vidi hat geschrieben:palmi hat geschrieben:Leute, es gibt ein genaues Streikrecht und es gibt Gewerkschaften nicht umsonst. Keine Gewerkschaft braucht schlechte PR.
Die Frage ist doch, darf man streiken, weil man für Arbeitnehmer verhandeln will, die nicht in dieser Gewerkschaft Mitglied sind?
Schwierig, aber wie schon im anderen Thread dazu beschrieben, muss natürlich klar sein, welche Gewerkschaft für wen verantwortlich ist. Auch hier stellt sich die Frage, ob es dann nicht genug Streikbrecher geben müsste auf seiten des Zugpersonals.
benkhoff hat geschrieben:Außerdem haben die Zulagen und vergünstigungen, die es in den allermeisten Branchen schon lange nicht mehr gibt: Weihnachtsgeld, 13. Monatsgehalt, Essensgeld, Nachtzuschläge, Feiertagszuschläge, Übernachtungsgeld
Also würdest du deinen Job nachts für das gleiche Gehalt mehrere Wochen lang durchführen, genauso wie am Feiertag. Die gesamte Aufzählung ist für gerade diese Branche doch gerechtfertigt, weil sie eben 24h/7 Tage die Woche aktiv sein muss. Und nur weil es da anderen schlechter geht, muss ich doch diesen Umstand nicht hinnehmen? Schon gar nicht, wenn das Unternehmen eine Monopolstellung hat.
benkhoff hat geschrieben:Außerdem: haben die nicht vor zwei Wochen schonmal gestreikt? Warum schon wieder? wird jetzt alle paar Wochen für ein paar Tage Kurzurlaub gemacht?
Sinn und Zweck des Streiks sollten dir bekannt sein, warum er nun anhält dürfte auch klar sein. Keine Einigung, Nachdruck für die Forderungen der Gewerkschaft. Punkt aus Ende!
vidi hat geschrieben:Auf gut deutsch: Es ist im sch****egal, was die Arbeitnehmer bekommen, hauptsache ER bekommt das was ER will.
Ich denke in so demokratischen Zusammenschlüssen wie einer Gewerkschaft, sind Ego-Touren so gut wie unmöglich. Die Darstellung das Weselsky nur für sich handeln würde, halte ich für eine Diffamierung, denn der Mann hat bestimmt schöneres vor, als im Rampenlicht zu stehen. Auch würde ich behaupten, dass der Großteil der Gewerkschaft nicht umsonst den Vorstand wählt und auch für einen Streik abstimmen muss.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Palmi, Du hast scheinbar wirklich keine Ahnung, was hier abgeht.
Mich würde trotzdem noch interessieren, inwieweit du persönlich/privat von diesem Streik betroffen bist!?
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Fakt ist, eine Gewerkschaft lehnt jedes entgegenkommen eines Unternehmens ab.
Fakt ist, dass man den genauen / exakten Inhalt wohl nicht herausfinden wird, sondern nur Einzelheiten erfährt. Das gesamte Gebilde ist unbekannt.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Auch Fakt ist, dass die DB nicht jeden Mitarbeiter gleicher Art unterschiedlich bezahlen will, wo ist da auch die Gleichberechtigung. Der GDL wurde angeboten, zusammen mit der zweiten größeren Gewerkschaft ein gemeinsamen DB Tarif abzuschliessen, damit wirklich alle Gerwerkschaftler vertreten wären, dass aber will die GDL nicht.
Diese Info liest oder erhältst Du nur bei Recherchen.
Warum sollten die Lokführer das gleiche Gehalt bekommen wie die Schaffner oder anderes Personal? Der Verantwortungsbereich scheint ja, wie gerade offensichtlich, größer zu sein, als beim reinen Zug-"Serivce"-Personal (inkl. Schaffner).
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Fakt ist eine kleiner Gruppe blockiert mit großen Auswirkungen. Auf der Straße staut es sich, niemand kommt gescheit vorwärts.
Sicherlich ein Problem, aber über Individualverkehr lässt sich auch lange diskustieren oder Einigung. Wenn ich sehe, wieviele Leute alleine das Auto benutzen, anstatt Fahrgemeinschaften anzuschaffen... aber diese Diskussion führ ich nicht fort.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Die Politik wollte in den 80er, dass die Bahn privatisiert wird. Nun muss dieses Unternehmen sich mit Wirtschaftlichkeit Plagen, so wie wir alle, die entweder Unternehmer oder leitenden Angestellte sind.
Nach wie vor genießt die Bahn aber eine Monopolstellung, die nun gut absehbar auch negative Folgen hat. Man erinnere sich nur an das uralte Gesetz für den Fernverkehr via Bus, das erst letztes Jahr gekippt wurde und nun die Fernbusunternehmen aus dem Boden spriesen wie Pilze. Hier hatte die Bahn eine Monopolstellung Jahrzehnte-lang, geschaffen durch die Industrie.
Ich kenne die Vorverhandlungen nicht, aber ich denke auch die GdL hat wie bei Gewerkschaften und Arbeitgeber üblich, alle Optionen genutzt, um einen Streik zu verhindern. Denn die negative PR ist der Gewerkschaft durchaus bewusst, aber um seine Mitglieder würdig zu vertreten, muss sie eben auch Kratzer abbekommen können.
Das größte Problem bei der ganzen Sache ist nicht die Gewerkschaft, sondern die persönlichen Auswirkungen. Bei einer anderen Branche wäre es für die meisten persönlich wurscht. Kaum ist man aber privat betroffen oder der Hype in den Medien so groß, dann ist die Gewerkschaft der Buh-Mann. Nichts anderes passiert hier. Persönliche Freiheit wird davor gestellt.