28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Hier werden Berichte aus dem TV, Radio und Zeitungen vorgestellt. Berichte über die Augenoptik soll und muß es geben. Aber sind die Berichte wirklich gut recherchiert? Sind die Berichte einseitig? Fundierte Information oder einfache Effekthascherei? Diskutieren sie mit!
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Saibaba
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Saibaba » Donnerstag 1. März 2018, 19:28

Und jetzt :?: :?: :shock:

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Eberhard Luckas
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Eberhard Luckas » Donnerstag 1. März 2018, 20:51

Moin,
wer als Endverbraucher diesen TV-Bericht gesehen hat, weiß jetzt hoffentlich, warum F... deutlich billiger ist. Die armen Optiker in Rathenow´s Brillenmassenfertigung.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon herrdelling » Freitag 2. März 2018, 10:36

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,
wer als Endverbraucher diesen TV-Bericht gesehen hat, weiß jetzt hoffentlich, warum F... deutlich billiger ist. Die armen Optiker in Rathenow´s Brillenmassenfertigung.


interessiert den geneigten EV nur in der Regel gar nicht.... ich sag nur die armen Paketverteiler in Amazons Logistikzentren.....

Oppicker
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Oppicker » Freitag 2. März 2018, 11:07

Saibaba hat geschrieben:Und jetzt :?: :?: :shock:


Und jetzt? Jetzt habe ich hoffentlich für Verständnis dafür geworben, WARUM die Leute so denken (müssen).

Ich plädiere wohlgemerkt nicht für "billig mit aller Gewalt", aber auch nicht für Vertrauensmissbrauch durch haltlose Qualitätsversprechen zu aberwitzigen Preisen.
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Maria » Freitag 2. März 2018, 11:27

ich seh das genau wie Oppicker. Bewußt provokativ formuliert, ich denke , dass man arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu verdienen und der Arbeitsplatz ist für viele wohl keine "Wohlfühloase". Wenn ich da höre, dass die auch um Sommer arbeiten müssen, wo doch Ferien sind,... dann ist das wohl ein weit verbreitetes Phänomen, das die Gewerkschaften bedauer :lol: . Sicher, sie verdienen wohl wenig, wird möglicherweise im Bericht auch besonders rausgearbeitet, aber die Lebenshaltungskosten (Häuser, Mieten,...) dürften in der Region auch deutlich unter denen in anderen Regionen liegen.
Die Mitarbeiter bei dortigen Optikern kriegen sicher auch wenig und der Ladeninhaber kann seinen Wohlstand wahrscheinlich auch kaum mehren.
LG
Maria

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vidi
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon vidi » Freitag 2. März 2018, 12:51

Wie fandet ihr denn die Aussage, dass Überstunden abgefeiert werden können, wenn die Auftragslage mal nicht so stark ist?
Bei Fielmann? Auftragslage schwach?
Gruß
Vidi

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon GodEmperor » Freitag 2. März 2018, 13:23

vidi hat geschrieben:Wie fandet ihr denn die Aussage, dass Überstunden abgefeiert werden können, wenn die Auftragslage mal nicht so stark ist?

Sowas nennt sich extrinsische Motivation nach Edwin Locke auch genannt Zielsetzungstheorie. Ein (schwer) erreichbares Ziel als Motivationsgrundlage. Funktioniert nur, solange nicht alle resignieren. Und bei der zu erwartenden Fluktuation der Angestellten kommen aber immer wieder neue "Gutgläubige" dazu...
Rechtschreibung und Zeichensetzung sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit der Realität sind purer Zufall.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Maria » Freitag 2. März 2018, 13:29

geringere Auftragslage für Rathenow kann ich mir schon vorstellen.Wenn die teuerer werden, läßt man woanders prodzuieren und schon können die ihre Überstunden abfeiern. Und da es ja reichlich Reklamationen gibt, arbeiten die vielleicht billig, aber sooo super sorgfältig ja wohl auch eher nicht.
LG
Maria

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Smutje » Freitag 2. März 2018, 16:52

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon wörterseh » Freitag 2. März 2018, 17:16

Danke für den Link!
...wird hoffentlich manchem die Augen öffnen.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon cds » Mittwoch 16. Mai 2018, 13:53

Hallo!

