Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

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wörterseh
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon wörterseh » Sonntag 26. April 2015, 22:07

prüflingsprüfer hat geschrieben:Ihr habt ja alle sooo recht...
- einzig, es ändert sich nix!

...manchmal find ich es echt ******* wenn Du recht hast! :wink:
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!

Traumtänzerin
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon Traumtänzerin » Sonntag 26. April 2015, 23:13

Wenn auch nur einem einzigen Kind geholfen werden kann, weil Eltern oder Lehrer diesen Thread gelesen haben, dann ändert sich für dieses Kind eine ganze Menge, bestenfalls verläuft die gesamte Schul- und Berufslaufbahn anders - und allein das ist es doch schon wert! :D

Ich habe ja einige sehr aufschlussreiche Antworten bekommen, aber eine Frage, die ich sehr wichtig finde, ist nach wie vor unbeantwortet:

Traumtänzerin hat geschrieben:Mich würde weiterhin interessieren, mit welchen fachlichen Begründungen viele Augenärzte und, soweit ich weiß, auch Optiker, bei Winkelfehlsichtigkeit keinen Korrektionsbedarf sehen, in Anbetracht der Erkenntnisse aus der Schulpraxis Jan Dominiczaks, die doch deutlich zeigen, dass das Tragen einer entsprechenden Korrektion den Kindern die Lernfreude und den Lernerfolg zurückgeben kann, bevor es zu spät ist und das Kind resigniert hat.


Ich meine, Augenärzte und nicht von MKH überzeugte Optiker sind ja nicht doof, die werden doch auch ihre Argumente haben, und vermutlich haben auch diese Argumente Hand und Fuß.

Ich finde es irgendwie bizarr, dass wir hier in einem Optikerforum dieses Thema diskutieren und sich nur diejenigen äußern, die "dafür" sind - dabei wüsste ich wirklich gern die Meinung der Optiker, die ein Kind mit den genannten Auffälligkeiten nicht auf Winkelfehlsichtigkeit untersuchen (vielleicht weil sie es nicht können), aber auch nicht an einen Spezialisten verweisen, sondern mit dem Befund "alles in Ordnung, Kind sieht perfekt" nach Hause schicken würden.
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Distel
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon Distel » Montag 27. April 2015, 09:41

.
Jemand, der sich ernsthaft mit der Refraktion befasst, kommt um MKH nicht herum.
Auch die AO's, die selbst keine MKH praktizieren, stellen die Methode in der Regel nicht infrage.
Augenärzte sind Fachleute für medizinische Belange.
Die Refraktion würde ich als Meßmethode und nicht als medizinische Untersuchung einstufen. :!:

Ich habe mal einige vom mir gegebenen Antworten hier erneut eingestellt.
Kinder zu refraktionieren nach richtig Spaß!
Wichtig ist, eine angenehme Atmosphäre für den kleinen Probanten zu schaffen.
Wenn die Kleinen merken, dass sie ernst genommen werden, arbeiten sie bei den Testen hervorragend mit.
Meist beobachten sie recht gut und geben auf Fragen die gewünschten Rückmeldungen.
Sie sind erfrischend direkt. :wink: ....manche Erwachsene wollen über das geforderte Maß hinaus aktiv werden,
zuweilen für den Ablauf nicht zielführender.
Loben tut nicht weh, auch Kinder freuen sich, wenn sie eine positive Resonanz auf ihre Mitarbeit erfahren. :D
Sie stellen auch schnell fest, wenn im Anschluss an die Messung das Ergebnis demonstriert wird, welche Vorzüge
für das Sehen sich für sie ergeben. Somit ist die Bereitschaft eine Brille zu tragen recht groß.

Selbstverständlich dürfen die Augenoptiker bei Kindern die Augen ausmessen. Vor einigen Jahren haben die Krankenkassen Bestimmungen für die Leistungen geändert, seitdem können Augenoptiker bei Kinder unter 12 Jahren diese Messungen nicht mehr abrechnen.
Als private Dienstleistung kann der Optiker die Brillenglasbestimmung durchführen. Ferner können bei einer erforderlichen Brille unter diesen Vorbedingungen leider keine Leistungen über die Kasse abrechnet werden.

