Optiker-Forum

Naja, wir selbst sind doch da auch nicht ganz frei von Schuld. Nicht nur, dass wir auch schauen, die flexible Titanfassung mit Umtauschgarantie bei Nichtverkäuflichkeit oder am besten von vornherein auf Kommission und Ersatzteile lebenslang umsonst zu bekommen, sind wir als Verbraucher auch darauf angewiesen, dem einen oder anderen Produkt unser Vertrauen zu schenken, von dem wir nicht wirklich wissen, wie gut es ist und wie nachhaltig es entstanden ist.

Um nichts anderes geht es bei Werbung für ein Produkt. Denn wer hindert denn den Bauern Schlitzohr, seine kunstgedüngerten Allerweltskartoffeln zum Preis von "Bio"ware anzubieten, zumal "Bio" kein geschützter Begriff ist.

Wer schafft (Güte-, Service-, Deklarations-) Standards? Wer kontrolliert die Einhaltung dieser Standards? Datschiburg (für Onkel Bob: das ist Augsburg) ist doch das beste Beispiel bei der Lebensmittelgewerbeaufsicht. Ganze 10 Kasperl sollen in einer Stadt wie Auxburg lückenlos und effektiv dafür sorgen, dass im Lebensmittelgewerbe alles sauber und mit rechten Dingen zugeht. Das ist doch lachhaft.

Und solange das Gemüse aus Almeria in Ingolstadt billiger ist als aus Schrobenhausen, stimmt auch was in der Politik nicht. Da macht es sich Bauer Willi ein bisserl zu einfach, auch wenn ich ihn und seinen Zorn voll und ganz verstehe.

Oppicker hat geschrieben:Naja, wir selbst sind doch da auch nicht ganz frei von Schuld. Nicht nur, dass wir auch schauen, die flexible Titanfassung mit Umtauschgarantie bei Nichtverkäuflichkeit oder am besten von vornherein auf Kommission und Ersatzteile lebenslang umsonst zu bekommen

häää?? WO gibts denn sowas in Deutschland?? Ich glaube, du verstehst nicht, daß auch der Bauer sein Produkt wertig und zu vernünftigen Preisen verkaufen will. Und nicht verschenken kann. Wer nur 250 Euro für 25 Tonnen (!) Kartoffeln bekommt und trotzdem als Abzocker vom Verbraucher betitelt wird, muß sich wehren dürfen!

Die Landwirtschaft ist für eine Volkswirtschaft im Grunde eine der wichtigsten Branchen. Leider schätzen wir "Banker" heutzutage als "wichtiger" ein, als Bauern. Die Banken werden selbst bei grob fahrlässigen Fehlern ihrerseits durch Steuergelder gerettet. Den Bauern werden die Preise aufgezwängt. Selbstverständlich gibt für Bauenr keinen "Rettungschirm". Komisch, denn was ist "nötiger": Papiertiger die Buchgeld hin- und herschieben oder Leute, die uns mit ihrer Arbeit ernähren?

Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland so niedrig, daß glaubt uns kein einziger Afrikaner! Dort ist nämlich alles an Lebensmitteln (auch die lokal produzierten) mindestens doppelt so teuer wie hier. Und deswegen ist auch die allgemeine Qualität der Lebensmittel hierzulande so schlecht. Das will der Verbraucher "natürlich" auch nicht.

benkhoff hat geschrieben: ......Selbstverständlich gibt für Bauenr keinen "Rettungschirm". Komisch, denn was ist "nötiger": Papiertiger die Buchgeld hin- und herschieben oder Leute, die uns mit ihrer Arbeit ernähren?......

.........Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland so niedrig, .....

naja..... es ist ja nun schon mal so, dass in vielen Teilen der Landwirtschaft am Bedarf vorbei- und überproduziert wird, und dieses über wird dann mal locker mittels Steuergelder aufgekauft.....Also ich finde das schon eine Art Rettungsschirm. Ne ganze Menge Landwirt sitzen da in einer schönen Komfortzone.

Es wird keiner daran gehindert qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erzeugen und diese zu ordentlichen Preisen zu veräußern. Man muss halt unternehmerische Entscheidungen in diese Richtung treffen, beinhaltet aber ein Mehraufwand an Arbeit, da ich mich dann von Mengenabnehmern wie Discounter abkoppeln muss, und eigene Vermarktungswege gehen muss.
ABer dann muss ich raus aus der Komfortzone.....

