Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

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benkhoff
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon benkhoff » Donnerstag 29. Dezember 2016, 12:06

das Testen der gefundenen Brillenglaswerte mithilfe einer Messbrille ist sehr wichtig, geht schnell und schon wird dem Kunden deutlich, was die ermittelten Werte "bringen" (oder eben auch nicht).
Meßbrillen sehen nur nicht so modern aus, weswegen die viele Optiker leider gar nicht mehr nutzen. Auch aus Zeitgründen wird dieser Test oft nicht mehr durchgeführt. Sehr schade.

Übrigens: wenn Ihnen die Anmerkung des Robin unlogisch und falsch vorkommt, sie ist es auch. Logischerweise ist ein Messgerät mit einer feineren Mess-Skala auch genauer. Beispiel: ein Metermaß mit einer 10cm-Skala oder ein Metermaß mit Millimeter-Skala. :wink: Manche Optiker lehnen allerdings diese neuartigen Messgeräte ab, und verteufeln sie nun öffentlich. Auch schade finde ich, denn es werden diverse Möglichkeiten vergeben. hier mal ein wiki-Artikel, der die ganze Sache objektiv beschreibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Wellenfro ... ichen_Auge
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Lutz
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Lutz » Donnerstag 29. Dezember 2016, 12:38

benkhoff hat geschrieben:Logischerweise ist ein Messgerät mit einer feineren Mess-Skala auch genauer

Das ist nicht zwangsläufig so: eine geeichte Wage mit analoger Anzeige ist nicht automatisch ungenauer als eine ungeeichte Waage mit digitaler 1/100-g-Anzeige. Die Zahl der angegebenen Nachkommastellen hat nicht automatisch irgendwas mit (Meß-)Genauigkeit zu tun.

Ergänzend ein Zitat aus http://www.fielmann-akademie.com/downlo ... ium_13.pdf:
Priv. Doz. Dr. rer. nat. Wolfgang Wesemann (Direktor der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln)

Messgenauigkeit von Autorefraktometern und Aberrometern

Ein Brillenglashersteller schrieb 2008 in einem Fachartikel in der DOZ „Das Wellenfront-Messgerät ermittelt die WellenfrontRefraktionsdaten auf 1/100 dpt genau.“
Wie genau sind die Geräte nun tatsächlich? Eine interessante Studie zur Messgenauigkeit und Reproduzierbarkeit wurde von Degle und Oehring 2011 veröffentlicht. Bei dieser Untersuchung wurden bei insgesamt 22 Augen ca. 800 Messungen mit dem Zeiss i-Profiler und dem Ophthonix Z-View unter gleichen Bedingungen vorgenommen.
Die Ergebnisse sind interessant und erschreckend zugleich. Anstelle der behaupteten Messgenauigkeit von 1/100 dpt unterschieden sich die sphärischen Äquivalente der mit beiden Aberrometer um bis zu ca. 1,0 dpt. Der 95-Prozent-Bereich der Reproduzierbarkeit betrug etwa eine Viertel Dioptrie.
Zusammenfassung: Wenn man die Untersuchungen der letzten Jahre vergleicht, kommt man zu folgenden Schlussfolgerungen:
1.) Bei Autorefraktometern muss man heute mit einem Fehler von ca. ± 0,25 dpt rechnen. Es treten aber regelmäßig auch wesentlich größere Abweichungen auf. Deshalb sollten die objektiven Messwerte subjektiv kontrolliert werden.
2.) Nicht optimal funktioniert die Akkommodationsentspannung. Dies ist besonders bei Kindern problematisch.
3.) Kein Gerät beherrscht den binokularen Abgleich bzw. die Phorieprüfung.
4.) Wellenfrontaberrometer sind nicht genauer als moderne Autorefraktometer. Die behauptete Messgenauigkeit von 1/100 dpt ist eine krasse Übertreibung der Werbeabteilungen.
Zuletzt geändert von Lutz am Donnerstag 29. Dezember 2016, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 29. Dezember 2016, 13:12