Vor einiger Zeit kam eine Mutter mit Ihrer Tochter zu uns.
Der Augenarzt hatte gesagt alles wäre in Ordnung und sie wollte eine zweite Meinung einholen.
Ohne Brillengläser kam die Kleine beiderseits auf einen Visus von 0,5 !!! ....mit so einem Ergebnis war der Doc zufrieden!!! :roll: ...schon erstaunlich.
Mit den Brillenstärken stieg der Visus auf 1,0 .
Eine Fehlsichtigkeit mit einem kleinen Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) die gravierende Auswirkungen hatte.
Die Mutter hatte extra ein Schreibheft mitgebracht. Mit der Meßbrille auf der Nase, schaffte die Lütte es viel schneller, die Buchstaben zwischen die Linien zu platzieren. :D


Bei der Kontrolle der Brillenwerte empfehle ich einen guten Augenoptiker.
Der Augenoptiker haftet letztlich auch für die Richtigkeit der Werte.
Beim Augenarzt wird oft Bezug auf die Tagesform genommen.

Hier hat sich ein Augenarzt zur Qualität der Brillenglasbestimmung geaußert:
Ein Zitat aus dem Augenspiegel ( Fachzeitschrift der Augenärzte) von Dr. Werner D. Bockelmann
( Augenarzt aus Frankfurt)
Anpassen beginnt mit der Bestimmung des optimalen Augenglases. Und da wird man mir kaum
widersprechen können, dass die Augenoptiker uns Augenärzten im Wissen weit überlegen sind.
Sie haben schließlich eine jahrelange Ausbildung hinter sich gebracht.
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DI Michael Ponstein
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon DI Michael Ponstein » Montag 27. April 2015, 09:46

ich glaube nicht, dass es ein dafür oder dagegen gibt.
Wahrlich ist es so, dass wenn man Korrekturen mit Prismen an Personen durchführt, bei immer noch vielen Augenärzten auf Unwissenheit, Unverständnis oder gar Angst stösst.
Aber auch die Berufspolitik steht dem oft quer dagegen. Denn auf der Seite des Verbandes der Augenärzte wird auf die Korrektur mit Prismen bei sog. WF ja sogar eindrücklich gewarnt.
So kann es sein, dass viele Optiker, die eine gewisse Abhängigkeit zu den Augenärzten sehen, auf diese Korrekturmethode möglicher Weise verzichten.

Mir selbst ist das wurscht!
Ich informiere gerne über die Möglichkeiten, was daraus geschieht bleibt jedem selbst über. Anders geht es nun mal nicht!

Aber vielleicht noch eine Anmerkung:
Vor einigen Wochen kam ein Anruf einer besorgten Mutter, ob sie denn mit ihrem Sohn kommen könne.
Sie hat beim Augenarzt erst im Juni einen Termin und solange wolle sie nun nicht warten. Sie hat unsere Info PDF zur Winkelfehlsichtigkeit gelesen und hat so viele Parallelen bei ihrem Sprössling entdeckt, dass sie das nun wissen will.
Tatsächlich haben die Leute die 50km auf sich genommen und sind gekommen.
Die Korrekturwerte waren seitens klassischer Fehlsichtigkeit gering, Werte um 0,25 wurden gemessen.
Allerdings 2 Prismendioptrien Basis aussen.
Es wurde eine Brille angefertigt mit den erforderlichen Korrekturen.
Als der Junge die Brille abholte kam mit dem Aufsetzen der Brille ein schelmisches Grinsen in das Gesicht, des bis dahin ein wenig verkniffen drein blickenden. Mit einem Mal hatten die Eltern das Gefühl, da tut sich was.
Ein Anruf der Mutter vor wenigen Tagen bestätigte dies noch mal.
Der Junge hat sich, was er bis dahin nie tat, ein Buch geschnappt und angefangen zu lesen, freiwillig und scheinbar mit Spass.
Und in der Schule hat es sich auch bemerkbar gemacht, der Kleine hat sich im Diktat um eine Note verbessert.

