merkwürdige Vorschriften in Deutschland

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benkhoff
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von benkhoff »

LöweNRW hat geschrieben:Was ich aber bei allen Beiträgen vermisse, gab es denn entsprechende Warnhinweise an diese schlecht sehenden Kunden ?
Ja, natürlich!
LöweNRW hat geschrieben:Und wie haben diese darauf reagiert?
fühlen sich düpiert/"erwischt", und negieren es: "wie ich soll nur 40% Sehkraft haben?? niemals!"
LöweNRW hat geschrieben:Wer dann noch sagt 'ich brauche keine Brille' ... dem ist nun wirklich nicht zu helfen und sollte selbstverständlich auch kein Fahrzeug führen !!
und wenn wir das dann melden würden, sind wir Optiker die "bösen Petzen" und haben den schwarzen Peter, weil -- wir machen das ja nur aus profitgier!Bild


Es ist wirklich ein trauriges thema, denn wie jmd schon schrieb, es gibt sogar die Vorschrift doch möglichst einen Helm beim Radeln zu tragen, ansonsten trägt man eine Mitschuld (völlig OK). Beim Sehtest traut sich niemand, die vorhandenen Vorschriften auch konsequent umzustezen. Das wäre ja unpopulär...
Also ich befürchte, sowas wird erst aktuell wenn wesentlich mehr Menschen auf den Strassen sterben. 2012 waren es nur 3606 (1970 noch fast 20.000), also nur noch bloß 10 Menschen pro Tag, nochmals 10% weniger als 2011. Es wurden außerdem nur 380.000 Leute verletzt. Offenbar viel zu wenig, um sich noch Gedanken um mehr Sicherheit zu machen. Es wird sogar von Vielen ein Kausalzusammenhang zw. schlechtem Sehen und Unfällen schlichtweg abgelehnt/verneint!
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LöweNRW
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von LöweNRW »

Guten Morgen allerseits,

danke, dass sich einige die Zeit genommen haben auf meine Fragen zu antworten !

Ich bin etwas überrascht, dass wohl doch viele Mitmenschen ihren Augen und gutem Sehen so wenig Aufmerksamkeit schenken. Für mich nicht nachzuvollziehen.

Da bleibt wohl wirklich nur die Hoffnung, dass seitens der Politik reagiert wird. Und Brüssel ist da wohl eine sinnvolle Lösung. Dann haben diese Politiker vielleicht mal was sinnvolles zu tun, anstatt sich um offene Ölkännchen im Restaurant oder um den maximalen Krümmungsradius der Gurken zu kümmern! :wink:

Wünsche allerseits einen schönen Tag !
Alle sagen: 'das geht nicht!' Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht... ;)
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sachsenmeisterin
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von sachsenmeisterin »

Hi, mir ist da noch ein Extremfall eingefallen.
Kunde macht beim AA den vorgeschriebenen Wiederholungssehtest, da LKW-Fahrer. Kunde besteht nicht, da Fernvisus unter 1.0 (1.0 ist bei LKW vorgeschrieben). Kunde weigert sich, Fernbrille zu tragen, da er ja alles sieht. Die anschließende Gesundheitsprüfung, zu der ihn der AA verdonnert, ergibt Visus unter 0.7, damit ohne Sehhilfe Führerschein weg. Da Kunde der festen Überzeugung ist, alles zu sehen, verzichtet er lieber auf den Führerschein, statt sich eine Brile machen zu lassen. Heute fährt er Fahrrad und hat noch immer keine Fernbrille!
Wenn man so sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zuläßt, hat man das Gefühl, daß er immer noch experimentiert.
Peter Ustinov (1921-2004), engl. Schriftsteller u. Schauspieler
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Distel
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Distel »

.
Ein Drittel, der aktiv am Straßenverkehr teilnehmenden Autofahrer, würde heute den Sehtest nicht mehr bestehen !!!

Diese Zahlen sind bekannt und unterer anderem auch der Polzei.
Untersuchungen belegen aber, dass ein Drittel aller Verkehrsteilnehmer zu schlecht sieht.
http://www.polizei-nrw.de/koeln/artikel__2456.html

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Nur ein kleiner Ausschnitt der Aufklärungsativitäten der Augenoptiker.

