Torische formstabile Linse verdreht sich

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Kontaktlinse. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Hallo!

Ich befinde mich gerade in der Kontaktlinsenanpassung. Es wurden formstabile Linsen gewählt. Auf dem "besseren" Auge verdreht sich die torische Kontaktlinse immer. Es wurden jetzt schon mehrere getestet und das Ergebnis war immer schlecht. Deswegen wird jetzt eine Linse ohne Zylinder angepasst. Die Alternative wäre gewesen das Gewicht an der Linse größer zu wählen, wodurch die Linse dicker und unangenehmer zu tragen wird.

Woran liegt das? Und merkt man den Unterschied zwischen einer normalen und einer torischen Linse bei einem Cylinder von -1,25? Leider konnte ich den Unterschied nicht selbst testen, da durch die verdrehte Linse kein Sehtest möglich war.

Mir ist jetzt im Nachhinein auch nicht ganz klar, wie das funktionieren soll. Die Linse muss ja gut auf dem Auge sitzen. Wenn die Hornhaut verkrümmt ist, dann muss die Linse der Form doch "folgen". Wie geht das ohne Zylinder? Sitzt die dann nicht grundsätzlich schlechter? (Müsste ich beim nächsten Termin sonst mal fragen)

Grüße& Danke!

L S+5.00 C-3.75 A140
R S+4.00 C-1.25 A40
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5098
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Lutz »

Ohne Hornhautdaten, Linsendaten und der Beurteilung des Sitzverhaltens kann man zu so einem konkreten Fall leider nicht viel sinnvolles sagen.

Grundsätzlich: Wenn bei der notwendigen optischen Korrektur ein Zylinderwert angegeben ist, spricht man häufig von einer "Hornhautverkrümmung", obwohl der Wert tatsächlich die Summe (der optischen Wirkungen) von allen möglichen verkrümmten Flächen ist. Diese Flächen sind Hornhautvorder- und Rückfläche, Vorder- und Rückfläche der Augenlinse, die Flächen des Glaskörpers und die Netzhautfläche selber.

Deswegen kann es sein, daß zwar optisch ein Zylinderwert für die Korrektur benötigt wird, die Hornhautvorderfläche aber überhaupt keine Verkrümmung aufweist. Und dann kann/muß auch keine Kontaktlinsenrückfläche auf der Hornhautvoderfläche (auf der sie ja aufliegt) quasi "einrasten". Dann wiederum kann/muss man die Stabilisierung z.B. über ein Gewicht (Prisma) in der Kontaktlinse erreichen. Es gibt auch Konstellationen, in denen die Kontaktlinse zwar torisch ist, aber trotzdem optisch wie eine sphärische Linse wirkt und es dann (optisch) völlig egal ist, ob und wie sie sich verdreht.

Wenn nur eine geringe Hornhautverkrümmung vorliegt und der Zylinderwert in der optischen Korrektur zum größten Teil durch die Hornhautverkrümmung erzeugt wird, dann ist oft keine zusätzliche Zylinderkorrektur mehr nötig, da der ungleichmäßig dicke Tränenfilm unter der Kontaktlinse ebenfalls optisch wirksam ist und sozusagen die Zylinderkorrektur übernimmt.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Danke. Die ganzen Werte habe ich natürlich nicht.

Eventuell nochmal zur Linse ohne Cylinder bei einem gemessenen Zylinder von -1,25:

Ist der Druck durch die harte Linse dann nicht auf eine ziemlich kleine Fläche der Hornhaut verteil, wenn sie nicht exakt zur Hornhaut passt? Das stelle ich mir dann doch als ungesund vor. (Das wird dann vermutlich nochmal gecheckt, wenn die Linse da ist)

Wenn ich deinen Text richtig verstehe, dann kann es durchaus sein, dass die Linse ohne Zylinder eine milde verkrümmte Hornhaut ausgleichen kann. Wie ist denn der Zylinder-Wert von 1,25 einzuordnen. Kann das noch durch eine Linse ohne Zylinder korrigiert werden?
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5098
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Lutz »

Max25 hat geschrieben: Eventuell nochmal zur Linse ohne Cylinder bei einem gemessenen Zylinder von -1,25:

Ist der Druck durch die harte Linse dann nicht auf eine ziemlich kleine Fläche der Hornhaut verteil, wenn sie nicht exakt zur Hornhaut passt? Das stelle ich mir dann doch als ungesund vor. (Das wird dann vermutlich nochmal gecheckt, wenn die Linse da ist)
Würde man eine Linse so gestalten, daß die Rückfläche exakt der Hornhautvorderfläche entspricht, könnte das dazu führen, daß die Linse sehr fest und unbeweglich auf der Hornhaut säße. Dann hätte man nur einen sehr eingeschränkten bis gar keinen Austausch der Tränenflüssigkeit unter der Linse. In der Praxis versucht man einen Linsensitz zu erreichen, der eine stabile Sehleistung, eine leichte/ausreichende Beweglichkeit und eine gleichmäßige Druckverteilung unter einen Hut bringt.
Max25 hat geschrieben:Wenn ich deinen Text richtig verstehe, dann kann es durchaus sein, dass die Linse ohne Zylinder eine milde verkrümmte Hornhaut ausgleichen kann. Wie ist denn der Zylinder-Wert von 1,25 einzuordnen. Kann das noch durch eine Linse ohne Zylinder korrigiert werden?
Denkbar wäre es, aber das hängt alles von den Hornhautradien, der Richtung einer evtl. vorhandenen Hornhautverkrümmung, der notwendigen optischen Korrektur, dem Durchmesser der Linsen, der Geometrie der Rückfläche undsoweiterundsofort ab.

