Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

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Bea Schi
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Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Bea Schi » Mittwoch 14. Februar 2018, 14:59

Guten Tag,
ich bin ganz neu hier und suche für meinen fast blinden Vater (Glaukom und AMD) eine bezahlbare Lupe mit Griff mit der Vergrößerung 4-fach oder besser mehr. Es soll eine Lupe in der Größe ca. 10x6 cm sein (also keine briefmarkengroße Lupe).
Eine Lupenbrille, wie beim Zahnarzt, lehnt mein 80 jähriger Vater ab.

Er hat noch eine alte 2-fach Lupe, die ihm jedoch keine Hilfe mehr ist.
Ich habe mir schon überlegt, ob es Vergrößerungsfolien zum Aufkleben gibt (wie bei den bifokalen Brillen die Leseteile)?
Lupe 2-fach plus Folie 2-fach ergibt 4-fach.
Oder doch nicht?
Hat es überhaupt Sinn bei den Optikern nachzufragen?
Er hat nur eine kleine Rente und kann sich keine Luxuslupe für über 100€ leisten.

Wer kann mir, bzw. meinem Vater weiter helfen?
Raum Aachen

Vielen Dank im voraus.

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Onkel Bob
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Onkel Bob » Mittwoch 14. Februar 2018, 15:38

moin,

und wat gibt die gesetzliche kk dazu? hm? schon alleine aus diesem grund würd ich mal bei einem hiesigen opticus vorbeigehen und höflich fragen... :wink:


rät
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon ronja » Mittwoch 14. Februar 2018, 15:50

Hi Onkel Bob,

Ich kann mich dunkel erinnern, dass die Kassenliste hier irgendwo mal verlinkt wurde?
Oder irre ich mich?

Aber das heißt doch, der Augenarzt müsste erst einmal ein Rezept ausstellen? Und dann könnte der Optiker das abrechnen?

LG,
Ronja

Bea Schi
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Bea Schi » Mittwoch 14. Februar 2018, 16:03

Ich wusste gar nicht, dass die Krankenversicherung überhaupt etwas dazu gibt.
Für die Brille bekommt man ja keinen Zuschuss?
Ausserdem ist mein Vater privat versichert.
Aber in dem basic Tarif. Mit Selbsbeteiligung.
Also ist von dort kaum Hilfe zu erwarten.

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Onkel Bob
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Onkel Bob » Mittwoch 14. Februar 2018, 16:07

so zumindest bei uns in NRW im allgemeinen und bei mir im speziellen... :wink: ...und genau deswegen sollte der fast blinde vater mal zu einem interessierten opticus am besten in der nähe - da werden sie geholfen... :wink:

oops - tante edith sagt:

doch - gesetzlich versicherte bekommen ebenfalls zu der brille einen bestimmten festbetrag dazu wenn gewisse 'bedingungen' erfüllt sind. bei den privatos sind das wieder ganz anders aus - je nach tarif :!:

tipp vom forumsonkel -> mal das gespräch mit dem versicherer suchen - vll findet sich ja doch eine lösung...
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon ronja » Mittwoch 14. Februar 2018, 16:12

viewtopic.php?f=31&t=10311

Allerdings stehen da nicht alle Optiker in diesem Forum.

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Lutz
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Lutz » Mittwoch 14. Februar 2018, 16:21

Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Oppicker » Mittwoch 14. Februar 2018, 16:57

Eine Rechtecklupe dieser Größe benötigt für eine 5fache Vergrößerung eine Linse mit 16dpt (bezogen auf die sog. "Deutliche Sehweite").
Dies würde als Handlupe viel zu schwer und würde extreme Randverzeichnungen und Farbfehler aufweisen, weshalb man ohnehin zu einem Aplanaten/Achromaten greifen sollte (bestehend aus 2 Linsen und deshalb NOCH SCHWERER)

Solche Kaventsmänner sind nur noch an Schwanenhälsen sinnvoll zu gebrauchen. Dann hat man auch die Hände frei und kann sich sogar eine Beleuchtung gönnen

Die Krankenkasse wäre m.E. leistungspflichtig, wenn der Arzt ein Bildschirmlesegerät verordnet. Dieses wird dem Papa dann leihweise zur Verfügung gestellt und die Kasse zahlt die Leihgebühr.
Meinen Kunden, die noch mit einem PC umgehen können, empfehle ich in solchen Fällen als kostenlose Lösung das Programm "Balabolka", mittels dem man sich Internet-Texte oder eingescannte Buch-/Zeitschriftenseiten vorlesen lassen kann. Ist zwar nicht sehr komfortabel, aber absolut kostenlos (wenn man PC und Scanner hat)
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Bea Schi » Mittwoch 14. Februar 2018, 17:14

Ok, vielen Dank für's erste.
Also steht zuerst ein Gespräch mit der Versicherung an, dann ein Besuch beim Optiker (wobei der noch nicht so schnell kommt, mein Vater hat noch ein paar Wochen Reha vor sich).