Verkehrssicherheitskampagne 2012
Jedes Jahr zur Herbstzeit startet das Kuratorium Gutes Sehen mit Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Medien die bundesweite Verkehrssicherheitskampagne. Die Initiatoren rufen alle Verkehrsteilnehmer auf, ihre Augen so regelmäßig prüfen zu lassen wie den technischen Zustand ihrer Fahrzeuge: alle 2 Jahre!
Sehtest beim Fachmann: Kostenfrei!
http://www.seh-check.de/

Kfz-Betriebe und Augenoptiker laden zum Licht- und Sehtest
Die enorme Bekanntheit des Licht-Tests nutzt der ZVA als Kooperationspartner, um auf die Bedeutung regelmäßiger Sehtests für die Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen. Augenoptiker werden im Oktober nicht nur kostenlose Sehtests anbieten, sondern auch in Flyern über den Licht-Test informieren und Autofahrer dazu aufrufen, das Angebot der Meisterbetriebe der Kfz-Innungen wahrzunehmen. Kfz- und Augenoptiker-Innungsbetriebe finden Autofahrer unter http://www.licht-test.de.
http://www.kfzgewerbe.de/presse/aktuell ... htest.html

Aufklärung hilft nicht, dass Problem zu lösen !

Verantwortungsbewusst sollen alle Teilnehmer am Straßenverkehr die Sehleistung selbst auf dem aktuellen Stand halten.
Damit sind viele überfordert, ignorieren es......kurz es wird nicht gemacht.

Stellen wir uns nur den Zustand der PKW´s vor, wenn die regelmässigen TÜV-Kontrollen nicht vorgeschrieben wären.

Dazu braucht es gar nicht viel Phantasie um zu erkennen, dass die Lösung nach hinten losgehen würde.


Eine Untersuchung des ADAC ergab zudem, dass der Anteil von Unfällen aufgrund mangelnder Sehleistung vermutlich genauso hoch ist, wie der aufgrund von Alkoholgenuss.

Wieviel muss noch passieren, ehe die Verantwortlichen Ihre Hausaufgaben machen. :roll: :roll: :roll:
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft
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DI Michael Ponstein
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von DI Michael Ponstein »

habe mal auf der bawü seite der polizei geschaut, die kennen das problem scheinbar gar nicht. da sind drogen und alk weiter vorne.
Refraktionieren mit Spaß!? Refraktions-Teste für Tablet von iPadMeikel: Sehteste für iPad&Co Info http://www.optik-freise.de Spezialialist: Besser Sehen, Myopiemanagement mit Ortho-K oder Miosmart, sowie Orcam zertifiziert für LowVision.
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Traumtänzerin
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Traumtänzerin »

Da scheinen ja recht heftige Eitelkeiten im Spiel zu sein, wenn ich an sachsenmeisterins "Extremfall" denke. In Anbetracht solcher und ähnlicher Eitelkeiten und angeregt durch einen aktuellen Thread im anderen Forum (Führerscheinsehtest bei einem Optiker nicht bestanden, Argwohn gegenüber den ermittelten Refraktionswerten, neuer Führerscheinsehtest bei anderem Optiker - bestanden, geringere Refraktionswerte ermittelt - nun Überlegung, auf Brille komplett zu verzichten) stelle ich mir folgende Fragen:
Klaus Nerlich hat geschrieben:Meine Eckpunkte
...
b) VisusIntervall
Erreicht ein Führerscheinbesitzer nur einen Visus der Stufen Vcc = 0,66 bis 0,85 muss alle 2 Jahre ein neuer Sehtest vorgelegt werde
- Wenn der Führerscheinsehtest mit 0,7 sine correctione soeben bestanden wird und der Proband sich nicht zur Anschaffung einer Brille durchringen kann, sollte nicht dann auch ein verkürztes Intervall angeordnet werden?

- Inwieweit ist das Bestehen des Sehtests ermessens- oder tagesformabhängig oder abhängig vom verwendeten Sehtestgerät?
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prüflingsprüfer
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von prüflingsprüfer »

Traumtänzerin hat geschrieben:- Inwieweit ist das Bestehen des Sehtests ermessens- oder tagesformabhängig oder abhängig vom verwendeten Sehtestgerät?
Darüber gibt es m.W. n. keinerlei validierte Untersuchungen, daher alles Spekulation.

Die Geräte verwenden genormte Prüftafeln, es sind nur gewisse Geräte zugelassen, die durchführende Person (kurz Prüfer) sind eingewiesen
und geschult, die Umgebung / Prüfraum ist vorgeschrieben, etc.