Ich versuche das Problem mal aus reiner Kundensicht zu schildern:

Ich brauche seit ca. 2 Jahren zwingend eine Brille wegen Altersweitsichtigkeit - davor hatte ich nur eine Einstärkenbrille für die Ferne. Nicht stark (0.75 dpt), aber irgendwie reagiere ich sehr empfindlich auf Abbildungsfehler.

Nun kam relativ schnell nach der Erforderniss einer Lesebrille (die wurde seitens des Optikers dann so ausgelegt das die Lesedistanz eher weit ist - und sie so auch noch als Bildschirmbrille funktioniert hat) doch der Wunsch nach Gleitsicht auf - das dauernde Gewechsel war dann doch nervig, und ich wollte dann doch auch im Auto die Navi ablesen können ...

Und da ging es dann Los. Laut "Optiker des Vertrauens" alles kein Problem, bitte unterschreiben Sie hier - kostet dann 1500€ ....
Da war ich erst mal sprachlos und habe dankend verzichtet.

Just dann kam eines dieser Lockangabote bezüglich "Gleitsichtstudie". Mir war völlig klar das dies weder eine Studie ist, noch irgend jemand was zu verschenken hat. Also ausprobiert- und ehrlich gesagt grundsätzlich zu frieden. Klar, der Übergangs- und auch Nahbereich könnte gerne größer sein.

Gut, nun war ich letztens wieder beim lokalen Optiker - unser Betriebsarzt hat festgestellt das ein Auge schlechter geworden ist und eine neue Arbeitsbrille empfohlen.
Zum eine wurde mir dieses mal unbedingt eine "echte" Arbeitsbrille empfohlen anstelle einer Einstärkenbrille. Gut, kann ja durchaus Sinn machen, nur bei dem initialen Preisaufruf von 680 € nur für die Gläser war ich denn erst mal wieder sprachlos. Nachdem ich klar gestellt habe das ich das dann doch etwas teuer fände kam langes geblätter - und es fanden sich Gläser für 380€/paar von Stratemeyer. Auf meine Frage, warum die denn jetzt dermaßen viel billiger wären kam als Begründung nur "das ist halt nicht die allerneuste Technologie ...". Was auch immer das jetzt heißen soll.

Dann kamen wir noch auf meine "normale" Gleitsichtbrille zu sprechend - und sie fragte interessiert was ich dafür bezahlt hätte. Waren 270€ all incl.
Da war SIE jetzt erst mal sprachlos. Ich habe ihr dann erklärt das ich gerne auch bereit bin 1500€ auszugeben - allerdings nicht auf der Basis eines Experimentes, bei dem dann möglicherweise raus kommt das die "teure" Brille zwar durchaus einen Tick besser ist, aber eben bei weitem nicht 5-mal so gut.

Und das ist genau der Punkt. Es ist offensichtlich den Herstellern noch keine gute Idee gekommen WIE man einem Kunden denn wirklich transparent und erfahrbar macht das "teuer" auch wirklich "besser" ist.
Ich meine - wenn ich mich zwischen einem Dacia Sandero und einem Audi A2 entscheiden muss, dann vertraue ich ja auch nicht nur auf den Händler der meint "der Audi ist natürlich viel besser", sondern ich mache mit beiden eine Probefahrt, und habe meinen subjektiven Eindruck davon bei welchem der Fahrzeuge das Preis/Leistungsverhältniss am besten passt.

Hier scheint es den Optikern an jeglichen Hilfsmitten zu fehlen - und genau das ist in meinen Augen das Problem. Alleine auf Basis von Vertrauen wird das schwierig - insbesondere bei Kunden die mit der entsprechenden Technologie (z.B. Gleitsicht) noch gar keine Berührung hatten, und möglicherweise sogar die Erwartung haben es sei eine Brille die einfach in allen Lebenslagen ideal korrigiert.
Da helfen auch keine Herstelleraussagen wie "es fließen mehrere 100 Faktoren in die Berechnung des Individualglases mit ein". Das sagt mir jetzt auch nicht mehr wie das "Diamant Glaspacket" mit "individuell und maßgefertigten" Gläsern - das nur 50% des Optikerpreises kostet.