Moin,

ich muss mal eine Bresche für den Iprofiler schlagen. Seit wir dieses Gerät nutzen, war die subjektive Refraktion viel schneller. Denn die am Iprofiler gemessenen Werte, in der Messbrille eingesetzt, waren oft nur gering falsch. Es stimmt aber, dass vor allem junge Menschen kurzsichtig gemessen werden, obwohl sie es nicht sind, aber wenn man das weiß und auch bei der subjektiven Refraktion berücksichtigt, kann man damit leben.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon kopfweh » Donnerstag 29. Dezember 2016, 13:15

Vielen Dank für all eure Antworten. Ja, die Optikerin hat sich sehr viel Zeit genommen.
Nach dem "Linsengerät" habe ich noch so eine Testbrille bekommen. Da wurden dann auch nochmal verschiedene Linsen vorgehalten.
Sie sagte, dass für PC Arbeit eigentlich die schwächeren Werte besser sein sollten. Sie riet mir von einer Arbeitsplatzbrille ab.

Das Gerät, dass nicht 1/100 messen konnte, zeigte bei der alten Brille sogar S -1,75 an.

Was bedeutet bei dem linken Glas die Achse von 179? Sie sollte eigentlich 0 sein oder ist dies eine Toleranz von 0?

Danke!

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Lutz » Donnerstag 29. Dezember 2016, 13:17

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,

ich muss mal eine Bresche für den Iprofiler schlagen. Seit wir dieses Gerät nutzen, war die subjektive Refraktion viel schneller. Denn die am Iprofiler gemessenen Werte, in der Messbrille eingesetzt, waren oft nur gering falsch. Es stimmt aber, dass vor allem junge Menschen kurzsichtig gemessen werden, obwohl sie es nicht sind, aber wenn man das weiß und auch bei der subjektiven Refraktion berücksichtigt, kann man damit leben.

Das will auch niemand bestreiten. Nur ist die Genauigkeit nicht so astronomisch hoch, wie immer behauptet; sie ist bestenfalls genauso gut wie eine klassische Refraktion.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon vidi » Donnerstag 29. Dezember 2016, 14:03

kopfweh hat geschrieben:
Was bedeutet bei dem linken Glas die Achse von 179? Sie sollte eigentlich 0 sein oder ist dies eine Toleranz von 0?


Die Achslage 0° und 180° sind identisch, also beträgt die Abweichung 1° und das bei einem Zylinder von 0,07 dpt. Das ist wirklich vernachlässigbar.
Gruß
Vidi

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Robin » Donnerstag 29. Dezember 2016, 14:45

[uer sind!
Zuletzt geändert von Robin am Donnerstag 16. März 2017, 14:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon benkhoff » Donnerstag 29. Dezember 2016, 16:41

:lol: "computer sagt NEIN"... mensch Robin, sieh doch mal ein, daß auch Du nicht unfehlbar bist :wink:
Benutzt Du viell. auch noch Steine, um Dein Gewicht zu messen, oder eine Waage? Und wie genau ist die, auf 10 Kilo genau, oder mit einer feineren Skala, so auf 1 kg genau? Oder etwa noch exakter??
Was ist mit dem Tacho in Deinem Auto? Misst der auf 1km/h genau, oder zeigt der nur an: "Sie fahren unter 100"??
usw usw usw
mannomann, mir gehts um Fortschritt, und da wird geblockt und gezetert und abgelehnt... strange (aber gut, es gibt auch Leute, die lehnen nachhaltige Energieerzeugung ab und bauen wieder Atomkraftwerke)
nebenbei hat sich technisch (software wurde xxx-mal upgedatet) seit 2008 sehr viel getan!
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Robin » Donnerstag 29. Dezember 2016, 18:52

Oder würdest du es tatsächlich glauben, wenn jemand behautet, dein Porsche (den du als Augenoptiker nur im Traum hast) hätte lt. Prüfstand xyz 273,48 PS?
Zuletzt geändert von Robin am Donnerstag 16. März 2017, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Roland A. Frank » Donnerstag 29. Dezember 2016, 19:00

gelöscht
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon User1 » Donnerstag 29. Dezember 2016, 19:42

benkhoff hat geschrieben:.. Meßgenauigkeiten ..

