Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

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Humphreys
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Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Humphreys » Donnerstag 5. Januar 2017, 12:05

Hallo zusammen,

ist es eigentlich bei Gleitsicht normal das man zum Lesen von Sachen die vor einem sind wie Plakate, Artikel im Supermarkt in Regalen, Aushängen an schwarzen Brettern, Preislisten, Speisekarten in Glaskästen etc. den Kopf in den Nacken legen muss?

Ich habe jetzt als Neuling was Gleitsicht betrifft 2 Brillen bei unterschiedlichen Optikern machen lassen (normale und eine Sonnenbrille) und hab bei beiden dieses Verhalten.

Dies ist aber erstens nervig und unnatürlich für mich und zweitens merke ich es im Nacken. Gehört das auch zur Gewöhnung an eine Brille als Neuling oder geht das auch besser?

Vielleser
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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Vielleser » Donnerstag 5. Januar 2017, 12:18

Aus Erfahrung als ebenfalls "Betroffener" ("nur" Brillenträger, und das auch erst ständig, seit ich eine Arbeitsplatz- bzw. Gleitsichtbrile bekam):

Ja, das ist normal.
Um was in der Nähe lesen bzw. scharf sehen zu können, benötigst du die komplette Korrektur (d.h. Fernkorrektur plus zusätzlich die Nahkorrekturwerte obendrauf).
Bei der Gleitsichtbrille sind die unterschiedlichen Korrekturwerte, die man je nach Entfernung braucht (in der Ferne wenig - nur die Fernkorrektur, bis zur Nähe, in der man die gesamte Stärke benötigt), auf dem GLas von oben nach unten kontinuierlich und stufenlos steigend eingeschliffen. d.h. in die Ferne schaust du im oberen Glasbereich durch, je näher das betrachtete objekt kommt, desto weiter unten schaust du durch, und in der Nähe nutzt du den unteren Bereich des Glases. ist ja auch logisch: In der Nähe - beim Lesen- hat man das Objekt ja meistens niedriger als den eigenen Kopf vor sich, so dass es ganz unauffällig geht, im unteren Glasbereich durchzuschauen. Bei Plakataushängen oder in Supermarktregalen o.ä. befindet sich das Objekt, das man betrachtet, aber plötzlich auf Augenhöhe. Schaut man geradeaus, schaut man in einem Glasbereich durch, den man normalerweise für größere Entfernungen nutzt und in dem die Glasstärke zu schwach ist, um auf diese kurze Entfernung scharf sehen zu können. Also muss man den Kopf anheben, um weiter unten durchs Glas zu schauen, wo die Korrekturwerte ausreichend hoch sind.

Wie sehr das aber "in den Nacken geht", hängt von der Gläserform der Brille und der Art des Einschleifens (und vemutlich von dem, was die Fachleute wohl "Gläserdesign" nennen) ab. Es muss (und sollte) jedenfalls nicht sein, dass einem in dieser Situation der Nacken schmerzt.
Ich glaube aber, das kann nur der Optiker vor Ort klären.

Ich hatte und habe damit jedenfalls so gut wie nie Probleme, auch nicht in der Eingewöhnungsphase.
Zuletzt geändert von Vielleser am Donnerstag 5. Januar 2017, 12:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Gopal » Donnerstag 5. Januar 2017, 12:25

Alles richtig. Nur: Ob und wie sehr das in den Nacken geht, hängt nicht nur von der Brille ab.
Auch von den persönlichen individuellen Gegebenheiten des Brillenträgers. Der eine hat eben schneller/eher Nackenprobleme als der andere.... :wink:
Ich bin wieder hier....in meinem Revier....war nie wirklich weg....hab mich nur versteckt....

