falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

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Olli1079
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falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Olli1079 »

Hallo Zusammen,

da das einfach nirgend reinpasst, so denke ich. :-)

Vor über einem Jahr hatte ich beidseitig eine Augenentzündung L/R die mit Antibiotika behandelt wurde. Nach einer gewissen Zeit (2,5 Wochen) bin ich zu einer Kette, da ich einfach schlechter gesehen hatte und generelle einfach mal wieder eine Prüfung anstand. Ich habe eine Brille erhalten mit einer falschen PD und einer kompletten neuen Achse links (vorher 145, danach 20 mit Zyl. -0,5). Aufgrund der falschen PD habe ich die Brille natürlich nicht verkraftet. Danach bin ich zum nächsten freien Optiker (kein Vertrauen mehr zu dieser Kette) der, zumindest nach heutigem wissen mich neu eingestellt hatte mit korrekter PD aber total falschen Sphäre (-0,75 bis -1,0). Sympthome muss ich nicht erklären kennt Ihr sicherlich alle.

So tingelte ich von Augenarzt zu Optiker usw. usw. usw. (no Blame, wenn dann an mich). Fakt ist wurde immer wieder falsch vermessen und hatte immer wieder ziemlich heftige Sympthome (Schwindelig, Kopfweh, starke Lichtempfindlichkeit usw. usw.). Winkelfehlsichtigkeit wurde ganz minimal erkannt (also fast keine).

Nachdem ich wirklich alles durch hatte (Augentraining usw. usw.) und auch ein guten Optiker gefunden hatte der sich wirklich Zeit für mich genommen hat (Danke dafür) wurde ich aber auch von Ihm falsch vermessen (-0,5).

Vor etwa 2 Wochen war ich dann mal bei nem anderen Augenarzt (gewechselt) und dort kam raus nach einer längeren Untersuchung, das die Brillen zwar alle funktionieren, aber alle zu stark sind. Erst habe ich dem Arzt gesagt das ich das nicht glaube (X Optiker hatten mich ja gemessen, wenn einer nen Fehler macht Okay...aber alle?). Der Arzt hat daraufhin den Sehtest überprüft (also nicht nur Maschine) und Ihn manuell ausgeführt und konnte die Wert die aus der Maschine kamen bestätigen. Es kamen also die folgenden Werte raus:

R: -6,75 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 168
L: -7,00 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 178

Jetzt muss man wissen das die fast mein alten Werte sind (also bevor ich mir eine neue Brille vor nem Jahr hab machen lassen), bis auf die Achse (vorher 145). Das Linke Auge ist ein bissl schwächer geworden.

Jetzt muss man wissen das ich 2 Woche davor bei meinem guten Optiker noch andere Werte hatte:

R: -7,50 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 168
L: -7,50 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 8

Ich habe dann meine Arbeitsbrille genutzt (-6,75 R/L und Achse L noch mit 8) und siehe da....funktioniert tatsächlich. Hat nen Tag gedauert sich anzupassen danach konnte ich gut auch auf die Ferne schauen. Daraufhin bin ich nochmals zum meine Optiker und der hat mich auch getestet.

R: -7,00 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 168
L: -7,00 Spähre / Zyl: -0,5 / Achse 180

Jetzt zu meiner Frage, und bitte das geht nicht um schuldzuweisung sondern weil ich es verstehen möchte. Wie kann es sein das ich 1 Jahr lang falsch eingestellt wurde (falsche Werte Maschine und Mensch) und das wirklich von mehr als einem Optiker (inklusive Freie). Oder hatte ich eine spontane Heilung der Augen von -0,75 (hatte ne Brille nach der falschen PD mit -7,75) bis -0,5. Kann das von der Augenentzündung gewesen sein?

Ich meine ich freue mich ja das die Augen wieder besser sind, verstehen tue ich es allerdings null :lol:

Vielleicht könnt Ihr mich ja aufschlauen.

