Polymilfassungen 50er Jahre

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Smutje
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Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Donnerstag 8. Mai 2008, 12:53

Ich habe einige noch ungetragene "Polymilfassungen" der Firma "AMOR" - Lunettes de Paris aus den 50er Jahren. Die Fassungen sehen einfach toll aus !! Die Gläser werden (wie bei Nylorfassungen) flach geschliffen und dann an den Oberbalken "geklebt".
Gibt es heute noch Möglichkeiten, diese Fassungen zu verglasen (über z.B. eine aktuelle Kollektion mit demselben Prinzip) oder kennt sich noch jemand damit aus und kann die Brille verglasen ???
Bin für jeden Hinweis (z.B. welchen Kleber man am besten verwendet) dankbar.

vielen Dank
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sangoor
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon sangoor » Freitag 11. Juli 2008, 08:41

Nien, die gibt es nicht.
Ich hatte auch solche Brillen und , nachdem mir die Gläser kaputtgegangen sind, habe in den besten Läden hier in München gefragt, ergebnislos. Grund: zu zerbrechlich, das Verfahren wurde schon in den 60ern eingestellt.
Gruss
Sangoor
PS Sind die Brillen zu verkaufen ?

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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Freitag 11. Juli 2008, 10:03

Hallo Sangoor,

Deine Infos sind falsch, die Fassungen sind noch zu verglasen.
Das System ist eingestellt worden, weil Anfang der 60er Jahre die Nylorfassungen (Halt der Gläser durch Nylonfaden) ihren Siegeszug antraten. Mittlerweile haben diese Brillen Seltenheitswert und werden von Sammlern bzw. Museen etc. stark nachgefragt. Ich habe auch Kunden, die diese Fassungen privat nachfragen und erfolgreich tragen. Habe noch verschiedene Modelle hier, bitte bei Interesse Nachricht an mich oder Antwort hier im Forum. Ich melde mich dann und gebe weitere Infos durch.

Alles Gute
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Freitag 11. Juli 2008, 10:29

Hallo Sangoor,

ich bin's nochmal. Habe gerade eben mit einem Kollegen in München !!! gesprochen, der die Fassungen ebenfalls verglasen kann. Gebe Dir bei Bedarf die Anschrift, die ich hier jedoch ungern öffentlich machen will. Bitte um Nachricht an mich.

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JürgenR
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon JürgenR » Freitag 11. Juli 2008, 16:07

Hallo zusammen,

spannendes Thema!
Ich habe während meiner Lehrzeit einige dieser wirklich sehr schönen Fassungen verglast - völlig unproblematisch (natürlich mit dem kleinen Gummistreifchen zwischen Fassungsrand und Glas).
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren ob "Solvant" noch zu beschaffen ist. Dies ist die Flüssigkeit, mit der man Kleberreste entfernen konnte; ein Superstoff, damals geliefert von Essilor-Braunschweig (für die unter Euch, denen das noch was sagt).
Spannend auch an dieser Verglasungsart: Beim Kleber handelte es sich schon damals um den gleichen Stoff, der viel später als "Sekundenkleber" eingeführt wurde. Leider gibt es aber scheinbar (siehe oben) den entsprechenden Fleckenentferner nicht mehr.

Aus dem Norden Norwegens ein schönes Wochenende
JürgenR

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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Freitag 11. Juli 2008, 18:55

Nur nochmal zur Info: ich meine tatsächlich Polymilfassungen und keine Nylor !!

Hersteller damals AMOR (Lunettes de Paris) - Vertrieb über OPTIK GmbH Braunschweig
und die entsprechende Sonnenbrillenserie SOL-AMOR. Die Fassungen wurden nach Städten benannt: z.B. OSLO, RIGA, PRAG, BASEL, BINGEN ...
Sehr stark verbreitet auch damals bis in die 70er die geklebte Halbbrille mit einem stark konkaven Schliff (Mulde).
Es gab (und gibt) eine Zentriervorrichtung / Halterung zum genauen Kleben der Gläser, die mit einem Klebestreifen (wie Moosgummi) am Rahmen geklebt wurden. Ich habe noch originale und ungetragene Fassungen vorliegen, die ich verkaufe. Leider trauen sich aber einige Optiker nicht an die Verglasung oder haben keine Ahnung.
Da ich selbst in den 50ern weder in Planung,noch in Arbeit war, hab ich mir die Verglasung selbst angeeignet und decke den Bedarf hier im Rheinland ab. Habe aber mittlerweile aber Anfragen aus der ganzen Republik.
schönes Wochende
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Freitag 11. Juli 2008, 19:08

