n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Hier werden Berichte aus dem TV, Radio und Zeitungen vorgestellt. Berichte über die Augenoptik soll und muß es geben. Aber sind die Berichte wirklich gut recherchiert? Sind die Berichte einseitig? Fundierte Information oder einfache Effekthascherei? Diskutieren sie mit!
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Karoshi
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n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon Karoshi » Donnerstag 21. März 2013, 22:40

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/ratgeber/Lohnt-der-Brillenkauf-im-Internet-article10327591.html

Vorsicht! Dieser Beitrag verursacht Schmerzen (wenn der Kopf auf der Tischplatte aufschlägt)!

Mich würde mal interessieren wieviel Gage der "Augenarzt" bekommen hat, dass er diese "Informationen" vom Stapel lässt.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011

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palmi
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon palmi » Freitag 22. März 2013, 07:40

Als fachlische Gegendarstellung zu dem Thread findet man im Optiker.de Forum folgende Beiträge:

viewtopic.php?f=38&t=12114
palmi hat geschrieben:Augen auf beim Brillenkauf

Brillen sollen nicht nur gut aussehen, sondern dem Träger zu besserem Sehen verhelfen. Aber was ist beim Kauf unbedingt zu beachten? Wir fragen dazu Augenoptikerin Ute Thümmler.
19.03.2013 22:20 Uhr

http://www.sat1.de/tv/akte/video/augen- ... nkauf-clip


viewtopic.php?f=28&t=11649
optikgutachter hat geschrieben:Urteil zum Brillen-Onlineshop
Nach aktueller Rechtsprechung wurde einem Brillen-Onlineshop untersagt mit "erstklassiger Optikerqualität" zu werben.
Das zu diesem Verfahren (Landgericht Kiel, Az.: 16 O 20/11) erstattete Gutachten von Prof. Grein zeigt ferner auf,
daß in Ermangelung zwingend notwendiger Informationen gutes Sehen mit Internetbrillen nur zufällig ist.

Das Urteil und das Gutachten (mit freundlicher Genehmigung von Herrn Prof. Grein) als pdf-Dateien:

http://www.optikgutachter.de/index.php/gerichtsurteile



viewtopic.php?f=28&t=8731
palmi hat geschrieben:Brillen aus einem Onlineshop
Der folgende Artikel ist aus einer Diskussion in einem Thread in diesem Forum entstanden.
Gegebenfalls wird dieser Artikel noch ergänzt und vervollständigt.
Die Diskussion ist HIER nachzulesen.


Hallo Elisabeth,

ersteinmal Servus im Forum und eigentlich kann ich nur "Danke" für deinen Eintrag hier schreiben, denn du schreibst aus meiner Sicht sehr objektiv und seriös, das sollte für die folgende Diskussion eine gute Ausgangslage sein ;)
Wir werden wohl nie 100%ig auf einen Nenner kommen, aber es ist denk ich nie verkehrt wenn der Kunde / Laie einfach auch mal genaue Gründe von uns erfährt, warum wir auf dieses Thema recht sensibel reagieren.

Fangen wir mal an:

Vorab: Die Brille vom deutschen Optiker trägt sich besser als die vom asiatischen Optiker.
Wie kommt das? Höchstwahrscheinlich wurde die Brille vom traditionellen Augenoptiker genau angepasst und zwar an deinem Kopf und nicht an einer Puppe, richtig? Die Brille aus dem Online-Shop, egal ob aus Asien, Deutschland oder sonst woher, bekommt wenn überhaupt nur eine Grundausrichtung, die aber nie exakt für deinen Kopf angepasst ist.
Hier gibt es schon einmal eine Dienstleistung, die du beim Brillenkauf in einer gewissen Weise auch mitfinanzierst. Das Anpassen einer Brille ist übrigens ein nicht kleiner theoretischer- und praktischer Teil der Ausbildung zum Augenoptiker. Der Vorteil einer exakten Anpassung für dich ist ganz klar:
  • kein drücken
  • kein rutschen
  • keine gesundheitliche Schädigung, weil Nerven & Gefäße abgedrückt werden


