Beitragvon Oppicker » Mittwoch 21. Februar 2018, 20:50
"Jeder Kramer lobt sei' War' " heißt es in einem schwäbischen Sprichwort und ich kann nachvollziehen, dass die Umsätze mittels Keratektomie angesichts von 20€/Quartal für einen Kassenkunden für den AA genauso interessant sind wie die 4500 Euro Kosten für den Patienten, dem man anscheinend 1500 Euro und mehr für eine einzige "g'scheite" Gleitsichtbrille abverlangt.
Kein Wunder, dass alle Beteiligte begeistert sind und man potentiellen Interessenten eher zu- als abrät.
Dass Ärzte allerdings von physikalischer Optik derart wenig Ahnung haben, dass die vorgeschriebene vorausgehende "Aufklärung" vor LASIK mangelhaft sein MUSS, macht die ganze Angelegenheit zur Farce.
Aber selbst das regt mich nicht so auf wie die Tatsache, dass es wieder einmal "interessierten Kreisen" gelungen ist, beim Gesetzgeber operative Manipulationen an gesunden/intakten Körperteilen (aka "Lifestyle-OPs") vornehmen zu dürfen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen.
Was mit der Vergrößerung von Brüsten, Verkleinerung von Nasen, Fettabsaugen etc.pp angerichtet wird, ist eigentlich nicht mehr zu verantworten. Man hat aber dafür gesorgt, dass die Folgen niemand verantworten muss, solange man einen Wisch herauskramen kann, mit dem man die "Aufklärung" eines Patienten belegen kann, dem nichts übrig bleibt, als der Schönfärberei des Arztes zu vertrauen.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)