Ob der Prüfling seinen normalen notwendigen Promillegehalt hat, sein Blutzuckerspiegel eingestellt oder unausgeschlafen ist oder
sonstwie vorbereitet zur Sehtestung kommt, ist nicht Gegenstand der Prüfung.
Bei Nichtbestehen kann der Prüfling den Sehtest soooooo oft wiederholen wie er mag.
Augenoptikermeister / ö.b.u.v. Sachverständiger / Heilpraktiker

Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont. (Konrad Adenauer)

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Klaus Nerlich
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Klaus Nerlich »

NAch dem kleinen Exkurs in die Bluttests, Helme und andere nichtoptischen Teile, möchte ich noch mal auf die Fragestellung zurückkommen.

Welche, für den Augenoptiker relevanten, Änderungen sind an dem Vorschlag zur Sehtestung vorzunehmen.

Man könnte ja wirklich überlegen, ob eine Petition nochmal einen neuen Denkanstoss bei der Politik auslösen könnte.

Werden wir also wieder fachlich!!!
Präqualifikation - Homepage http://www.pq-nerlich.de/

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Oppicker
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Oppicker »

So, ich habe mich jetzt erst mal zu der Sache nicht mehr geäußert, weil ich mir die Mühe gemacht habe und die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) studiert.

DA STEHT EIGENTLICH ALLES SCHON DRIN, was wir hier erörtern.

Die einzige Änderung, die man vornehmen müsste, wäre, das Wort "Bewerber"[um eine Fahrerlaubnis] durch das Wort "Inhaber"[einer Fahrerlaubnis] zu ergänzen und der Käse wäre gegessen.
Man bräuchte auch keine Fristen der Sehtests und kein Alter festlegen, denn der VERKEHRSteilnehmer (nicht nur Kfz-Lenker) hat [schon heute] ständig dafür Sorge zu tragen, dass er physisch und psychisch in der Lage ist, im Verkehr niemanden zu gefährden.
§ 2 Eingeschränkte Zulassung
(1) Wer sich infolge körperlicher oder geistiger Beeinträchtigungen nicht sicher im Verkehr bewegen kann,
darf am Verkehr nur teilnehmen, wenn Vorsorge getroffen ist, dass er andere nicht gefährdet.
Da sind dann auch Medikamenteneinflüsse, falsches Schuhwerk, ja sogar zu kurze Arme mit abgedeckt.
Und es umfasst nicht nur Kraftfahrer, sondern ALLE Verkehrsteilnehmer.

Nun bräuchten wir nur noch genug verantwortungsbewusste und solvente Zeitgenossen, die das auch beherzigen, bzw. genügend Kontrollorgane, die einen aus dem Feierabendverkehr winken, weil sie nachsehen wollen, ob man sein Hörgerät trägt und eine Batterie drin ist. :mrgreen:

Ich seh schon die zufriedenen Gesichter..., gell benkhoff?! :mrgreen:
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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benkhoff
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von benkhoff »

ich wusste, das die Gestze völlig in Ordnung sind. :mrgreen: Es mangelt hierzulande also an Verantwortungsbewusstsein und Willen, die Gesetze auch wirklich umzusetzen.
Mir gehts auch nicht darum Autofahrer zu gängeln, sondern wirklich um mehr Sicherheit, und davon hat Jeder was! Neue Schutzsysteme in neuen Autos sind schön und gut, aber wenn man dann selbst die nicht richtig erkennen kann...
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Traumtänzerin
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Traumtänzerin »

Klaus Nerlich hat geschrieben:Meine Eckpunkte
1. Wenig Bürokratie
Der Führerscheinbesitzer muss in definierten Abständen einen Sehtest machen. Das Dokument dazu hat der Führerscheinbesitzer mit dem Führerschein mitzuführen.
Kommt eine Polizeikontrolle oder ein Unfall, ist die Fahrerlaubnis nur gültig wenn der Führerschein und das gültige Sehtestdokument vorgelegt werden. Ist es nicht vorhanden liegt der Tatbestand des Fahrens ohne Führerschein vor.