Beide Brillen haben Federscharniere, wobei die Scharniere der asiatischen Brille mindestens 30% mehr Federung haben.
Sicherlich auf dem ersten Blick ein kleiner Vorteil für die Brille aus dem Netz, wobei bei einem Federschanier die "inneren Werte" entscheidend sind. Ein Federschanier das mehr Federweg hat, aber dadurch auch schneller den Geist aufgibt, bringt niemanden etwas, lässt sich aber aus der Ferne schlecht beurteilen. Wichtig ist natürlich, dass die Federschaniere funktionieren und eine gewisse Lebenszeit haben. Diese kann natürlich je nach Abnutzung stark variieren


Die Nasenpads sind bei beiden Fassungen gleich.
Die Bügelenden bei der deutschen Brille sind aus festem Kunststoff, die asiatische Brille hat Bügelenden aus einem silikonähnlichen Material.

Auch hier lässt sich aus der Ferne nicht unbedingt sagen, was nun hochwertiger / besser ist, aber egal ob "hochwertig vs. billig", die Bügelenden und Nasenpads machen nur einen sehr geringen Teil am Gesamtwert der Brille aus.
Sehr wichtig ist hier aber die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Eine Brille fällt in Deutschland nach wie vor unter das Medizinproduktegesetz und ebendrum muss eine entsprechende Ware mit dem CE-Kennzeichen markiert werden. Billig-Ware aus Fernost kopiert sehr dreist und teils wirklich einfach dieses Zeichen!


Kommen wir nun zum interessanten Teil der Diskussion...

Ich habe es mir nicht nehmen lassen, das Ganze auch mal von meinem Augenarzt gegenprüfen zu lassen und habe sowohl die deutsche als auch die asiatische Brille bei einem Sehtest bei einem traditionellen Augenoptiker auf der Nase gehabt. In beiden Fällen wurde mir bestätigt, dass alles super ok ist, die Gläser von beiden Brillen korrekt eingeschliffen worden sind und beide Brillen ohne Wenn und ohne Aber von mir getragen werden können.
Du hast hier ein bzw. mehrere Dienstleistungen bekommen. Teilweise hast du sicherlich auch was dafür gezahlt, genug Kollegen überprüfen aber auch die Sehstärke und Fremdprodukte kostenlos.
Allein dieser Abschnitt zeigt einen riesen großen Unterschied zwischen dem Internet-Händler und dem Augenoptiker vor Ort: die Sehstärken-Prüfung (im Fachbegriff: Refraktion)

Es ist unabdingbar ja gar essenziell das vor der Anfertigung einer Sehhilfe eine Refraktion durchgeführt wird. Im Rahmen der Meisterausbildung lernt dies ein Augenoptiker-Meister natürlich in der Meisterschule, doch bisher gibt es absolut keine Möglichkeit, diesen Sehtest im Internet durchzuführen. Diese Messung kann einzig und allein nur mit einem Fachmann in geeigneten Räumlichkeiten durchgeführt werden. Eine Dienstleistung die also absolut notwendig ist, um überhaupt weiter mit dem Thema der Brillenanfertigung arbeiten zu können.
Der Online-Augenoptiker "spart" sich hier also einen sehr, sehr wichtigen Teil der Arbeit, weil er weder die Räumlichkeiten, Qualifikationen und vor allem die Zeit finanzieren muss, die absolut notwending sind dafür.
Weiterhin muss vor der Anfertigung der genaue Durchblickspunkt (der Punkt im Brillenglas, durch den der Brillenträger fast hauptsächlich guckt; dies ist sehr genau in der Augenoptik definiert!) in der Brille ermittelt werden. Auch hier kann das Internet oder so wunderbare "selbst-bastel-Schablonen" KEINE Abhilfe verschaffen, denn der eine kann es nicht messen und diese Schablonen haben rein gar nichts mit einer genauen Messung dafür zu tun.


