Hallo wertes Forum,
ich war nun endlich am Freitag bei einem Optiker (keine Kette!) und habe mich beraten und refraktionieren lassen, gefragt war zuerst einmal eine Brille in erster Linie für die Bildschirmarbeit (Bildbearbeitung - Ihr erinnert Euch?).
Über alles gesehen, war ich von der Fortentwicklung der eingesetzten Technik (u.a. i-Profiler) beeindruckt, und der Optiker hat sich wirklich viel Zeit genommen, allerdings keimen jetzt doch nach zweimal darüber schlafen gewisse Zweifel, die hoffentlich durch weitere Fachmeinungen (hier seid Ihr herzlich gefragt) zu besänftigen sind.
Zuerst einmal zu meinen aktuellen Werten, deren genaue Werte ich nicht erhalten habe (ich habe aber auch nicht danach gefragt), aus meiner Erinnerung liegt das eine Auge nun bei +7, das andere bei +6,5, also ungefähr 1 dpt höher als zuvor, und zusätzlich wäre jetzt eine Addition von 0,75 im Nahbereich notwendig (Astigmatismus ist zusätzlich vorhanden).
Damit erreiche ich auf dem linken Auge eine Sehfähigkeit von 50% und auf dem rechten (glücklicherweise) noch 100%, wobei ich laut dem Test mit der Pola-Brille kein räumliches Sehen besitze (kein Kreuz erkennbar).
Aus der ursprünglich von mir geplanten Executive-Gläsern sind nun in der Beratung nicht(!) bildsprungfreie Bifokal-Gläser geworden, oder genauer gesagt sogar nur eines (für das rechte Auge), da ich das linke Auge (aufgrund der geringeren Sehfähigkeit) zum Lesen nicht nutze.
Meinem, aufgrund der Beratung hier, vorhandenen Wunsch nach Bildsprungfreiheit, wurde kein großes Gewicht beigemessen.
Ich kann leider nicht beurteilen, welche Auswirkungen sich in der Praxis dadurch ergeben, was mich natürlich verunsichert.
Glashersteller soll eine in Italien produzierende Firma sein, die dort von einem ehemaligen Rodenstock Mitarbeiter aufgebaut wurde.
Ist diese Euch bekannt und ggf. empfehlenswert?
Um das Gewicht zu reduzieren gab es bei den Brillengestellen nicht viel Auswahl (vielleicht 5 Stück), ich habe mich dann für die günstigste (nicht preislich, sondern in Hinblick auf die Gläser) Form entschieden (eher fast runde kleine ungefähr 39 x 34 mm Gläser).
Hersteller/Designer ist ein "F. Pinto..." (dann kommt das aufgeklebte Etikett), hergestellt in China (
) zu 185€ (Preise waren während der Beratung kein Thema/wurden nicht genannt).
Die Gläser wollte ich ja bewusst nur aus 1,5 Material gefertigt haben, weil mich die chromatischen Aberrationen bei der Bildschirmarbeit ansonsten sehr stören.
Habt Ihr spontan eine Vorstellung, was ein "einfaches" 1,5er Glas + 1 bifokal-Glas in meiner Stärke kosten dürften?
Ich will ganz ehrlich sein, als mir der Preis von 480€ (nur die Gläser) genannt wurde, bin ich innerlich erst einmal nach hinten vom Stuhl gefallen.
Die Gläser sollen vergütet sein (genauer wurde ich nicht informiert, es wurden mir auch keine Alternativen angeboten), sind aber z.B. nicht asphärisch geschliffen, was wie ich gedacht hatte, vielleicht ein von mir gewünschtes größeres Bildfeld erzielen würde - das wurde aber verneint.
Ob eine Mittendicken-Reduktion enthalten ist, kann ich nicht sagen (wurde zumindest nicht erwähnt), scheint mir aber auch bei der Glasform/Größe vermutlich nicht sinnvoll, oder?
Auf meine vorsichtige Nachfrage, wie sich der für mein Empfinden relativ hohe Preis begründet, wurde mir kurz dargelegt, dass Rodenstock und Zeiss noch teurer wären.
Bifokal-Gläser seien inzwischen eher exotisch und damit teuer in der Fertigung.
Ich hatte bis jetzt, dann ja wohl irrtümlich angenommen, sie seien die billigere (meist schlechtere) Alternative zu Gleitsichtgläsern.
Stand der Dinge ist nun dass ich das Gestell nach Anzahlung, auf meinem Wunsch hin, mit nachhause genommen habe, um den mit Tesafilm abgeklebten bifokal-Bereich in meiner Umgebung zu testen - das ist in der Tat eine schwere Entscheidung.
Mich beschäftigt nun die Frage, ob das nur einseitige bifokal-Glas unproblematisch sein wird.
Wobei hier das Risiko zwar erst einmal eher vom Optiker getragen werden wird (Garantie), allerdings dürfte ggf. eine Neuanfertigung mit zwei bifokal-Gläsern noch deutlich teurer werden.
In erster Linie macht mir aber ehrlich gesagt der Preis der Gläser Sorgen.
Ich werde alle paar Wochen mit Werbung nach dem Motto "Ein Glas geschenkt"/"25% auf die Brille"/"Gestell um Alter% reduziert" per Briefwerbung bedacht, was mir aber unseriös vorkommt, daher habe ich bewusst nicht einen derart werbenden Optiker aufgesucht, aber fast 700€ sind für mich doch eine Stange Geld, zumal mindestens noch eine weitere alltags tauglichere Brille benötigt wird, die noch deutlich teurer werden dürfte.
Ich hoffe, Ihr könnt meine Sorgen etwas nachvollziehen und mich dahingehend beruhigen, dass das vermutlich die für mich beste Versorgung zu einem angemessenen Preis ist, und wenn unglücklicherweise doch auch von Eurer fachlichen Seite daran Zweifel bestehen, würde ich mich umso mehr über eine ehrliche Auskunft freuen - ich kann mir natürlich vorstellen, dass das schwierig ist.
Ich frage hier, weil ich mit der Refraktion an sich zufrieden war, auch wenn auf die "Monitor-Situation" für mich nicht erkennbar eingegangen wurde - OK, die Karte mit der kleinen Schrift wurde auf ein handweit entferntes Board gestellt.
Ich sehe aber im Moment noch keine Notwendigkeit zu einer zweiten Beratung/Refraktion bei einem Kollegen, da ich ja doch schon gegenwärtig an den ersten Optiker gebunden bin - das würde ich einem zweiten Optiker gegenüber als nicht fair empfinden, daher hoffe ich einmal mehr auf Eure freundliche Hilfestellung.
Beste Grüße,
Jürgen