Sehtest für Autofahrer

Hier werden Berichte aus dem TV, Radio und Zeitungen vorgestellt. Berichte über die Augenoptik soll und muß es geben. Aber sind die Berichte wirklich gut recherchiert? Sind die Berichte einseitig? Fundierte Information oder einfache Effekthascherei? Diskutieren sie mit!
wörterseh
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon wörterseh » Montag 1. Dezember 2014, 23:39

@oppicker
Man könnte es als Diskriminierung auffassen. Allerdings weiß wohl jeder das die Sehleistung kein konstanter Wert ist, sondern mit zunehmendem Alter definitiv nachlässt. Natürlich brauchen wir auch Mechanismen um die jungen "Blinden" an die Stange zu bringen. Regelmäßige Kontrollen sind in meinen Augen ein Gewinn, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Das ist mir aber bei weitem lieber als das irgendeine blinde Nuss meine Kinder tot fährt!
Leider ist es mit der gesunden Selbsteinschätzung der Älterwerdenden nicht all zu weit her!
Aus der Tatsache heraus, daß man ja mal gut gesehen hat meinen viele daß sie ewig gut sehen. Ich will ja selbst nicht immer wahr haben, daß auch meine Sehleistung nicht mehr so gut ist wie ich sie in Erinnerung habe...
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!

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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Oppicker » Dienstag 2. Dezember 2014, 12:14

wörterseh hat geschrieben:Aus der Tatsache heraus, daß man ja mal gut gesehen hat meinen viele daß sie ewig gut sehen.


Ja, das sind meiner Beobachtung nach fast immer die Herren der Schöpfung. Bei den Damen ist ´s die "ruinierte Schönheit", weshalb man die Brille lieber weglässt. Beides sind Eitelkeiten, gegen die kein Kraut gewachsen ist und gegen die auch noch soviele Pflichttests nicht helfen.

ronja hat geschrieben:Ich muss jetzt mal eine unwissende Frage stellen.
Den Führerscheinsehstest kenne ich mit den kreisen, du nach einer Seite offen sind.


Ja, das sind sog. Landoltringe.

ronja hat geschrieben:Dieser wurde ohne sehhilfe (?) vorgenommen. Test nicht bestanden.


Ja, das ist korrekt. Führt man diesen Test von vornherein mit Sehhilfe durch, hat man unweigerlich einen Eintrag im Führerschein, dass zum Autofahren geeigenete Sehhilfen zu tragen sind. Will man diesen Eintrag vermeiden, kann man den Test ohne Sehhilfe versuchen.

ronja hat geschrieben:Seit ich ein Jahr alt bin gehöre ich zu den brillenträgern und war auch jedes Jahr mindestens 2 mal zur Kontrolle beim Augenarzt. Hatte Brille und linsen. Beim Arzt wurde dann nochmal ein Test vorgenommen, obwohl ich seiner Zeit 4 Wochen zuvor auch erst beim AA war, der mir aktuell dann 100 % sehkraft bescheinigte.


Das widerspricht sich nicht. Der Arzt wird den max. möglichen Visus ermittelt haben, wenn Du eine Sehhilfe trägst! Dieser Visus ist NICHT abhängig von irgendwelchen Glasstärken oder dem Erkennen von Öffnungen an Landoltringen, sondern nur von der Menge und Qualität der Sehzellen in Deiner Netzhaut und von der Klarheit der davorliegenden Medien (Kammerwasser, Glaskörper, Augenlinse)
ronja hat geschrieben:
Ich fragte mich damals schon, was da schief gelaufen ist. Von 100 auf unter 70 % finde ich doch sehr unwahrscheinlich?


Da ist nichts schiefgelaufen. Bei einem PKW-Führerscheinsehtest testet man normalerweise ohnehin nur auf 70% bzw. 0,7 Visus. Erreicht man diesen Wert, ist für das Führerscheinsehtestformular unerheblich, ob man 1,0 oder 1,2 erreichen könnte.

