objektive und subjektive Refraktion

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Sarah S

objektive und subjektive Refraktion

Beitragvon Sarah S » Sonntag 20. Februar 2022, 14:40

Ist es normal, dass sich die objektive und subjektive Refraktion stark unterscheiden ( 0,75-1,00 Dioptrien)?
Die objektive Refraktion ergibt höhere Werte, als die subjektive Refraktion.
Wie entstehen diese Unterschiede?

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Lutz
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Re: objektive und subjektive Refraktion

Beitragvon Lutz » Sonntag 20. Februar 2022, 16:14

Bei der objektiven Refraktion wird Licht in das Auge projiziert und anschließend das von der Netzhaut zurückgeworfene Licht analysiert - mal stark vereinfacht und allgemein formuliert.

Bei der subjektiven Refraktion beurteilt der Proband den von ihm selbst wahrgenommenen Seheindruck.

Beim Einblick in ein Gerät oder beim Annähern des Beobachtungsinstruments bei der objektiven Refraktion kann es vorkommen, daß der Proband akkommodiert (das Auge stellt sich auf "Nähe" ein), so daß die ermittelte Korrektur zu stark in Richtung "Minus" ausfällt.*

Bei der subjektiven Refraktion schaut man in der Regel nicht in ein Gerät, sondern frei auf ein Testbild in mehreren Metern Entfernung; der Anreiz zur Akkommodation ist dementsprechend geringer. Zudem kann bei richtiger Vorgehensweise evtl. vorhandene Restakkommodation im Verlauf der Messung "gelockert" werden.

In aller Regel werden bei der objektiven Refraktion beide Augen nacheinander gemessen; das Zusammenspiel beider Augen ist aber für die Verträglichkeit der Korrektion wichtig. Der sogenannte "binokulare Abgleich", also eine Anpassung der nacheinander ermittelten Korrektionen für die einzelnen Augen an das gleichzeitige Sehen mit beiden Augen, ist dann Bestandteil der subjektiven Refraktion.

*Im übrigen ist auch der umgekehrte Fall denkbar: da ein Einwärtsdrehen (Konvergenz) des Augenpaares mit der Akkommodation gekoppelt ist, könnte beim Vorliegen einer leichten Exophorie (die Augen wollen sich nach außen drehen und es muß konvergiert werden, damit keine Doppelbilder entstehen) bei der subjektiven Refraktion nach dem binokularen Abgleich mehr "Minus" nötig sein als nach der objektiven Refraktion.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.


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