Ungewöhnliche Frage

Dieser Bereich ist für alle sichtbar.
Antworten
C
CarpeVitam
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 14:27

Ungewöhnliche Frage

Beitrag von CarpeVitam »

Hallo,
danke für die Aufnahme, ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich möchte einen 5, 2 zoll bildschirm aus ca 5-6 cm nähe betrachten und dabei das gesamte Bild am besten ohne großen qualitätsverlust betrachten können. So etwas ähnliches gibt es bereits jedoch in 3 d mit geteiltem bild, was nicht meinen Vorstellungen entspricht, da ich den Displayinhalt in 2D ansehen möchte, aus qualitätsgründen.
Is das theoretisch überhaupt möglich und wenn ja, was würde ich dafür benòtigen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


Mfg



Mathias
A
Augenoptikermeister
Beiträge: 441
Registriert: Montag 27. August 2007, 17:43

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von Augenoptikermeister »

CarpeVitam hat geschrieben:Hallo,
danke für die Aufnahme, ich hoffe ich bin hier richtig.
Ich möchte einen 5, 2 zoll bildschirm aus ca 5-6 cm nähe betrachten und dabei das gesamte Bild am besten ohne großen qualitätsverlust betrachten können. So etwas ähnliches gibt es bereits jedoch in 3 d mit geteiltem bild, was nicht meinen Vorstellungen entspricht, da ich den Displayinhalt in 2D ansehen möchte, aus qualitätsgründen.
Is das theoretisch überhaupt möglich und wenn ja, was würde ich dafür benòtigen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


Mfg


und warum wollen Sie das ?? 6 cm vor einem Bildschirm ????
Mathias
r
ronja
Beiträge: 2954
Registriert: Montag 15. April 2013, 10:52

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von ronja »

5,2 " ist ein Smartphone, etwas ungewöhnlich deine Frage. ...
Das lese ich in ca. 10 cm Entfernung bei gesamt ca- 10 dioptrien beidseits ohne Brille/ Kontaktlinsen.

Gruß,
Ronja
C
CarpeVitam
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 14:27

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von CarpeVitam »

Hallo, danke für die Antworten, sinn des ganzen ist es aus dem Handy eine Multimediabrille zu machen, also um Filme, Videos, etc anzusehen.
Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4791
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von optikgutachter »

Du benötigst dann ein Glas der Stärke sph. plus 20 dpt. stärker als Deine Fernkorrektur vor dem Einzelauge.
Hast Du -10,00 dpt, somit +10.00 dpt (zzgl. identischem cyl. + in dent. Achslage zumeist, aber nicht immer!).

Einziger Haken: Vollends randscharf zumeist nur bei entsprechender Restfehlerkorrektur.
Frag mal den Optiker Deines Vertrauens vor Ort.
Er kann auch die notwendige Cyl.-Korr. und Achslage für diese Distanz feststellen bzw. zentrisch einschleifen.

Gruß vom optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
C
CarpeVitam
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 14:27

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von CarpeVitam »

Vielen Dank, das ist ja schon mal was, ich werde mich gleich morgen mal mit meinem Optiker in verbindung setzen und ihm diesen Ansatz nahelegen, er empfahl mir damals nämlich fresnel folie, aber die folie entsprach nicht der qualität die ich haben möchte. Da es wohl sehr viel aufwand macht die "Brille" scharf zu bekommen wird es wohl ein Einzelstück bleiben und nicht für den kommerziellen Gebrauch verwendet werden können.
w
wörterseh
Beiträge: 7535
Registriert: Mittwoch 12. Dezember 2012, 15:01
Wohnort: Kärnten♡Koroška

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von wörterseh »

Das War doch schon mal...
...geht's da wieder ums Modellfliegen?
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4791
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von optikgutachter »

