Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

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KJaneway
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Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon KJaneway » Freitag 3. Juni 2016, 08:47

Hallo,

ich wende mich heute mit einem etwas längeren Beitrag an euch. Wie das immer so ist wenn man für einen anderen schreibt (in diesem Fall hier meine Frau), gibt es einen Stilleposteffekt. Ich kann also nur Teile, insbesondere meine Sicht auf das Problem beschreiben.

Vorgeschichte: Meine Frau ist seit einigen Jahren kurzsichtig (aktuell wohl so ca. -2 bis -3 dpt) und hat sich damals bei einem Optiker weiche Linsen anpassen lassen. Wie so viele Menschen die auf jeden Euro schauen müssen, ist sie irgendwann auf Bestelllinsen aus dem Internet umgestiegen. Das ging einige Jahre gut. Aber in der letzten Zeit musste sie viel Autofahren und hatte dort schon teils starke Probleme mit zu trockenen Augen. Sie hat sich dann entschieden zu meinem Optiker zu gehen um sich eine Brille anpassen zu lassen und sich bezüglich harter Linsen beraten zu lassen. Die Hoffnung war, das diese verträglicher sind als das weiche Internetprodukt und sie damit auch längere Autofahrten ohne das unangenehme Gefühl trockener Augen zurücklegen kann.

Der erste Besuch beim Optiker: Sie ging also zum Optiker meines Vertrauens. Ein kleines inhabergeführtes Geschäft indem sich der Chef schon damals viel Zeit für meinen eigenen Brillenkauf genommen hat. Der nette Mann hat ihr zu harten Linsen geraten und meinte das diese nach einer kurzen aber individuell unterschiedlichen Eingewöhnungsphase den Internet-Weichlinsen in jedem Punkt überlegen seien. Da meine Frau Kontaktlinsen bevorzugt hat sie zugesagt. Direkt am ersten Termin wurden ihre Augen vermessen. Viel kann ich dazu nicht sagen, nur das wohl auch die Oberflächenstruktur der Hornhaut abgebildet wurde. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch das die Linsen sooft neu bearbeitet und ggf. auch bestellt werden sollten bis alles zur vollsten Zufriedenheit passt.

Der zweite Besuch beim Optiker: Kurz vor Ostern konnte sie ihre langerwarteten Linsen endlich abholen. Die Vorfreude war groß. Bis der Optiker ihr an dem Termin offenbarte das sie die Linsen an den ersten Tagen nur maximal 4h tragen darf. In Ermangelung einer alternativen Sehhilfe (Brille ist seit Jahren schon unbenutzar) war sie so erstmal Blind. Das war der erste kommunikative Faux-Pas in dieser Geschichte. Es war reines Glück das ein langes Wochenende folgte. Sonst wäre diese Vorgabe nicht einzuhalten gewesen.
Gut aber weiter: Sie hat sich beim Optiker noch ziemlich schnell an die Linsen gewöhnt. Über die Tage bis zum nächsten Kontrolltermin kam es jedoch dazu das eine der beiden Linsen nach jedem Lidschlag ziemlich schnell auf dem Auge nach unten rutscht und auf das untere Augenlid aufschlägt. Laut meiner Frau ist das sehr unangenehm bis hin zu schmerzhaft.

Der dritte Besuch des Optikers: Meine Frau berichtet von den Problemen mit der einen Linse. Der Optiker erklärt das sie ja aktuell nur die provisorischen Linsen trägt. Die finalen Linsen sollen dieses Verhalten nicht mehr zeigen. Diese werden dann auch vom Optiker bestellt. Wobei er vorher nochmal checkt ob das Prisma in den Linsen wirklich gebraucht wird. Die Nachmessung kommt jedoch zu dem Schluss.

Der vierte Besuch: Die finalen Linsen werden eingesetzt und meine Frau nach Hause geschickt. Er prüft zwar den Sitz der Linsen auf einem Videobild und sieht das die Linsen relativ schnell relativ weit nach unten rutschen aber er meint das sich das Auge erst an die Linsen gewöhnen muss und sich das innerhalb der nächsten Stunden legen wird.
Tut es nur irgendwie nicht. Die Linke Linse sitzt vom Tragegefühl her relativ gut. Die rechte rutscht gefühlt sehr weit nach unten.

