Wirtschafts Terrorismus in Deutschland

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DI Michael Ponstein
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Wirtschafts Terrorismus in Deutschland

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 19. Oktober 2014, 11:08

Da bin ich mal auf Eure Meinung gespannt. Derzeit hören wir täglich von der Bedrohung der IS Milizen fern von uns, zumindest derzeit. Was mich aber viel mehr aufregt ist der Terrorismus der Bahngewerkschaft gdl.
Diese miese kleine Gewerkschaft legt derzeit unser Land lahm, ich frage mit welcher Begründung.
Ich habe mal in den 80 ern das Thema Steikgerechtigkeit durchgearbeitet. Damals war es so, es gab eine Forderung einer Berufsgruppe, man hat sich zusammengesetzt und versucht ein Konsenz zu finden, dann wurden Warnstreiks bei einzelnen Unternehmen durchgeführt und man hat sich dann geeinigt. Das lief aber in dem Rahmen ab, dass nicht ein ganzes Land, sondern nur kleine Regionen betroffen waren. Heute wird der komplette Zugverkehr, nächste Woche die Fluggesellschaften und .....was kommt dann, bestreikt. Das hat nichts mehr mit einzlenen kleinen Berufsgruppen zu tun, sondern mit unserer , die darunter erheblich leiden wird. Autokonzernen können nicht mehr just in time arbeiten, Schichten fallen aus usw.
Die Presse suggeriert, es gäbe ein Verständnis in der Bevölkerung, ich habe in den letzten Wochen mit ganz vielen Leuten gesprochen und da war keiner mit Verständnis dabei, komisch.
Uch finde, da muss per volksentscheid eine Lösung her, schliesslich betrifft es uns alle!
Zuletzt geändert von DI Michael Ponstein am Mittwoch 5. November 2014, 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
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DI Michael Ponstein
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon DI Michael Ponstein » Sonntag 19. Oktober 2014, 15:42

Update, jetzt die nächste Terrorgruppe, nach der deutschen Variante der IS, der GDL wollen nun auch die Lufthansapiloten streiken.
Grund ist: Die Piloten und das Management streiten sich seit Monaten darüber, zu welchen Konditionen die Kapitäne in den vorzeitigen Ruhestand treten können. Die Piloten wollen mit 55 Jahren den Steuerknüppel an den Nagel hängen können. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will, dass jüngere Piloten noch mindestens bis zum 60. Lebensjahr im Cockpit sitzen. ( aus ntv)
hallo, gehts noch? Wie kann es sein, dass Berufsgruppen eine Sonderbehandlung erhalten, wenn alle anderen brav bis 65 oder demnächst bis 67 arbeiten sollen. Man bedenke, dass die Ruhestandsregelung der Piloten sehr grosszügig sind. Meine Forderung wäre dann, Abgeben des Pilotenscheins für Klassen, denn aus gesundheitlicher Sicht, sind diese Personen sicher nicht mehr in der Lage ein Flugzeug zu bedienen.

Wer derzeit wirschaftlich mal von aussen einen Blick auf Deutschland wirft kann eigentlich nur den Kopf schütteln.
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LöweNRW
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon LöweNRW » Sonntag 19. Oktober 2014, 18:12

Tja... das seh ich eher zwiespältig...

Die Piloten haben sicher ein gutes sechsstelliges Jahresgehalt und möchten davon einen Großteil beim vorzeitigen Ruhestand behalten... nun ja... würde ich auch gerne :) - von dem üppigen Gehalt während der Dienstzeit kann man sicher Rücklagen bilden, um während des Vorruhestands 'nicht zu verhungern...' :wink:

Die Lokführer sind von dem o.g. Einkommen meilenweit entfernt und haben nach meinen Informationen aus den Medien eher miese Schichtzeiten und viele Überstunden. Zudem möchte ich nicht Lokführer sein, wenn da auf der Strecke jemand auf die Idee kommt 'und nu isses aus' ... :?

Es mag zwar vielen ungelegen kommen, aber die Streiks der Lokführer kann ich grundsätzlich nachvollziehen. Den grundsätzlichen Anspruch der GDL, auch alles andere Personal im Zug vertreten zu wollen, kann ich jedoch so nicht nachvollziehen. Da ist doch nach meinem Empfinden derjenige zuständig, der die Mehrzahl der Mitarbeiter in seinen Reihen weiss.

wünsche noch einen schönen sonnigen Abend :)
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht... ;)

herrdelling
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon herrdelling » Sonntag 19. Oktober 2014, 18:34

das Recht zu streiken ist im weitesten Sinne verbrieft durch das GG Artikel 9, Absatz 3, und steht somit für mich ausserhalb jeder Diskussion.