Lieben Gruss

Olli
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Luigi Vercotti
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Registriert: Dienstag 7. September 2010, 15:54
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Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Luigi Vercotti »

Hallo,
online zu einer Lösung bei Ihnen sicherlich nicht möglich. Bei Ihren Werten spielt der Abstand der Brille zu Ihren Augen eine wichtige Rolle.
Wieviel Millimeter Abstand hatte die Messbrille/Phoropter zu Ihren Augen bei der Messung?
Wieviel Millimeter entfernt sitzt die optische Brille von ihren Augen entfernt?
Mehr als 2-3mm Unterschied im Abstand bedeuten eine andere Stärke bei der Messung als die Stärke, die in die Brille kommen muss.
Nach einen Jahr kann sich Ihre Stärke auch um 0,75dpt. geändert haben.
Lassen Sie alles noch einmal von einer komptenten Person (Meister/in, Dipl. Ing., Master) überprüfen.

Schöne Grüße
Luigi
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Olli1079
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 7. Oktober 2022, 18:31

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Olli1079 »

Danke für die Antwort, mir geht es aber nicht um eine "Lösung" nur um das Verständnis und es geht auch nicht das sich -0,75 in einem Jahr verbessern kann sondern auch sehr plötzlich. Eine Lösung brauche ich auch nicht mehr da ich mit meiner "Arbeitsbrille" die eben -6,75 hat gut sehe (Fern und Nahbereich), also so wie ich gesehen haben damals als ich festgestellt hatte das ich zum Augenarzt muss (es fehlt ein bissl an schärfe).

Ich möchte behaupten das bei den vielen Optikern sicherlich auch kompetente dabei waren, ansonsten würde das ein sehr schlechtes Licht auf die Optiker werfen und das kann ich mir also beim besten willen nicht vorstellen. Das Problem kann hinter dem Gerät (also ich) sitzen, da gebe ich sicherlich nicht ganz unrecht, aber -0,75 ist (aus meiner Sicht) nicht gerade wenig und das man als kurzsichtiger zuviel Minus annimmt ist auch klar (auch wenn ich über soviel verwundert bin). Auch Blutwerte oder sonstiges ist alles im grünen Bereich. Der HSA war bei den Messgeräten (mehrfache Messungen) bei den Optikern sicherlich auch gleich.

Habe gedacht es gibt ein logische Erklärung dafür, wenn dem aber nicht so ist, auch okay :-). Mir gehts wieder besser und geht bergauf, wollte einfach nur für mich das verstehen.

Lieben Gruß

Olli
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And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von And »

Hast Du durch die Infektion und nachfolgende Kortison+Antibiotika Behandlung möglicherweise trockene (oder noch trockenere) Augen entwickelt?

Meiner ganz persönlichen Erfahrung nach schwankt meine Sehstärke um 0.5 dpt, je nach Tagesform meiner relativ trockenen Augen.

Was bei mir sehr gegen diese Schwankungen geholfen hat, ist das Tragen einer Silikonmaske (z.B. eyeeco eye seals), die nachts das Austrocknen verhindert oder zumindest reduziert. Augentropfen alleine über Nacht haben nur teilweise geholfen.
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Olli1079
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 7. Oktober 2022, 18:31

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Olli1079 »

Hi And,

das ist jetzt ein sehr interessanter Beitrag. Ja, ich habe tatsächlich Augentropfen erhalten und dadurch seitdem auch teilweise stark trockene Augen.

Ich tropfe mittlerweile 3x täglich und tatsächlich war der Termin beim Augenarzt für die neuen Werte kurz nachdem ich die Augentropfen genommen hatte. Das wiederum würde auch einiges erklären.

