Glasform konvex-konkav?

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
Antworten
R
Richie4454
Beiträge: 2
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 09:51

Glasform konvex-konkav?

Beitrag von Richie4454 »

Hallo ins Forum!

Da ich als ausschließlicher Brillenutzer (zu deutsch: Laie) mit vielen Fachbegriffen nicht umgehen kann ersteinmal meine Werte zur Orientierung und hinterher meine Frage:

Rechts: -1,75, -2,00, 85°
Links: -3,00, -1,00, 115°

Ich bin letztens durch die Stadt spaziert und habe bei F...mann ein tolles Gestell von Porsche Design (P8153 S1) gesehen. So geht bei mir übrigens seit Jahren der Brillenkauf: Gestell zufällig sehen, rein zum Optiker und kaufen. Daher habe ich keinen bevorzugten Optiker, dass es jetzt F...mann ist, ist reiner Zufall. Aber zurück zum Thema. Bei dem Gestell handelt es sich um eine randlose Fassung. Die Musterverglasung hat gebogene Gläser. Meine aktuelle Brille (Rand nur an der oberen Hälfte der Fassung) hat allerdings vorn eine plane Fläche und logisch zum Auge hin die konkave Form.

Jetzt habe ich allerdings die Musterverglasung gesehen und möchte also eine konvex-konkave (und nicht plan-konkave) Form (Ist das so richtig formuliert? Falls nicht, ich möchte halt keine plane Seite haben). Leider muss ich sagen, dass die Verkäuferin bei Fielmann mir nicht helfen konnte oder wollte oder mich einfach nicht verstanden hatte. Jedenfalls bin ich ersteinmal ohne Brille wieder bei F...mann raus.

Trotzdem hätte ich gern diese Brille. Könnt ihr mir bezüglich der Glaswahl helfen? Meine Wünsche sind dünnes, gebogenes (konves-konkave analog der Musterverglasung) Glas. Bezüglich der Breite des Glases: Aufgrund meiner Gesichtsform hatte F...mann die Musterverglasung geändert und an der Seite 3mm gekürzt und in der Höhe 4mm. In dieser Größe gefiel mir die Glasform dann gut. Ich weiß natürlich, dass das Glas aufgrund der gebogenen Form zur Seite hin immer dicker wird, aber kennt ihr ein Glas, was meinen Anforderugnen noch halbwegs entgegen kommt und mit welcher Randstärke ich rechnen muss?

Vielen Dank im Voraus
Richie
Benutzeravatar
palmi
Beiträge: 2775
Registriert: Dienstag 29. Juni 2010, 14:11
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Glasform konvex-konkav?

Beitrag von palmi »

Servus Richie,

die randlosen Fassungen von Porsche Design haben meist eine stärkere Basiskurve (das Glas wölbt sich mehr) als vergleichbare randlose Brillen. Das sieht einerseits sehr schick aus, ist aber bei der Glasauswahl und entsprechenden Verglasung zu beachten.
Deine Brillengläser sind zwar auch als Konvex-Konkav zu bezeichnen (Fachausdruck: Menisken-Glas), jedoch ist die 1. Fläche nur minimal gebogen (flache Basiskurve) und daher wirkt es für dich wie eine plane Fläche. Es ist heutzutage kein Problem auch diese Basiskurve deutlich höher ausfallen zu lassen und somit das gesamte Brillenglas "durchgebogener" zu gestalten. Diese Gläser müssen jedoch immer individuell gefertigt werden, liegen also nicht lagernd herum, und auch ihre Berechnung ist etwas aufwändiger daher kostet das Brillenglas auch im Vergleich mehr.

Wie dick das Glas ausfällt, lässt sich bei einem kompetenten Kollegen vor Ort genau berechnen. Es spielen neben deinen Glasstärken auch die Durchblickspunkte, exakte Breite und Höhe des Glases, sowie die gewünschte Durchbiegung eine Rolle. Mit einer dünneren Ausführung ist auch eine Randdickenreduzierung problemlos möglich. Mit deinen Werten ist die Fertigung solcher Brillengläser ebenfalls kein Problem.

Mit freundlichen Urlaubsgrüßen,
palmi
"Du scheinst mir ja echt ne Blitzbirne zu sein!"... © by User
R
Richie4454
Beiträge: 2
Registriert: Montag 20. Juni 2011, 09:51

Re: Glasform konvex-konkav?