CarpeVitam hat geschrieben:Vielen Dank, das ist ja schon mal was, ich werde mich gleich morgen mal mit meinem Optiker in verbindung setzen und ihm diesen Ansatz nahelegen, er empfahl mir damals nämlich fresnel folie, aber die folie entsprach nicht der qualität die ich haben möchte. Da es wohl sehr viel aufwand macht die "Brille" scharf zu bekommen wird es wohl ein Einzelstück bleiben und nicht für den kommerziellen Gebrauch verwendet werden können.
Stimmt.
Eine diesbezügliche Anfertigung ist aufwändig (wenn man wirklich gut Sehen möchte).
Übrigens sind Fresnel-Folien "eigentlich" generell nicht zu gebrauchen*.
Die geringe (physikalisch mögliche) Vergrößerung wird um grössten Teil durch die enormen Abbildungsfehler zunichte gemacht.
Ich persönlich halte Fresnel-Folien (eine persönliche Meinung !) in den meissten Fällen für "eine tolle Show", sonst nix.
Scheinerfolge zumeist. Bis auf Ausnahmen die es gibt*. Hat aber hiermit nichts zu tun.

(*Liebe Firma E........h. Ihr seid aktuell nicht gemeint.)

Aber Achtung:
Bei Dauergebrauch (bei nur monokularem Sehen= mit einem Auge) von länger als 20 Minuten täglich,
kann bzw. wird auch bei der besten Korrektur folgender Effekt auftreten:
Das Sehzentrum lernt das andere Auge "abzuschalten". (Selber Effekt wie bei der Verwendung von Fertig-Lesebrillen.)
Tritt dieses ein, so teile ich hiermit, daß -unter Berufung auf den von mir geleisteten Eid (!)- voraussichtlich erheblichste
Sehprobleme die Folge sein werden (und nur wenn man Glück hat, ist dieses nicht der Fall: Chance ca. 3-5%. Mehr nicht !)
Solltet ihr eine professionelle Anfertigung dieser Brillen erwägen: Bitte vorher einen vereidigten SV kontaktieren.
Die Prozess-Lawine ist sonst absehbar. Wenn ihr das nicht glaubt: Viel Glück, denn das werdet ihr dringend brauchen.)
Mehr als warnen kann ich nicht.

Gruß optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
C
CarpeVitam
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 14:27

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von CarpeVitam »

Ja war auch ein sehr bescheidener effekt...
Danke für die Warnung, das ist natürlich weniger in meinem Interesse.
Eine Alternative, die weniger schädlich für die Augen ist, gibt es nicht, oder?
Es gibt wie bereis erwähnt 3D virtual reality handy brillen die mit biconvex Linsen arbeiten, dort gibt es wohl keinen schädigenden Effekt obwohl es für die Augen sehr sehr Anstrengend ist, sonst würde wohl kaum ein Unternehmen wie Samsung oder Zeiss optik diese produzieren. Meine idee war eigentlich dass die 2D darstellung die Augen nicht so sehr in mitleidenschaft ziehen soll wie das 3D dieser brillen.
d
dbc
Beiträge: 250
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2014, 12:32

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von dbc »

CarpeVitam, was spricht denn dagegen, einfach eine 3D-Brille zu nehmen und auf beide Displays oder Hälften das gleiche Bild zu geben? Technisch sollte das doch möglich sein und wurde auch vor vielen Jahren schon so gebaut. 3D gab's damals höchstens im Kino.Ich meine, Sony oder Panasonic war der Hersteller. Später gab es sie mal von einem Billghersteller - meiner Erinnerung nach mit geringer Auflösung.
Die Idee mit den Smartphonedisplays ist nicht neu. Eine einfache Internetsuche ergab sofort einen Zeitschriftenartikel, wo zwei Modelle genannt wurden. Ich meinte, irgendwo gab es auch eine Anleitung zum Selbstbau.
So, und nun endlich zum letzten Post: Wenn Du selbst etwas bauen willst, solltest Du das Bild natürlich auf beide Augen bringen. Da aber die Konvergenz der Augen begrenzt ist, muss man sich etwas einfallen lassen. Entweder man gibt jedem Auge ein eigenes Display, wie es andere schon gemacht haben. Oder man arbeitet mit Prismen, sodass beide Augen auf das selbe Display schauen. Vielleicht reicht es schon, die Gläser etwas weiter außen zu montieren, sodass sie auch noch eine prismatische Wirkung haben. Optikgutachter, bitte korrigieren wenn ich jetzt falsch liege.
Den Markt für eine Serienfertigung sehe ich nicht, da eben schon mindestens zwei etablierte Hersteller ein Produkt anbieten. Die 3D-Fähigkeit ist für mich kein Hindernis.

