Sehprobleme nach Laserung eines Auges (Anisometropie), was tun?

[Sommersand]

Hallo Zusammen,
ich bin Anfang 30 und im März diesen Jahres wurde bei mir eine PRK-Laserung des rechten Auges durchgeführt, da ich oft an Kopfschmerzen litt. Ärzte gingen davon aus, dass dies an den unterschiedlichen Dioptrien (links +0,5, rechts -2,75) lag...die Werte gingen tendenziell im Laufe der Jahre immer weiter auseinander.
Mithilfe der PRK Laserung wurde nur das rechte Auge korrigiert und nach dem Lasern kam ich auf die Werte links +0,5 und rechts +0,25.
Wenn ich ein Auge schließe ist alles okay, mit beiden Augen fangen die Probleme an.
Seit dem Lasern habe ich täglich Vorder-und Hinterkopfschmerzen und Sehprobleme, die bei weitem unangenehmer sind, als die, die ich vor dem Lasern hatte. Mir ist schwindelig und ich kann Dinge nicht richtig fokussieren bzw. habe Probleme den Fokus auf einzelne Gegenstände zu richten. Beim Lesen kann ich den Fokus gar nicht richtig halten und es erfordert enorme Konzentration.
Nachts habe ich Migräneattacken und kann auch dann nicht meine Augen entspannen.
Ich bin bei diverse Ärzten gewesen u.a. an der Charité. Augenärzte sagen mir, dass das Lasern gut verlaufen ist, Neurologen und Internisten haben nichts finden können. Ebenso war ich bei verschiedenen Optikern. Eine Winkelfehlsichtigkeit wurde ausgeschlagen, vielmehr trat die Vermutung auf, dass es sich womöglich um eine Aniseikonie handeln könne und dass meine Augen im Zusammenspiel in der Nähe nicht richtig akkommodieren, was unter anderem an der veränderten Hornhaut (dünner) liegen könnte. Hat jemand eine Idee an wen ich mich nun wenden kann? Gibt es eine spezielle Klinik für die Thematik? Ich komme selbst aus Berlin.
Mir wird gerade eine Brille angefertigt, die die leichten + Werte korrigieren und somit mein Sehen entlasten soll.

Kann es einfach sein, dass mein Gehirn mit der neuen Seh-Situation nicht zurecht kommt und die Kopfschmerzen in Folge dessen entstehen? Wie lange kann dieser Zustand anhalten?
Ich bin sehr verzweifelt mit der jetzigen Situation, arbeite viel am Pc und mit den Augen ist es gerade so gut wie unmöglich. Zudem komme ich in zwei Wochen in eine lange Prüfungsphase und bekomme zusehends Angst, dass mir meine Augen zu sehr im Weg stehen werden.

Freue mich über jegliche Anregungen, Ideen und Adressen!

[Lutz]

Hast Du vor der OP Brille oder Kontaktlinsen getragen?

[Sommersand]

Hallo Lutz, ja, davor habe ich das rechte Auge korrigiert und eine Linse (-2,5) getragen. Das linke Auge brauchte ich nicht zu korrigieren. Auch vor dem Laser Eingriff hatte ich bereits Probleme beim Tragen einer Brille. Lieber Gruß

[optidi]

Hallo,
So wie ich es lese, hattest du mit KL keine Probleme, auch nicht beim sehen in der Nähe oder Lesen?

[Sommersand]

Doch zuletzt hatte ich auch damit öfters Kopfschmerzen und ich empfand das Sehen gerade am Pc als anstrengend. Irgendwas hat da nicht mehr gepasst, auch wenn es mit KL besser als mit Brille war. Daher habe ich dann die OP durchführen lassen. LG

[Sommersand]

Ergänzung: Allerdings stehen die Sehprobleme nach der OP im Vergleich zu davor in keiner Relation. Davor kam ich damit ganz gut klar.

[Lutz]

Hallo Lutz, ja, davor habe ich das rechte Auge korrigiert und eine Linse (-2,5) getragen. Das linke Auge brauchte ich nicht zu korrigieren. Auch vor dem Laser Eingriff hatte ich bereits Probleme beim Tragen einer Brille. Lieber Gruß

Ich verstehe die ganze Vorgehensweise nicht.