Der fünfte Besuch: Meine Frau berichtet von der sehr weit unten sitzenden rechten Linse. Der Optiker schaut sich beide Linsen an und stellt fest, das sie sehr verschieden auf den Augen sitzen. Entweder müsse man die rechte nach oben befördern, oder aber, was viel einfacher sei: Die Linke genausoweit runter. Er schleift etwas an den Linsen rum und nun sitzt die rechte tatsächlich besser, die Linke rutscht nun jedoch gegen das untere Lied.

Der sechste Besuch: Meine Frau klagt darüber das die Linsen ihre Augen immernoch sehr stark ermüden, da sie nach ihrem Gefühl zu weit unten sitzen. Außerdem bekommt sie mehrmals am Tag Dreck unter die Linsen ohne sich bewusst übermässig viel an die Augen zu greifen. Sie zieht die Linsen nur an wenn sie muss und zu Hause fast gar nicht. Nichts sehen sei besser als die Linsen freiwillig länger als nötig im Auge zu haben.
Der Optiker meint das sie nur noch die richtige Blinzeltechnik entwickeln muss um zu lernen wie sie den Dreck unter den Linsen rausbekommt ohne die Linsen immer auszuziehen und gibt ihr erneut einen Nachsorgetermin. Nicht ohne noch etwas an den Linsen abzuschleifen. Nun sitzen beide Linsen auf den unteren Augenliedern auf. Dazu kommt das meine Frau beim Blinzeln die Linsen hochzieht (soll wohl so sein) und diese dann über ca. 30 sek wieder sehr langsam runterrutschen bis sie auf den Augenliedern zum liegen kommen. Ob das so sein soll weiß ich nicht, aber sowohl das langsame Rutschen, wie auch das aufliegen auf den Liedern ist faktisch so unangenehm das sie die Linsen nachmittags um 4 rausnimmt und am Wochenende gar nicht anzieht wenn sie nicht mit dem Auto wegmuss.

Hier mal ein Foto der Situation: https://pl.vc/17esy9 (war wohl zu optimistisch mit der 1.4er Blende. So ist nur das eine Auge wirklich scharf. Aber ich denke man sieht die Linsen in beiden Augen gut. )


Achja ich habe erwähnt das meine Frau noch immer keine Brille zum Ausweichen hat? Nur die harten Linsen (und noch Restbestände der Internetlinsen die sie aber aktuell auch nicht anzieht um die Hornhaut nicht erneut zu verformen). Sie hat den Optiker schon dreimal nach einer Brille gefragt. Er vertröstet sie immer weiter und möchte die Brille erst anpassen wenn die Linsen perfekt sitzen.
Soweit die Ereignisse in der Vergangenheit.

Meine Frau ist inzwischen ziemlich verzweifelt und hat das Geld für die Anpassung (160€) (bereits bezahlt) und die Linsen (knapp 400€)(noch nicht bezahlt) bereits abgeschrieben und sich entschieden wieder auf die Weichlinsen aus dem Netz umzusteigen. Da hatte sie nicht solche Probleme. Die konnte sie schließlich den ganzen Tag tragen. Notfalls abends mal etwas anfeuchten und weiter gings. So skeptisch ich gegenüber Linsen aus dem Netz bin: Ich kann verstehen das sie auf diese Oddysee keine Lust mehr hat. Denn was ist bisher aus unserer Sicht passiert: Meine Frau hat knapp 600€ ausgegeben um eine für sie unangenehmeres Sehhilfe zu kaufen und 50% ihrer Wachzeit blind rumzulaufen. Und fühlt sich vom Optiker bevormundet ("Die Linse ist Ihnen zu tief? Kein Problem wir machen die andere auch so tief") und übergangen ("Nee ne Brille bekommen Sie erst wenn die Linsen passen" und "So ab heute aber 4 Tage lang nur sehr kurz die Linsen tragen, ach sie arbeiten? Egal das ist jetzt so. Ziehen sie doch Ihre (nicht vorhandene!) Brille an)
Ich habe am Anfang geschrieben: Bis alles zur vollsten Zufriedenheit passt. Davon sind wir aktuell sehr weit entfernt und sehen auch aktuell nicht wie das noch erreicht werden kann.
Ich suche nun nach Lösungen wie man die Situation noch retten kann.