Und jetzt muss ich gleich mal den Optikgutachter nerven, denn er hat mich mal wieder neugierig gemacht. Hat jetzt nur indirekt mit dem Thema zu tun.
optikgutachter hat geschrieben:Bis auf Ausnahmen die es gibt*. Hat aber hiermit nichts zu tun.

(*Liebe Firma E........h. Ihr seid aktuell nicht gemeint.)
Ist die Firma E. die Ausnahme oder soll betont werden, dass sie es NICHT ist?
optikgutachter hat geschrieben:Aber Achtung:
Bei Dauergebrauch (bei nur monokularem Sehen= mit einem Auge) von länger als 20 Minuten täglich,
kann bzw. wird auch...
Und was, wenn ich im Alltag eine Brille trage, bei der die Pupillendistanz jenseits von Gut und Böse ist? Zum Beispiel bei Fertiglesebrillen, einem schlechten Tag des Optikers, einer Internetbrille mit geschätzter PD,...
Durch die prismatische Wirkung wird wohl auch ein Auge ausgeschaltet, aber nicht zwangsläufig immer das gleiche. Kann ich mir das dann vorstellen wie ein (leichtes) beidäugiges Schielen? Nach Beseitigung des Schielens ist ja der Seheindruck beider Augen wieder da. Ist das nach Ersetzen der schlecht gefertigten Brille auch so?
Zuletzt geändert von dbc am Montag 27. Oktober 2014, 08:44, insgesamt 1-mal geändert.
"Bin ich der einzige, der über die Titelmusik aus 'Der Pate' lachen musste, als Luxottica erwähnt wurde...?" © by GodEmperor
C
CarpeVitam
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2014, 14:27

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von CarpeVitam »

dbc hat geschrieben:CarpeVitam, was spricht denn dagegen, einfach eine 3D-Brille zu nehmen und auf beide Displays oder Hälften das gleiche Bild zu geben?
Das problem ist zum einen dass man eine menge an Programmierarbeit leisten muss, um jede einzelne app auf diese Darstellung umzufunktionieren und zum anderen eben der verlust der Bildschärfe, aus 1280x800 p wird bekannterweise dann 640x800 p
dbc hat geschrieben: Die Idee mit den Smartphonedisplays ist nicht neu. Eine einfache Internetsuche ergab sofort einen Zeitschriftenartikel, wo zwei Modelle genannt wurden. Ich meinte, irgendwo gab es auch eine Anleitung zum Selbstbau.
Das ist richtig das wäre einmal die Dive von Durovis und Google Cardboard, welche ich beide zu hause habe, aber eben durch das 3 D kommt es zwar zu einem tollen vr effekt, aber es macht die brille auch nur sehr kurz nutzbar, da durch Ghosting und dem Schärfeverlust die Augen sehr schnell zu schmerzen beginnen und einem übel wird.
Ich würde das ganze eher für die remote play funktion von sony verwenden, um damit über das xperia z3 via remote play zugang zu serien , blue rays oder zum online gaming zu erhalten, ohne eben die probleme des immersiven Bildes zu haben und ohne in machtkämpfe über die nutzung des Fernsehers mit meiner Freunin zu geraten, da ich diese immer verliere... Die Machtkämpfe, nicht die Freundin :)
Das mit der Serienfertigung bzw einem verfügbarem Absatzmarkt ist nur nebensächlich, primär geht es mir um einen Prototypen für mich, sollte dann ein Interesse bestehen wäre das ein schöner Nebeneffekt.
So und nun für mich als totalen Laien zum verständnis noch einmal, durch Prismen schalte ich also ein Auge aus und das führt dazu, dass ich auf dauer einen Minderung der Sehstärke erleiden kann, aber nur wenn immer das gleiche Auge deaktiviert wird. Und ohne Prismen ist es logischerweise nicht möglich das ganze umzusetzen.
Das heisst ich komme quasi um diesen Augenschädigenden Effekt nicht herum? Dann ist das ganze sogar zeitlich noch beschräkter wie die 3d brillen. Schade.