Vielleser hat geschrieben:..dann frage mich, ob die abgesehen von der Alterssichtigkeit selbst jenseits der 65 wirklich alle noch 100%ig emmetrop sind?


Um die Emmetropie geht es nicht. Es geht um das Auflösungsvermögen und die Klarheit des Sehens. Ein "vorschriftsmäßig" auf der Netzhaut entstehendes Bild muss noch lange nicht qualitativ so gut sein, dass es für das Führen eines Kfzs ausreicht. Ein junger latenter Hyperoper mit klaren Augenmedien wird deutlich besser sehen und schneller reagieren als ein emmetroper Rentner mit fortgeschrittenem Katarakt.

A propos Katarakt ("Grauer Star")..: Das ist einer der Fälle, der gewöhnlich nur im Alter auftritt (gibt´s aber durchaus auch schon in jungen Jahren) und wo ich einsehen würde, dass man vorrangig auf die älteren und vor allem diabetischen Zeitgenossen besonders achten muss.
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon benkhoff » Dienstag 2. Dezember 2014, 12:30

Oppicker hat geschrieben:Beides sind Eitelkeiten, gegen die kein Kraut gewachsen ist und gegen die auch noch soviele Pflichttests nicht helfen

Da helfen nur zwei Vorgänge, die einem die Erkenntnis/Intelligenz geben/lernen lassen:

1. man wird selbst von einem fahrerflüchtigen Halb-Blinden überfahren und schwer verletzt und liegt wochenlang im Krankenhaus
2. man überfährt/tötet/verletzt selber mal ein Kind/Omi/Wolpertinger
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Spezi » Dienstag 2. Dezember 2014, 13:29

Oppicker hat geschrieben:@Vielleser
Erstens finde ich es unerträglich, dass ein Augenarzt jemanden auf die Menschheit loslassen darf, der nur 50% Sehkraft aufbringt. Mir ging es dabei vielmehr darum, dass UNSERE Kunden 70% sehen müssen (andernfalls hat das ein Nichtbestehen der Prüfung zur Folge!), wogegen dem Augenarzt mit einer 50%igen Sehschärfe die "Schockmeldung" des Nichtbestehens erspart bleibt.
Bei mir hat das schon zu bitterbösen Reaktionen von Kundschaft geführt, die mir unterstellt hat, den Sehtest zu manipulieren und "nur Brillen verkaufen zu wollen". Das ärgert mich maßlos!


Mich ärgert es genauso, Augenärzte die so verfahren verstoßen ganz klar gegen die Fahrerlaubnisverordnung!!!!!

Zentrale Tagessehschärfe
Fehlsichtigkeiten müssen – soweit möglich und verträglich – korrigiert werden. Dabei dürfen folgende Sehschärfenwerte nicht unterschritten werden:

Sehschärfe des besseren Auges oder beidäugige Sehschärfe: 0,5.

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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Oppicker » Dienstag 2. Dezember 2014, 13:51

Spezi hat geschrieben:
Mich ärgert es genauso, Augenärzte die so verfahren verstoßen ganz klar gegen die Fahrerlaubnisverordnung!!!!!

Zentrale Tagessehschärfe
Fehlsichtigkeiten müssen – soweit möglich und verträglich – korrigiert werden. Dabei dürfen folgende Sehschärfenwerte nicht unterschritten werden:

Sehschärfe des besseren Auges oder beidäugige Sehschärfe: 0,5.


Eben nicht! Wenn ein Probant nur Vcc 0,6 erreicht, ist er bei uns Optikern durchgefallen, beim Augenarzt dagegen nicht.
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Oppicker » Dienstag 2. Dezember 2014, 14:02

benkhoff hat geschrieben:Da helfen nur zwei Vorgänge, die einem die Erkenntnis/Intelligenz geben/lernen lassen:

1. man wird selbst von einem fahrerflüchtigen Halb-Blinden überfahren und schwer verletzt und liegt wochenlang im Krankenhaus
2. man überfährt/tötet/verletzt selber mal ein Kind/Omi/Wolpertinger


Vor fast genau 1 Jahr wurde meine Tochter an einer Bushaltestelle angefahren.., kompletter Bruch des Unterschenkels. Seit über einem Jahr hat sie nun eine Marknagel im Bein, der Bruch verheilt schlecht, ihr Studium war in Gefahr, sie konnte keinem Ferienjob nachgehen und rennt ständig zum Physiotherapeuten und zu Ärzten.