Allerdings geb ich dir Recht, dass man es schon im Sinne der Allgemeinheit mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl anwenden sollte.
In den vorliegenden Fällen ist es auch sicherlich so, dass Lokführer und Piloten da mal auf ganz hohem Niveau jammern und streiken. :roll: :roll:

LöweNRW
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon LöweNRW » Sonntag 19. Oktober 2014, 18:57

herrdelling hat geschrieben:In den vorliegenden Fällen ist es auch sicherlich so, dass Lokführer und Piloten da mal auf ganz hohem Niveau jammern und streiken. :roll: :roll:


Dann vielleicht mal das lesen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 95541.html

Rund 2.000 € pro Monat ist sicher nicht auf ganz hohem Niveau... :? die anderen Einwände sehe ich allerdings ähnlich...
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht... ;)

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sachsenmeisterin
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon sachsenmeisterin » Sonntag 19. Oktober 2014, 19:35

Da liegt der Teufel im Detail, @löwe, 2000 + Zulagen ! Ich weiß, wovon ich rede, mein Schwiegervater war Lokführer :mrgreen: . Ich wurde von ihm mehr als einmal bedauert ob meines Einkommens!
Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.
Peter Ustinov (1921-2004), engl. Schriftsteller u. Schauspieler

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tangata_whenua
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon tangata_whenua » Sonntag 19. Oktober 2014, 22:09

Das erinnert mich ein wenig an den letzten Fluglotsenstreik hier in Spanien.
Bei Gehältern von knapp 90.000€ im Jahr und unter 20 Stunden die Woche fühlten die sich schlecht behandelt.

Wenig Mitgefühl bei der Bevölkerung, wo hunderttausende jeden Tag auf Lebensmittelspenden angewiesen sind.

Die Regierung erklärte kurzerhand den Ausnahmezustand. Dadurch bekam die Flugsicherung Aufgabe des Militärs und da die Sicherung des Lufverkehrs und des Luftraums der nationalen Sicherheit dienen, bestand durch das Gesetz auch Streikverbot für Fluglotsen. Wer nicht zur Arbeit erschien, musste mit Verhaftung und Gefängnisstrafen rechnen.
Der Streik war schneller vorbei, als er anfing. Der Ausnahmezustand blieb eine ganze Weile bestehen und noch heute sitzt das Militär bei den Fluglotsen.

Leben und leben lassen, gutes Geld für gute Arbeit.

Die Rädelführer der Gewerkschaften sollten mal versuchen ein Jahr lang im spanischen Arbeitsmarkt zu überleben. Von 300 Tagen Sonnenschein in Jahr allein wird man hier in Andalusien nicht satt.
Auch wenn es die Zweiklassenmedizin gibt, Ihr habt immer noch ein gutes Gesundheitswesen, die Arbeitslosenzahlen sind sicher nicht ideal, aber bei weitem nicht beängstigend, es gibt sogar Hartz IV.

Versucht mal als alleinstehende Mutter, mit zei Kindern, mit 459€ im Monat zu überleben - Miete, Strom, Wasser, Essen etc. - das ist was Spanier als "Sozialhilfe" nach der Zahlung des Arbeitslosengeldes bekommen.

wörterseh
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon wörterseh » Montag 20. Oktober 2014, 05:43

Ob, wer, warum in diesem Fall streikt, berechtigt oder nicht, dafür fehlt mir eindeutig der Einblick!...

Allerdings kann sich der Eindruck nicht entkräften, daß auch die Beschwerde darüber ebenfalls ' Jammern auf sehr hohem Niveau' zu sein scheint. Ich finde z.B. den hier getroffen Vergleich nicht wirklich glücklich. Was bitte hat ein Streik mit Terrorismus zu tun?
DI, ich bin mir nicht sicher ob der erste Satz Deines zweiten Beitrages wirklich so stehen bleiben sollte...
...vom unglücklich getroffenem Vergleich dieser beiden Gruppen möchte ich mich deutlich distanzieren!
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!

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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon prüflingsprüfer » Montag 20. Oktober 2014, 08:20

Wen glauben die Gewerkschaften denn zu treffen mit ihren Streiks ?

Den eigenen Unternehmer am allerwenigsten...

Der Schaden an der Gemeinschaft ist viel größer.

Es gibt genügend Menschen, welche ohne Bahn nicht an ihren Arbeitsplatz kommen
(da kenne ich einige Azubis, Pflegedienstkräfte, "kleinere" Angestellte, Verkaufspersonal, etc.),
die einfach vom Land rein oder nach München pendeln müssen,

und da heißt es einfach: keine Arbeit => kein Lohn

Das interessiert die GDL einen Sch.......k :twisted:
Ein alleinstehender angestellter Physiotherapeut verdient bei einer 40 Stunden-Woche zwischen 1190,- und ca. 1450,- netto
(wenn er auch für 40 Stunden Patienten hat - viele werden nur nach effektiv geleisteter Arbeitszeit bezahlt - da fehlt jede unbezahlte Stunde zum Überleben
und der hat auch Arbeitszeiten im Schichtdienst von Montag 7.oo bis Freitag bis 22.00 Uhr, Samstag oft bis 20.oo Uhr)
(achja, und für seine Ausbildung hat dieser auch noch bezahlt in Höhe eines kleineren Mittelklassewagens...)

