Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

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Chilibean
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Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Chilibean » Montag 1. Dezember 2014, 02:39

Hallo allerseits

Ich bin hochsensibel und nehme äusser Reize verstärkt auf. Da bin ich dann oftmals ganz schön benommen und bin nach einem kurzen Einkauf in einem Supermarkt, Klassenraum, Fitness Center mit starken Licht und vielen Menschen total ausgepowert durch die Reizüberflutung. Auch bei der Nutzung eines Computers, des Handys od Fernseher halte ich das Licht immer so dunkel als möglich. Es fühlt sich an wie ein blenden in den Augen, welches dann anfangs ein wenig schmerzt.
Weiss jetzt nicht ob dies auch der Kontrast ist, bei Sonnenschein gewöhn ich mich jedenfalls daran, davon werde ich auch nicht Reizüberflutet.

Fürs Gehör schütze ich mich natürlich mit meinem iPod :mrgreen: . Aber mit der Sonnenbrille ins Einkaufszentrum od in den Supermarkt bin ich noch nicht, wobei ich es tun würde in Zukunft, da ich nicht mehr will mich von allem Fernhalten zu müssen.
Nun bin ich auf die Idee gekommen, eine gewöhnliche Brille mit getönten Gläsern zu Nutzen. Welche Farbe wäre nun gut dafür?
Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, welche Farben ich beim Optiker ausprobieren sollte?
Sie sollte wenn möglich nicht zu dunkel sein und Optik brauche ich auch nicht. Villeicht bläulich od gräulich?
Da wär mir sehr geholfen.

Liebe Grüsse
Chilibean

wörterseh
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon wörterseh » Montag 1. Dezember 2014, 05:49

Chilibean hat geschrieben:Kann mir irgendjemand einen Tipp geben, welche Farben ich beim Optiker ausprobieren sollte?
Sie sollte wenn möglich nicht zu dunkel sein und Optik brauche ich auch nicht.

Nein, diesen Tipp kann man in dieser Form leider nicht geben. Jedes Auge reagiert anders! Du kannst nur ausprobieren. Jeder Optiker hält in seinem Geschäft eine große Auswahl von Mustergläsern bereit mit denen man testen kann welcher Filter einem angenehmen erscheint. Es sollte ebenfalls getestet werden, ob die Augen nicht eventuell doch einer optischen Korrektur bedürfen. Am Besten, Du schaust gleich nach einem Spezialisten der sich mit Winkelfehlsichtigkeiten beschäftigt.
LG
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Chilibean
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Chilibean » Montag 1. Dezember 2014, 13:28

Liebe/r Wörterseh

Vielen herzlichen Dank für deine Antwort und besonders deinen Tipp Winkelfehlsichtigkeiten. Wow... Was für ein umfangreiches Thema, welch so gar nicht bekannt ist. Ich hab die Symptome abgecheckt und muss sagen, könnte gut möglich sein. Werde baldmöglichst einen Spezialisten aufsuchen. Vielen Dank nochmals :D
Schöne Adventszeit
Lg

wörterseh
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon wörterseh » Montag 1. Dezember 2014, 13:33

Gern geschehen, schönen Advent!
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benkhoff
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon benkhoff » Montag 1. Dezember 2014, 16:01

eventuell wären aber zB selbsttönende Gläser (sog. phototrope Gläser) von Vorteil. Die haben nämlich eine ständige leichte Grundtönung von ca. 12% und dunkeln sich bei Bedarf (UV-Licht) ein, werden aber nicht durch Kunstlicht dunkel. Das wäre dann aber auf jeden Fall draussen eine Entlastung.
Schon mal von der "IRLEN-Farbtherapie" gehört? Fragen Sie mal Ihren Arzt.
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Oppicker » Montag 1. Dezember 2014, 16:10

@chilibean

Wenn Ihre Anfrage kein Fake ist, empfehle ich die Konsultation eines Augenarztes.
Was wollen Sie mit getönten Gläsern?
In demselben Maße, in dem Ihnen getönte Gläser Licht wegnehmen, öffnet Ihre Pupille und gleicht den Helligkeitsverlust wieder aus. Diesmal aber mit dem Nachteil verbunden, dass opt. Abbildungsfehler durch die Pupillenweitung die Sehschärfe reduzieren. Ein echter Lichtschutz träte erst ein, wenn das Glas mehr Licht wegnimmt, als Ihre Pupille ausgleichen kann. Das ist altersabhängig allerdings erst bei Tönungen ab 35-50% der Fall.
A propos..., jede Tönung, egal welche Farbe, ab ca. 20% macht das Glas untauglich für Nachtfahrten.

Allenfalls können bestimmte Filtergläser bestimmte Farben dämpfen, aber da sind manche nicht verkehrstauglich.
Zuletzt geändert von Oppicker am Montag 1. Dezember 2014, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon prüflingsprüfer » Montag 1. Dezember 2014, 16:11

mal gerne diese Kollegen kontaktieren....

Es gibt zur Zeit nur drei Augenoptiker-Kollegen / Kolleginnen in Deutschland, welche sich auf dieses Thema spezialisiert haben....
(einer sitzt in Marburg, eine in der Nähe von Zwickau und einer in Augsburg...)
Zuletzt geändert von prüflingsprüfer am Freitag 12. August 2016, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Snipera » Dienstag 2. Dezember 2014, 00:12

... und einer im wunderschönen Österreich
:mrgreen:

wörterseh
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon wörterseh » Dienstag 2. Dezember 2014, 08:59

prüflingsprüfer hat geschrieben:Es gibt zur Zeit nur drei Augenoptiker-Kollegen / Kolleginnen in Deutschland, welche sich auf dieses Thema spezialisiert haben....
(einer sitzt in Marburg, eine in der Nähe von Zwickau und einer in Augsburg...)

