SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Hier werden Berichte aus dem TV, Radio und Zeitungen vorgestellt. Berichte über die Augenoptik soll und muß es geben. Aber sind die Berichte wirklich gut recherchiert? Sind die Berichte einseitig? Fundierte Information oder einfache Effekthascherei? Diskutieren sie mit!
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Distel
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Distel »

optikgutachter hat geschrieben: Es handelt sich hierbei um einen sogenannten Frequenzbringer.
In der Hoffnung, daß der Kunde sich für eine Fassung aus diesem Laden direkt entscheidet,
geht der Optiker diese -zugegebenermaßen sehr einseitige- "Partnerschaft" ein.

Warum sollte ich eine "Mr. Spex Partnerschaft" einzugehen ?

Unsere komplexen Dienstleistungen sind nicht mit den minimalen Partner-Erstattungen zu finanzieren.
Also - bei gleichem Service für ALLE müssten die anderen Kunden die Onlinekunden subventionieren.
Warum sollte ich die treuen Kunden damit belasten ?????

Die Alternative: einfachere Dienstleistungen für die Onliner.....so was widerspricht meiner Berufsauffassung.
Jeder AO kann in dem gesetzlich gesteckten Rahmen entscheiden wie er den Beruf ausgeübt und ist für seine
Handlungen verantwortlich wird.

Ich wehre mich gegen die "Gleichmacherei", die durch geschicktes Marketing der Verbrauchern vorgegaukelt wird.
Die Dienstleistungen der einzelnen Augenoptiker unterscheiden sich!!!

Oft unterscheiden Mr. Spexpartner bei den Dienstleistungen zwischen den "normalen" und den "Online-Kunden".

Selbst erlebt. Im Rahmen einer Gesprächsrunde, äußerte sich ein Teilnehmer ( Mr. Spexpartner ) und sehr offen.
" Klar, den Umsatz nehme ich mit. Schnelle Refraktiometermessung, diese Werte vorsetzen, Addition nach der Altesschätztabelle.
Wenn der Visus passt, muss es reichen !
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Traumtänzerin
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Re: Vorab (!) SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.20

Beitrag von Traumtänzerin »

Lutz hat geschrieben:
Traumtänzerin hat geschrieben: Ich habe mich auch noch mal auf der Homepage des bereits genannten "guten" Onliners umgesehen, nachdem ich die Erklärungen von Lutz sehr überzeugend fand und glaubte, es endlich einigermaßen kapiert zu haben. Aber es sah für mich so aus, als gäbe es dort auch die Möglichkeit, die Brille direkt online zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen, anscheinend also unter Umgehung des kooperierenden Optikers
Wenn man den Bestellvorgang durchläuft, ist man an einem Punkt gezwungen, einen Partner-Optiker zu wählen, der die Brille dann anfertigt. Ansichtssendungen werden allerdings direkt nach Hause geliefert.
Ich habe es ausprobiert und bin so weit fortgeschritten, dass ich nur noch den "Kaufen"-Button drücken gemusst hätte, um den Kauf perfekt zu machen - da war keine Rede von der Wahl eines Optikers und die Lieferadresse war meine Anschrift! Was man dem Laden allerdings zugute halten muss: es funktionierte nur bei Gläsern in verhältnismäßig geringer Stärke.
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Michel B.
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Re: Vorab (!) SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.20

Beitrag von Michel B. »