Und hört mir bitte mit den Suiziden bei der Bahn auf, damit macht man keine Politik...
(sooo viele - auch wenn jeder zuviel ist - sind das im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern aller Züge auch nicht)

Und bei den Piloten ist auch klar, wenn sie mit 55 zu alt zum Fliegen sind, dann bitte alle Lizenzen zurückgeben,
für eine Flugschule oder ein Flugtaxiunternehmen sind sie dann auch zu alt / ungesund / dement / etc..
Augenoptikermeister / ö.b.u.v. Sachverständiger / Heilpraktiker

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)

Nichts ändert sich, außer ich ändere mich. (Asiatisches Sprichwort)

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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon benkhoff » Montag 20. Oktober 2014, 09:59

nunja, Streikrecht gehört zur Demokratie. Aber: WIE gestreikt wird, ist heutzutage allerdings oberpeinlich. Und es geht auch nicht mehr um schlechte Arbeitsbedingungen (die gibts es wohl, aber in völlig anderen Berufssparten). Jetzt geht es nur noch um (noch) weniger Arbeitsleistung und gleichzeitig (noch) mehr Gehalt... das versteht niemand, und dabei ist auch niemand sonst solidarisch. Die Löhne beider nun streikenden Berufsgruppen sind im Grunde (für die "Leistung"!) schon sehr gut, verglichen mit anderen Berufsgruppen, die wesentlich mehr "leisten".
Zumal die Lokführer doch schon vor zwei Jahren 12,5% mehr Gehalt bekamen (erst wollten die 25%!), oder irre ich da? Zweitens ist der Job des Lokführers heutzutage obsolet, das kann mittlerweile auch ein kleiner PC. Irgendwelche rechtliche Verantwortung hat übrigens kein Lokführer. Oder hat jmd schonmal einen Lokführer verklagt, weil er zu spät zu einem Geschäftsmeeting kam und der hunderte-Millionen-Euro-Deal nicht zustande kam? Kann man dann einen Lokführer in Regress nehmen? Oder die Angehörigen eines Selbstmörders? können die den Lokfüher verklagen wg. Totschlags (ohne Vorsatz)? Oder die Bahn wg schlechter Bremsen (so ein vollbesetzter Zug braucht Kilometer, bis er steht --> ziemlich schlechte Bremsleistung, da gibt es mittlerweile bessere techn. Lösungen!) ?? NEIN...
Drittens sollte man solche "Logistik-Berufe" aus dem Streikrecht herausnehmen, denn: ohne perfekt laufende Logistik läuft hier bei unserer Export-abhängigen Lage sozusagen Nichts. Wir Deutschen sind angewiesen auf eine reibungslose Logistik. Stellt euch mal vor, die LKW-Fahrer würden alle streiken...!Oder die Hafen-Lotsen. Im Grunde bräuchte man rein technisch auch kleine Piloten mehr, die Flugzeuge können automatisch starten und landen. Nur macht man dies noch nicht, weil die Passagiere kein gutes Gefühl haben ohne Piloten zu fliegen. aber es wäre durchaus jetzt schon möglich. (Kennt jmd den K-Max?)
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon dbc » Montag 20. Oktober 2014, 10:24

benkhoff hat geschrieben:die Flugzeuge können automatisch starten und landen. Nur macht man dies noch nicht, weil die Passagiere kein gutes Gefühl haben ohne Piloten zu fliegen.

Ich meinte mal gehört zu haben, dass der Autopilot nicht die ganze Arbeit macht. Das heißt, dass zumindest in der Luft noch jemand steuern muss. Vielleicht geht das vom Boden aus, so tief stecke ich nicht drin in der Materie. Technisch ist es sicher möglich, zumindest die Höhe (auch bei Turbullenzen) stabil zu halten. Sogar besser als es jeder Mensch könnte - vorausgesetzt, die regelungstechnische Umsetzung stimmt. Aber die ist sicher schon gemacht.
Aber es muss noch mehr Gründe geben als das Vertrauen der Passagiere. Frachtmaschinen werden schließlich noch immer von Piloten gesteuert, obwohl die Passagiere dort eher schweigsam sind. Wäre das so einfach, könnte man es ja umsetzen und die Piloten einige Jahre zur Sicherheit mitfliegen lassen, bis Vertrauen und Technik reif sind, um den Piloten ganz einzusparen.

