Verzerrungen durch Hornhautverkrümmung

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Dakine
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Verzerrungen durch Hornhautverkrümmung

Beitragvon Dakine » Montag 25. Januar 2016, 15:13

Hallo!

Ich habe eine Hornhautverkrümmung, die auf dem rechten Auge eine Achse von 180 Grad hat und auf dem linken Auge 101 Grad. Mir fällt die Verzerrung bei Lichtpunkten deutlich auf, das rechte Bild ist stets vertikal in die Länge gezogen und das linke Bild horizontal breit gezogen. Ich sehe diese Verzerrung ohne und mit Brille. Da Kontaktlinsen (harte) ja original getreu abbilden, hätte ich gedacht, dass sie diese Verzerrungen aufheben können und ich kreisrunde Lichtpunkte sehe. Dem ist aber nicht so. Ich sehe auch mit harten Linsen diese Verzerrungen. Wie lässt sich das erklären? Und heißt das, es ist bei mir überhaupt gar nicht möglich, Lichtpunkte als Kreise und nicht als Ellipsen zu sehen egal durch welche Korrektion?

Viele Grüße!

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vidi
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Re: Verzerrungen durch Hornhautverkrümmung

Beitragvon vidi » Montag 25. Januar 2016, 15:24

Was oft vereinfacht als Hornhautverkrümmunung genannt wird ist der so ganannte Astigmatismus.
Dieser ist die Summe aller "Verkrümmungen" der optischen Medien im Auge, also nicht nur der Hornhaut.
Wahrscheinlich wird mit der Linse noch nicht der gesammte Astigmatismus ausgeglichen.
Mit einer Brille sollte der Gesamtastigmatismus ganz gut ausgeglichen werden. Bei formstabilen Linsen ist eventuell eine torische oder bitorische Linse nötig.
Genau beurteilen kann man das nur live, also nur wenn ich den Kunden vor mir habe.
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)

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Re: Verzerrungen durch Hornhautverkrümmung

Beitragvon DI Michael Ponstein » Montag 25. Januar 2016, 15:27

Zunächst wäre zu klären, ob wirklich kein Restastigmatismus mehr vorhanden ist.
Eine stabile Kontaktlinsen kann nur die Verkrümmung der Aussenfläche der Hornhaut durch ihr Vorhandensein korrigieren.
Ist eine Innere Verkrümmung ebenfalls da, müsste diese, je nach Größe durch einen entsprechenden Schliff der Linse ausgegelichen werden.
Beim Brillenglas wäre vielleicht auch mal das Thema Wellenfront zu klären, also mal einen Zeiss Optiker nach Iscription oden einen RodenstockOptiker nach Dnye fragen. Hierbei wird die Hornhautoberfläche noch zusätzlich vermessen und möglicher Weise ein zusätzlicher Korrekturwert ermittelt, der Dir hilft.
Drittens kann es sein, dass deine Netzhaut nicht einwandfrei ist. Der sog. Amslertest, kann man im Internet runterladen, ist dahingehend einfach zu machen und gibt schnell Aufschluss.
Sollte letzter positiv sein, solltest Du in jedem Falle einen Augenarzt um Überprüfung des hinteren Abschnittes aufsuchen.
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Dakine
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Re: Verzerrungen durch Hornhautverkrümmung

Beitragvon Dakine » Dienstag 26. Januar 2016, 12:22

Hallo und vielen Dank für die Antworten!

Ich habe diesen Amsler Test ausprobiert und keine Auffälligkeiten bemerkt. Und ich habe auch einen leichten inneren Astigmatismus, also könnte es daran liegen. Wobei meine harten Linsen aber torisch waren (in meinen Rechnungen steht sowohl bitorisch als auch rücktorisch).
Eine Messung mit dem Wellenfrontgerät habe ich auch schon einmal machen lassen, hier sind die Ergebnisse, sind aber von 2012.

Es hieß ich hätte nur geringe Abbildungsfehler höherer Ordnung. Können auch diese Fehler meine wahrgenommenen Verzerrungen verursachen?
Ich habe sowohl Gläser mit Eyecode von Essilor als auch von Rodenstock mit Dneye ausprobiert, die Gläser haben bei mir aufgrund von massiven Unschärfen beim Seitenblick durch die Randbereiche der Gläser überhaupt nicht funktioniert. Leider habe ich keine Erinnerung, ob sie die Verzerrungen von zum Beispiel den Lichtpunkten behoben haben, ob ich normale Kreise wahrgenommen habe.

Und ist es denn auch möglich einen inneren Astigmatismus durch weiche Linsen zu korrigieren?

Viele Grüße


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