Nun die Frage der Fragen: Was kann man machen?
1. Wie kann man vermeiden das alle Naselang etwas unter die Linsen kommt?
2. Sitzen die Linsen so grob falsch (falls man das überhaupt sagen kann?)
3. zu einem anderen Optiker gehen und sich dort nochmal eine "Zweite Meinung" einholen? Oder dort gleich die Brille anpassen lassen die wir (s.u.) ZWINGEND in 4 Wochen benötigen
4. Und natürlich ist das auch eine finanzielle Frage: Ja der Optiker hat Linsen gekauft und angepasst. Aber seine "Zufriedenheitsgarantie" konnte er (bisher) nicht erfüllen. Ich sehe momentan nur sehr wenige Gründe dem netten Mann sein Geld zu überweisen, wenn er denn mal eine Rechnung stellt. Gibt es da Chancen oder ist man dem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert?
5. Warum kann während der Linsenanpassung keine Brille angepasst werden? Wir fahren in 4 Wochen in Urlaub. Wenn meine Frau da immernoch blind ist, weil der Optiker sich einfach nur weigert eine Brille anzupassen, haben wir ein echtes Problem. Da kann man ja keinen Sight-Seeing Urlaub genießen, wenn man KEINE funktionierende Sehhilfe hat.

So nochmal sorry für den langen Beitrag. Aber ich musste mir auch mal einiges an Frust von der Seele schreiben.
Vielleicht könnt ihr mich ja etwas aufmuntern und habt konstruktive Ideen wie wir geschickter weise weiter vorgehen.

LG Martin

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon GodEmperor » Freitag 3. Juni 2016, 09:03

Moin KJaneway! (war JLPicard nicht mehr frei...? :lol: )
Warum sollte man da nicht eine einfache Brille machen können? Versteh ich nicht, vor Allem, wenn sie die Linsen nach und nach eintragen soll. Bei -2 bis -3 hat deine Frau einen Visus, der echt unschön ist. Hm, kenn ich anders. Oder gibt's da die Hammerbegründung seitens des Optikers?
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon KJaneway » Freitag 3. Juni 2016, 09:24

Tief in meinem Herzen bin ich halt ne Frau. Wobei mein Kollege immer das Wort "Pussy" verwendet... :?

Zu deiner Frage: So gut wie der nette Herr mich damals bei meiner Brille beraten hat, so wenig Beratung scheint hier stattzufinden. Ich saß zweimal bei den Terminen dabei. Eine Begründung für das Nichtanpassen der Brille hat er jedenfalls nicht geliefert. Frage mich auch warum man da nicht einfach ne Brille anpassen kann. Als Laie der allerhöchstens über gefährliches Halbwissen verfügt kann ich mir das auch nicht erklären. Vielleicht mag der ja abwarten ob sich an den Werten der Linsen nochwas ändert. Wobei das ja für die Brille egal sein sollte. Visus ist Visus ist Visus, oder?

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon GodEmperor » Freitag 3. Juni 2016, 09:50

Hm, tja. Da ja für eine korrekte Brillenglasbestimmung die Augen ohnehin 48 unbelinst sein sollen um einen adäquaten Wert zu haben (außer man will die Brille definitiv nur für ne halbe Stunde nach dem Linse rausnehmen, da würd ich dann den Kunden entscheiden lassen), kann ich da jetzt auch nix zu sagen. CL-Fachleute können da evtl mehr zu sagen.
KJaneway hat geschrieben:Wobei mein Kollege immer das Wort "Pussy" verwendet...

"There are three ways to do something: the right way, the wrong way and the Janeway" :lol:
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon KJaneway » Freitag 3. Juni 2016, 09:57

"48 unbelinst"? Du meinst 48 Stunden unbelinst, oder? Kannst du erklären warum? Ich meine Harte Linsen sollten doch die Hornhaut nicht verformen, oder gibt es einen anderen Grund? Gern auch die KL-Fachleute?

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon vidi » Freitag 3. Juni 2016, 10:07

Man kann zwar nicht den korrekten Sitz der Linsen an einem Foto beurteilen, trotzdem möchte ich auf den ersten Blick mal behauoten, dass die Linsen zu tief sitzen und der Durchmesser der Linse ruhig größer sein könnte, wahrscheinlich sitzt die Linse dann auch besser.
Auch wenn formstabile Linsen auf lange Sicht immer die bessere Lösung sind, kann auch eine weiche Linse für deine Frau in Frage kommen.
Gerade die neuen Materialien sind darauf ausgelegt, dass die Linse nicht so schnell austrocknet. Wenn diese Linsen dann noch optimal angepasst sind, wäre das eine Alternative für deine Frau. Aber wie gesagt, die müssen erst einmal angepasst werden. Später kann man auch evtl. diese Linsen im Internet kaufen, aber es müssen dann wirklich dieselben Linsen sein und nicht nur welche mit gleichen Parametern :!:
Auch wenn eventuell die Linsen beim Optiker des Vertrauens im Nachkauf etwas teurer sind, so gibt es dort aber meist auch noch zusätzliche Bonbons, wie: Probepackung Pflegemittel, Urlaubsersatzlinsen, ultraschnelle Lieferung. Manche Anpasser bieten auch ein Abosystem an, auch das entspannt die Geldbörse durch monatlich kleine Beträge.
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon GodEmperor » Freitag 3. Juni 2016, 10:07