Wenn ich nun hier im Forum den Umgang/Ton mit Anfragen von Brillenträgern zu dem Thema Brille online kaufen sehe, muss ich feststellen, dass von den Optikern die auf die Anfragen antworten, nicht so richtig an einer Lösung gearbeitet wird, sondern der Online-Brillen-Träger eher diffamiert wird.
Der große Unmut, der uns traditionelle Augenoptiker immer wieder überkommt ist einfach erklärt: ich erhalte im Internet ein Produkt für weitaus weniger Geld, ohne aber ansatzweise mal die Gründe zu hinterfragen. Und dann wird teilweise sehr naiv und regelrecht blind für die Dienstleistungsbranche erwartet, dass man den gleichen Service wie beim Händler vor Ort erhält. (man beachte die Ausdrucksweise, dieses Phänomen ist nämlich nicht nur auf Augenoptiker, Brillen, Kontaktlinsen etc. zu beziehen, sondern auch auf andere Dienst- und Handwerksleistungen)
Viel zu oft wird einfach die Arbeit hinter so einem Produkt übersehen. Es wird im Laden nicht nur der reine Materialwert bezahlt sondern auch die Arbeit und Mühen drum herum. Ich habe mind. eine Person, die das Produkt anfertigen muss, die mich berät, sich weiterschulen muss, Miete, Rechnungen usw. bezahlen muss und eben noch vieles mehr. Sicherlich müssen auch Online-Händler Teile davon berappen, aber dies ist weitaus geringer als bei einem Fachgeschäft in der realen Einkaufswelt.
Du kannst dir problemlos und kostenlos Brillen im Laden anschauen, aufsetzen und in Ruhe anschauen. Kannst du das so ohne weiteres im Internet? (Und damit mein ich eben nicht erst bestellen - warten - auspacken - angucken - bei nichtgefallen zurückschicken - Weg zur Post .....) ----> Auch das ist ein Service, der irgendwo mitfanziert werden muss. Bitte folgenden Satz nicht falsch verstehen, aber ist dir das schon mal bewusst geworden? Und zwar nicht nur bei Augenoptikern, sondern auch bei Sportfachhändlern, Computer-Shops und so weiter?
-> All das summiert sich natürlich und wenn du dir nun anhören "musst", dass man so teuer wäre ohne aber anscheinend nicht mal ansatzweise über die oben beschriebenen Sachen nachzudenken, dann kann der eine oder andere schon mal "fuchsteufelswild" werden. ;)


Bitte verstehen Sie aber auch, dass meine Sorgen in Zeiten der immer enger zu schnallenden Gürtel auch nicht klein sind.
Wem sagst du das? Aus meiner eigenen Sicht kann ich dir nur sagen, dass ich genauso auf mein Geld achten muss und natürlich auch nicht überall zu Original-Preisen einkaufen. Ich bin genauso bei Amazon und Co unterwegs und kaufe dort sehr viel ein,
ABER
ich bin nicht so dreist & frech und lasse mich bei einem Fachhändler beraten um dann gezielt online zu kaufen. Das habe ich wirklich noch nie gemacht und werde ich auch nie machen. Produkte im Laden aufprobieren, um sie dann gezielt online zu kaufen ist natürlich legal, aber es ist einfach unverschämt.
Das ganze hat natürlich einen SEHR überspitzten und vereinfachten Teufelskreis auf sich: kaufst du viel beim Onlinehändler, wächst dieser stärker, der Händler vor Ort geht leer aus und steigert evlt die Preise. Du kaufst nun erst recht mehr online und der Onlineshop kann auch immer mehr kulanter vorgehen und größere Rabatte anbieten (größere Einkaufsmengen, effizienteres Lager usw.). Der Händler vor Ort erhöht nochmals die Preise oder macht dicht -> weniger Steuerzahler / weniger Menschen mit Geld im Portemonnaie -> mehr Onlineshopping weil günstiger
Wie gesagt, sehr vereinfacht, aber genau das passiert in letzter Zeit immer mehr! Das ist ein Grund warum bei meinem Brötchengeber auch strikt die Philosophie besteht: es wird immer erst vor Ort ein Produkt / Dienstleistung in Anspruch genommen, bevor man sich anderweitig umguckt, auch wenn es mehr Geld kostet. Das Geld was ich dort lasse, kommt wieder zurück, weil dann auch bei mir gekauft wird. Ein System das früher sehr gut aufging und auch jetzt noch funktioniert -> mein Arbeitgeber exisitert seit 1896 und ist inzwischen in 5. Familiengeneration geführt, das Rezept scheint also zu funktionieren. :mrgreen:


