Mai 18 VR-Brillen

Hier werden Berichte aus dem TV, Radio und Zeitungen vorgestellt. Berichte über die Augenoptik soll und muß es geben. Aber sind die Berichte wirklich gut recherchiert? Sind die Berichte einseitig? Fundierte Information oder einfache Effekthascherei? Diskutieren sie mit!
cds
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Mai 18 VR-Brillen

Beitragvon cds » Donnerstag 17. Mai 2018, 09:02

Lutz hat geschrieben:"Übrigens: Niemand braucht 1500 Euro für eine Gleitsichtbrille auszugeben."
Das ist ja schonmal eine interessante Aussage. Vielleicht sollte ich doch den Optiker wechseln.
Dort habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, das Rodenstock Impression Free Sign Pro eigentlich das einzig Wahre ist, und alle anderen möglichen Varianten halt mehr oder weniger gute Kompromisse.
Verstehe ich nicht. Du hast doch den Optiker gewechselt und weniger ausgegeben. Und wenn Dir der Autohändler sagt, das einzig wahre Auto sei ein Maybach, glaubst Du das auch einfach so?

"Optiker gewechselt" kann man so nicht direkt sagen. Meine neuste Arbeitsplatzbrille ist vom kleinen Optiker vor Ort. Die Gleitsichtbrille die ich auch Neugier gemacht habe nicht.



Lutz hat geschrieben:Nochmal: Wenn Du mit dem einfachen Glas nicht zufrieden bist, wechselst Du (gegen Aufpreis) auf das bessere, oder Du startest mit dem besseren Glas und wechselst bei Unverträglichkeit auf ein anderes (möglicherweise einfacher, mit einem anderen Design oder wie auch immer),
welches Dir dann ohne weitere Kosten geliefert wird. Das ist das, was üblicherweise als "Verträglichkeitsgarantie" angeboten wird.


Wie gesagt, mir ist schon klar das das Problem nicht wirklich lösbar ist - da will ich den Optikern auch keinen Vorwurf machen. Aber auch obiges Vorgehen ist ja nicht das was ich als Kunde eigentlich will. Eine "Verträglichkeitsgarantie" - also die Sicherstellung das ich das erworbene Produkt überhaupt nutzen kann - ist ja wohl das Minimum. Die reine "Verträglichkeit" bedeutet ja aber noch keine "Ergebnissqualität".

Letztich muss ich als Kunde die Entscheidung treffen eine nicht unbedeutende Summe an Geld auszugeben - mit dem Risiko das sich das eben nicht so lohnt wie ich es gerne hätte.

Zudem sehe ich durchaus Ansätze gäbe dem Kunden das zu erwartende Ergebniss zu vermitteln: Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden. Könnte ich damit sehen "Aha, die 500€ Lösung fühlt sich so an, die Premium Lösung anders" hätte ich schonmal eine Entscheidungsbasis welche über bunte Prospekte und Optikeraussagen hinaus geht.
Alleine die Empfehlung des Optikers halte ich für genau so problematisch wie die Empfehlung jeden anderen Verkäufers. Als Kunde hat man da wenig Möglichkeiten rauszufinden ob der Optiker jetzt einfach ein guter Verkäufer ist, oder wirklich ein Mensch der in seinem Beruf aufgeht und der sich zur Aufgabe gemacht hat die Beste Lösung für den einzelnen Kunden zu finden - und nicht die Lösung mit dem besten Ertrag.

Und ich bleibe dabei - im Bereich der Optik halte ich das für erheblich schwieriger als in anderen Bereichen.
Autos: Klar wird niemand glauben das ein Maybach die einzig vernünftige Art der Fortbewegung ist. Aber da hat der Kunde ja auch genug Vergleichsmöglichkeiten.
Zahnarzt: Wie gut oder schlecht Zahnersatz aussieht kann man sich in der Regel wohl recht gut vorstellen - und in der Regel hat der ZA da sogar Muster verfügbar. Ein Brillengestell kaufe ich ja auch nicht einfach nach Katalog oder Beschreibung, sondern setzte es auf und sehe ob es mir passt und gefällt oder eben nicht. Klar, die Haltbarkeit kennt man immer erst nachher - aber es soll auch schon Premiumgläser gegeben haben die kurz nach Ablauf der Gewährleistung fehlerhaft wurden.