Aber trotzdem vielen dank für ihre Antworten.
d
dbc
Beiträge: 250
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2014, 12:32

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von dbc »

Hoppla, ich glaube da wurde ich jetzt missverstanden. Außeerdem sollte bitte mal ein Augenoptiker sagen, ob das überhaupt so funktioniert wie ich denke - aber irgendwie muss es ja gehen.
CarpeVitam hat geschrieben:durch Prismen schalte ich also ein Auge aus und das führt dazu, dass ich auf dauer einen Minderung der Sehstärke erleiden kann
Ich meine, dass richtig eingesetzte Prismen genau das verhindern können. Ob man das nun so genau berechnen kann oder ob das so stark geht ohne wieder andere Effekte zu bekommen, lasse ich mal dahingestellt.
Wenn Du Dir etwas nah ans Gesicht hältst, stellen die Augen nicht nur auf eine kürzere Distanz scharf (Akkomodation) sondern drehen sich auch etwas nach innen (Konvergenz), sodass beide Augen möglichst genau den gleichen Bildausschnitt sehen. Diese beiden Prozesse sind gekoppelt. Wenn Du nun etwas so nah ans Gesicht hältst dass die natürliche Akomodation nicht mehr reicht, musst Du die Konvergenz durch das Prisma ersetzen. Ob das klappt, weiß ich nicht. So nah dran, könnte ein sehr starkes Prisma benötigt werden. außerdem schaust Du ja trotzdem irgendwie schief drauf. Wenn beide Augen aus sehr unterschiedlichen Winkeln sehen, sind die Bilder wieder zu unterschiedlich, um sie im Gehirn zu einem zu vereinen. Also geht es wohl doch nicht mit Prismen.
Also doch lieber zu der Idee zurück, die schon oft genug umgesetzt wurde: Ein Display fürs linke Auge, eins fürs rechte Auge, dazu eben noch die +20dpt zum Scharfstellen und gut. Ob Du nun Handydisplays, Camcordersucher, Auto-DVD-Player oder was auch immer nimmst, überlasse ich Dir.
Oder willst Du unbedingt nur das eine Smartphone nehmen, das Du eh schon hast? Dann klappt es echt nicht - es sei denn, meine wilden Ideen (siehe oben) hauen irgendwie hin.
CarpeVitam hat geschrieben:aber nur wenn immer das gleiche Auge deaktiviert wird.
Das war nur eine Frage von mir an den Optikgutachter, keine Behauptung.
CarpeVitam hat geschrieben:Und ohne Prismen ist es logischerweise nicht möglich das ganze umzusetzen.
Siehe oben: OHNE Prismen geht es auf jeden Fall, nur siehst Du dann entweder das eine Display nicht mit beiden Augen oder brauchst ein zweites.

Wenn Platzbedarf und Kosten egal sind: Schau Dir mal an, wie ein Mikroskop mit zwei Okularen aber nur einem Objektiv aufgebaut ist. Da wird mittels halbdurchlässigem Spiegel o.ä. das Bild auf beide Okulare verteilt. So muss es gehen, aber die Bauelemente sind (in der Größe) nicht billig, wollen irgendwie montiert werden, brauchen Platz und sind (mit Gehäuse) sehr schwer.