Der Unfallverursacher, ein 19jähriger, der meinte, eine hinter dem Bus wartende PKW-Kolonne überholen zu müssen, wurde vor ein paar Tagen in einer Berufungsverhandlung vom Gericht freigesprochen! Angeklagt wurde er von Amts wegen.., meine Tochter war nur Nebenklägerin.

So sieht ´s aus in unserem Lande! Man WILL die Mineralölsteuerzahler, man WILL die Autokäufer und man unterstützt nach Kräften, dass sie Benzin und Fahrzeuge kaufen. :evil:
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Vielleser » Dienstag 2. Dezember 2014, 14:57

Oppicker hat geschrieben:Vor fast genau 1 Jahr wurde meine Tochter an einer Bushaltestelle angefahren.., kompletter Bruch des Unterschenkels. Seit über einem Jahr hat sie nun eine Marknagel im Bein, der Bruch verheilt schlecht, ihr Studium war in Gefahr, sie konnte keinem Ferienjob nachgehen und rennt ständig zum Physiotherapeuten und zu Ärzten.

Der Unfallverursacher, ein 19jähriger, der meinte, eine hinter dem Bus wartende PKW-Kolonne überholen zu müssen, wurde vor ein paar Tagen in einer Berufungsverhandlung vom Gericht freigesprochen! Angeklagt wurde er von Amts wegen.., meine Tochter war nur Nebenklägerin.

So sieht ´s aus in unserem Lande! Man WILL die Mineralölsteuerzahler, man WILL die Autokäufer und man unterstützt nach Kräften, dass sie Benzin und Fahrzeuge kaufen. :evil:


Zweifellos tragisch, und EIGENTLICH gehört dieser 19-jährige verknackt, denn wer so (auf Risiko der anderen) fährt, der muss dran sein, wenn was passiert.
Aber er müsste (wie jeder - egal welcher Altersgruppe) dran sein, weil er eben andere durch seine Fahrweise schädigt.

Aber wie sieht es dann mit den hier herbeiorakelten Fällen der "Alten" aus? Bei uns in der Gegend gab es innerhalb kürzester Zeit zwei Fälle, da fuhren Leute weit jenseits der 75 kleine Kinder im Kindergarten- oder gar VOR-Kindergartenalter zu Tode (im einen Fall der eigene Opa seinen 2-jährigen Enkel), und zwar in Situationen, in denen das Kind bei JEDER halbwegs normalen Verhaltensweise EGAL WELCHEN Autofahrers eindeutig WEIT aus der "Schussline" war und die Fälle nur passiert sind, weil diese Geriatriker aufgrund eindeutig altersbedingten Fehlverhaltens völlig falsch agierten und dann, als es begann, schief zu gehen, in ihrer Verwirrung VOLLENDS falsch reagierten oder gar überhaupt nicht mitbekamen, was passierte! Hätte man diese Leute schon früher ab einer gewissen Altersgrenze auf Herz und Nieren geprüft (nicht nur auf auf ihr Sehvermögen), wären diese Fälle sowas von vermeidbar gewesen! Viel leichter als alle sonstigen Situationen, die zu Unfällen führen. Denn in diesen Fällen war es vor allem totale Inkompetenz beim "jederzeitigen" Beherrschen eines Fahrzeugs, wie es die Fhrerscheinordnung ja wohl vorschreibt, und nicht einmal eine leider immer wieder im Alltag vorkommende bewusst riskante und gefährdende Fahrweise. Sicher wird man sowas nicht zu 100% vermeiden können (falls der Verfall der Immernochautofahrenwoller zwischen 2 Untersuchungsterminen einsetzte), aber das Risiko würde doch merklich schrumpfen. Sanktioniert wird sowas (abgesehen vom Führerscheineinzug, der dann eindeutig zu spät kommt) von wegen "genug gestraft" aber in der Regel auch nicht.
Sage keiner, dass sich dort keine Risikogruppe mit spezifischen altersbedingten Risiken tummelt ...