Beitrag von Richie4454 »

Hallo Palmi,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und RESPEKT, dass Du Dich in Deinem Urlaub hier im Forum mit Fragen der anwesenden Laien auseinandersetzt!

Ich kaufe ungefähr alle zwei Jahre eine neue Brille, auch wenn es für das Auge nicht nötig ist, so hat es doch zumindest modische Gründe, mal immer ein neues Gestell auzuprobieren. ;-) Eine Einstellung, die wahrscheinlich das Herz des Optikers erfreut, allerdings meinen Geldbeutel doch regelmäßig belastet. ;-) Aber egal.

Ich habe leider auch festgestellt, dass mir zwar meine Brillen gefallen, aber ich nie bei einem Optiker raus bin und sagen konnte, ok. er hat jetzt die beste Auswahl der Gläser für mich getroffen. Klar, ich kann auch nicht verlangen, das er mir für jedes Glas eine Randstärkenmessung durchführt, wobei die Unterschiede auch zwischen den Herstellern wahrscheinlich auch marginal sind solange der Brechungsindex ähnlich ist.

Trotzdem: Kannst Du mir für die o.g. Stärken und eine erhöhte Basiskurve einen bestimmten Hersteller, eine bestimmte Glassorte und einen bestimmten Mindestbrechungsindex empfehlen? Eigene sich bestimmte Hersteller, Gläser hierfür mehr als andere? Ich würde ja gern das nächste mal beim Optiker etwas besser präperiert sein. Und bitte nicht den Ferrari oder Dacia anbieten, der BMW unter den Gläsern ware mir recht. ;-)

Dabei fällt mir noch ein weiterer Punkt ein, zu dem mich die Verkäuferin von F...mann zwar befragt hat, aber keinerlei Empfehlung abgegeben hat: Die Tönung! Ich sitze relativ viel vorm PC und emfinde eine ganz leichte Tönung immer angenehm. Kann ich eine geringe Grautönung wählen oder sollte es eine andere Farbe sein?

Vielen Dank und noch einen schönen Urlaub!
Richie
Benutzeravatar
vidi
Beiträge: 8785
Registriert: Montag 22. Juni 2009, 14:56
Wohnort: Hier ist das Ruhrgebiet!!!

Re: Glasform konvex-konkav?

Beitrag von vidi »

Hallo Richie,

damit Palmi nicht den ganzen Urlaub vor dem PC sitzt :D :D :D antworte ich dir einmal.
Die leichte Filter-Tönung ist schon in Ordnung, die Farbe kannst du nach Geschmack oder passend zur Fassung wählen.
Da es sich um eine randlose Fassung handelt solltest du ein Kunststoffmaterial mit dem Brechungs-Index 1.6 oder 1.67 wählen.
Am besten nimmst du Gläser von einem Markenhersteller, z.B. Essilor, Zeiss, Rodenstock, R+H, Hoya. Da kann man nichts verkehrt machen.
Es gibt aber auch "kleinere" Hersteller wie z.B. Stratemeyer, die hervorragende Gläser fertigen.
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Benutzeravatar
palmi
Beiträge: 2775
Registriert: Dienstag 29. Juni 2010, 14:11
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Re: Glasform konvex-konkav?

Beitrag von palmi »

Richie4454 hat geschrieben:Ich kaufe ungefähr alle zwei Jahre eine neue Brille, auch wenn es für das Auge nicht nötig ist, so hat es doch zumindest modische Gründe, mal immer ein neues Gestell auzuprobieren. ;-) Eine Einstellung, die wahrscheinlich das Herz des Optikers erfreut, allerdings meinen Geldbeutel doch regelmäßig belastet. ;-)
Servus Richie,