Tatsächlich ist -7,5 und -7,75 viel zu stark. Mir wird wirklich schwindelig wobei der Effekt draußen viel stärker ist als drinnen und ich das Gefühl habe das der Input zu groß ist (als würdest 100 MB mit Modem ziehen und erwarten das die Daten sofort da sind). Es geht ne zeitlang aber nach ner Stunde musste ich immer die Brille absetzen.

Bei der -7,25 war es dann schon viel besser. Ich konnte die Brille zwar länger tragen, aber es war immer noch zuviel. Bei meiner Arbeitsbrille war es andersrum (-6,75) :-). Ich muss aber zugeben das ich mittlerweile nach über einem Jahr sehr sensible auch dafür geworden bin.

Mein Augenarzt meinte: Alle Brillen sind gut und funktionieren, aber eben falsch für das was ich brauche. Ich bekomme nächste Woche meine Brille mit -7,0 und ich bin sehr guter Dinge aktuell.

Das Problem entstand auch nach der Beidseitigen Entzündung (Kinder hatte Bindehautentzündung) und danach ging es los. Wegen der starken geänderten Achse geht man aktuell davon aus, das ich komplett falsch vermessen wurde und zwar vor 10 Jahren.

Lieben Gruß

Olli
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And
Beiträge: 257
Registriert: Donnerstag 2. April 2020, 20:27

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von And »

ach ja.. die lieben Kinder.. Hatte mich "kürzlich"auch bei einem Kind einer befreundeten Familie angesteckt und ein Drama sondergleichen hinter mir: 4 Wochen und 3 verschiedene Antibiotika. Vermutlich habe ich jetzt irgendwas chronisches zurückbehalten: es ist nicht mehr schlimm entzündet, aber über nacht flammt die Entzündung leicht auf, tagsüber ist es ok.

Wichtig: zumindest während der akuten Phase einer Bindehautentzündung / Keratitis ändern sich potentiell die Sehwerte! So sagt es mein Augenarzt. Für mich auch logisch (in der akuten Phase war mein Auge angeschwollen und die Bindehaut sah wie auslaufendes Gelee aus... war wirklich krass).

Um so erleichterter bin ich, daß inzwischen meine alten Brillenwerte wieder funktionieren. Trotz chronischer leichter Entzündung nachts.

[OT]
Traurig, daß hier in Deutschland einfach Antibiotika durchprobiert werden, anstatt von anfang an einen Abstrich und genaue Analyse vorzunehmen. Ich war quasi ein Versuchskaninchen (und eine lebendige Petrischale um neue, resistente Erreger heranzuzüchten?!)

Vielleicht bekommen ja privat Versicherte eine Premiumbehandlung mit Laboruntersuchung der Keime, die die Bindehautentzündung auslösen?
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Olli1079
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 7. Oktober 2022, 18:31

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Olli1079 »

Hi And,

es ist sehr "spannend" wie ein simple Augenentzündung einem das leben auf dem Kopf stellt. Die Odyssee von mir die über ein Jahr war bis ich angefangen hab meine Werte runter korrigieren zu lassen und was sich tatsächlich dann Bewahrheitet hat.

Ich hätte rückwirkend vor einem Jahr einfach keine neu Brille machen lassen sollen, oder einfach länger warten nach der Augenentzündung (2 Woche nach abklingen Termin beim Optiker) und hätte auch nicht zu Ap...o gehen sollen. Das ist, und war mir eine Lehre.

Aber Rückwirkend gedacht haben viele andere Optiker auch nicht die richtigen Wert gemessen obwohl ich die Sachlage immer wieder genau erklärt habe. Fakt ist, man kann den Optikern keine Schuld geben. Ich denke jeder hat sein bestes getan und das Problem saß vielleicht doch auch hinter dem Brennpunkt.

Leider bin ich ein Mensch der eine Erklärung für vieles braucht und langsam wird ein wirklicher Schuh draus. Ich denke das meine neue Brille die da kommen wird mit den neuen Werten ganz gut sein wird.