Und dabei machen sich solche Risiken doch schon bei wesentlich geringeren Vorfällen bemerkbar. Vor ein paar Jahren übernahm ich den Wagen meines Vaters (als er mit 84 das Autofahren aufgab) als Zweitwagen. In der Kladde, die alle Rechnungen und Belege dieses von ihm 1989 neu gekauften Wagens enthielt, stieß ich aus den letzten 4-6 Jahren vor diesem Zeitpunkt auf ca. 3 Schriftwechsel und Protokolle, die auf von ihm verschuldete Parkplatz- und Nebenstraßenrempler u.ä. hinwiesen - jeweils Bagatellsachen ohne Polizei mit auf dem kleinen Dienstweg regulierten Schadenssummen von je ein paar hundert EUR, aber sowas hätte auch bös ins Auge gehen können! Muss ich noch erwähnen, dass weder ich noch meine Mutter von diesen Vorkommnissen bis dahin jemals etwas erfahren hatten? ;)
Obendrein hingen die nicht mehr zu leugnenden Gesundheitsgründe, die ihn - an sich ein extrem vernünftiger, geistig absolut "rüstiger", aufgeschlossener und verständiger Mann - zur Aufgabe des Autofahrens veranlassten, gar nicht einmal mit den typischen altersbedingten primären Schwächen beim Autofahren in puncto Reaktionsvermögen, Hör- und Sehvermögen usw. zusammen. Aber angesichts der Protokolle, die ich da zutage förderte, frage ich mich schon, ob es nicht auch in diesem Bereichen zu hapern begann... :|

Und wieviele derartige Fälle fahren da draußen, während ich das schreibe, auch bei diesem unübersichtlichen Schmuddelwetter auch jetzt gerade unentwegt umher?


Übrigens danke für die Präzisierung mit der Emmetropie. Aber die angesprochenen (altersspezifischen) Katarakt-Risiken wären dann doch NOCH ein Grund, vermeintliche Diskriminierung mal Diskriminerung sein zu lassen und zu verodnen: "das MUSS sein - basta." Aber man will nicht nur die Mineralölsteuerzahler nicht verprellen, sondern auch die Wählergruppe der Alten nicht. ;)(

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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Spezi » Dienstag 2. Dezember 2014, 16:34

Oppicker hat geschrieben:
Spezi hat geschrieben:
Mich ärgert es genauso, Augenärzte die so verfahren verstoßen ganz klar gegen die Fahrerlaubnisverordnung!!!!!

Zentrale Tagessehschärfe
Fehlsichtigkeiten müssen – soweit möglich und verträglich – korrigiert werden. Dabei dürfen folgende Sehschärfenwerte nicht unterschritten werden:

Sehschärfe des besseren Auges oder beidäugige Sehschärfe: 0,5.


Eben nicht! Wenn ein Probant nur Vcc 0,6 erreicht, ist er bei uns Optikern durchgefallen, beim Augenarzt dagegen nicht.


Bei Sehschwachen, die mit bester Korrektur unter 0,7 liegen ist es mir egal und ich kann es auch vermitteln! Ärgerlicher ist und bleibt, wenn ein Kunde die 0,7 bei mir nicht erreicht, ja sogar deutlich unter Visus sc 0,5 liegt mit Brille aber auf Vcc 1,0 kommt und dann vom Augenarzt eine Führscheinsehtest ohne Sehhilfe als bestanden ausgestellt wird und dies ist laut dem oben aufgeführten Text aus der Fahrerlaubnisverordnung nicht zulässig bzw. strafbar!!!

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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Traumtänzerin » Freitag 5. Dezember 2014, 15:10

Spezi hat geschrieben:
Oppicker hat geschrieben:Eben nicht! Wenn ein Probant nur Vcc 0,6 erreicht, ist er bei uns Optikern durchgefallen, beim Augenarzt dagegen nicht.