1. Wenn ich links +0,50 gebräuchte und das Auge nicht auch korrigierte, würde ich Kopfschmerzen schon mal fest einplanen. Wieso hat man die +0,50 früher nicht korrigiert? Verstehe ich nicht...

2. Warum lasert man, wenn das Ergebnis im allerbesten Fall "nur" genauso werden kann wie mit Kontaktlinsen? Verstehe ich auch nicht...

3. Warum lasert man, wenn die Kurzsichtigkeit nicht stabil ist, sondern sich im Laufe der Zeit nach wie vor verstärkt (habe ich zumindest so verstanden)? Dann verstehe ich auch das nicht...

4. Gut, bei der Differenz kann eine Brille schon mal Probleme machen. Aber war es denn das Ziel, statt der Kontaktlinsen nur noch Brille zu tragen? Das verstünde ich dann ebenfalls nicht, wenn es mit den Kontaktlinsen eigentlich keine Probleme gab...

5. Ob man da jetzt noch was machen kann (außer Brille/n)? Keine Ahnung. Müßte sich mal ein Laserexperte anschauen, ob da noch was zu retten ist, aber ich persönlich würde nicht denjenigen fragen, der das Ganze veranstaltet hat.

[Distel]

Ergänzung: Allerdings stehen die Sehprobleme nach der OP im Vergleich zu davor in keiner Relation.
Davor kam ich damit ganz gut klar.

Ärzte haben diesen medizinischen Eingriff zur Verbesserung der Sehsituation vorgeschlagen.
Offensichtlich waren die Argumente überzeugend, ansonsten wäre der Operation nicht zugestimmt worden.

Jetzt gehört es meiner Meinung nach auch zu deren Job, die aktuelle Situation mit dem Patienten zu besprechen und nachvollziehbar zu erklären. Bestenfalls sind es nur anfängliche Schwierigkeiten, weil‘s einer Eingewöhnungsphase bedarf.

Der Arzt verfügt über umfassende Informationen zur Beurteilung der individuellen Patienten-Situation. Als mündiger Patient würde ich eine detailierte Auskunft seitens des Mediziners erwarten und gegebenenfalls hartnäckig nachfragen.
Gegebenenfalls bei einem anderen Arzt vorstellig werden. Der Hausarzt könnte auch eine Anlaufstelle sein, falls der wegen der Kopfschmerzen konsultiert wurde.

[Sommersand]

Hallo Lutz,

1. Mir wurde gesagt, dass die +0,5 Dioptrien nicht korrigiert werden müssten und das Gehirn 0,5 Differenz gut wegstecken könnte.

2. Es wurde gelasert, weil ich zuletzt die Kontaktlinsen nicht mehr gut vertragen habe und mit der Brille hat es optisch nicht mehr hingehauen.

3. Die Kurzsichtigkeit ist ein Jahr stabil gewesen, das hielten die Ärzte als ausreichend.

Ich versuche jetzt erstmal die neue Brille zu tragen und hoffe, dass sich mein Gehirn beruhigt und ich nicht mehr diese täglichen Kopfschmerzattacken habe. Des Weiteren versuche ich es mit einem Sehtraining. Hat da jemand Erfahrungen gesammelt, wenn das Zusammenspiel der Augen nicht mehr funktioniert?
Ich war heute bei noch einer Optometristin, die davon ausgeht, dass durch die Laserung Bildgrößenunterschiede (Aniseikonie) entstanden sind und die beidäugige Akkommodation nicht funktioniert. Den Eindruck habe ich ebenfalls, da ich oft keinen Fokus halten kann/ Dinge verschwimmen. Gibt es hierzu Tests/ Methoden, die man anwenden kann?
Vielen Dank für die bisherigen Antworten! LG

[Sommersand]

Hallo Distel,

ich habe mit der Ärztin Rücksprache gehalten. Sie hat sich die Augen angesehen, von außen gesehen ist alles perfekt, das Auge sieht wohl nicht mal gelasert aus. Sie sagt, dass sie so eine Situation bisher nicht hatte, hat mir geraten einen Test auf Winkelfehlsichtigkeit zu machen, was allerdings nicht der Grund sein kann, so die Meinung der Ärzte und Optometristen.
Die Ärztin geht davon aus, dass sich mein Gehirn immer noch nicht an die neue Sehsituation gewöhnt hat und mir daher zu einer Brille in Kombination mit Visualtraining geraten, das muss ich leider alles selbst zahlen. Ob und wann sich meine Augen daran gewöhnen und das Zusammenspiel wieder funktioniert, kann sie mir nicht sagen. Ebenso wenig konnten mir andere Ärzte und Charité da weiterhelfen. Es ist wirklich etwas zum Verzweifeln, aber ich hoffe, dass sich die wesentlichen Probleme mit der Brille etwas abmildern.