Solange das der Fall ist wird es mir sehr schwer fallen (sehr) viel Geld in die Hand zu nehmen, ohne vorher im Ansatz erkennen zu können ob sich das wirklich lohnt.

Gruß

CDS

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Lutz
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Mittwoch 16. Mai 2018, 14:25

Das Gebiß beim Zahnarzt, das Essen im Restaurant, der Haarschnitt beim Friseur, der Schrittmacher beim Herzchirurgen; ob die Wanderschuhe wirklich 2.000km halten und der Pelzmantel tatsächlich 10 Jahre lang wärmt, ob die eine neue Heizung mehr Energie spart als die andere - nirgendwo kann man die Leistung vorher ausprobieren und weiß nicht, ob sich die Ausgabe am Ende "lohnt". Immer braucht man dieses blöde "Vertrauen", und entscheiden muß man zu allem Überfluß dann auch noch selber.

Beim Optiker hingegen kann man die Gläser bei Unverträglichkeit gegen andere austauschen, wenn man die falsche Entscheidung getroffen hat, einfach so, aber das ist natürlich schlechter Service und intransparent und viel zu teuer...

Schon klar.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Oppicker » Mittwoch 16. Mai 2018, 15:17

@cds (sollten wir uns aus dem juraforum kennen?)

Dem Beitrag von Lutz kann ich nur zustimmen. Weder ein A2 noch ein Sandero sind MASSanfertigungen. Außerdem sind zunächst einmal wir Optiker auf Gedeih und Verderb den Angaben des Kunden ausgeliefert, mit welchen Gläserstärken er nun scharf sieht und mit welchen nicht, für welche Zwecke er wo auf der Nase die Gleitsichtbrille tragen möchte usw.
Ich bin nun schon seeeehr lange im Beruf und habe es sogar schon erlebt, dass man bewusst falsche Angaben bei der Augenglasbestimmung gemacht hat, aus lauter Angst, die Gläser könnten dick und schwer werden.

Ich gebe zu...: ein redlicher Kunde wird "die Probefahrt" vermissen, die er mit einem Sandero machen kann, aber eben nicht mit einem individuellen Gleitsichtglas. Aber wie sollen wir Optiker das Problem lösen?

Übrigens: Niemand braucht 1500 Euro für eine Gleitsichtbrille auszugeben. Natürlich sind auch 600 Euro viel Geld, wenn man mit der Brille nichts anfangen kann, aber auch wir können dem Kunden den Vergleich zwischen Budget - und HiEnd-Glas zum Livetest leider nicht anbieten.
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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon cds » Mittwoch 16. Mai 2018, 16:57

"@cds (sollten wir uns aus dem juraforum kennen?)" DAS wäre sehr gut möglich .......

@Lutz: Deinen Vergleiche passen ehrlich gesagt so nicht wirklich. Richtig ist: Ich kann vorher nicht wissen ob die Wanderschuhe 2000km lang halten - aber auch bei einer Brille nicht ob die Gläser 10 Jahre überleben. Bei den Schuhen merke ich allerdings durch Anprobieren - und vergleich mit anderen - ob sie passen und bequem sind, oder aber nicht. Ein Essen im Restaurant kann ich die Hose gehen, klar - dann ist allerdings der Verlust erheblich niedriger als bei besagter Brille, selbiges beim Friseur.
Gebiss - oder Zahnersatz - ist spezieller, aber auch da kann der Patient recht genau sagen "drückt hier und da" - und der Zahnarzt schleift dann nach.