Jupp, hab "Stunden" irgendwie nicht getippt. Hat auch mit dem Tränenfilm zu tun, soweit ich weiß beeinflusst jede KL die Hornhautgeometrie und damit auch den Sehtest, aber bitte lieber auf Antworten von KL-Fachleute warten.
Eventuell denkt sich der Optiker auch, dass die Brille für deine Frau nur vom Badezimmer bis zur Couch und nach ner halben Stunde ins Bett sein soll und will daher die Linsenanpassung abwarten? Obwohl bei den Stärken eine volle Korrektion schon echt wichtig ist, merkt deine Frau nun ja.
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon Lutz » Freitag 3. Juni 2016, 10:14

Habe gerade überlegt, wie man am besten antworten könnte, aber besser als Vidi hätte ich es auch nicht hinbekommen. Volle Zustimmung für jedes Wort, das da steht!
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 3. Juni 2016, 10:17

Anpassung von formstabilen Linsen erfordert i.d.R. eine etwas längere Zeit,
erst recht falls vorher weiche Linsen, womöglich über einen längeren Zeitraum, getragen worden sind.
Formstabile Linsen funktionieren optisch / physikalisch / technisch ein wenig anders als weiche Linsen.
Die Umstellung erfordert meist sehr viel Geduld und auch Zeit.
Selbst während des Tragens der Linsen ändert sich häufig auch das Sitzverhalten.
Langfristig sind nun mal formstabile Linsen für die Äuglein (man hat ja nur - oder doch ?- zwei) besser.
Egal, ob formstabil oder weich, bei den Stärken ist es - sagen wir mal ziemlich fahrlässig - keine adäquate
Brille zu haben (die müßte eigentlich vorhanden sein, egal ob jetzt "formstabil" grad angepasst wird oder nicht).
Oder wurden die weichen Linsen sieben Tage die Woche von morgens bis abneds getragen ?
Falls ja, "Bravo" ! (und das ist jetzt ironisch gemeint....)
Aus der Ferne kann man wenig zur Anpassung sagen, eine Zweitmeinung vor Ort kann / darf sich jeder holen.
Währende der Anpassung kann es aus diversen Gründen eigentlich nur eine "Übergangsbrille" geben,
die optimalen Glasstärken gibt es erst am Ende der Geschichte.....

Achja, grad noch weitere Antworten gesehen...
Doch, gerade bei den formstabilen Linsen nutzt man durchaus auch mal genau die Verformung der Hornhaut aus....
Das kommt aber immer auf den Einzelfall an und kann definitiv nicht aus der Ferne entschieden werden...
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 3. Juni 2016, 10:17

Roland A. Frank hat geschrieben:Anpassung von formstabilen Linsen erfordert i.d.R. eine etwas längere Zeit,
erst recht falls vorher weiche Linsen, womöglich über einen längeren Zeitraum, getragen worden sind.
Formstabile Linsen funktionieren optisch / physikalisch / technisch ein wenig anders als weiche Linsen.
Die Umstellung erfordert meist sehr viel Geduld und auch Zeit.
Selbst während des Tragens der Linsen ändert sich häufig auch das Sitzverhalten.
Langfristig sind nun mal formstabile Linsen für die Äuglein (man hat ja nur - oder doch ?- zwei) besser.
Egal, ob formstabil oder weich, bei den Stärken ist es - sagen wir mal ziemlich fahrlässig - keine adäquate
Brille zu haben (die müßte eigentlich vorhanden sein, egal ob jetzt "formstabil" grad angepasst wird oder nicht).
Oder wurden die weichen Linsen sieben Tage die Woche von morgens bis abneds getragen ?
Falls ja, "Bravo" ! (und das ist jetzt ironisch gemeint....)
Aus der Ferne kann man wenig zur Anpassung sagen, eine Zweitmeinung vor Ort kann / darf sich jeder holen.
Währende der Anpassung kann es aus diversen Gründen eigentlich nur eine "Übergangsbrille" geben,
die optimalen Glasstärken gibt es erst am Ende der Geschichte.....