Lutz hat geschrieben:[color=#FF0000]Tcha. Dann mußt Du entweder Deine Hemmungen überwinden oder bei allen eine Brille kaufen. Du bist erwachsen, Du mußt entscheiden was Du wo und warum kaufen willst (oder eben nicht).

Vermutlich.

Lutz hat geschrieben:Wenn mich der Verkäufer von dem Nutzen eines Produktes nicht überzeugen kann, kaufe ich es nicht. Und wenn er es kann, es mir den höheren Preis aber nicht wert ist, auch nicht. Manchmal sind die Dinge einfacher, als sie aussehen...
Und wenn ich von dem Nutzen eines Produktes überzeugt war, es im Nachhinein meine Erwartungen aber doch nicht erfüllt, dann habe ich was gelernt. :wink:


Nunja, Lehrgeld in der Größenordnung ist mir generell zu teuer - egal ob Brille oder irgend was anderes.
Ob mir ein Produkt einen höheren Preis wert ist kann ich nun aber erst entscheiden wenn ich eine entsprechende Entscheidungsgrundlage habe. Diese sollte dann halt schon über reine Behauptungen hinaus gehen.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Donnerstag 17. Mai 2018, 09:49

cds hat geschrieben:nicht auf der Basis eines Experimentes, bei dem dann möglicherweise raus kommt das die "teure" Brille zwar durchaus einen Tick besser ist, aber eben bei weitem nicht 5-mal so gut.

Wenn ich mit dem "Serienschuh" für € 100,- nach acht Stunden Tragezeit eine Druckstelle am großen Zeh habe, der "Maßschuh" für 1.000,- aber genau paßt - muß der dann "zehnmal so gut" sein, oder nur um das entscheidende Quentchen besser?
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Donnerstag 17. Mai 2018, 09:54

cds hat geschrieben:Ob mir ein Produkt einen höheren Preis wert ist kann ich nun aber erst entscheiden wenn ich eine entsprechende Entscheidungsgrundlage habe. Diese sollte dann halt schon über reine Behauptungen hinaus gehen.

Und wie stellst Du Dir die optimale Entscheidungsgrundlage vor?
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Donnerstag 17. Mai 2018, 09:58

cds hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden.

Meiner Meinung nach nicht. Auch dort siehst Du nur "Werbebildchen", wenn auch in anderer Form.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon vidi » Donnerstag 17. Mai 2018, 11:16

Lutz hat geschrieben:
cds hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden.

Meiner Meinung nach nicht. Auch dort siehst Du nur "Werbebildchen", wenn auch in anderer Form.

Gibt es aber schon.
Gruß
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Vielleser » Donnerstag 17. Mai 2018, 13:01

Lutz hat geschrieben:
cds hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden.

Meiner Meinung nach nicht. Auch dort siehst Du nur "Werbebildchen", wenn auch in anderer Form.


Mal so als Anfang (nicht primär an die Optiker, sondern an die Glashersteller gerichtet):
Wie wäre es schon mal mit realitätsnäheren (wohlgemerkt: ich schrieb noch gar nicht "realistischen") Darstellungen der Sehbereichs- und Randunschärfenverteilungen bei den unterschiedlichen Qualitätsstufen der Gleitsichtgläser? Und zwar nicht nur pauschal mit je 1 Bild in den typischerweise vier gängigen Qualitätsabstufungen von Standard bis Individual, sondern vielleicht auch in Abhängigkeit von der Addition? Geht natürlich längst nicht immer auf den Websites der Optiker, die solche "Werbebildchen" von ihrem Gläserlieferanten übernehmen und bei sich kurzerhand reinsetzen. Aber auf etwas informativeren (Unter-)Seiten müsste es schon gehen. Ich erinnere mich nur an EINE einzige Website, die ich im Laufe von mehreren Jahren gesehen habe, auf der das für Gleitsicht- und Officegläser für etlichste Additionen von 0,75 bis 2,75 etwas anschaulicher dargestellt war, so dass der Kunde besser wusste (oder gewusst haben müsste), worauf er sich einzustellen hat. Aber selbst da war es nur für ein "Beispiels"-Gleitsichtglas dargestellt, nicht für die unterschiedlichen Qualitätsstufen.