Bei Sehschwachen, die mit bester Korrektur unter 0,7 liegen ist es mir egal und ich kann es auch vermitteln! Ärgerlicher ist und bleibt, wenn ein Kunde die 0,7 bei mir nicht erreicht, ja sogar deutlich unter Visus sc 0,5 liegt mit Brille aber auf Vcc 1,0 kommt und dann vom Augenarzt eine Führscheinsehtest ohne Sehhilfe als bestanden ausgestellt wird und dies ist laut dem oben aufgeführten Text aus der Fahrerlaubnisverordnung nicht zulässig bzw. strafbar!!!


Ich habe in meiner Blauäugigkeit immer geglaubt, wenn die Fahrtüchtigkeit bei einem Visus von 0,5 von einem Augenarzt bescheinigt wird, sei das mit sehr umfangreichen Untersuchungen verbunden und die Fahrerlaubnis bekäme man dann nur mit Auflagen (und dies würde auch nur bei einem Visus cc unter 0,7 gemacht, nicht bei einem Visus sc).
Wenn ich hier lese, wer einen Visus sc von 0,7 nicht erreicht, wohl aber einen von 0,5, der könne sich dann ganz einfach vom AA die Fahrtüchtigkeit bescheinigen lassen und dann anscheinend ohne Brille und ohne jegliche Einschränkung drauflosbrettern, dann bin ich einfach nur entsetzt! :shock:
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Oppicker » Freitag 5. Dezember 2014, 15:51

Missverständnis! Es muss beim Optiker irgendwie(!) Visus 0,7 erreicht werden. Und zwar mit jedem Auge!!
Erreicht man diesen mit Sehhilfe, dann haben wir anzugeben, dass der Sehtest mit Sehhilfe durchgeführt und bestanden wurde. Die Fahrerlaubnis wird dann auch nur mit einem Eintrag erteilt.
Trägt der Proband keine Sehhilfe während des Tests und erreicht die 0,7 nicht auf beiden Augen, dann kann er den Test mit Sehhilfe wiederholen und es gilt das oben Gesagte.

Geht der Proband dann aber zum Arzt und dieser stellt auf nur 1(!) Auge Visus 0,5 fest, dann gilt der Proband als fahrtauglich (evtl. mit Einträgen im Führerschein). Ich finde, das ist ein Unding!
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Traumtänzerin » Freitag 5. Dezember 2014, 17:43

Oppicker hat geschrieben:Missverständnis! Es muss beim Optiker irgendwie(!) Visus 0,7 erreicht werden. Und zwar mit jedem Auge!!
Erreicht man diesen mit Sehhilfe, dann haben wir anzugeben, dass der Sehtest mit Sehhilfe durchgeführt und bestanden wurde. Die Fahrerlaubnis wird dann auch nur mit einem Eintrag erteilt.
Trägt der Proband keine Sehhilfe während des Tests und erreicht die 0,7 nicht auf beiden Augen, dann kann er den Test mit Sehhilfe wiederholen und es gilt das oben Gesagte.

Geht der Proband dann aber zum Arzt und dieser stellt auf nur 1(!) Auge Visus 0,5 fest, dann gilt der Proband als fahrtauglich (evtl. mit Einträgen im Führerschein).


Sorry für meine Begriffsstutzigkeit, aber verstehe ich das jetzt richtig?
- Proband besteht beim Optiker s.c. den Sehtest nicht. Anstatt ihn mit Brille zu wiederholen, geht er zum AA, schafft s.c. auf einem Auge 0,5, auf dem anderen schlechter - und bekommt den Führerschein, eventuell mit Auflagen, was Geschwindigkeit angeht, aber ohne den Eintrag, dass er eine Brille tragen muss, obwohl er cc vielleicht auf beiden Augen 1,0 oder besser erreichen würde?