Hallo JürgenR,
JürgenR hat geschrieben:Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren ob "Solvant" noch zu beschaffen ist. Dies ist die Flüssigkeit, mit der man Kleberreste entfernen konnte; ein Superstoff, damals geliefert von Essilor-Braunschweig (für die unter Euch, denen das noch was sagt).
Spannend auch an dieser Verglasungsart: Beim Kleber handelte es sich schon damals um den gleichen Stoff, der viel später als "Sekundenkleber" eingeführt wurde. Leider gibt es aber scheinbar (siehe oben) den entsprechenden Fleckenentferner nicht mehr.

danke für Deinen interessanten Beitrag. "Solvant" ist mir ein Begriff, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Kleber tatsächlich derjenige war, der dann als "Sekundenkleber" Karriere gemacht hat. Hieß der Kleber damals nicht "Polymil" oder "Polymilkleber" ?

Die Fassungen, die ich vorliegen habe kamen damals aus Braunschweig, richtig.
Damals firmierte man aber noch unter "OPTIK GmbH Braunschweig".

Also: die "älteren" Kollegen sind gefragt.

Grüße nach Norwegen

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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon JürgenR » Freitag 18. Juli 2008, 12:46

Hallo Smutje,

ja, hast völlig recht mit der Firmenbezeichnung.
Und auch richtig, wie an anderer Stelle erwähnt, es gab zum Verglasen/Kleben der Polymil-fassungen eigens eine Haltevorrichtung; du liebe Zeit, da kommen Erinnerungen auf ...
Und: Oh Wunder, es gibt sie noch, diese zeitlos schönen Fassungen.
Was den Kleber angeht, so erinnere ich mich nicht mehr an den Namen. Ich bin mir jedoch sicher, dass der Inhaltsstoff ("Klebstoff") die gleiche chemische Bezeichnung hatte wie der in den meisten heutzutage üblichen Sekundenklebern.
Solvant hat damals (während meiner Lehrzeit Ende der 70-er, Anfang der 80-er) sowohl beim Polymil-kleben wie auch den handelsüblichen Sekundenklebern gute Dienste geleistet. Es wäre schön, wenn dieser Stoff wieder zu beschaffen wäre.

Aus NordNorwegen
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Montag 15. März 2010, 17:04

Habe aufgrund der Nachfragen diesen Beitrag nocheinmal aktualisiert.

Zur erneuten Anfrage von Sangoor: Ich habe Ihnen eine PN geschrieben.
Den bereits vor 2 jahren aufgeführten Kollegen in München gibt es noch.
Ich gebe Ihnen dann gerne einen Namen und eine Anschrift.

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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon kundenversteher » Mittwoch 17. März 2010, 10:05

Jaa, das waren noch Zeiten, damals nach dem Krieg, was ?

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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Donnerstag 14. April 2011, 13:18

ich habe mittlerweile einige der Polymilfassungen verkauft. Meist haben die Kunden die Fassung dann mitgenommen und "zuhause" verglasen lassen. Dabei rufen Kollegen an und fragen nach der Verglasung. Heute sogar ein Kollege aus Österreich.
Also:
Polymilbrillen schickt man zur Verglasung am einfachsten und stressfreisten zum Einschleiflabor der Firma ESSILOR nach Braunschweig. Die Verglasung kostet ca. 40,- und wird sauber und gut durchgeführt. Wer keine Übung hat, macht beim Verglasen gerne Fehler, besser verglasen lassen.
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Re: Polymilfassungen 50er Jahre

Beitragvon Smutje » Donnerstag 23. März 2023, 13:06

.... 12 Jahre später:

immernoch gibt es Anfragen zu "Polymilbrillen", u.a. auch, weil ein gewisser "Tom Hardy" eine solche Brille in dem Film "Legend" getragen hat.

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.... und eine orig. "Verglasungshilfe" (siehe Beitrag oben) hab ich mittlerweile auch:

k-Polymil AMOR 019.JPG
k-Polymil AMOR 019.JPG (31.57 KiB) 7376 mal betrachtet


k-Polymil AMOR 016.JPG
k-Polymil AMOR 016.JPG (61.73 KiB) 7376 mal betrachtet
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