Achja, grad noch weitere Antworten gesehen...
Doch, gerade bei den formstabilen Linsen nutzt man durchaus auch mal genau die Verformung der Hornhaut aus....
Das kommt aber immer auf den Einzelfall an und kann definitiv nicht aus der Ferne entschieden werden...


Und ja, auch vidi hat absolut recht - auch das sind Möglichkeiten...
Augenoptikermeister - Heilpraktiker - ö.b.u.v. Sachverständiger - miosan-Trainer

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon KJaneway » Freitag 3. Juni 2016, 10:51

Boah vielen Dank schonmal das ihr euch alle soviel Zeit für mich nehmt.

Ich muss nochmal auf meine Erste Frage hinweisen: zu dem häufigen Dreck unter der Linse hat noch niemand was gesagt.

Hier noch einige Antworten auf eure Kommentare:

Roland A. Frank hat geschrieben:Anpassung von formstabilen Linsen erfordert i.d.R. eine etwas längere Zeit,
erst recht falls vorher weiche Linsen, womöglich über einen längeren Zeitraum, getragen worden sind.
Formstabile Linsen funktionieren optisch / physikalisch / technisch ein wenig anders als weiche Linsen.
Die Umstellung erfordert meist sehr viel Geduld und auch Zeit.

Es ist wahrscheinlich sehr schwer da Erfahrungswerte anzugeben wie lange sowas dauert /dauern kann?

Roland A. Frank hat geschrieben:Selbst während des Tragens der Linsen ändert sich häufig auch das Sitzverhalten.

Hat sie auch schon gemerkt. Manchmal fühlt es sich besser an, manchmal nicht so gut.

Roland A. Frank hat geschrieben:Egal, ob formstabil oder weich, bei den Stärken ist es - sagen wir mal ziemlich fahrlässig - keine adäquate
Brille zu haben (die müßte eigentlich vorhanden sein, egal ob jetzt "formstabil" grad angepasst wird oder nicht).
Oder wurden die weichen Linsen sieben Tage die Woche von morgens bis abends getragen ?
Falls ja, "Bravo" ! (und das ist jetzt ironisch gemeint....)

Sagen wir mal... In der Vergangenheit ist sicher nicht alles so gelaufen wie ihr es hier als gute Optiker empfehlen würdet. Vergangenheit und ich möchte gerne, dass es nicht mehr so kommt. Denn Augen hat auch meine Frau nur zwei und ich hab höllisch Angst das die irgendwann mal durch falsches KL-Handling irreversible Schäden davontragen. Habe eben mal einige Bilder von Hornhautvaskularisationen gesehen... Das wünsch ich meiner Frau nicht. Und wer weiß was da noch passieren kann.

Wobei ich da aber auch mal einen weiteren Bogen schlagen will: Die Zahnmedizin ist da meiner Meinung nach viel Weiter. Viele Menschen kennen den Zusammenhang Zähne + Zucker + KEINE Zahnpflege = Viel Spass beim Zahnarzt. Und jeder Zahnarzt hat riesige Prophylaxeprogramme die genau das verhindern sollen. Aufklärung ist alles. In der Augenmedizin gibts das nicht. Gut da muss man auch nicht jeden Tag das Auge putzen. Aber ich finde ja, dass das Bewusstsein wie sehr man dem Auge schaden kann, indem man z.B. falsche Linsen einsetzt, einfach nicht vorhanden ist. Viele wissen so genau gar nicht was passieren kann und die Aufklärung lässt in vielen Fällen auch eher zu Wünschen übrig. So zumindest mein Eindruck.

Roland A. Frank hat geschrieben:Aus der Ferne kann man wenig zur Anpassung sagen, eine Zweitmeinung vor Ort kann / darf sich jeder holen.

Kann mir jemand einen guten auf Kontaklinsen spezialisierten Optiker im Großraum Neustadt an der Weinstraße, notfalls auch Kaiserslautern empfehlen? Inzwischen nennt sich ja jeder zweite so. Ist wie bei den Zahnärzten. Die gibt's ja auch nicht mehr. es gibt nur noch Implantologen, Endodontologen und Oralchirurgen. Mein Eindruck ist, das solche Bezeichnungen wie Kontaktlinsenspezialist oder auch -institut oder -studio sehr inflationär gebraucht werden, da sie meines Wissens nach nicht geschützt sind.