Mit den Lokführern ist das so eine Sache: Man sieht eben auch, wie wichtig sie für die Volkswirtschaft sind, sodass wir vielleicht bereit wären, noch mehr zu zahlen. WIR, weil wir Fahrgäste es doch letztendlich zahlen müssen. Trotzdem war der Streik ein Unding. Mich hat er ja auch betroffen.
Da die Lokführer tatsächlich wenig ausrichten können, wenn irgendetwas passiert hätte ich wirklich kein Problem damit, sie durch eine Maschine zu ersetzen. Mit dem richtigen Programm könnten die Höchstgeschwindigkeiten der Strecken und/oder eine sparsame Fahrweise bestimmt besser (oder zumindest wiederholbar) umgesetzt werden.
Zuletzt geändert von dbc am Samstag 30. Januar 2016, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon tangata_whenua » Montag 20. Oktober 2014, 11:45

benkhoff hat geschrieben:nunja, Streikrecht gehört zur Demokratie. Aber: WIE gestreikt wird, ist heutzutage allerdings oberpeinlich. ...

genauso wie das Demonstrations- und Versammlungsrecht und das ist auch gut so. Allerdings führt der Missbrauch auch zu ungewollten Konsequenzen und drastiscen Einschnitten seitens der Regierung in die Freiheit in der Zukunft.

Drittens sollte man solche "Logistik-Berufe" aus dem Streikrecht herausnehmen, denn: ohne perfekt laufende Logistik läuft hier bei unserer Export-abhängigen Lage sozusagen Nichts. Wir Deutschen sind angewiesen auf eine reibungslose Logistik. Stellt euch mal vor, die LKW-Fahrer würden alle streiken...!Oder die Hafen-Lotsen.


LKW-Fahrer Streik gab es hier in Spanien in 2007. Grund war der hohe Preis für Diesel. War nicht schön und selbst bei mir, "mitten in der Pampa", gab es wirkliche Lieferengpässe. Es wurde gewalttätig, es gab Tote und Verletzte, Tanklastzüge konnten nur noch mit Polizeieskorte die Tankstellen beliefern und auch das geschah recht selten, so dass es Tage gab, an denen ich nicht zur Arbeit fahren konnte, da es kein Benzin gab.

gerade bei der BBC gelesen:
http://www.bbc.com/news/business-29683715
Germany's government is expected to produce a draft law later this year aimed at stopping small numbers of employees paralysing large parts of the country's infrastructure through strike action.


Heisst also, die Regierung arbeitet schon an einem Gesetzentwurf, der ein Streikverbot für bestimmte Berufsgruppen vorsieht.

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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon Kalle » Montag 20. Oktober 2014, 11:49

Streiken, Gewerkschaften etc. das ist alles im Grundgesetz verankert. Dazu gibt es keine Kritik. Was mich an der Sache stört, ist der Vorsitzende der kleinen Gewerkschaft.
Wenn der redet, so erinnert mich das an das Klassenkampf-Verhalten, vor 1989 in den neuen Bundesländern.
Ferner habe ich den Eindruck, dem geht es mehr um persönliche Belange, als um die von ihm "vertretenden" Menschen.
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon sachsenmeisterin » Montag 20. Oktober 2014, 11:55

Das ist einfach ein Rangordnungskampf zwischen den Führern der GDL und der EVG, ausgetragen auf dem Rücken der Bahnnutzer!
Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.
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Distel
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Re: Terrorismus in Deutschland

Beitragvon Distel » Montag 20. Oktober 2014, 13:09

herrdelling hat geschrieben:das Recht zu streiken ist im weitesten Sinne verbrieft durch das GG Artikel 9, Absatz 3, und steht somit für mich ausserhalb jeder Diskussion.

Allerdings geb ich dir Recht, dass man es schon im Sinne der Allgemeinheit mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl anwenden sollte.
In den vorliegenden Fällen ist es auch sicherlich so, dass Lokführer und Piloten da mal auf ganz hohem Niveau jammern und streiken. :roll: :roll:


Wie ist die aktuelle Situation mit diesem Artikel in Einklang zu bringen ?

Freie Entfaltung der Persönlichkeit - Artikel 2, Absatz 1, Grundgesetz

Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit,
soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die
verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.


Hundertausende Bahnkunden werden daran gehindert ihrer Wege zu gehen bzw. zu fahren.
Die Auflagen der Streikmöglichkeit müssten verschärft werden.

Man könnte vom Vatikan mal was lernen...... :wink:
Die Verantwortlichen der Tarifverträge werden in einem Gebäude eingeschlossen
auf freiwilliger Basis = Amtsannahme bedeutet Zusimmung zu dem Verfahren :mrgreen:
und dürften erst wieder raus, wenn eine Einigung erreicht wäre.
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft


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