Snipera hat geschrieben:... und einer im wunderschönen Österreich
:mrgreen:

...ihr vier werdet doch wohl nichts ausgefressen haben? :mrgreen:
kleiner Scherz...
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Onkel Bob
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Onkel Bob » Freitag 12. August 2016, 15:13

moinsens liebe kollegen,

ich kram mal diesen alten fred hervor - vielleicht kann mir ja einer helfen.

ein kunde von mir leidet seit einem schlaganfall an einer (selbstdiagnostizierten) 'wahrnehmungsstörung'... :? ...zumindest empfindet er das so.

die refra ist ok und eine winkelfehlsichtigkeit kann ich ausschließen und auch den test nach ishihara besteht er mühelos :!:

trotz wiedererlangten visus (1,0 bds) meint er - nach ausgiebiger recherche im internet... :roll: - an dem irlen-syndrom zu leiden :!:

nun hab ich ender der neunziger jahre mit einer firma zusammengearbeitet die für solche fälle spezielle filtergläser anbot. diese konnte man(n) sich leihen um mit dem kunden auszuprobieren ob sie eine linderung mit sich bringen.

ich kann mich beim besten willen aber nicht mehr daran erinnern wer das war... :? ...hat schon mal jemand einschlägige erfahrungen gemacht :?:

für zweckdienlich hinweise stets dankbar

euer
onkel bob

- gesendet aus dem internet -
...es ist nicht so wie du denkst...

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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 12. August 2016, 17:00

Wir d.h. ich (gerne auch als Heilpraktiker) mache solche Tests mit bis zu 255 Farben pro Auge...

Falls dich Näheres interessiert, ruf mich an !
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 12. August 2016, 17:09

wollte noch nen Zusatz schreiben, wir telefonieren lieber besser...
Zuletzt geändert von Roland A. Frank am Sonntag 14. August 2016, 10:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Onkel Bob » Samstag 13. August 2016, 09:46

:?: :?: :?: :shock:
...es ist nicht so wie du denkst...

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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon benkhoff » Samstag 13. August 2016, 10:11

:wink: soooo falsch war das doch garnicht... @Bob: ausleihen kann man die Farbfiltergläser nicht, dazu muß man/frau/kind zum Heilpraktiker. Außerdem kennen die sich mit der Auswertung aus. Kann was "bringen" (bei entsprechender "Emfpänglichkeit" des Kunden), muß nicht. Die zum Kunden passende Farbe kannste dann in die Brille 'einbauen'. Kein Hexenwerk, ganz OK.
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Lutz
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Re: Getönte Gläser bei Hochempfindlichkeit

Beitragvon Lutz » Samstag 13. August 2016, 22:20

Vorab: ich habe von IRLEN bisher nichts gehört und dementsprechend auch keine Erfahrung damit; ich weiß auch nicht, wo man sowas bekommen könnte.

Davon abgesehen: wie soll ich das überhaupt verstehen? Da hat ein Mensch drei Zapfentypen mit den unterschiedlichen Spektralempfindlichkeiten (wie z.B. hier dargestellt: http://www.spektrum.de/lexikon/neurowis ... toren/3891), aber die Kurven sind nicht mustergültig glockenförmig, sondern haben plötzlich irgendwo bei einer bestimmten Wellenlänge einen "Peak"? Klingt irgendwie unwahrscheinlich...

Und wenn ich dann solche Sätze lese: "Ein Irlen Diagnostiker kann aus einer fast unbegrenzten Zahl von Farbkombinationen den Spektralfilter zusammenstellen, den der Kunde/Klient benötigt. Die jeweiligen Gläser sind einzigartig, weil die Farbe auf jeden Einzelnen individuell abgestimmt ist. Das besondere an den Filtern ist, dass der Träger weiterhin alle Farben wie zuvor wahrnimmt. Weiß bleibt weiß, Blau bleibt blau usw. Daher ermüden Spektralfilter-Träger auch nicht, wenn sie ihre Brille im Raum tragen, wie z.B. bei einer Sonnenbrille."
http://irlen-online.de/public/index.php?page=diagnose

Da sträuben sich bei mir schon diverse Nackenhaare: mit Farbfiltern gezielt bestimmte Wellenlängen ausfiltern, aber alle Farben werden genauso wahrgenommen wie vorher.

Soll das heißen, der Betroffene ist für eine bestimmte Farbe "überempfindlich", sieht aber trotzdem ein farbneutrales Bild (mit funktionierendem "Weißabgleich", sozusagen) -> woher weiß er dann, daß er für eine bestimmte Farbe überempfindlich ist, wenn er Farben genauso wahrnimmt wie jeder andere auch? Und dann empfindet er Gläser oder Folien, die andere Leute als "farbig" wahrnehmen, selber als "farblos"?

So unlogisch, wie das ganze klingt, muß es ziemlich teuer sein... :wink:

http://www.legasthenietherapie-info.de/news-611.html
http://www.hu-berlin.de/de/ueberblick/m ... egner_html
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.


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