Es sollte an einer Lösung, die die Online-Optiker den traditionellen Optikern verursachen, gearbeitet werden.
Eine "Lösung" gibt es hier nur in der Entwicklung von zwei Seiten.
1. Die Kunden / Käufer müssen die oben beschriebenen Punkte verinnerlichen und berücksichtigen, wenn Sie ein Produkt kaufen wollen. Niemand verbietet es einen, online einzukaufen, aber das Richten einer Brille, Kontrolle vom Sitz, Stärkenüberprüfung, Fachgespräch und Beratung, das Anprobieren von Brillen und Reinigen ist in einem Fachgeschäft so gut wie immer gegeben aber bei einem Onlinehändler nur in ganz wenigen Punkten.
2. Etliche Augenoptiker müssen verstehen, dass sich die Branche gewandelt hat und das das typische Stammkundenbild von früher fast komplett weggefallen ist. Jeder Kunde ist wichtig und niemals kann man davon ausgehen, dass ein Kunde zweimal bei mir kauft. Das Kaufverhalten hat sich drastisch geändert. Teilweise ist er Markt aber auch übersättigt weil sich dutzende Augenoptiker an einem Fleck niedergelassen haben und sich somit selbst das Leben gegenseitig schwer machen.

Aber auch das ist alles nur die Spitze vom Eisberg. Von heute auf morgen werden wir das wohl nicht "lösen" können, wir können nur versuchen vernünftig miteinander zu reden und gegenseitig auf Verständnis hoffen und appellieren :)


Welchen Grund können Sie mir geben, damit ich in Zukunft wieder bei dem deutschen Optiker kaufe?
Neben den bereits oben erwähnten Punkten noch eine weitere Anzahl:
  • ich bekomme eine fachlich-kompetente Beratung von einem echten Menschen und keiner Email oder Stimme am Telefon
  • ich habe einen direkten Ansprechpartner aus Fleisch & Blut und bin kein Bit & Byte mit Kontonummer
  • ich kann meine Brille direkt und ohne Postweg anpassen, richten, reinigen und kontrollieren lassen
  • ich kann mich über weitere Produkte, individuell auf mein Sehen abgestimmt, ausführlich informieren
  • ich kann Fassungen in Ruhe aufprobieren, anfassen, anschauen und aller meistens auch zur Ansicht mitnehmen
  • ich kann sicher sein, dass die Gläser mit größter Sorgfalt verarbeitet und angepasst werden
  • ich bin für den Augenoptiker wichtig, weil er es sich einfach nicht leisten kann einen Kunden zu "vergraulen"
  • der kleine Augenkoptiker um die Ecke kauft wohl auch beim Bäcker um die Ecke, beim Elektro-, Super- und Sportmarkt in der Region, er unterstützt damit vllt auch mein Arbeitsplatz / Region
  • die Augenoptik-Branche ist äußerst kulant und führt nicht umsonst seit Jahren die Kundenzufriedensheitsliste an bzw. ist 2010 erstmalig auf Platz "abgerutscht"
  • deutsche Augenoptiker (Gesellen & Meister sowie weitere Qualifikationen in dem Bereich) sind aufgrund ihrer hervorragenden fachlichen Ausbildung in der ganzen Welt gefragt
  • ein Gros der besten Fassungs- und Glashersteller kommt aus Deutschland!