2. Intervalle
a) AltersIntervall
Der Führerscheinbesitzer bis 40 Jahre muss alle 5 Jahre einen neuen Sehtest vorlegen
Der Führerscheinbesitzer von 41 bis 60 Jahre muss alle 3 Jahre einen neuen Sehtest vorlegen
Der Führerscheinbesitzer von 61 muss alle 2 Jahre einen neuen Sehtest vorlegen
b) VisusIntervall
Erreicht ein Führerscheinbesitzer nur einen Visus der Stufen Vcc = 0,66 bis 0,85 muss alle 2 Jahre ein neuer Sehtest vorgelegt werden
Ab dem 61 Jahr verkürzt sich das Intervall bei diesen Visusstufen auf 1 Jahr


Begründung:
Durch die „Dokumentmethode“, ähnlich dem TÜV-Stempel im Fahrzeugschein, hat der Führerscheinbesitzer die Verantwortung zum Sehtest zu gehen.
Unterlässt der Führerscheinbesitzer den Test, ist das Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis. Wie beim Fahren ohne TÜV-Stempel, das Auto gilt dann als nicht verkehrssicher, wird der Führerscheinbesitzer um den Sehtest schauen um auch einen Versicherungsschutz zu haben.
Durch diese Methode muss keine Behörde tätig werden und es müssen keine Briefe oder Aufforderungen geschrieben werden.

AI – Hierbei wird von der durchschnittlichen Sehvermögensänderung der Bevölkerung zwischen 20 und 40 Jahren ausgegangen. Unfälle oder Erkrankungen bleiben erst einmal unberücksichtigt.
Ab dem 41 Jahr treten die „ersten“ Sehprobleme bei „Jungpesbyopen“ auf. Eine eventuelle Weitsichtigkeit wird im Alter zwischen 41 und 60 Jahren deutlich.
Ab dem 61 Jahr können Katarakt, Glaukom oder Makulaprobleme verstärkt auftreten.

VI – Diese Komponente ist notwendig, damit deutlich wird, es geht nicht um das Alter der Personen, sondern um die Sehfähigkeit. Ab einem Visus der Stufe kleiner 0,9, mit Korrektion, bedarf es der erhöhten Kontrolle, da die volle Sehfähigkeit nicht gegeben ist.




Technische Ausführung
Die Sehtestbescheinigung erhält ein „Verfallsdatum“ – „Die Sehtestbescheinung ist gültig bis …“


Viel Spass beim Zerlegen der Vorschläge – aber bitte mit besserem Vorschlag und nicht nur NEIN

Ich finde, mit einer solchen oder ähnlichen Regelung könnte man gut leben, vor allem, wenn man den Vorschlag des DI mit einarbeitet:
DI Michael Ponstein hat geschrieben:mir fehlt noch die komponente, für die älteren, die zwar die sehleistung nicht mehr erreichen oder knapp verfehlen, was aber physikalisch optisch nicht verbesserbar wäre (das als vorraussetzung):
für unfallfreie jahre und damit verkehrssicheres auftreten schlage ich ein bonus vor, weil es genügend gute und erfahrene fahrer älteren baujahres gibt, die zwar nicht die 0,7 erreichen, aber wie die luchse aufpassen.

Dann sieht es nämlich nicht mehr so sehr nach einer Hetzjagd gegen ältere Autofahrer aus, und da diese ja zumeist nicht mehr mit dem Auto bis Spanien fahren, sondern eher zum Arzt im Nachbarort o.ä., wäre das wohl vertretbar.

Klar, die notwendigen Gesetze sind da, aber eine komplette Kontrolle ist weder möglich noch erwünscht, und es haben eben nicht alle die Einsicht - manche haben vielleicht sogar die Einsicht, werden aber von sozialen Zwängen ("Du hast nur keine Lust, Oma zum Arzt zu fahren") oder mangelndem Selbstbewusstsein (wollen am Stammtisch nicht als Weichei gelten) davon abgehalten, "freiwillig" der Empfehlung von Arzt oder Optiker zu folgen, aufs Fahren zu verzichten. Für solche Leute wären feste Vorschriften sogar eine Hilfe!

Erinnerungsschreiben an die fälligen Sehtests wären nicht nötig, wenn die Autoversicherungen, die ja ohnehin jedes Jahr eine Rechnung schicken, in diese einen deutlich sichtbaren Vermerk einfügen würden mit der Aufforderung, die Gültigkeit des Sehtests zu überprüfen, da es sonst bei einem Unfall Probleme geben könnte.
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Berthold Niermann
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Berthold Niermann »

Die Kontrollzeiten bis 40 Jahre alle 5 Jahre finde ok, und sollten bis zum 65. Lebensjahr konstant weiter gehen.
Die anderen Zeitabläufe sind zu häufig und nach meiner Meinung noch zu bürokratisch.