All das geht bei einer Brille nunmal eben nicht. Da kann der Optiker nicht das Glas "mal Eben" nachschleifen, und ich behaupte auch der Kunde tut sich schwer sein Problem überhaupt verständlich zu machen, bzw. zu erfassen was wirklich ein Problem oder was schlicht eine systembedingte Einschränkung ist. Um mal beim Zahnarztbeispiel zu bleiben: Meine Erwartungshaltung vom Zahnersatz ist "Ich kann kauen wie vorher mit heilen Zähnen". Es gibt keine EInschränkung wie "Oh, Fleisch geht jetzt aber nur noch hinten Links, bei Knäcke wäre vorne rechts besser" - was es ja bei Gleitsicht systembedingt schlichtweg gibt.

"Beim Optiker hingegen kann man die Gläser bei Unverträglichkeit gegen andere austauschen, wenn man die falsche Entscheidung getroffen hat, einfach so, aber das ist natürlich schlechter Service und intransparent und viel zu teuer..."
Also davon hat MEIN Optiker schonmal nichts erwähnt. Zudem habe ich gar nichts von schlechtem Service geschrieben. Ich schrub schlichtweg das es keinerlei brauchbare Methode gibt mit welcher dem Kunden verdeutlich werden kann was er denn zu erwarten hat - und was eben nicht.

"Übrigens: Niemand braucht 1500 Euro für eine Gleitsichtbrille auszugeben."
Das ist ja schonmal eine interessante Aussage. Vielleicht sollte ich doch den Optiker wechseln. Dort habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, das Rodenstock Impression Free Sign Pro eigentlich das einzig Wahre ist, und alle anderen möglichen Varianten halt mehr oder weniger gute Kompromisse.

"aber auch wir können dem Kunden den Vergleich zwischen Budget - und HiEnd-Glas zum Livetest leider nicht anbieten."
Aber genau das ist das Problem der Optiker. Ich denke mal keiner von uns hat Geld zu verschenken, und zumindest ich würde mir schon gerne ein Urteil darüber bilden können ob sich die Investition in High-End für mich subjektiv lohnt, oder ob eine günstigere Lösung (fast) genau so gut ist.
Ich glaube kaum das irgend ein Optiker anbieten kann "Wir machen erst mal die HighEnd Version, und wenn die doch nicht so gut ist wie sie geglaubt haben wechseln wir auf eine günstigere".

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ein Kunde das lösen soll. ICH zumindest habe schon irgendwie Hämmungen zu mehreren Optikern zu gehen, mich umfangreich Beraten zu lassen und dann am Ende einen auszusuchen.

Hier im Forum scheinen ja einige engagierte Optiker zu sein - ist zufällig jemand im Bereich NeuIsenburg/Offenbach tätig? Vielleicht sollte ich dann ja mal dort vorstellig werden ...

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Re: 28.02.2018 WDR "Markt": Fielmann und Apollo-Optik

Beitragvon Lutz » Donnerstag 17. Mai 2018, 08:17

cds hat geschrieben:
@Lutz: Deinen Vergleiche passen ehrlich gesagt so nicht wirklich.
Das ist vermutlich Ansichtssache, aber vielleicht können wir uns darauf einigen, daß manche Produkte eben nicht vor dem Kauf ausprobiert werden können, vor allem wenn es maßgefertigte Produkte sind.
Und leider gehören Gleitsichtgläser nun einmal dazu.


All das geht bei einer Brille nunmal eben nicht.
Natürlich ginge das. Die Frage ist, ob das jemand bezahlen würde (wir machen jetzt mal zwei Brillen mit zwei verschiedenen Gleitsichtglastypen, und anschließend entscheidet der Kunde, welche er behalten will.)
Um mal beim Zahnarztbeispiel zu bleiben: Meine Erwartungshaltung vom Zahnersatz ist "Ich kann kauen wie vorher mit heilen Zähnen". Es gibt keine EInschränkung wie "Oh, Fleisch geht jetzt aber nur noch hinten Links, bei Knäcke wäre vorne rechts besser"
Natürlich gibt es vergleichbare Einschränkungen/Unterschiede: sieht (un)auffälliger aus, ist mehr oder weniger lange haltbar, enthält Quecksilber usw. Alles Entscheidungen, die man ohne Ausprobieren im Vorhinein treffen muß, allein aufgrund von Angaben des Zahnarztes und dem Vertrauen in ihn.