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Robin » Donnerstag 5. Januar 2017, 12:31

Grundsätzlich ist der Beschreibung vom Vielleser nicht viel hinzuzufügen.
Zuletzt geändert von Robin am Donnerstag 16. März 2017, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon benkhoff » Donnerstag 5. Januar 2017, 13:23

das Nahteil bei Gleitsichtgläsern ist nunmal "unten", dort, wo man hauptsächlich liest. Ein Augenarzt sagte mir mal, daß Gleitsichtbrillenträger weniger Nackenprobleme haben, weil sie den mehr bewegen.
Übrigens, "Lösung" in Sierra Leone: gar keine Preise an den Artikeln im supermarket! Eine aushängende Liste muß reichen.
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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon vidi » Donnerstag 5. Januar 2017, 13:44

Man könnte aber auch die Brille anheben.
Gruß
Vidi

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon LöweNRW » Donnerstag 5. Januar 2017, 15:05

Oder ein, zwei Schritte zurücktreten und durch den mittleren Bereich des Glases schauen. Zudem hat man dann auch den besseren Überblick über die Angebote.
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht... ;)

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Humphreys » Freitag 6. Januar 2017, 11:19

Brille anheben wäre eventuell eine Option ja, sieht auch nicht komischer aus als den Kopf unnatürlich anzuheben.

Einen Schritt zurück ungefähr funktioniert bei mir nicht da es dann immer noch unscharf ist bzw. der Bereich für diese Entfernung anscheinend so klein ist das ich nur am hin und her suchen bin.

Den Sitz der Brille ändern? Was soll das bringen? In der Höhe sitzt sie schon ganz oben bei mir da es mir so am angenehmsten ist...

Das komische ist nur wenn es normal ist: beobachte ich andere Brillenträger schauen diese für mich immer einfach gerade durch die Gläser im Gegensatz zu mir und ich glaube nicht das die alle gerade eine extra Brille dafür anhaben :roll:

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Gopal » Freitag 6. Januar 2017, 11:55

Gleitsichtbrillenträger, die da scharf sehen wollen, gucken dann nicht normal, sondern heben den Kopf an.
Glaubs uns.
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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon User1 » Samstag 7. Januar 2017, 22:57

Humphreys hat geschrieben:Das komische ist nur wenn es normal ist: beobachte ich andere Brillenträger schauen diese für mich immer einfach gerade durch die Gläser im Gegensatz zu mir und ich glaube nicht das die alle gerade eine extra Brille dafür anhaben :roll:

Probier doch mal aus, wie nah Du noch scharf siehst,
"oben durch", das Glasteil für die Ferne.

Wie nah ist noch "scharf" ? 1 Meter, 2 Meter ?
Oder kannst Du mit ausgestrecktem Arm sogar noch ein Buch lesen ?

Humphreys
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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Humphreys » Mittwoch 11. Januar 2017, 10:44

User1 hat geschrieben:
Humphreys hat geschrieben:Das komische ist nur wenn es normal ist: beobachte ich andere Brillenträger schauen diese für mich immer einfach gerade durch die Gläser im Gegensatz zu mir und ich glaube nicht das die alle gerade eine extra Brille dafür anhaben :roll:

Probier doch mal aus, wie nah Du noch scharf siehst,
"oben durch", das Glasteil für die Ferne.

Wie nah ist noch "scharf" ? 1 Meter, 2 Meter ?
Oder kannst Du mit ausgestrecktem Arm sogar noch ein Buch lesen ?


Ich würde mal schätzen "oben durch" kann ich noch bei ca. 1,5 Meter lesen aber nicht so scharf wie unten durch in der Nähe. Mit ausgestrecktem Arm (mit Din A4 Blatt ausprobiert) kann ich noch etwas erkennen aber leicht verschwommen im oberen Bereich, da ist dann der mittlere schon besser zum Lesen.

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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon User1 » Donnerstag 12. Januar 2017, 17:53

Was hast Du denn für Dioptrien-Werte ?

Humphreys
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Re: Gleitsichtbrille: Lesebereich und Kopfhaltung

Beitragvon Humphreys » Montag 23. Januar 2017, 10:07

Guten Morgen,

hier die Werte:

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