LG Sommersand

[Lutz]

Hallo Lutz,

1. Mir wurde gesagt, dass die +0,5 Dioptrien nicht korrigiert werden müssten und das Gehirn 0,5 Differenz gut wegstecken könnte.

Ein mir persönlich sehr gut bekanntes Gehirn könnte das nicht.

2. Es wurde gelasert, weil ich zuletzt die Kontaktlinsen nicht mehr gut vertragen habe und mit der Brille hat es optisch nicht mehr hingehauen.

Aha. Hatte ich anders aufgefaßt.

3. Die Kurzsichtigkeit ist ein Jahr stabil gewesen, das hielten die Ärzte als ausreichend.

Okay. Nehmen wir mal so hin.

Ich war heute bei noch einer Optometristin, die davon ausgeht, dass durch die Laserung Bildgrößenunterschiede (Aniseikonie) entstanden sind und die beidäugige Akkommodation nicht funktioniert.

Da zuckt meine klassische physikalisch-optische Ausbildung ratlos mit den Schultern und kann dieser Argumentation nicht ganz folgen.

[Sommersand]

Hallo Lutz,

1. Dann ist das womöglich der Grund für meine Sehstörung?! Das wäre verrückt, dass da solange niemand drauf gekommen ist, ich aber auch nicht...aber ich bin auch kein Arzt oder Optiker

Sommersand hat geschrieben:
Ich war heute bei noch einer Optometristin, die davon ausgeht, dass durch die Laserung Bildgrößenunterschiede (Aniseikonie) entstanden sind und die beidäugige Akkommodation nicht funktioniert.
Da zuckt meine klassische physikalisch-optische Ausbildung ratlos mit den Schultern und kann dieser Argumentation nicht ganz folgen.

Ja, ich weiß auch langsam nicht mehr weiter...

Ich werde jetzt erstmal ein paar Tage abwarten, vielleicht wird es mit Brille ja jetzt verträglicher.

Vielen lieben Dank für deine Ratschläge und Gedanken!!

[Sommersand]

Hallo Lutz,

1. Dann ist das womöglich der Grund für meine Sehstörung?! Das wäre verrückt, dass da solange niemand drauf gekommen ist, ich aber auch nicht...aber ich bin auch kein Arzt oder Optiker

Sommersand hat geschrieben:
Ich war heute bei noch einer Optometristin, die davon ausgeht, dass durch die Laserung Bildgrößenunterschiede (Aniseikonie) entstanden sind und die beidäugige Akkommodation nicht funktioniert.
Da zuckt meine klassische physikalisch-optische Ausbildung ratlos mit den Schultern und kann dieser Argumentation nicht ganz folgen.

Ja, ich weiß auch langsam nicht mehr weiter...

Ich werde jetzt erstmal ein paar Tage abwarten, vielleicht wird es mit Brille ja jetzt verträglicher.

Vielen lieben Dank für deine Ratschläge und Gedanken!!

[GodEmperor]

Kann es sein, dass du die präoperative Anisometropie gewohnt bist, dein Hirn also sich an den Größenunterschied rechts zu links angepasst hat und nun, da das nicht mehr ist, ein Problem damit hat?

[Sommersand]

Kann es sein, dass du die präoperative Anisometropie gewohnt bist, dein Hirn also sich an den Größenunterschied rechts zu links angepasst hat und nun, da das nicht mehr ist, ein Problem damit hat?[quote][/quote]

Das wurde jetzt auch vermutet. Ich bin bestimmt 20 Jahre damit rumgelaufen Das hat ein Arzt auch schon angenommen und meinte, dass es gewiss länger dauert, bis dass ein Erkennen der aktuellen Werte vom Gehirn kommt. Aber wie lange das wohl dauern wird?!