Wie sieht es aus mit der Idee der Lupenfolie zum Aufkleben auf die vorhandene Lupe?
Würde die 4-fach Lupe aus Kunststoff auch so schwer sein?
Glas als Material finde ich bei einem 80-jährigen, fast blinden Menschen sehr mutig?

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Lutz
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Lutz » Mittwoch 14. Februar 2018, 17:51

Bea Schi hat geschrieben:Also steht zuerst ein Gespräch mit der Versicherung an, dann ein Besuch beim Optiker (wobei der noch nicht so schnell kommt, mein Vater hat noch ein paar Wochen Reha vor sich).



Würde vorschlagen: erst Optiker, dann Arzt (für Verordnung), dann Optiker (für Kostenanschlag), dann Versicherung (für Genehmigung). Ohne konkrete Angabe, um welches Hilfsmittel es geht, bekommt man von Versicherungen oft alle möglichen "Zusagen", die sich dann letztendlich als unzutreffend erweisen, wenn es konkret wird.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.

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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Bea Schi » Mittwoch 14. Februar 2018, 18:05

Prima, dann machen wir das so.
Wie gesagt, ein paar Wochen muss er noch in der Reha bleiben. Deshalb wollte ich ihm schon mit einer starken Lupe helfen. Z.Z. kann er nicht mal vom Krankenhaus aus alleine telefonieren, weil er keine Zahlen auf den Tasten erkennen kann.
(Un)sinnigerweise, obwohl eine geriatrische Station, gibt es dort für (fast) blinde Patienten keinerlei Hilfsmittel.
Zuletzt geändert von Bea Schi am Mittwoch 14. Februar 2018, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Oppicker » Mittwoch 14. Februar 2018, 18:08

@Bea
Ich würde mich mit Nachdruck um ein stationäres Bildschirmlesegerät bemühen. Es sollte kein Problem sein, das beim Arzt verschrieben zu bekommen. ACHTUNG: Die Kassen sind hier dermaßen kleinlich, dass sie sogar ablehnen, nur weil das falsche Formular vom Augenarzt ausgefüllt wurde. Außerdem müssen bestimmte Angaben zur Sehfähigkeit gemacht werden.

Mit dieser Verordnung gehst Du zu einem Kollegen Deines Vertrauens, der sich mit "Low Vision" auskennt, vielleicht sogar verschiedene Geräte vor Ort hat, die der Papa ausprobieren kann. DAS IST VORSCHRIFT UND MUSS DOKUMENTIERT WERDEN.
Ist Papa nicht mobil, kommt man aber auch zu Euch nach Hause und führt dort die Geräte vor. Es muss halt gewährleistet sein, dass der Senior überhaupt damit umgehen kann, sonst wird die Kasse keine Mieten bezahlen.

Ist das Gerät ausgewählt, wird ein Kostenvoranschlag bei der Krankenkasse zur Genehmigung eingereicht. Das ist normalerweise eine Formsache.

Alles andere scheint mir hier wenig zielführend. Eine Lupe (die ohnehin aus einer Kunststofflinse besteht) bildet bereits ab ca. 8dpt nicht mehr punktuell ab und weist entsprechende Abb.-Fehler auf. Auch ein 4fach-Lupe benötigt noch 12dpt und ist deshalb unsinnig, zu schwer, zu dick und das nutzbare Blickfeld viel zu klein.

Deine Folienlösung kannst Du ebenfalls vergessen, denn diese Fresnel-Folien bieten nur eine miserable Auflösung. Es bleibt tatsächlich nur entweder eine (Fernrohr-)(Lupen-)brille oder eben die Bildschirm- oder die Vorleselösung.
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Lutz » Mittwoch 14. Februar 2018, 18:27

Oppicker hat geschrieben:@Bea
Ich würde mich mit Nachdruck um ein stationäres Bildschirmlesegerät bemühen. Es sollte kein Problem sein, das beim Arzt verschrieben zu bekommen.

Ob Bildschirmlesegerät oder nicht, ob Verordnung "problemlos" oder nicht - hängt alles vom Vergrößerungsbedarf ab. Den würde der fachkundige Low-Vision-Optiker feststellen, und der weiß dann auch, wie bei der jeweiligen Versicherung (in diesem Fall eine private, keine gesetzliche!) am besten vorgegangen wird. In der Regel über Kostenvoranschlag, im Einzelfall gibt es aber auch private Versicherungen, die über Vertragspartner ohne Kostenvoranschlag liefern. Deshalb nochmals der Rat: erst zum - spezialisierten (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen) - Optiker.
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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Bea Schi » Mittwoch 14. Februar 2018, 21:02

Ich sehe es schon, ich bin hier gut aufgehoben bei euch :)

Einen spezialisierten Optiker finde ich wie?
Gibt es eine Liste bei den Versicherungen?
Oder bei der Innung?

Verzeihung, wenn euch die Frage dumm erscheint, aber ich habe keinen blassen Schimmer.

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Re: Handlupe eckig mit mindestens 5-fach Vergrößerung

Beitragvon Oppicker » Mittwoch 14. Februar 2018, 21:04

@Lutz
Sei froh, wenn das bei Euch so easy geht. Bei uns geht ohne ärztliche Verordnung gar nix.
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