Ich glaube das es eher die industrielle Landwirtschaft ist, welche in der Komfortzone sitzt. Bei den kleineren schaut es da nicht mehr so gut aus.

benkhoff hat geschrieben:...
Die Landwirtschaft ist für eine Volkswirtschaft im Grunde eine der wichtigsten Branchen. Leider schätzen wir "Banker" heutzutage als "wichtiger" ein, als Bauern. Die Banken werden selbst bei grob fahrlässigen Fehlern ihrerseits durch Steuergelder gerettet. Den Bauern werden die Preise aufgezwängt. Selbstverständlich gibt für Bauenr keinen "Rettungschirm". Komisch, denn was ist "nötiger": Papiertiger die Buchgeld hin- und herschieben oder Leute, die uns mit ihrer Arbeit ernähren?

Na ja, wenn ich so an die Agrarsubventionen der letzten 50 Jahre denke ... . Ich glaube - neben der Stahlindustrie - gibt es wohl keinen Wirtschaftszweig der jemals stärker Subventioniert wurde und (wenn ich an "Bio"gasanlagen denke) wird.

Auf der einen Seite wollen die Landwirte (zu recht) vernünftige Preise für ihre Produkte haben - aber auf der anderen Seite verursachen sie und nur sie auch die Überproduktion, die dann den Markt ruiniert. Das wir als Verbraucher mit unserem Einkaufsverhalten ein Übriges dazu beitragen kommt dann noch hinzu und schon sinken die Preise ins Bodenlose. Nur - wollen wir wieder die Butterberge der 70er-Jahre finanzieren?

Eine vernünftige Definition von Qualität und Bio würde hier natürlich helfen - aber das wird die Lobby der Agrarindustrie in Brüssel schon verhindern! Und unsere Landwirtschaftskammern freuen sich dann über die "Vermaisung" der Landschaft (weil die meisten Landwirte anscheinend von Umweltschutz und Bio genauso wenig halten wie von Qualität - hauptsache die Kasse klingelt).

Oppicker hat geschrieben:... Datschiburg (für Onkel Bob: das ist Augsburg) ist doch das ...

danke, liebe jung... ...endlich mal einer der auf mich rücksicht nimmt... ...fühl dich brüderlich gedrückt...

Ich muß da jetzt einmal nachfragen.
Überproduktion? Was ist damit gemeint? Sind es nicht die Importe die unseren Bauern das Leben schwer machen? Wie viele km sind manche Lebensmittel durch die Welt gekarrt worden, um endlich bei uns im Regal zu landen. Viele dieser Produkte werden auch von unseren Bauer produziert.
Gerne kaufe ich im Bauernladen, oder auf dem Markt, oder beim Bäcker. Natürlich gibt es Annanas, Kiwi und Co, nur aus dem Ausland, aber die Grundnahrungsmittel werden fast alle bei uns "um die Ecke" erzeugt.
Kalle

Kalle hat geschrieben:Ich muß da jetzt einmal nachfragen.
Überproduktion?

Milch
Rind
Schwein
Geflügel
und und und....... keine Importe, alles Überproduktion in D

"Überproduktion" kommt nur durch schlechte Preise zustande (oder falsche Subventionierung)

Die Preise für Lebensmittel sind generell zu niedrig. Da hat keiner was davon, weder der kleine Bauer, noch der Verbraucher. Nur die Großkonzerne werden dadurch immer fetter.

benkhoff hat geschrieben: Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland so niedrig, daß glaubt uns kein einziger Afrikaner! Dort ist nämlich alles an Lebensmitteln (auch die lokal produzierten) mindestens doppelt so teuer wie hier.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=46962

https://www.youtube.com/watch?v=djXkFedpTrE

25% alle produzierten Lebensmittel landen im Müll
1/3 aller Krankheiten gehen auf schlechte oder unzureichende Ernährung zurück

deniseh hat geschrieben:

benkhoff hat geschrieben: Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland so niedrig, daß glaubt uns kein einziger Afrikaner! Dort ist nämlich alles an Lebensmitteln (auch die lokal produzierten) mindestens doppelt so teuer wie hier.

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=46962

https://www.youtube.com/watch?v=djXkFedpTrE

richtig erkannt, mit unseren "Wohlstands"-Resten und gutgemeinten Spenden werden noch fette Geschäfte gemacht...