Traumtänzerin hat geschrieben:
Lutz hat geschrieben:
Traumtänzerin hat geschrieben: Ich habe mich auch noch mal auf der Homepage des bereits genannten "guten" Onliners umgesehen, nachdem ich die Erklärungen von Lutz sehr überzeugend fand und glaubte, es endlich einigermaßen kapiert zu haben. Aber es sah für mich so aus, als gäbe es dort auch die Möglichkeit, die Brille direkt online zu bestellen und nach Hause geliefert zu bekommen, anscheinend also unter Umgehung des kooperierenden Optikers
Wenn man den Bestellvorgang durchläuft, ist man an einem Punkt gezwungen, einen Partner-Optiker zu wählen, der die Brille dann anfertigt. Ansichtssendungen werden allerdings direkt nach Hause geliefert.
Ich habe es ausprobiert und bin so weit fortgeschritten, dass ich nur noch den "Kaufen"-Button drücken gemusst hätte, um den Kauf perfekt zu machen - da war keine Rede von der Wahl eines Optikers und die Lieferadresse war meine Anschrift! Was man dem Laden allerdings zugute halten muss: es funktionierte nur bei Gläsern in verhältnismäßig geringer Stärke.
jo, da hab ich ja auch fast 1km Tolleranz....bei deinen Stärken wird es schon kniffeliger^^
LG vom Michel
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Re: Vorab (!) SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.20

Beitrag von Traumtänzerin »

Michel B. hat geschrieben: jo, da hab ich ja auch fast 1km Tolleranz....bei deinen Stärken wird es schon kniffeliger^^
LG vom Michel
Meine werden da ja online gar nicht angeboten, also habe ich es mit R -6,0 und L -4,5 versucht, da wurde ich aus kosmetischen Gründen zu einer Beratung beim Optiker gebeten. Aber mit -1,5 ging es prima...

Aber irgendwie verarscht dieser Laden doch seine kooperierenden Optiker, wenn es, zumindest in gewissen Fällen, auch komplett online geht....
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optikgutachter
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von optikgutachter »

Bei den geringeren Stärken ist die zulässige EN/ISO-Toleranz so hoch,
daß der Onliner sich auf der sicheren Seite wägt, wenn er wesentliche Parameter nur schätzt bzw. rät.
Bei höherer Stärken merkt aber der Kunde sofort, daß etwas nicht stimmen kann.
Deswegen gibt es beim Online-Brillen-Shop auch nur einen eingeschränkten Lieferbereich in den Stärken.
(Fehler fallen hier nicht so schnell auf.)

Gruß optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Michel B.
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Michel B. »

....wenn ich die Toleranzen festlegen dürfte, sähe die Optikerwelt ganz anders aus... :shock:
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Traumtänzerin »

optikgutachter hat geschrieben:Bei den geringeren Stärken ist die zulässige EN/ISO-Toleranz so hoch,
daß der Onliner sich auf der sicheren Seite wägt,
Aber der "gute" Onliner soll sich ja nicht nur auf der sicheren Seite wägen, sondern sich von dem "bösen" dadurch abheben, dass er die mit ihm kooperierenden Optiker fair behandelt. Und deshalb würde es mich wahnsinnig interessieren, ob bei einer reinen Online-Bestellung, bei der ich selber keinen "b-b"-Optiker auswähle, trotzdem der für mich örtlich zuständige kooperierende Optker die Brille fertigt? Und woher bekommt er die namenlosen CR39-Linsen? Von dem Lieferer, von dem er sie normalerweise beziehen würde - das hieße, ich bekäme je nach Optiker Gläser von unterschiedlichen Herstellern - oder bekommt er sie von "b-b" oder vielleicht, über "b-b", direkt aus Fernost? Der "böse" Onliner wirbt wenigstens mit Markengläsern (zumindest bei GS, ich habe das jetzt nicht näher überprüft), auch wenn man sich die Marke nicht aussucht - bei "b-b" habe ich bisher nichts darüber gefunden.
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Traumtänzerin »

Michel B. hat geschrieben:....wenn ich die Toleranzen festlegen dürfte, sähe die Optikerwelt ganz anders aus... :shock:
Anscheinend sehen das nicht alle Kollegen so - wenn ich z.B. in einem anderen Forum die Frage lese:
... hat geschrieben:Heute war ich beim Optiker der ein RV Terminal von Zeiss besitzt. Ich wollte mir eine neue Brille anfertigen lassen.