Deshalb:
Lutz hat geschrieben:Ohne Hornhautdaten, Linsendaten und der Beurteilung des Sitzverhaltens kann man zu so einem konkreten Fall leider nicht viel sinnvolles sagen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
r
ronja
Beiträge: 2957
Registriert: Montag 15. April 2013, 10:52

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von ronja »

Mein Optiker hat mir auch formstabile Linsen angepasst.
Für die Brille habe ich cyl von 1,75 und 2,75.
Die Geometrien der Kontaktlinsen sind so, dass kein cyl eingearbeitet ist. Lt. Seiner Aussage mir gegenüber verhalten sich weiche und formstabile Linsen anders, die formstabilen schwimmen und die Linse kann deshalb anders angepasst werden. War aber vermutlich einfach eine Aussage die ich als Laie verstehe.
Fachlich kann ich nichts dazu sagen.
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Lutz hat geschrieben:
Max25 hat geschrieben:
Max25 hat geschrieben:Wenn ich deinen Text richtig verstehe, dann kann es durchaus sein, dass die Linse ohne Zylinder eine milde verkrümmte Hornhaut ausgleichen kann. Wie ist denn der Zylinder-Wert von 1,25 einzuordnen. Kann das noch durch eine Linse ohne Zylinder korrigiert werden?
Denkbar wäre es, ...
Danke. Das wollte ich erst einmal wissen, da mich das stutzig gemacht hat. :)

Danke auch an Ronja. :)
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Hey!

Also ich habe jetzt mehrere Linsen gehabt.

Das Fazit ist, dass ich damit einfach schlechter als mit der Brille sehe. Die auf dem besseren Auge wurde ohne Zylinder gewählt und damit sehe ich nicht scharf. Hier ist jetzt wohl schon alles optimal eingestellt. Auf der anderen Seite würde ggf nochmal die Sphäre angepasst. Allerdings weiß ich nicht, ob das überhaupt noch Sinn macht.

Diese Vergrößerung auf dem schlechteren Auge, welche ich bemerke, wenn ich links und rechts wechselnd abdecke, ist mit dem Linsen immer noch da. Ich dachte, dass sich das mit den Linsen ändert. Scheint also irgendwie "biologisch" zu sein.

Ich schaffe es nicht die Linsen länger als eine Stunde drin zu lassen, da ich mit zunehmender Zeit irgendwie schlechter sehe und beim Rausnehmen sind die Linsen auch etwas trüb.

Ich werde noch einmal mit dem Anpasser Rücksprache halten, aber die Tendenz ist eher, dass die Linsen in der Schublade verschwinden werden. Die Linsen habe ich mir eigentlich in der Hoffnung geholt, damit besser sehen zu können und ggf mal Rennrad zu fahren. Für beides sind sie eher ungeeignet, da ich damit einfach schlecht sehe. Der Versuch war für mich also eine Geld- und Zeitverschwendung. :(

Grüße
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5098
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Lutz »

Max25 hat geschrieben: aber die Tendenz ist eher, dass die Linsen in der Schublade verschwinden werden. Die Linsen habe ich mir eigentlich in der Hoffnung geholt, damit besser sehen zu können und ggf mal Rennrad zu fahren. Für beides sind sie eher ungeeignet, da ich damit einfach schlecht sehe. Der Versuch war für mich also eine Geld- und Zeitverschwendung. :(
Waren das keine Anpasslinsen oder Linsen mit einer Rückgabemöglichkeit?! :shock:
Was ist mit der Alternative "Weichlinsen"?
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Lutz hat geschrieben: Waren das keine Anpasslinsen oder Linsen mit einer Rückgabemöglichkeit?! :shock:
Was ist mit der Alternative "Weichlinsen"?
Die Linsen an sich hat die Krankenkasse bezahlt, da der Augenarzt ein Astigmatismus von übe 4 gemessen hat. Allerdings mussten ja die Anpassungsgebühr und Pflegemittel selbst gezahlt werden. Und eben die Zeit doch öfters hinzufahren. Ich habe mir extra einen Anapsser von dieser Expertenliste gesucht, die hier im Forum öfters empfohlen wurde. (Ich weiß den Namen gerade nicht mehr.) Daher ist die Fahrt etwas länger.

Auf dem besseren Auge wäre eine Weiche möglich. Beim anderen Auge würde es wohl wegen der Werte eher nicht mehr funktionieren. Von der Kombination weich/hart wurde mir beim ersten Termin abgeraten. (Ich weiß den Grund nicht mehr.) Allgemein wären die Harten wohl besser verträglich, nachdem man sich eingewöhnt hat.