"Beim Optiker hingegen kann man die Gläser bei Unverträglichkeit gegen andere austauschen, wenn man die falsche Entscheidung getroffen hat, einfach so, aber das ist natürlich schlechter Service und intransparent und viel zu teuer..."
Also davon hat MEIN Optiker schonmal nichts erwähnt.
Ich habe auch nicht behauptet, daß alle Kollegen das gleiche Beratungstalent haben. Sogenannte "Verträglichkeitsgarantien" bei Gleitsichtgläsern sind allerdings heute - auch und vor allem bei den Glasherstellern - eher die Regel als die Ausnahme.

Zudem habe ich gar nichts von schlechtem Service geschrieben.
Stimmt. Ich hatte einen gewissen Unmut über die Beratungsqualität herausgehört und das auf "Service" verkürzt.
Ich schrub schlichtweg das es keinerlei brauchbare Methode gibt mit welcher dem Kunden verdeutlich werden kann was er denn zu erwarten hat - und was eben nicht.
Manchmal ist das im Leben eben so. Fängt bei der Brille an und hört bei der Ehe noch lange nicht auf. Ansonsten: alles eine Frage des Preises - s.o.


"Übrigens: Niemand braucht 1500 Euro für eine Gleitsichtbrille auszugeben."
Das ist ja schonmal eine interessante Aussage. Vielleicht sollte ich doch den Optiker wechseln.
Dort habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, das Rodenstock Impression Free Sign Pro eigentlich das einzig Wahre ist, und alle anderen möglichen Varianten halt mehr oder weniger gute Kompromisse.
Verstehe ich nicht. Du hast doch den Optiker gewechselt und weniger ausgegeben. Und wenn Dir der Autohändler sagt, das einzig wahre Auto sei ein Maybach, glaubst Du das auch einfach so?

"aber auch wir können dem Kunden den Vergleich zwischen Budget - und HiEnd-Glas zum Livetest leider nicht anbieten."
Aber genau das ist das Problem der Optiker. Ich denke mal keiner von uns hat Geld zu verschenken, und zumindest ich würde mir schon gerne ein Urteil darüber bilden können ob sich die Investition in High-End für mich subjektiv lohnt, oder ob eine günstigere Lösung (fast) genau so gut ist.
Ich glaube kaum das irgend ein Optiker anbieten kann "Wir machen erst mal die HighEnd Version, und wenn die doch nicht so gut ist wie sie geglaubt haben wechseln wir auf eine günstigere".
Nochmal: Wenn Du mit dem einfachen Glas nicht zufrieden bist, wechselst Du (gegen Aufpreis) auf das bessere, oder Du startest mit dem besseren Glas und wechselst bei Unverträglichkeit auf ein anderes (möglicherweise einfacher, mit einem anderen Design oder wie auch immer),
welches Dir dann ohne weitere Kosten geliefert wird. Das ist das, was üblicherweise als "Verträglichkeitsgarantie" angeboten wird.


Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ein Kunde das lösen soll. ICH zumindest habe schon irgendwie Hämmungen zu mehreren Optikern zu gehen, mich umfangreich Beraten zu lassen und dann am Ende einen auszusuchen.
Tcha. Dann mußt Du entweder Deine Hemmungen überwinden oder bei allen eine Brille kaufen. Du bist erwachsen, Du mußt entscheiden was Du wo und warum kaufen willst (oder eben nicht).
Wenn mich der Verkäufer von dem Nutzen eines Produktes nicht überzeugen kann, kaufe ich es nicht. Und wenn er es kann, es mir den höheren Preis aber nicht wert ist, auch nicht. Manchmal sind die Dinge einfacher, als sie aussehen...
Und wenn ich von dem Nutzen eines Produktes überzeugt war, es im Nachhinein meine Erwartungen aber doch nicht erfüllt, dann habe ich was gelernt. :wink:



Hier im Forum scheinen ja einige engagierte Optiker zu sein - ist zufällig jemand im Bereich NeuIsenburg/Offenbach tätig?
Isch nisch.
Vielleicht sollte ich dann ja mal dort vorstellig werden ...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.


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