Da ich stark kurzsichtig bin ist mir die genaue Zentrierung und der Sitz der Brille wichtig. Ich bat um Messung der Zentrierung, der Neigung und um Messung der Augenabstände zum Brillenglas.

Der Optiker teilte mir mit, dass bei Einstärkengläser die Neigung und die Augenabstände zum Brillenglas keine Rolle spielt. Diese Messdaten seien nur bei Gleitsichtbrillen sinnvoll. Er lehnte die Messung ab.
- da frage ich mich doch, arbeitet dieser Kollege nicht regelrecht darauf hin, die Kunden zum Onliner zu treiben? Er hätte doch wenigstens so tun können, als würde er die Messung durchführen!
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Lutz
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Lutz »

Traumtänzerin hat geschrieben:Und deshalb würde es mich wahnsinnig interessieren, ob bei einer reinen Online-Bestellung, bei der ich selber keinen "b-b"-Optiker auswähle, trotzdem der für mich örtlich zuständige kooperierende Optker die Brille fertigt? Und woher bekommt er die namenlosen CR39-Linsen?
Im Bestellverlauf würde aufgrund der angegebenen PLZ entweder

a) automatisch direkt der lokale Optiker zugeordnet, wenn nur einer in dem PLZ-Gebiet registriert ist
b) eine Auswahlliste angeboten, wenn mehrere Optiker in dem Gebiet registriert sind.
c) ein Auswahlfeld für die PLZ-Suche angeboten, wenn niemand in dem Gebiet registriert ist.

Der jeweils "Auserwählte" :wink: ist dann oben rechts auf der Seite eingeblendet.

Die Auswahl der im Preis enthaltenen Gläser (bzw. des Lieferanten) übernimmt der jeweilige Optiker. "Upgrades" gegen Aufpreis (was auch immer gewünscht wird) sind dann in Absprache mit dem jeweiligen Optiker möglich.

Wie gesagt: der Vertragspartner ist immer der ausgewählte Optiker, das Portal übernimmt lediglich die Vermittlung, die Angebotsdarstellung, die Logistik und auf Wunsch auch die Zahlungsabwicklung.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Traumtänzerin »

Lutz hat geschrieben: Der jeweils "Auserwählte" :wink: ist dann oben rechts auf der Seite eingeblendet.

Die Auswahl der im Preis enthaltenen Gläser (bzw. des Lieferanten) übernimmt der jeweilige Optiker. "Upgrades" gegen Aufpreis (was auch immer gewünscht wird) sind dann in Absprache mit dem jeweiligen Optiker möglich.

Wie gesagt: der Vertragspartner ist immer der ausgewählte Optiker, das Portal übernimmt lediglich die Vermittlung, die Angebotsdarstellung, die Logistik und auf Wunsch auch die Zahlungsabwicklung.
Danke, Lutz, das klingt ja richtig gut! Bei mir war tatsächlich rechts oben einer eingeblendet!

Ich denke, ich habe es jetzt kapiert.

Wünschenswert fände ich es, wenn diese Dinge auf der Homepage von b-b, vielleicht unter FAQ, noch deutlicher kommuniziert würden - ich kann mir nicht vorstellen, dass ich als Einzige zu blöd war, um es auf Anhieb zu durchschauen.
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niya
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Re: Vorab (!) SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.20

Beitrag von niya »

Spezi hat geschrieben:der Dumme ist dann der Kunde, da er ja im Garantiefall keinen Ansprechpartner mehr hat!
doch hat er, teilweise, das gilt aber nicht nur für die Optik.
Es gibt ja Produkte bei denen Endverbraucher keinen Zugriff auf den Hersteller haben.Oder der Hersteller den Kontakt durch einen Partner verlangt.
sagen wir mal Adidas Turnschuhe.
ich kaufe jetzt also in München bei Sport Müller einen Schuh der einen Materialfehler aufweist,
wohne aber in Hamburg. Dann kann ich dort zu einem Händler gehen der die Marke führt.