EDIT: Danke an Karoshi. In die Richtung (fertige Produkte) solltest Du Dich lieber umsehen. Wenn die Auflösung nicht reicht, baust Du eben ein anderes Display ein.
Zuletzt geändert von dbc am Montag 27. Oktober 2014, 10:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Bin ich der einzige, der über die Titelmusik aus 'Der Pate' lachen musste, als Luxottica erwähnt wurde...?" © by GodEmperor
Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4791
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von optikgutachter »

E... ist deswegen mit einem Produkt NICHT gemeint, weil hiermit ein sinnvoller Effekt erreicht wird.

Gruß og
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
Benutzeravatar
Karoshi
Beiträge: 2149
Registriert: Dienstag 25. Oktober 2011, 11:26
Wohnort: Oberbayern

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von Karoshi »

Es gibt solche brillen für quadcopterflieger. Die projezieren das bild virtuell in etwa 3 meter entfernung durch eine spiegeloptik. Das geht dann ganz gut. 6cm packt akkommodativ evtl ein kleinkind, aber kein erwachsener.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
Benutzeravatar
optikgutachter
Beiträge: 4791
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 15:31
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Re: Ungewöhnliche Frage

Beitrag von optikgutachter »

dbc hat geschrieben:
optikgutachter hat geschrieben:Aber Achtung:
Bei Dauergebrauch (bei nur monokularem Sehen= mit einem Auge) von länger als 20 Minuten täglich,
kann bzw. wird auch...
Und was, wenn ich im Alltag eine Brille trage, bei der die Pupillendistanz jenseits von Gut und Böse ist? Zum Beispiel bei Fertiglesebrillen, einem schlechten Tag des Optikers, einer Internetbrille mit geschätzter PD,...
In jedem Fall wird erlernt ein Auge "abzuschalten". Falls die Zentrierung nicht stimmt.
dbc hat geschrieben:Durch die prismatische Wirkung wird wohl auch ein Auge ausgeschaltet, aber nicht zwangsläufig immer das gleiche.
Kann ich mir das dann vorstellen wie ein (leichtes) beidäugiges Schielen?
Nach Beseitigung des Schielens ist ja der Seheindruck beider Augen wieder da.
Ist das nach Ersetzen der schlecht gefertigten Brille auch so?
Leider nein, nicht immer.
Falls Du lange genug die falsche (z.B. Fertiglesebrille) getragen hast, registriert Dein Sehzentrum das eine Bild dauerhaft zu negieren.
Ich erlebe es beinahe täglich, daß -obwohl das Auge organisch gesund ist-
durch Dauertragen (z.B. einer Fertiglesebrille, oder einer Internetbrille) die Sehleistung deutlich herabgesetzt wurde.
In Extremfällen ist die Sehleistung nur noch < 20%, wobei räumliches Sehen nicht mehr existent ist.
Das kann (wenn man Glück) hat "nur" Monate und Jahre dauern, bis das abgeschaltete Auge mit korrekten Stärken
und korrekter Zentrierung wieder richtig am Sehen teilnimmt.
Hat man Pech, wird das eine Auge von Sehzentrum gar nicht mehr akzeptiert und das war es dann........

Problem: Der Kunde bemerkt die Sehschwäche zumeist erst dann, wenn es zu spät ist.
Die schwören "Stein und Bein" optimal zu sehen -sind aber nicht mal fahrtauglich von Sehen her- und fahren Auto !
Sagen wir so: Ich möchte meine Kinder nicht in der Nähe wissen, wenn so einer ein Kraftfahrzeug führt.

Somit sei klargestellt, daß JEDES System -egal von wem- auf den individuellen Augenabstand eingestellt/abgestimmt werden MUSS.
Und das ist nur eine (!) Bedingung. Es gibt noch viele weitere.

Bin aber jetzt raus. Arbeiten ist angesagt.

Gruß aus Köln vom optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
Antworten