Nun, man kann nicht immer solche Spontanveränderungen erwarten, dennoch hier ein schönes erstes Ergebnis.
Wichtig, man muss dran bleiben. Die Korrekturen bedürfen regelmässiger Kontrolle.
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benkhoff
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon benkhoff » Montag 27. April 2015, 09:48

Traumtänzerin hat geschrieben:Ich meine, Augenärzte und nicht von MKH überzeugte Optiker sind ja nicht doof, die werden doch auch ihre Argumente haben, und vermutlich haben auch diese Argumente Hand und Fuß.

tja, doof sind die wohl nicht, allerdings gibt es auch keine fachlichen Argumente gegen die MKH. Vielfach fehlt es einfach an Wissen über diese Methode, für Manche ist es "Hexenwerk"... m.M das einzige Argument dagegen ist der erhebliche Aufwand für uns Optiker (und die -andererseits einmaligen- Kosten fürs Equipment). Ansonsten ist das in etwa so, wie: "ich bin gegen die Brustkrebsvorsorge, weil ich dagegen bin" :mrgreen:


PS: da waren wohl zwei schneller :wink:
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon DI Michael Ponstein » Montag 27. April 2015, 10:13

Nur mal ein Beispiel, wie es aussehen kann.

Grafik1.gif
Grafik1.gif (56.86 KiB) 4533 mal betrachtet
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon Traumtänzerin » Montag 27. April 2015, 10:20

Danke, DI, für dieses eindrucksvolle Beispiel!

Es sollte aber noch dazu gesagt werden, dass wir bereits lesen gelernt haben und es trotzdem als mühsam empfinden würden, alles auf diese Weise lesen zu müssen. Ein Kind soll aber auf diese Weise auch noch lesen lernen, sich Wortbilder einprägen! Ein Ding der Unmöglichkeit!
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Re: Schlechtes Sehen verhindert Bildung!

Beitragvon Traumtänzerin » Montag 27. April 2015, 12:36

Ich denke, mit den hier gelieferten Informationen habt ihr Eltern, Lehrern und sonstigen sich mit der Problematik beschäftigenden Laien eine Menge Wissen an die Hand gegeben – vielen Dank dafür!

Um das Ganze abzurunden, wäre es mir noch wichtig, den mit der Problematik konfrontierten Fachleuten/Praktikern (Augenoptiker/Augenoptikfachverkäufer/Optikassistenten...) ohne Bezug zu MKH das nötige Wissen zu geben, damit sie Kinder mit den entsprechenden Symptomen, bei denen in puncto Mypie/Hyperopie/Astigmatismus alles o.k. ist, künftig nicht einfach nach Hause, sondern zum MKH-Spezialisten schicken!

Diese Fachleute, die ja (vor allem, wenn sie bei einem Filialisten arbeiten) häufig unter einem enormen Arbeits- bzw. Verkaufsdruck stehen, haben sich bei optiker.de angemeldet, um bei Problemen fachlichen Rat von Kollegen zu bekommen, und nicht, um sich mit den Fragen der Laien abzugeben. Sie werden also kaum hier im öffentlichen Bereich mitlesen.

Wäre es nicht sinnvoll, diese wichtigen Informationen zusätzlich noch einmal im geschlossenen Bereich an exponierter Stelle für die Fachleute zugänglich zu machen? Und diese Kollegen so zu „präparieren“, dass sie den Eltern von Kindern mit entsprechenden Symptomen künftig eindringlich ans Herz legen werden, ihr Kind zu einem MKH-Optiker zu bringen, auch wenn dies das Eingeständnis beinhaltet, dass sie selbst nicht in allen augenoptischen Fragen kompetent sind.


Nachtrag 28.04.2015:
Schade :( - aber keine Antwort ist auch eine Antwort - oder vielleicht die einzige Möglichkeit, die Traumtänzerin zu stoppen? :shock: :wink:
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