Was genau ist denn dieser trübe Film auf der Linse nach dem Entfernen? Reicht sich da etwas von Auge ab oder ist das einfach Drüsensekret durch den Fremdköper? (Und was könnte man hier gegen tun?)

Grüße
Benutzeravatar
Lutz
Beiträge: 5098
Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 10:28

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Lutz »

Max25 hat geschrieben:
Lutz hat geschrieben: Waren das keine Anpasslinsen oder Linsen mit einer Rückgabemöglichkeit?! :shock:
Was ist mit der Alternative "Weichlinsen"?
Die Linsen an sich hat die Krankenkasse bezahlt, da der Augenarzt ein Astigmatismus von übe 4 gemessen hat. Allerdings mussten ja die Anpassungsgebühr und Pflegemittel selbst gezahlt werden. Und eben die Zeit doch öfters hinzufahren. Ich habe mir extra einen Anapsser von dieser Expertenliste gesucht, die hier im Forum öfters empfohlen wurde. (Ich weiß den Namen gerade nicht mehr.) Daher ist die Fahrt etwas länger.
Ja, okay, wenn man Fahrtkosten und Zeit und Zubehör mitrechnet, dann kommen natürlich auch ein paar Euros zusammen, da hast Du recht.

Auf dem besseren Auge wäre eine Weiche möglich. Beim anderen Auge würde es wohl wegen der Werte eher nicht mehr funktionieren. Von der Kombination weich/hart wurde mir beim ersten Termin abgeraten. (Ich weiß den Grund nicht mehr.)
Da hätte ich auch von abgeraten.

Allgemein wären die Harten wohl besser verträglich, nachdem man sich eingewöhnt hat.
Ja, nachdem man sich eingewöhnt hat, das ist das hüpfende Komma. Wenn die Eingewöhnung aber nicht klappt, wären die weichen evtl. doch eine Alternative, fertigungstechnisch jedenfalls kein Problem. Abgesehen davon, daß zum Rennradfahren (Zugluft einerseits und andererseits den Kopf weit unten mit Blick relativ nach oben, damit man nicht nur das Vorderrad sieht) weiche Linsen aufgrund des Sitzverhaltens vielleicht ohnehin die sinnvollere Lösung sein könnten.

Was genau ist denn dieser trübe Film auf der Linse nach dem Entfernen? Reibt sich da etwas von Auge ab oder ist das einfach Drüsensekret durch den Fremdköper? (Und was könnte man hier gegen tun?)
Könnten Ablagerungen aus dem Tränenfilm und der Umgebungsluft sein, die sich vielleicht mit einem anderen Linsenmaterial verringern lassen (wobei das dann unter Umständen auch wieder andere Nachteile hätte), oder der Reinigungsvorgang zum Entfernen derselben wäre noch zu optimieren.
Grüße
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
M
Max25
Beiträge: 43
Registriert: Freitag 5. Mai 2017, 21:11
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von Max25 »

Hey!

Danke.

Also ich reinige die Linsen ja nach dem Tragen, wie mir das gezeigt wurde. Vor dem Einsetzen sind sie auch klar. Wenn ich sie dann nach einer Stunde raus mache, dann sind sie trüb. Länger kann ich sie aktuell noch nicht tragen, da der Seheindruck dann schlechter wird. Das wundert mich auch nicht, wenn die Linsen trüb werden.

Ich muss dazu sagen, dass ich es jetzt erst seit 2 Wochen täglich versuche. Die Linsen davor habe ich quasi immer nur paar Tage gehabt, da ich damit rein gar nix sehen konnte.

Ich würde daher fast ausschließen, dass es an der Reinigung liegt. Ich bin inzwischen sogar dazu übergegangen die Linsen vor dem Einsetzen kurz in steriler Kochsalzlösung zu spülen, da ich mir dachte, dass ich ggf auf die Aufbewahrungslösung reagiere. Ohne Effekt.

Grüße
r
ronja
Beiträge: 2957
Registriert: Montag 15. April 2013, 10:52

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von ronja »

Welche Linsen hast du? Sind die beschichtet?

Ich hatte auch das Problem, bis ich dann eine andere Marke ohne Beschichtung bekommen habe. Die Linsen wurden einerseits erst gar nicht so trüb und andererseits konnte man die auch mit einem anderen Mittel reinigen (Abrasivreiniger), den man für die beschichteten nicht verwenden darf.
Seitdem ist was das betrifft die Sicht für mich immer optimal gewesen.
Benutzeravatar
DI Michael Ponstein
Beiträge: 8454
Registriert: Freitag 9. Juli 2010, 18:05
Wohnort: Baden Württemberg
Kontaktdaten:

Re: Torische formstabile Linse verdreht sich

Beitrag von DI Michael Ponstein »

Ich frage mal aus einer anderen Richtung.
Wie wurden die Linsen angepasst?
Wie wurden Daten ermittelt. Hat man eine Aufnahme mittels eines Keratometers oder eines Topografen durchgeführt.
Beim zweiteren erhält man eine Messdatenmenge von 10 Tausend bis 20 Tausend Punkten beim ersten maximal 15.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.
Antworten