkrümmumg korrigiert werden muß: Ja, sofern eine optimale Schärfe gewünscht ist. Vor allem am Computerbildschirm, wo auch öfter kleine und dünne Schriften dargestellt werden habe ich es in der täglichen Praxis sehr oft erlebt, daß selbst bei einer Cyl-Korrektur von 0,25 dpt. der Schärfeunterschied mit Brille/ohne Brille von den Kunden/ Kundinnen deutlich wahrgenommen wird.
Eine Anstrengung der Augen kann aber auch zusätzlich in einer eventuell notwendigen Prismenkorrektur begründet sein die manchmal erst bei optimaler Schärfe der Bilder im Auge zu Beschwerden führt.
Zuerst solltest Du Deinem optischen System Auge-Gehirn also ca 2 Wochen Zeit geben sich umzustellen. Wenn bis dahin keine Besserung eintritt sind weitere Untersuchungen evtl. beim Spezialisten der nächste Schritt.

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Eberhard Luckas
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 29. Mai 2017, 14:06

Moin,
wenn die Brille auf der Nasenspitze liegt und das Sehen dann deutlich angenehmer ist, stimmt die gesamte Stärke nicht, sie ist dann zu hoch.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Onkel Bob
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon Onkel Bob » Montag 29. Mai 2017, 15:12

NikolayK hat geschrieben:...das glaube ich selbst nicht...


ich glaube der glaube sollte an dieser stelle keinen einfluß haben... :wink:

NikolayK hat geschrieben:wenn die Brille falsch ist, bring die Zeit nichts...


quatsch :!:

NikolayK hat geschrieben:..die richtige Brille merkt man sofort....


du redest gerne in extremen? oder?

klar ist der erste eindruck von wichtigkeit - aber bevor die berühmte flinte ins noch berühmtere korn geworfen wird erstmal dem ganzen gebilde eine chance geben - ist so ähnlich wie beim ersten (blind-)date...ob die eule was für dich ist merkste auch meist erst nach ner weile

verstehste was ich meine :?:

fragt sich
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...

ronja
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon ronja » Montag 29. Mai 2017, 15:32

Hi,

So nun meine Laienmeinung dazu, ich sehe das wie Eberhard:

Wenn man eine Hornhautkrümmung hat und diese das erste Mal oder auch weitere Male stärker auskorrigiert werden, hat man solche komische Sichten.
Ob das nun bauchige Wände sind, schiefe Tische oder Bildschirme, das ist alles normal am Anfang.

Was aber m. E. Nicht normal ist, wenn man die Brille nach vorn zieht und dann ein angenehmes Sehen eintritt.
Solche Dinge kenne ich nur, wenn die Werte zu hoch sind oder aber auch zu niedrig wenn man die Brille an den Bügeln z. B. schräg nach oben zieht. Dann musste man bei mir immer den cyl erhöhen.
Evtl hast du diese Werte aber tatsächlich so angegeben bei der Messung. Vielleicht sind aber auch die Gläser falsch eingearbeitet.

Wenn du über das WE keine Besserung festgestellt hast, sollte die Brille geprüft werden.

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GodEmperor
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon GodEmperor » Montag 29. Mai 2017, 16:28

Onkel Bob hat geschrieben:ob die eule was für dich ist merkste auch meist erst nach ner weile

...und auch erst, wenn du sie richtig siehst/hörst/etc. :lol:

Wenn keine Verbesserung nach ein paar Tagen (kann durchaus unterschiedlich sein, das Wort "paar") eintritt, denn könnte die Stärke zu hoch sein.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

Messbrille
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon Messbrille » Montag 29. Mai 2017, 17:16

Wenn keine Verbesserung nach ein paar Tagen (kann durchaus unterschiedlich sein, das Wort "paar") eintritt, denn könnte die Stärke zu hoch sein.


als Kurzsichtiger Patient merkt man das schnell - v.a. wenn man wie beschrieben schonmal Probleme mit einer zu starken Brille hatte ;

es wäre auch ungewöhnlich, wenn sich in den letzten 3 Jahren seit 2014 die Kurzsichtigkeit nochmal so erhöht hätte ; vorausgesetzt die Brillenwerte wurden damals auch genau bestimmt, hättest Du jetzt am RA eine ganze Dioptrie mehr und am LA im sphärischen Äquivalent auch -0,75dpt. mehr ;

das erklärt die unangenehme Bildverkleinerung ;

hattest Du den Sehtest beim Augenarzt/Optiker mit einer Messbrille oder an einem Phoropter (Gerät mit den integrierten Gläsern in einer "Revolvertrommel") ?! wurde ein Feinabgleich (Zahlen auf rotem und grünen Hintergrund gemacht) ?!

ich fürchte , das rechte Glas ist zu stark, der zyl. Wert -0,25dpt. unnötig und die Gewöhnung am LA an den Zylinder -0,5dpt. musst Du man mal einige Tage testen ; am Ende wärest Du vermutlich mit bds. -2,5dpt. (rechts ggf. -2,75dpt. ) und evtl. am LA erstmal nur -0,25dpt. Zylinder besser dran ;

ich mache in solchen Fällen gerne einen Trageversuch mit der Messbrille für ca. 20min. bevor ich die Verordnung schreibe ;
Augenarzt

ronja
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon ronja » Montag 29. Mai 2017, 17:55

Hi,

Also ungewöhnlich finde ich eine solche Stärkenänderung in dem Alter nicht.

