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Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Mittwoch 13. April 2022, 15:52
von And
Gibt es auch andere Marken / Hersteller, die bei randlosen Titan-Brillen ein ähnliches Nasensteg-Konzept bieten?
Ich finde das Prinzip faszinierend minimalistisch (allerdings sind die Preise für Lindberg-Brillen eher maximalistisch :shock: ) Vielleicht gibt es Ähnliches im mittlerem Preissegment?

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Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Mittwoch 13. April 2022, 16:17
von wörterseh
Wenn ich mir überlege wie langlebig und stabil diese filigranen Fassungen sind, vor allem viele ihrer 'Beschichtungen'*, ist der Preis absolut gerechtfertigt. Ich habe nicht wenige Kunden die ihre Fassungen über zehn Jahre tragen ohne das man es den Brillen ansieht (Die Gläser wurden natürlich zwischendurch getauscht). Diesbezüglich dürfte es kaum Alternativen geben.

* nur ein kleiner Teil dieser Kollektion ist wirklich farbbeschichtet, die meisten Fassungen kommen mit einem ganz speziellen Verfahren zu ihrer langlebigen Oberfläche.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Mittwoch 13. April 2022, 17:38
von yyz
Bissl hoch sind die Preise schon... Daß Kering die übernommen hat, sagt ja auch schon einiges... (= da sind satte Gewinne zu erwarten)

Die Befestigung bei Flair 525 u.ä. finde ich recht nett unauffällig. Auch hochpreisig aber nicht ganz so extrem wie L.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Mittwoch 13. April 2022, 20:12
von Karoshi
Lindberg ist teuer. Aber eine Spirit (die randlose Linie) in Farbe 10 (Titan pur unbehandelt) ist so gut wie unzerstörbar. Trivex rein und es ist ein Panzer.
Jeden Cent wert.
Ich kenn keine Alternative.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 11:09
von And
yyz hat geschrieben:Die Befestigung bei Flair 525 u.ä. finde ich recht nett unauffällig.
Danke - das sieht doch auch sehr interessant aus und ragt schön wenig in das Sichtfeld hinein; ähnlich wenig wie bei den Lindberg-Gestellen.

nochmal Dank an alle! Klar, Qualität hat seinen Preis! Ich vermute mal, daß insbesondere die Fassungen von Lindberg ein ziemlich hohes handwerkliches Geschick erfordern. Da gibt es vermutlich null Toleranz bei der Bohrung / Fräsung... Gibt es dafür eigentlich eine extra-Schulung oder Spezialwerkzeug?

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Donnerstag 14. April 2022, 16:25
von Karoshi
And hat geschrieben:...Ich vermute mal, daß insbesondere die Fassungen von Lindberg ein ziemlich hohes handwerkliches Geschick erfordern. Da gibt es vermutlich null Toleranz bei der Bohrung / Fräsung... Gibt es dafür eigentlich eine extra-Schulung oder Spezialwerkzeug?
ja, beides und viel davon.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Freitag 22. April 2022, 09:11
von And
nur aus Interesse: werden alle randlosen Brillen mit Trivex Gläsern ausgestattet, oder gibt es andere Materialien, die passende Eigenschaften haben? (was ich schon (auch bei meinem eher kläglichem DIY ;-) ) mitbekommen habe: CR-39 geht gar nicht, da viel zu spröde)

denn in einem alten Thread steht:
>>Ich würde mir wieder die 1.6 Gläser machen lassen.
Zwingend notwendig, nur die halten es aus.
steht hier 1.6er synonym für Trivex (um Kunden keine unnötige Komplexität aufzufrachten) oder können tatsächlich auch andere Materialien als Trivex genutzt werden?

@Karoshi: Danke! Darf ich noch eine kurze Frage stellen?: Wird das Lindberg-Gestell (oder ähnliche) in die Langlöcher im Glas gepresst und das hält dann aufgrund von Reibung + der Spannung durch das elastische Titan, oder wird nochmal mit einem Tropfen Kleber fixiert? Dieser ist dann aber zumindest auf den Lindberg Werbefotos nicht zu sehen..

---- edit:
hat sich erledigt; die Fragen wurden vom Karoshi aus dem Jahre 2016 bereits fast vollständig beantwortet :-)

http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f ... g&start=15
Für's nächste Mal: Bestehe auf Gläsern aus Trivex oder Tribrid-Material. Mit diesen Gläsern drin kannst die Brille dann fast zusammenknüllen und nix passiert. (macht man natürlich nicht!)

@Imperator_divinus: Es wird ein Langloch gebohrt und dann tatsächlich eingeklebt mit einer Lack-o-Fix-Art (UV-Harz-Zeug).
nur ob Trivex unter 1.6er subsumiert wird, wäre noch offen..

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Samstag 23. April 2022, 00:53
von Karoshi
Leider wird Trivex, obwohl es viele Vorteile hat, selten verwendet. Es hat sich mWn in Deutschland nicht wirklich flächig durchgesetzt.
Meist wird 1,6 (MR8) oder 1,67 (MR10) verwendet, weil es in dem Material quasi jedes Glasdesign gibt.
Wenn ein Optiker von 1,6 redet, meint er eher selten Trivex/Tribrid.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Samstag 23. April 2022, 11:44
von optiIRL
Trivex hat unbestritten Vorteile, aber auch einen Riesen Nachteil: in den üblichen Schleifmaschinen der Augenoptik ist die Bearbeitung ganz schlecht machbar. Zunächst wird trocken geschliffen, zum Schluß wird noch ein "Spülgang" durchgeführt. Anschließend schwimmen dann die ganzen Schleifspäne im Schleifwasserbehälter. In der Industrie kann das in zwei Arbeitsgängen gefräst werden.
Dies mag dazu beitragen, dass man als Optiker sich das Schleifen von Trivex lieber spart.

Re: Alternative(n) zu Lindberg

Verfasst: Montag 25. April 2022, 09:26
von And
Herzlichen Dank für die Infos und Erfahrungswerte! Spannend (bzw. lästig), daß durch die geringe Dichte die Späne aufschwimmen..

Wikipedia sagt:
Die Dichte von Trivex liegt unter der von CR-39, MR-8, BaSF64, LaSF35
und
1.1 g/cm3 (the lightest corrective lens material in common use)
also nur minimal höhere Dichte als Wasser (bei 21°C: 0.99802 g/cm³)