Roland A. Frank hat geschrieben:Währende der Anpassung kann es aus diversen Gründen eigentlich nur eine "Übergangsbrille" geben,
die optimalen Glasstärken gibt es erst am Ende der Geschichte.....


Kannst du für einen Laien verständlich zumindest die "diversen Gründe" grob umreißen. Ich würde das gerne in Grundzügen verstehen und es nicht als Gottgegeben hinnehmen müssen.

vidi hat geschrieben:Man kann zwar nicht den korrekten Sitz der Linsen an einem Foto beurteilen, trotzdem möchte ich auf den ersten Blick mal behauoten, dass die Linsen zu tief sitzen und der Durchmesser der Linse ruhig größer sein könnte, wahrscheinlich sitzt die Linse dann auch besser.
Auch wenn formstabile Linsen auf lange Sicht immer die bessere Lösung sind, kann auch eine weiche Linse für deine Frau in Frage kommen.
Gerade die neuen Materialien sind darauf ausgelegt, dass die Linse nicht so schnell austrocknet. Wenn diese Linsen dann noch optimal angepasst sind, wäre das eine Alternative für deine Frau. Aber wie gesagt, die müssen erst einmal angepasst werden. Später kann man auch evtl. diese Linsen im Internet kaufen, aber es müssen dann wirklich dieselben Linsen sein und nicht nur welche mit gleichen Parametern :!:
Auch wenn eventuell die Linsen beim Optiker des Vertrauens im Nachkauf etwas teurer sind, so gibt es dort aber meist auch noch zusätzliche Bonbons, wie: Probepackung Pflegemittel, Urlaubsersatzlinsen, ultraschnelle Lieferung. Manche Anpasser bieten auch ein Abosystem an, auch das entspannt die Geldbörse durch monatlich kleine Beträge.


Ggf werden wir es wieder mit den weichen Linsen testen. Danke für den Tipp. Wobei es nach der langen Tragezeit von nichtangepassten Linsen sicher nicht verkehrt sein kann zu checken ob das Auge noch für Weichlinsen geeignet ist. Werden wir mal beim Optiker ansprechen.

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Freitag 3. Juni 2016, 10:51

sich in die Anpassung aus der Ferne einzumischen ist schwierig, zuviele Parameter fehlen.
Den Rat, den ich geben kann ist, nochmals zurück zum Anpasser. Sachliche Klärung der Frage nach der Verträglichkeitsgarantie und die Frage nach der offensichtlichen Problematik des Tiefsitzes. Kann dies zielführend verändert werden, wenn nein, stellt sich die Frage, ob nicht ein Abbruch in Erwägung gezogen wird und andernorts geprüft wird.
Was mich allerdings zuversichtlich stimmt, ist, dass der Kollege an den Linsen schleifen konnte, er muss also, in der Lage sein, stabile Linse entsprechend zu bearbeiten, dass können nicht mehr sehr viele, ausser sie sind spezialisiert.
Daher mein Vorschlag:
a) PN an mich, ich würde, wenn gewünscht, mal mit dem Kollegen telefonieren, um mir von dort den Vorgang auch erklären zu lassen.
b) in welcher Gegend bist Du, evtl. kann ich Dir eine alternative Adresse nennen
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon DI Michael Ponstein » Freitag 3. Juni 2016, 10:53

Neustadt ist jetzt nicht soweit von mir, gute Autostunde entfernt. Insofern zumindest für die Meinung möglich.
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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon KJaneway » Freitag 3. Juni 2016, 11:08

Das wäre eine Idee. Brauchen wir da einen Termin? Wieviel Zeit sollten wir mitbringen? Muss ich mal mit meiner Frau bereden.

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Re: Harte Linsen unverträglich - Liegts an der Anpassung?

Beitragvon starry_night » Freitag 3. Juni 2016, 11:26

Dreck unter der Linse ist leider generell ein Problem bei formstabilen Linsen, und ich wuesste nicht, dass es da den ultimativen Tip gibt. Obwohl ich sie seit ueber 30 Jahren trage. Um diese Jahreszeit ist es aber auch besonders schlimm, weil durch den Pollenflug viel Staub in der Luft ist.
Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.
Antoine de Saint-Exupery


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