Es gibt sicher noch weitere Argumente, aber dies sind auf alle Fälle mal die Wichtigsten, die mir spontan eingefallen sind. Und eines darf man natürlich nicht vergessen: Unsere Augen sind das wichtigste Sinnesorgan. Knapp über 80% unsere Sinneseindrücke nehmen wir über unsere Augen wahr. Kann man es sich da wirklich leisten zu sparen oder etwas zu riskieren?


Als Abschluss und kleine persönliche Anmerkung darf ich dir noch folgendes Sagen:
Ich bestelle auch im Internet, ich achte auf die Preise und ich muss auch kräftig für Urlaub, Hobbies und so weiter sparen. Ich sehe aber die Kollegen im Handwerk oder in der Dienstleistung mit ganz anderen Augen, als die meisten, weil ich weiß was dahinter steckt. Warum zwar ein Anwalt für eine Unterschrift ein paar hundert Euro bekommt kapier ich noch nicht wirklich, aber das ist eine andere Baustelle. :mrgreen:
Augenoptiker wird man garantiert nicht um Geld zu verdienen (schau dich mal online um) und trotzdem zählt die theoretische Gesellenprüfung beispielsweise zu den anspruchsvollsten im Handwerk. Ich mach meinen Job, weil er mir Spaß macht und weil ich einen tollen Arbeitsplatz habe, der aber nur deswegen in dieser Form bestehen kann, weil die Kunden wissen was sie hier für gute Qualität und Dienstleistungen bekommen. Das ist zwar ein Eigenlob aber auch eine Garantie für meine Kunden, dass ich mit 100% hinter dem Produkt stehe und auch 100% hinter der Arbeit die ich für ihn erledige. Ich erwarte vielleicht nicht 100% Dankbarkeit von meinem Kunden, aber einfach eine faire und anständige Bezahlung dafür.
In diesem Sinne erstmal: ein schönes Wochenende.
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augendiagnostiker
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon augendiagnostiker » Dienstag 7. Mai 2013, 06:01

Das ist ja immer wieder ziemlich beunuruhigend zu sehen, was eigetnlich fachlich kompetente Menschen für eine gewisse Summe bereit sind der Allgemeinheit zu erzählen. Wenn man als "Normalo-Bürger" solche Ansichten hat, wäre das ja teilweise noch verständlich. Bleibt nur zu hoffen, dass sich nicht zu viele Leute dieser Meinung anschließen.

DRACHME
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon DRACHME » Mittwoch 8. Mai 2013, 23:30

Erschreckend das sich AUGENOPTIKER zu solchen Metohden hinreissen lassen.
Haben diese Menschen keine Moral oder Verantwortung ?
Der Kauf im Internet lohnt sich für den Brillenträger nicht !

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palmi
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon palmi » Donnerstag 9. Mai 2013, 00:32

Leider geht die Wertigkeit von Produkten inklusive Dienstleistung immer weiter aus dem Fokus. Ein Kunde kauft bei uns im Geschäft nicht nur ein Ding aus Metall und Kunststoff, sondern auch die Dienstleistung die damit einhergeht. Angefangen von der Möglichkeit die Fassungen anfasse und aufsetzen zu können. Die individuelle Beratung, Anpassung der Fassung. Das Herzstück bestehend aus der Brillenglasbestimmung. Darauf folgt die Fertigung in der (eigenen) Werkstatt. Der Kunde wird gegebenenfalls informiert und es gib ein Abgabe mit Kontrolle und Abschlussgespräch.