Auch ich hatte einen ziemlich hohen Sprung mit 29. Seitdem ist alles gleich.

Es sollte schlicht und einfach nochmal alles geprüft werden. Rätselraten hier ist nicht gut...

LG,
Ronja

Messbrille
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon Messbrille » Montag 29. Mai 2017, 21:53

ronja hat geschrieben: Rätselraten hier ist nicht gut...


anhand der Informationen von NikolayK ist das kein Rätselraten :

NikolayK fragt ja: "Liegt es an Überkorrektur der Myopie?"

1.) - wenn NikolayK ein verkleinertes Bild sieht ("das Gefühl/Bild vor mir, als ob ich 2m groß wäre") und die Augen permanent überanstrengt sind (weil die Augen akkommodieren müssen, um scharf zu sehen), deutet alles darauf hin ;

2.) im vorhandenen, bereits verwendeten Gestell ist der Hornhautscheitelabstand (Auge>Brillenglas) ja wie gewohnt - aber, ich zitiere nochmal NikolayK: "wenn ich die Brille auf die Nasenspitze setze (d.h. erst nach guten 3-4cm weiter von den Augen) kommt der Text wieder auf die normale Form und Fokus";

- das ist der entscheidende Hinweis: vergrössert man den HSA um 3cm, schwächt man die Wirkung des Brillenglases um 0,3dpt. ab, das heisst, -3,0dpt. wirken nur noch wie -2,7dpt., und deshalb wird das Bild wieder scharf ;


Überkorrektur von mindestens -0,25dpt. ist also sehr wahrscheinlich ! Gewöhnung ist hier nicht zu erwarten .
Die Probleme mit dem erstmals eingebauten Zylinder schätze ich nach reichlich Erfahrung so ein - natürlich reine Ferndiagnose aber kein Rätselraten.... (immer vorausgesetzt, die Brille ist so ausgeführt wie beschrieben;

bin gespannt, ob wir von NikolayK eine Rückmeldung bekommen, woran es lag...
Augenarzt

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Eberhard Luckas
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon Eberhard Luckas » Montag 29. Mai 2017, 22:18

Moin,
ich denke auch, dass die Brille etwas zu stark ist.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

NikolayK
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Re: Brille passt nicht?!

Beitragvon NikolayK » Montag 29. Mai 2017, 22:24

Vielen Dank an allen für die schnellen und ausführlichen Antworten.

Heute bin ich zum Kettenoptiker 2 gegangen, habe ich mein Problem geschildert.

Auf die Frage von Messbrille: Nein, beim Augenarzt und beim Kettenoptiker 1 wurde der Sehtest nur an einem Phoropter, ohne Messbrille und Feinabgleich an färbigem Hintergrund durchgeführt.

Nun hat der Kettenoptiker 2 nur mit der Messbrille getestet, nachdem sie die neuen und die alten Linsenstärken kontrolliert hat.

Ich kam mit Sph. -2,5dpt. bds. gut zurecht, keine Cyl. nötig bds. Mit Cyl. -0,25dpt. wurde links getestet, war fast kein Unterschied zu merken.
Ich habe die Messbrille 5 Minuten getragen, in die Ferne geguckt, sowie an Bildschirm vom Rechner. Aller war klar und ohne schiefe Bilder, keine Anstrengung in den Augen und im Kopf.

Dann bin ich zum Kettenoptiker 1 gegangen, die Brille zurückgegeben und meine alte Linsen wieder anbauen lassen. Nachdem ich die wieder an hatte, bin ich wie "neugeboren" geworden. Keine Beschwerden mehr.

Also ronja, tatsächlich gibt es nun keine große Stärkenänderung für die letzen 3 Jahre, die Diskrepanz ist einfach wg. des Messfehlers.

GodEmperor, für mich dauerte die Probezeit bei der Symptomatik weniger als 48h.

Onkel Bob, danke für Ihren Tipp. Ja, Dating macht zwar Spaß, aber da gibt es auch Mindestkriterien, und wenn es grobe Diskrepanzen vorliegen, wartet man keine 2 Wochen. Ich konnte kein Auto mehr fahren, das Laufen draußen selbst war eine Herausforderung, und mit Augen- und Kopfschmerzen noch dazu, die Welt sah mir schief aus. Da merkt man sofort das was nicht stimmt. Die Frage war "Aber was genau?". No offense!

Messbrille, ja, gebe ich Ihnen Recht, als Kurzsichtiger Patient merkt man das schnell. Und herzlichen Dank für Ihre gründliche Erklärung bei dem Kasus!!

optiIRL, Eberhard Luckas, ja, die gesamte Stärke war mir zu hoch.

Jetzt habe ich neue Werte, aber für die neue Brille würde ich mir die Gläser an einer neuen Fassung anbauen lassen. Falls was wieder schief gehen würde, habe ich mindestens meine alte Brille als Rettungsbrille.

Nochmals, vielen Dank an allen! Schönen Abend!


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