LG

olli
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Olli1079
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 7. Oktober 2022, 18:31

Re: falsche Messung von Mensch und Maschine durch Entzündung?

Beitrag von Olli1079 »

viele schreiben ja nicht mehr wenn es Ihnen wieder besser geht, zumindest habe ich das Gefühl hier manchmal :-).

Deshalb nun mein Abschluss "Bericht" nach über einem Jahr mit falschen Brillen. Bitte beachtet das dies keine Finger Pointing an die Optiker ist sondern nur rein meine Erfahrung.

Als ich vor einem Jahr falsch vermessen wurde (durch eine bekannte Kette) nach eine Augenentzündung (falsche PD / komplett neue Achse) und dadurch resultierendes starkes Prisma hatte ich nach 4 Wochen tragen der Brille folgende Sympthome:

- Panikattacken
- Schlafstörungen
- Durschlafstörungen
- stotternde Sicht auf der Linken Seite (als würde man nen LAG haben beim zocken)
- Benommenheit
- Schwindel
- Trockene Augen
- Kopfweh
- Tinnitus mit starker Hyperakusis.

Danach bin ich zu einem anderen Optiker gegangen weil man mir nicht weiterhelfen wollte dort. Der Optiker fand das raus mit dem Prisma, hat dann aber leider mich falsch vermessen. Hier gilt zu beachten das ich denke das die damilige Augenentzündung das begünstigt hatte, die aber schon abgeheilt war. Ich würde um über einen Dioptrien falsch vermessen + eben die neue Achse und ein leichtes Prisma links (warum auch immer) obwohl ich nicht Winkelfehlsichtig bin (Bundeswehrkrankenhaus für Augen). Dort wurde mir gesagt das die Brille zu stark war und ich einen anderen Wert hätte, aber es sein kann das die Werte sich nochmals ändern (bin kein Arzt, hab keine Ahnung). Dann bin ich zum Augenoptiker der über die Werte auch nochmals drüber gemessen hat, aber leider auch mit falschen Werten (- 0,5 zuviel).

Ich hab versucht mit dieser Brille 4 Monate klar zu kommen (ohne Erfolg) mit extremen Augenbelastungen vorallem bei Sonne und wenn ich draußen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Panikattacken mehr aber die anderen Sympthome waren noch immer da.

Vor etwa 6 Wochen dann nochmals einen Termin beim Augenarzt mit der Information das die Werte wieder fast den alten Brillenwerten entspräche mit Ausnahme der Achse Links. Man geht davon aus das die Achse vorher (alte Brille vor dem ganzen mit 145 Grad) nie richtig war. Das wurde damals auch von der bekannte Kette gemessen.

Wieder zum Optiker gegangen und neue Brille erhalten und nochmals drüber gemessen mit dem gleichen Ergebnis wie der Augenarzt. Bitte beachtet auch hier ich hatte Blutwerte, Blutdruck und MRT machen lassen um alles auszuschließen. Alles ohne Befund (beste Gesundheit und lt. Arzt sind die Leberwerte so gut das ich ruhig mal einen heben könnte :shock: :D ).

Die Brille habe ich seit 2 Wochen und was soll ich sagen. Von meinen Sympthomen ist aktuell nur noch trockene Augen und ein leichter Tinnitus da. Die Benommenheit hat stark abgenommen so wie der Schwindel, wobei ich sagen muss das die erste Woche wirklich sehr hart war. Ich habe nur noch eine ganz leichte Benommenheit vorallem draußen, aber auch Rückläufig.

Mich wird diese Kette nie wieder sehen und es kommt nicht immer drauf an ob Kette oder nicht, sondern ob derjenige der dahinter steht was von seinem Fach versteht. Ich habe gelernt Rückfragen auf die Wert zu stellen und mehr ins Gespräch mit dem Optiker zu gehen den Vertrauen zu dem ist nicht so ganz untrivial :D.

LG

Olli
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