Das wars aber noch nicht, denn auch die Nachversorgung bzw. Betreuung ist teilweise schon miteinkalkuliert. All diese Punkte müssen berücksichtigt werden, wenn man sich den Preis einer Brille zusammenreimen will. Und genau das geschieht leider immer weniger bzw. geht vielen verloren. Wir sind keine Verkäufer, sondern Augenoptiker die geschult sind handwerklich zu arbeiten und zu beraten. Auch wir möchten am Ende eines Monats gern unsere Brötchen kaufen und wenn möglich eine Familie ernähren.
Danke für alle, die das Verständnis für das oben beschriebene aufbringen und auch entsprechend unsere "Arbeit" hier (kostenlose Dientleistung) würdigen.
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon brillenpeter » Donnerstag 9. Mai 2013, 11:50

Man stelle sich einmal vor, wenn der stationäre Augenoptiker die gleichen Leistungen böte, die der Internet Verkäufer anbietet:
Der Brilleninteressent füllt eine Karteikarte aus, auf der er angibt welche Brillenfasung er wünscht, welche Brillenglasstärken er benötigt, gibt genaue Pupillendistanz an, sagt in welcher Höhe die Durhblickspunkte liegen und schreibt auf welche Brillengläser er haben möchte.
Als besonderen Service kann er auch noch aus dem vorhandenem Brillensortiment wählen und sehen, ob die Brille seinen Vorstellungen entspricht.
Die Brille wird angefertigt, sie wird abgeholt, er bekommt sie dann in einem schicken Plastiketui incl. Brillenputztuch überreicht, bezahlt und geht.

Glaswerte nicht zur Hand? Brillenglasbestimmung durch Augenoptikermeister (kostet extra)
Fassung ist anatomisch nicht für die Konstellation Kopf und Brillenglasstärke geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brillenglas nicht für die Sehaufgaben geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille drückt hinter dem Ohr? Anpassung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille hat nach 6 Wochen nicht mehr den angenehmen Sitz wie zuvor nach der qualifizierten Anpassung durch den Augenoptiker? Nachjustieren durch Augenoptiker(kostet extra) usw usw

Wenn es so läuft wie oben beschrieben, könnte der stationäre Augenoptiker ähnlich Preise anbieten wie man sie im Internet findet. Billige "Chinaprodukte" wie sie vielfach von Internetanbietern vertrieben werden würde er sicher auch irgendwo finden.

Aber wollen das unsere Kunden?

wörterseh
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon wörterseh » Donnerstag 9. Mai 2013, 13:41

eine super Idee!

brillenpeter hat geschrieben:Man stelle sich einmal vor, wenn der stationäre Augenoptiker die gleichen Leistungen böte, die der Internet Verkäufer anbietet:
Der Brilleninteressent füllt eine Karteikarte aus, auf der er angibt welche Brillenfasung er wünscht, welche Brillenglasstärken er benötigt, gibt genaue Pupillendistanz an, sagt in welcher Höhe die Durhblickspunkte liegen und schreibt auf welche Brillengläser er haben möchte.dazu stellen wir uns das Ambiente des SB -Bereiches der örtlichen Bank vor!
Als besonderen Service kann er auch noch aus dem vorhandenem Brillensortiment wählendie Fassungen hängen allerdings nicht zum probieren an der Wand, an einem Monitor kann man sein Modell wählen und sehen(raten), ob die Brille seinen Vorstellungen entspricht.
Die Brille wird angefertigt, sie wird abgeholt, er bekommt sie dann in einem schicken Plastiketui incl. Brillenputztuch überreicht? Das wäre ja schon Service! - adäquat würde ich die "Brille" aus einem Automatenschlitz fallen lassen..., bezahlt und geht.
Im Falle einer Reklamation zieht der verehrte Kunde eine Nummer, wartet auf das Reklamationsformular....eventuell bekommt er dann später, von einer Maschinenstimme aus dem plärrenden Lautsprecher, einen Hinweis wie er weiterverfahren soll...
Glaswerte nicht zur Hand? Brillenglasbestimmung durch Augenoptikermeister (kostet extra)
Fassung ist anatomisch nicht für die Konstellation Kopf und Brillenglasstärke geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)

