Wir schreiben dem Kunden die Degression weder auf die Rechnung noch auf den Brillenpass.
Für mich ist die Degression eher ein Begriff, mit dem wir den Kunden nicht auch noch verwirren wollen
Zuerst wird eine ganz normale Refraktion gemacht mit FERNWERTEN und ADDITION (meist auf 40 cm)
Dann kommt es darauf an für welche Sehbereiche der Kunde die Brille nutzen will.
Jeder Hersteller hat da seine eigenen Bezeichnungen bei den Gläsern für den erweiterten Nahbereich. Ich nehme mal die Rodenstockgläser als Beispiel.
Da gibt es die Gläser in drei Varianten: Typ "Book", Typ "PC" , Typ "Room" (jetzt klingelts bestimmt schon bei dir
)
Wenn der Kunde beispielswiese nur einen großes Blickfeld in der Nähe möchte und seine Schreibtischunterlage und alles bis etwa 90 cm gut sehen möchte wählen wir Typ "Book".
Bei einer Add. 2,0 die der Kunde auf 40 cm (beispielsweise) benötigt hat dieses Glas nur eine geringe Degression. Das bedeutet, das Glas hat im unteren Bereich die volle Addition und nimmt nur leicht nach oben hin ab ( weniger + z. Bsp Add. 1,5). Durch die geringe Degression sind die Sehbereiche sehr breit. Es müssen ja nur wenig Stärken auf dem Glas untergebracht werden.
(Degression wäre bei dem Beispiel 0,5)
Will der Kunde aber auch noch den Bildschirm oder das Gegenüber am Schreibtisch gut sehen können (ca. bis 120 cm) wählen wir Typ "PC"
Da ist die Degression dann schon etwas höher. Ganz unten im Glas hat er zu Lesen auch seine volle Addition aber nach oben hin noch "schwächer" (weniger + z.Bsp. Add. 1,0) als beim "Book"
Die Sehbereiche werden aber auch ganz leicht schmäler, da wir hier schon mehr Stärken unterbringen müssen. (Degression beim Beispiel 1,0)
Beim Typ "Room" sieht er halt auch noch die Uhr an der Wand oder je nach Add. mind. bis zu 2 m scharf.
PS. Eigentlich könnte man bei der Gleitsichtbrille sagen: Addition = Degression
Manche Leute drücken nur ein Auge zu, damit sie besser zielen können.