Beim LKW Sehtest haben wir auch schon den 5. Jahresrythmus, ab dem 50. Lebensjahr.

Ab den 70. Lebensjahr könnte man den Kontrollabstand auf 3 Jahre verkürzen und
ab 80. Lebensjahr alle 2 Jahre und ab 90. Lebensjahr jährlich.

Zumindestens werden dann die schwerwiegenden Fälle erkannt und mit Gegenmaßnahmen, sprich Brille, OP
oder falls nichts mehr hilft, ein Fahrverbot ausgesprochen.

Durch die Kontrolle wird dann ein Dokument ausgestellt, der die Fahrerlaubnis bestätigt, und den
nächsten Kontrolltermin gleich bekannt gibt.
Dieses wird durch das Straßenverkehrsamt dokumentiert, und die Kandidaten werden ebenfalls schriftlich
zum nächsten Kontrolltermin aufgefordert einen neuen Sehtest durchzuführen.

Ich persönlich finde den Prüfabstand nicht zu aufdringlich und realitisch.

Das Kontrollformular gibt den Monat und das Jahr bekannt, und falls in einem bestimmten Zeitfenster der
Termin nicht war genommen wird, werden wie beim PKW- TÜV Stempel eine Strafe und mit Androhung eines
Fahrverbots ausgesprochen.
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Saibaba
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Saibaba »

Wäre noch zu klären, wer die Kontrollen durchführt. Wollen wir das machen? Es würden sich sehr viele Kontrollen ergeben und im positiven Fall könnten wir eine neue Sehhilfe verkaufen und daran verdienen. Aber ganz viele Probanden werden schon mit einem dicken Hals zum Sehtest kommen und wenn wir durch eine Stärkenänderung nichts zum Positiven verändern können und die Fahrerlaubnis erlischt "durch unsere Hand" - das Gezetere und Gejammere mag ich mir garnicht vorstellen. Man wir versuchen uns zu bestechen. :wink:
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Berthold Niermann
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von Berthold Niermann »

Der Sehtest wird von uns, vom Straßenverkehrsamt und von den Augenärzten in gewohnter Weise durchgeführt.

Nur dass wir ein anderes Formular, wie beschrieben zum Straßenverhehrsamt schicken, die dann weiter
die Erfassung und Verwaltung durchführen.

Natürlich gibt es schwere Diskussionen um die erforderliche Sehfähigkeit.
Ich weiß schon jetzt, dass der Augenarzt deutlich schlechter Prüfbedingungen durchlaufen läßt,
aber es sind nicht alle Ärzte oberflächlich.
Wenn man den Prüfling verdeutlichen kann, dass er mit einer Brille oder OP wieder die notwendige
Sehleistung erreichen kann, sind die meisten doch einverstanden.
Ansonsten läßt man das Fornular mit dem Hinweis, als Durchfallkandiaten zerreißen, aber er hätte immer
noch nicht die weitere Fahrerlaubnis, da er dieses Formular benötigt.

Das Straßenverkehrsamt wird den Prüfling auffordern in einem bestimmten Zeitrraum seine
Fahrtauglichkeit nachzuweisen, ansonsten werden die Strafen und Kontrollen ausgesprochen vom Amt.

Wir als Sehteststelle sind nur durch das ausführendes Organ im System.
Die Augenärzte könnten wie ein Amtsarzt auch eine Fahrverbot ausstellen, falls nötig.

Genauso kann man den Ablauf mit einem Hörtest, Reaktionstest, Erste-Hilfe Maßnahme
alle 5-10 Jahre und im Alter ebenfalls wie beim Sehtest den Prüfabstand verkürzen.
Zuletzt geändert von Berthold Niermann am Mittwoch 19. Juni 2013, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: merkwürdige Vorschriften in Deutschland

Beitrag von benkhoff »

Saibaba hat geschrieben:das Gezetere und Gejammere mag ich mir garnicht vorstellen. Man wir versuchen uns zu bestechen. :wink:
Gejammer gibt es doch bei den Führerschein-Bewerbern auch nicht... und (Achtung, Scherz!) wieviel sollte man als Bestechungs-Geld nehmen? denke da so an 10.000 euro... :mrgreen: :mrgreen:
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