Brill englas nicht für die Sehaufgaben geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille drückt hinter dem Ohr? Anpassung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille hat nach 6 Wochen nicht mehr den angenehmen Sitz wie zuvor nach der qualifizierten Anpassung durch den Augenoptiker? Nachjustieren durch Augenoptiker(kostet extra) usw usw
Beim verlassen des "Geschäftes" rieselt etwas Konfetti von der Decke und eine Computerstimme sagt : "Empfehlen Sie uns weiter, wir stehen für höchste Qualität! "
Wenn es so läuft wie oben beschrieben, könnte der stationäre Augenoptiker ähnlich Preise anbieten wie man sie im Internet findet. Billige "Chinaprodukte" wie sie vielfach von Internetanbietern vertrieben werden würde er sicher auch irgendwo finden.

Aber wollen das unsere Kunden?
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Re: n-tv Ratgeber: Lohnt der Brillenkauf im Internet?

Beitragvon prüflingsprüfer » Donnerstag 9. Mai 2013, 15:03

wörterseh hat geschrieben:eine super Idee!

brillenpeter hat geschrieben:Man stelle sich einmal vor, wenn der stationäre Augenoptiker die gleichen Leistungen böte, die der Internet Verkäufer anbietet:
Der Brilleninteressent füllt eine Karteikarte aus, auf der er angibt welche Brillenfasung er wünscht, welche Brillenglasstärken er benötigt, gibt genaue Pupillendistanz an, sagt in welcher Höhe die Durhblickspunkte liegen und schreibt auf welche Brillengläser er haben möchte.dazu stellen wir uns das Ambiente des SB -Bereiches der örtlichen Bank vor! Klasse
Als besonderen Service kann er auch noch aus dem vorhandenem Brillensortiment wählendie Fassungen hängen allerdings nicht zum probieren an der Wand, an einem Monitor kann man sein Modell wählen und sehen(raten), ob die Brille seinen Vorstellungen entspricht.
Die Brille wird angefertigt, sie wird abgeholt, er bekommt sie dann in einem schicken Plastiketui incl. Brillenputztuch überreicht? Das wäre ja schon Service! - adäquat würde ich die "Brille" aus einem Automatenschlitz fallen lassen... würd schon reichen, bezahlt und geht.
Im Falle einer Reklamation zieht der verehrte Kunde eine Nummer, wartet auf das Reklamationsformular....eventuell bekommt er dann später, von einer Maschinenstimme aus dem plärrenden Lautsprecher, einen Hinweis wie er weiterverfahren soll...
Glaswerte nicht zur Hand? Brillenglasbestimmung durch Augenoptikermeister (kostet extra)
Fassung ist anatomisch nicht für die Konstellation Kopf und Brillenglasstärke geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)

Brill englas nicht für die Sehaufgaben geeignet? Beratung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille drückt hinter dem Ohr? Anpassung durch Augenoptiker (kostet extra)
Brille hat nach 6 Wochen nicht mehr den angenehmen Sitz wie zuvor nach der qualifizierten Anpassung durch den Augenoptiker? Nachjustieren durch Augenoptiker(kostet extra) usw usw
Beim verlassen des "Geschäftes" rieselt etwas Konfetti von der Decke und eine Computerstimme sagt : "Empfehlen Sie uns weiter, wir stehen für höchste Qualität! " einfach nur gut
Wenn es so läuft wie oben beschrieben, könnte der stationäre Augenoptiker ähnlich Preise anbieten wie man sie im Internet findet. Billige "Chinaprodukte" wie sie vielfach von Internetanbietern vertrieben werden würde er sicher auch irgendwo finden.

Aber wollen das unsere Kunden?



unser österreichisches Binnengewässer is ja genauso gut wie unser snipera (der im Augenblick Richtung Jordanien reist....)
(http://www.oilfinger.in)


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