Als Partner der Marke muss er die Schuhe für mich einsenden allerdings nicht kostenlos. d.H. eine akzeptable Aufwandsentschädigung und Portokosten kann/darf/wird er nehmen, er ist nicht verpflichtet umsonst zu arbeiten.

Optional ist dies natürlich auch eine Möglichkeit einen neuen Kunden zu gewinnen

Herstellergarantien kann man bei allen Partnern des Herstellers in Anspruch nehmen wie gesagt nur nicht zwingend Kostenlos.

eine weiter Möglichkeit ( wenn auch sicher vergeblich) im Falle einer Insolvenz , könnten Reklamationen
bei dem Insolvenzverwalter angemeldet werden.
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tangata_whenua
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Re: Vorab (!) SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.20

Beitrag von tangata_whenua »

niya hat geschrieben:
Spezi hat geschrieben:der Dumme ist dann der Kunde, da er ja im Garantiefall keinen Ansprechpartner mehr hat!
doch hat er, teilweise, das gilt aber nicht nur für die Optik.
Es gibt ja Produkte bei denen Endverbraucher keinen Zugriff auf den Hersteller haben.Oder der Hersteller den Kontakt durch einen Partner verlangt.
sagen wir mal Adidas Turnschuhe.
ich kaufe jetzt also in München bei Sport Müller einen Schuh der einen Materialfehler aufweist,
wohne aber in Hamburg. Dann kann ich dort zu einem Händler gehen der die Marke führt.

Als Partner der Marke muss er die Schuhe für mich einsenden allerdings nicht kostenlos. d.H. eine akzeptable Aufwandsentschädigung und Portokosten kann/darf/wird er nehmen, er ist nicht verpflichtet umsonst zu arbeiten.

Optional ist dies natürlich auch eine Möglichkeit einen neuen Kunden zu gewinnen

Herstellergarantien kann man bei allen Partnern des Herstellers in Anspruch nehmen wie gesagt nur nicht zwingend Kostenlos.

eine weiter Möglichkeit ( wenn auch sicher vergeblich) im Falle einer Insolvenz , könnten Reklamationen
bei dem Insolvenzverwalter angemeldet werden.
In der Theorie hört sich das alles ganz gut an.. ABER... die Praxis ist in der Regel anders.

Kommt nun jemand zu mir und legt mir eine Brille von einem Optiker vor (online Optiker oder auch stationär), die offensichtlich Mängel aufweist, die auf Fehler in der Herstellung der Fassung oder der Gläser zurückzuführen sind, läuft das wie folgt ab:

1.)
Fassung
a)Ist die Fassung von einem Hersteller, mit dem ich auch arbeite (es gibt mindestens 300 Marken und verdammt viele Lieferanten), dann kann ich versuchen, bei diesem Hersteller ein Garantieleistung zu bekommen. Den Aufwand für das Einsenden der Fassung und Umsetzen der Gläser würde ich mir jedoch erstatten lassen.
b) Ist es nun ein Hersteller und Lieferant, mit dem ich nicht arbeite, kann es vorkommen, dass man mir die Garantieleistung ermöglicht (in der Hoffunung, dass ich in Zukunft auch mal ne Fassung bei denen kaufe). Oft kommt es aber auch vor, dass man mich abblitzen läst und mit mir erst was zu tun haben will, wenn ich dort Fassungen gekauft habe und offiziell da auch als Händler registriert bin.
Dann kann ich den Kunden mit seiner Brille auf seinen Weg schicken und adios..... - irgendwie schon doof, oder?