Ich persönlich habe damit kein Problem und komme mit Nicht-High-End-Gleitsichtgläsern (mit entsprechenden Randunschärfen) - bei nicht geringer Addition - bestens zurecht (und betrachte mir diese Bildschen - glaube ich - mit dem nötigen Abstraktionsvermögen dafür, wie das in der Praxis aussieht), aber bei SEHR vielen Kunden ist doch genau diese "konstruktonsbedingte" Notwendigkeit zum "Umdenken" im Umgang mit den Gleitern ein nicht endenwollendes Problem.
Klar, das ergäbe viele Bilder, aber es wäre anschaulicher. Zumindest für die Kunden, die gewillt sind, sich damit auseinanderzusetzen. Und auseinandersetzen sollte man sich damit schon. Das Zurechtkommen ist m.E. sowieso sicher zu einem Gutteil "Kopfsache" bei den Kunden.

Vielleicht sollten die Optiker da mal bei den Glasherstellern, die ihnen die "Werbebildchen" für ihre Websites oder Prospektblätter liefern, ein bisschen Druck machen?

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Donnerstag 17. Mai 2018, 13:19

vidi hat geschrieben:
Lutz hat geschrieben:
cds hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden.

Meiner Meinung nach nicht. Auch dort siehst Du nur "Werbebildchen", wenn auch in anderer Form.

Gibt es aber schon.

Ich weiß. Das es das gibt, heißt aber nicht, daß der Seheindruck realistisch ist...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon GodEmperor » Donnerstag 17. Mai 2018, 20:33

cds hat geschrieben:Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden.
Ich wär sofort dabei, wenns WIRKLICHE Vergleiche zwischen ALLEN Gläsern wären.
"Dat is die Billoversion aus dem Internet, das ist unser Einstiegsglas, usw". Erzählen/wissen kann man viel, erleben wäre besser. Momentan ist das aber irgendwie alles (noch) die gleiche Wischiwaschivergleichssache wie auf Papier, nur teurer.
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Oppicker » Freitag 18. Mai 2018, 09:36

Zu erwarten, dass die über eine VR - Brille gezeigten Seheindrücke nicht "zweckdienlich", sprich umsatzfördernd dargestellt werden könnten, ist ziemlich naiv.
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Roland A. Frank » Freitag 18. Mai 2018, 11:33

Oppicker hat geschrieben:Zu erwarten, dass die über eine VR - Brille gezeigten Seheindrücke nicht "zweckdienlich", sprich umsatzfördernd dargestellt werden könnten, ist ziemlich naiv.


...und, man glaubt auch gerne, was man glauben will!
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Re: Mai 18 VR-Brillen

Beitragvon nixblicker » Freitag 18. Mai 2018, 13:08

Es gibt von einigen Glasherstellern entsprechende VR Brillen mit der notwendigen software... hab ich da, kannste dir angucken. Wir aber von meinen Kunden nicht wirklich eingefordert, und ich sehe dieses "Beratungstool" eher als Gimmick an...

Aber wenn du auf sowas stehst, dann bist du wohl Teil der Technikaffinen Zielgruppe...


Nur was sollte denn den Bereitsteller der jeweiligen Software davon abhalten, das "Produkt mit dem besten Ertrag" auch als bestes Produkt darzustellen? denn wenn man danach geht müsste sich jeder für die teuerste Variante entscheiden. Kommt also wieder der Berater ins Spiel.

Ich musste schon so einigen Kunden das teurere Glas "ausreden" weil es einfach nicht sinnvoll gewesen wäre, und ich eine Günstigere Lösung für ebenso Zielführend angesehen habe. Das mag jetzt aus Kaufmännischer Sicht etwas dumm wirken, wird uns aber von Kundenseite als Ehrliche Beratung sehr hoch angerechnet.
Schau doch mal rein: www.glashaus-bremerhaven.de


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