Oder meintest du mit
Oppicker hat geschrieben:Geht der Proband dann aber zum Arzt und dieser stellt auf nur 1(!) Auge Visus 0,5 fest, dann gilt der Proband als fahrtauglich (evtl. mit Einträgen im Führerschein).
den Visus cc??? Und dass der Proband erst zum AA ging, nachdem er auch cc die 0,7 nicht geschafft hatte?

Hier hört es sich jedenfalls so an, als wäre ersteres gemeint:
Spezi hat geschrieben:Bei Sehschwachen, die mit bester Korrektur unter 0,7 liegen ist es mir egal und ich kann es auch vermitteln! Ärgerlicher ist und bleibt, wenn ein Kunde die 0,7 bei mir nicht erreicht, ja sogar deutlich unter Visus sc 0,5 liegt, mit Brille aber auf Vcc 1,0 kommt und dann vom Augenarzt eine Führscheinsehtest ohne Sehhilfe als bestanden ausgestellt wird und dies ist laut dem oben aufgeführten Text aus der Fahrerlaubnisverordnung nicht zulässig bzw. strafbar!!!
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon prüflingsprüfer » Freitag 5. Dezember 2014, 17:55

ja, genau so
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon Traumtänzerin » Freitag 5. Dezember 2014, 18:15

Und was hat der Proband davon, wenn er auf Grund eines Visus sc von 0,5 auf einem Auge und auf dem anderen noch schlechter Auflagen bekommt, wie schnell er fahren darf und was weiß ich noch alles (und die wird er ja wohl bekommen!), nur um sich den Eintrag einer Brille im Führerschein zu ersparen? - tut mir leid, dass ich so nerve, aber ich raffe es einfach nicht!

Und ein Augenarzt, der ihn mit so einem Visus auf den Straßenverkehr loslässt, obwohl mit Sehhilfe ein normaler Visus möglich wäre, ist in meinen Augen einfach gemeingefährlich! Wenn er ein Kind totfährt, sollte man eigentlich den AA mit zur Rechenschaft ziehen!
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon prüflingsprüfer » Freitag 5. Dezember 2014, 18:26

Traumtänzerin hat geschrieben:Und was hat der Proband davon, wenn er auf Grund eines Visus sc von 0,5 auf einem Auge und auf dem anderen noch schlechter Auflagen bekommt,
wenn überhaupt
wie schnell er fahren darf und was weiß ich noch alles (und die wird er ja wohl bekommen!), nur um sich den Eintrag einer Brille im Führerschein zu ersparen?
keine Ahnung, das mußt du schon Diejenigen selbst fragen
- tut mir leid, dass ich so nerve, aber ich raffe es einfach nicht!
da bist du nicht allein

Und ein Augenarzt, der ihn mit so einem Visus auf den Straßenverkehr loslässt, obwohl mit Sehhilfe ein normaler Visus möglich wäre, ist in meinen Augen einfach gemeingefährlich! Wenn er ein Kind totfährt, sollte man eigentlich den AA mit zur Rechenschaft ziehen!
das wirst nicht einmal du schaffen
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Re: Sehtest für Autofahrer

Beitragvon benkhoff » Freitag 5. Dezember 2014, 18:29

Traumtänzerin hat geschrieben:aber ich raffe es einfach nicht!

wer logisch denkt, kann das nicht raffen :wink:

Traumtänzerin hat geschrieben:Und ein Augenarzt, der ihn mit so einem Visus auf den Straßenverkehr loslässt, obwohl mit Sehhilfe ein normaler Visus möglich wäre, ist in meinen Augen einfach gemeingefährlich! Wenn er ein Kind totfährt, sollte man eigentlich den AA mit zur Rechenschaft ziehen!

absolut auch meine Meinung... was glaubst Du, wie der BVA auf die Barrikaden ging, als das mal vor ein paar Jahren geändert werden sollte... das war sowas von schnell wieder vom Tisch, unfassbar. Unverantwortlich. Aber Ärzte geben generell auf nix ne Garantie! Das war schon immer so.
Nunja, wie ich schonmal schrieb: es gibt heutzutage einfach zu wenig Verkehrstote... :?
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