c) Ist die Fassung eine Eigenmarke des Optikers und es ist nicht herauszufinden, wer der Hersteller der Fassung ist, kann ich nicht einmal anatzweise eine Garantieleistung anbieten und verfahre wie in b)
Alle Filialisten und auch Online Anbieter haben Eigenmarken, die in grossen Stückzahlen zu extrem günstigen Preisen in China angefertigt werden.
Und das geht so: Einkaufsmanager des Unternehmens geht z.B. in Madrid zur Messe, sucht Hersteller X aus China. Legt Zeichnungen von z.B. 10 Modellen vor und will jedes Modell in 3 Farben und mindestens 2 Grösen haben. Hersteller X zeigt Proben von Materialien und es wird ein Preis ausgehandelt. Bei x€ pro Stück schüttelt man sich die Hände und regelt die Zahlungs und Liefermodalitäten.
Später hängt die Brille beim Filialisten auf dem Regal als exclusive Eigenmarke.

bleibt noch Option d)
um dem armen Wesen zu helfen kann ich auch einer meiner vorhandenen Fassungen anbieten und die Gläser umschleifen (allerdings ist das nicht ohne Risiko).
Diese Fassung kann ich natürlich nicht verschenken aber der Peron kann geholfen werden.

Gläser
Hier wird es richtig spannend und in der Regel unmöglich Garatieleistungen zu ermöglichen.
a)Ist es möglich, anhand von Gravuren oder Markierungen herauszufinden wer das Glas hergestellt hat, kann ich versuchen beim Hersteller ein offenes Ohr anzutreffen und im Wege auserordentlicher Kulanz eine Reklamation einzusenden. Allerdings sollte ich dann auch Kunde bei dem Hersteller sein, ansonsten geht das in Richtung unmöglich.
Um ein Brillenglas zu reklamieren ist es eigentlich immer notwending die betroffenen Gläser mit samt dem Lieferschein einzusenden. Da ich die Brille nicht angefertigt habe, habe ich auch keinen Lieferschein und der Kunde hat den auch nicht. Der hat nur den Brillenpas im besten Falle, was aber nicht hilft.

b) ist es nicht möglich den Glastyp, Hersteller anhand des vorliegenden Glases zu identifizieren kann ich dem Kunden nur anbieten, neue Gläser aus meinem Programm zu nehmen und da ich auch diese nicht verschenken kann, wird dafür auch gezahlt werden müssen.

Mir ist kein Glashersteller/Lieferant bekannt, der im Falle einer Insolvenz eines Onlineanbieters uns offiziell informiert, dass sie dorthin Brillengläser geliefert haben und wir im Falle von Reklamationen diese auch gerne einsenden können.
In Fantasialand mag das ja so sein, in der harten Welt da draussen wird anders gekämpft.

Der Insolvenzverwalter wird kaum in der Lage sein, eventuelle Reklamationen zu bearbeiten und zu befriedigen.
Zuerst müssen Gläubiger wie Krankenkassen und Finanzämter befriedigt werden, Sozialpläne für Arbeiteitnehmer, dann kommen die Lieferanten, falls überhaupt noch was über ist.

Wenn also einer der Onlineanbieter untergeht, dann ist der Kunde, der sich dort seine Brille gekauft hat der Dumme.
Zuletzt geändert von tangata_whenua am Samstag 15. Februar 2014, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Eberhard Luckas »

Moin,

genau so ist es. Danke für Deine Mühen.
Viele Grüße
Eberhard
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Distel »

Eberhard Luckas hat geschrieben:Moin,

genau so ist es. Danke für Deine Mühen.
Dito.
Sehr schön herausgearbeitet, dass eine Brille ein komplexes Produkt ist und aus Gläsern und Fassung besteht.
.....ist nicht so einfach auszutauschen wie ein Paar Schuhe. :wink:
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Re: SWR-Sendung „Marktcheck“ (Donnerstag, 13.02.2014)

Beitrag von Saibaba »

Boh, was für Probleme. Diese Internetsch...sse turnt mich völlig ab. Inkl. dieser Disskussionen. Aber ist ja modern, muss ja gut sein. Check it out, man.
Und ganz zum Schluss, irgendwann bekommt der User die Rechnung. Und er wird nicht glücklich sein, danach.
Kann man eigentlich noch ganz normal in einen Laden gehen und was kaufen? Wäre zu einfach, oder?
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