Mein Physik-Prof. sagte uns, bei Experimenten bitte zwei gültige Ziffern als Meßergebnis angeben. Alles dahinter ..
Da gibt es die Fehlerabschätzung und Fehlerrechnung (googeln ..).

Wie genau muß ich denn die dpt treffen ?
Wenn doch die Gläser nur in 0,25 dpt Stufen notiert und auch bestellt werden ?

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Eberhard Luckas
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 29. Dezember 2016, 20:29

Robin hat geschrieben:Du bist dir aber hoffentlich darüber im klaren, das die elektronischen Scheitel nicht entwickelt wurden, wei sie deutlich genauer messen (tun sie wirklich nicht) sondern weil die Augenoptiker (bzw. das was sich manchmal so nennt) in vielen Ländern nicht mit einem Okularscheitel umgehen können. Um Fortschritt ging es dabei (jedenfalls in Deutschand) nicht.

Wenn du mit einem Okularscheitel das Glas ausmisst und dann angibst, das Glas hätte 1,11 dpt, klingt das doch auch sehr genau - obwohl du nur gemessen hast, das das Glas etwas mehr wie 1,00 aber weniger wie 1,25 dpt hat - den Rest hast du einfach geschätzt). Glaube doch nicht, das der elektronische Scheitel das genauer kann. Klar, er gibt die 0,01 dpt an - nur wie genau ist das Gerät eigentlich überhaupt??? Eine Meßgenauigkeit +-0,2 dpt oder etwas mehr oder weniger? Und bei den Achsen? Die Fehlerquellen sind jedenfalls deutlich mehr wie beim Okularscheitel und damit einher geht die Meßgenauigkeit in den Keller. Und das hat nun einmal nichts mit der Anzahl der Nachkommastellen, die angezeigt werden können, zu tun.



So sehe ich das allerdings auch, trotz der Erfolge mit dem Iprofiler. Die Okularscheitel sind nur leider für viele Kollegen antiquiert, sie akkomodieren auf Teufel komm raus beim messen, bekommen also Fehlmessungen, und schieben das Ding zur Seite. Mir ging es um die bessere Messung der neuen Refraktometer wie Iprofiler, die uns wirklich die subjektive Refraktion erleichtern können, ich muss die Ergebnisse aber auch interpretieren können. Den Kopf abschalten geht eben nicht.
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon GodEmperor » Donnerstag 29. Dezember 2016, 20:35

kopfweh hat geschrieben:ich war eben nochmal beim Optiker. Die Brillen wurden nochmal auf 1/100stel Dioptrien ausgemessen:

@robin+BenkTheHoff: Die Brillen wurden ausgemessen. Nicht die Augen.

@Kopfweh: Jupp, scheinst dann wohl -1,5 besser zu finden. Mit ner halben Stunde Zeit zum Optiker, Messbrille mit dem Wert aufhaben, was lesen und denn merkste es selber.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon GodEmperor » Donnerstag 29. Dezember 2016, 20:37

Eberhard Luckas hat geschrieben:Die Okularscheitel sind nur leider für viele Kollegen antiquiert[...]

Leider. Ich fand sie super. Kann aber kaum einer U35 mehr mit um. Schön einäugig gleichzeitig in den Scheitel und aufs Auftragsformular. Wie n Sniper...

edit: Sorry für Doppelpost, war zu doof.
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Re: Kopfschmerzen seit neuer Brille - vor 2 Jahren

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 29. Dezember 2016, 20:39

GodEmperor hat geschrieben:
Eberhard Luckas hat geschrieben:Die Okularscheitel sind nur leider für viele Kollegen antiquiert[...]

Leider. Ich fand sie super. Kann aber kaum einer U35 mehr mit um. Schön einäugig gleichzeitig in den Scheitel und aufs Auftragsformular. Wie n Sniper...



Das kann ich heute noch, gleichzeitig messen und sehen was mir die Kollegin neben den -Scheitel hält. ;)
Viele Grüße
Eberhard
Augenoptikermeister


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