ja solche Kunden wünscht man sich öfters ;) Im Übrigen ist der Kauf alle zwei Jahre nicht nur aus modischen Gründen sinnvoll: Die Fassung und Gläser nutzen sich mit der Zeit auch ab und die gesetzliche Gewährleistung sowie die meisten Garantien gehen zwei Jahre lang. Es ist nach zwei Jahren einfach nicht mehr zu gewährleisten, dass die Teile nicht Abnutzungserscheinungen aufweisen (Farbe plättert ab, Lötstellen korrodiern, Kunststoffe verlieren Weichmacher usw.) die auch dann die Stabilität der Brille beeinflussen.
Richie4452 hat geschrieben:ich kann auch nicht verlangen, das er mir für jedes Glas eine Randstärkenmessung durchführt, wobei die Unterschiede auch zwischen den Herstellern wahrscheinlich auch marginal sind solange der Brechungsindex ähnlich ist.
Sicherlich werden von Hersteller zu Hersteller kaum Unterschiede auftreten, ABER die Glasform ist ja fast jedes Mal eine andere und auch deine veränderte Sehstärke kann eine Veränderung bei der Randdicke hervorrufen. Heutzutage ist das kein Problem, diese Berechnung durchführen zu lassen und lieber ist mir ein aufgeklärter Kunde im Vorfeld als wenn er sich dann über das Endprodukt beschwert und niemand hätte ihn richtig aufgeklärt. So hat der Kunde als auch Augenoptiker gleich Schwarz-auf-Weiß wie die Dick das Glas ausfallen wird.
Richie4452 hat geschrieben:Trotzdem: Kannst Du mir für die o.g. Stärken und eine erhöhte Basiskurve einen bestimmten Hersteller, eine bestimmte Glassorte und einen bestimmten Mindestbrechungsindex empfehlen? Eigene sich bestimmte Hersteller, Gläser hierfür mehr als andere? Ich würde ja gern das nächste mal beim Optiker etwas besser präperiert sein. Und bitte nicht den Ferrari oder Dacia anbieten, der BMW unter den Gläsern ware mir recht. ;-)
Jeder Hersteller bietet spezielle gecurved Brillengläser (auch meist bekannt als Sportsgläser) an und sei es Rodenstock, Rupp+Hubrach, Essilor, Zeiss, Shamir, Stratemeyer usw. mit keinen der Firmen machst du einen Fehler. Preislich ist Zeiss momentan sicherlich interessant, weil sie im Vergleich zu anderen Hersteller wirklich Kampfpreise im Bereich der Sportsgläser haben. Rupp+Hubrach ist bei uns schon seit Ewigkeiten ein Partner für Sportsgläser und produziert hier um die Ecke, daher auch gerne beliebt bei den Kunden, die die Region unterstützen möchten.
Richie4452 hat geschrieben:Dabei fällt mir noch ein weiterer Punkt ein, zu dem mich die Verkäuferin von F...mann zwar befragt hat, aber keinerlei Empfehlung abgegeben hat: Die Tönung! Ich sitze relativ viel vorm PC und emfinde eine ganz leichte Tönung immer angenehm. Kann ich eine geringe Grautönung wählen oder sollte es eine andere Farbe sein?
Eine Tönung nimmt die IMMER Licht weg. Natürlich wirkt eine leichte Grundtönung (ca 10%) immer angenehm zum durchgucken. Sie ist kaum wahrnehmbar, ästhetisch fast nicht auffällig und nimmt dem Auge Arbeit beim Adaptieren (Fachausdruck für das Einstellen des Auges auf die Lichtstärke) ab, doch fehlen dir dann auch nachts 10% des Lichts. Das ist zwar gesetzlich erlaubt mit so einer Tönung rumzufahren, aber nachts sollte so viel Licht wie möglich durch das Brillenglas gehen, damit so wenig Seheindrücke wie möglich verloren gehen. Das ist immer eine subjektive Entscheidung und wenn es nach meiner Meinung geht: spürt man keinen Blendungsschmerz bei normaler PC-Arbeit & künstlicher Beleuchtung / Büroleuchten, dann ist auch die Tönung nicht nötig.
Auf Dauer steigt auch so nämlich die Blendempfindlichkeit, weil sich das Auge an die leichte Tönung gewöhnt hat.

Grüße vom frisch-geduschten palmi :mrgreen:
"Du scheinst mir ja echt ne Blitzbirne zu sein!"... © by User
Benutzeravatar
vidi
Beiträge: 8785
Registriert: Montag 22. Juni 2009, 14:56
Wohnort: Hier ist das Ruhrgebiet!!!

Re: Glasform konvex-konkav?

Beitrag von vidi »

Bild
Sauber Palmi!!
Gruß
Vidi

"Geh nicht dahin, wo die Welle ist. Geh dahin, wo sie sein wird“ (Elmar Nordvisk)
Antworten