Optiker-Forum

Hallo, bin neu im Forum, aus der Nordwestschweiz.

Mit 50 bin ich leicht altersweitsichtig (Ferne +1.25, Nähe +2.25).
Bisher wechsle ich ständig 2 Brillen zwischen Bildschirmarbeit und Lesen, für die wirkliche Ferne komme ich gut ohne Brille aus.

Ich arbeite mit drei 24 Zoll Bildschirmen nebeneindander.
Vor 2 Jahren habe ich mir mal eine sogenante "Bildschirmbrille" anfertigen lassen.
Auf dem Bildschirm hatte ich damit nur einen Schärfebereich von 20 cm.
Dies hatte ständiges intensives Kopfschwenken zur Folge und war völlig unbefriedigend.
Glücklicherweise konnte ich die Brille zurückgeben.

Ich suche nun ein Gleitsichtglas mit einem möglichst breiten Sehwinkel im Fernbereich.
Ziel wäre, im Sehabstand von ca 60 cm wenigstens einen 24 Zoll Monitor (Breite 50 cm) als Ganzes scharf zu sehen.

Welche Marke und welcher Typ erfüllt am ehesten meine Wünsche?
Glas oder Kunststoff?

Besten Dank im voraus für eure Tipps.

Keines!

Du solltest Dir eine reine Nahbrille für die mittlere Bildschirmentfernung machen lassen. Mir scheint, dass die anderen Entfernungen Dir nicht ganz so wichtig sind.

Eine andere Möglichkeit wäre eine sog. Raumbrille. Das ist ein Gleitsichtglas mit +0,5 mehr in der Ferne und entsprechend weniger in der Addition. Aber die beste Bildschirmentfernung ist dann etwas weiter als 60 cm, eher 80 -90cm.

Die Brille für alles gibt es nicht.
Beste Lösung: Als Allround eine Gleitsichtbrille und für die PC-Arbeiten eine reine Nahbrille speziell für diese Entfernung.
Gruß
Optikum

Danke für die schnellen Antworten.

Zu Präzisierung:
Wenn ich während der Bildschirmarbeit etwas kleingedrucktes lesen möchte, muss ich bisher immer die Brille wechseln.
Die "Lesebrille" bietet mir andererseits auf Bildschirmdistanz keine vernünftige Schärfe mehr.
Eine "Tiefenschärfe" oder "Autofokus" von 20-80 cm wäre wunderbar.

Zusatzfrage:
Hat die Grösse der Brillengläser eigentlich auch einen Einfluss auf den "Weitwinkel"?

D

Genau ! Das sollte die Lösung sein.

Exekutiv-Glas aus Kunststoff.
Vorteil: großer Bereich in der Ferne (in diesem Falle Monitor-Abstand)
ruhiges Sehen in der Peripherie, weil keine Unschärfenbereiche vorhanden
Bildsprungfrei weil das Nahteil genau der Kante liegt

Wenn es gut eingearbeitet ist, sieht man die Trennkante sogar kaum bis gar nicht. Weniger als bei einem reinen Bifokalglas!

Merci für alle Ratschläge

Exekutiv-Glas tönt gut, irgendwie nobel. Wie die Luxusvariante eines Autos.
Leider finde ich als Laie auf dem Netz kaum Information zu diesem Produkt, ausser Beiträge von Palmi.

Wer stellt es her? Unter welchem Markennamen ist es erhältlich? Was sage ich meinem Optiker? Preisklasse?
Danke für weitere Infos

We

genau, Robin hat Recht. Sowas hat eigentlich nahezu jeder Glashersteller, und teuer sind die auch nicht!

Bin ja nur ein einfacher Brillenträger (seit ca. 4 Monaten ständig) und nicht vom Optikerfach, aber ein bisschen muss ich mich ja schon über die Problematik wundern.

Zum Vergleich:

Letztes Jahr stand ich - wie in einem eigenen Thread beschrieben - vor einem ähnlichen Problem:

Alte Lesebrille war meilenweit zu schwach geworden, die genaue Refraktion ergab dann eine leichte Weitsichtigkeit (R +0,25 / L + 1,25) und die Nahaddition war auf mittlerweile +1,75 gestiegen (SEHR knapp bemessen, denn beim Lesen von Kleingedrucktem ist es damit auch etwas mühsam).
Auf Empfehlung meines Optikers habe ich mir dann eine Arbeitsplatzbrille machen lassen, deren Degression so ausfiel, dass der im Leseteil im unteren Gläserbereich vorhandene Plus-Gesamtbetrag von Nah- und Fernkorrektur für die Bildschirmentfernung um +0,75 abgeschwächt wurde. Zusätzlich wurde der "Raumbereich" der Gläser, der über die Bildschirmdistanz hinaus scharfes Sehen ermöglichen soll, nochmals um +0,5 abgeschwächt. D.h. im oberen Teil sind die Werte um +0,5 höher als bei der reinen Fernbrille.
Ergebnis: Lesen problemlos (nehme oft sogar lieber diese Brille als die reine Lesebrille), an die Randumschärfen - mit sehr weichen Übergängen - gewöhnt man sich schnell, auf die Bildschirmentfernung klappt es noch besser (fast keine Randunschärfen wahrnehmbar), und bei größeren Entfernungen kommt mir - bei verkraftbaren Randunschärfen - alles nicht nur auf die versprochenen 2-3 m Entfernung, sondern auch noch deutlich darüber hinaus merkbar besser als ohne Brille (und auch nicht schlechter als mit der reinen Fernbrille). Also bei diesem Nahzusatz von +1,75 als echte "Raumbrille" gut nutzbar, außer zum Autofahren eigentlich fast immer. Auch der Übergang zwischen Lese- und Bildschirmentfernung (den ich bei der Arbeit STÄNDIG habe) ist völlig problemlos.
Da dieser Optiker nach eigenen Aussagen für solche Gleitsichtbrillen nur HOYA-Gläser verarbeitet,vermute ich (nach Studium diverse internetquellen) stark, dass es sich um das Hoya TACT handelt.

Die Optikerin hatte den Nahzusatz von +1,75 nach eigenen Aussagen bewusst (für das Klein(st)gedruckte) etwas knapp gewählt, damit man bei der Schärfe auf die mittleren Distanzen mehr Spielraum gewinnt, aber ich kann mir nicht vorstellen (bzw. hoffe es für meine eigene Zukunft mit irgendwann ja auch steigenden Nahadditionen nicht), dass bei +0,5 Dioptrien mehr der noch scharf wahrnehmbare "erweiterte Nahbereich" gleich derart rapide schrumpft, dass Lese- und Bildschirmentfernungen schon nicht mehr scharf in einem "Arbeitsplatz"glas mit sehr breitem scharfem Sehbereich abzubilden sind.

So gesehen sollte es doch eigentlich auch im vorliegenden Fall möglich sein, eine Brille zuwegezubringen, die ohne immense Randumschärfen den Lese- UND den Bildschirmabstand scharf abdeckt. Dass man bei der gleichzeitigen Arbeit an DREI Bildschirmen nebeneinander den Kopf gewaltig mitdrehen muss, dürfte ja klar sein.

Viel Erfolg!

Robin hat geschrieben:Wichtig ist in ihrem Fall vor allem, das sie dem Optiker sagen, das das Fernteil für ihre Bildschirmentfernung ausgelegt werden muß!

Normal hat man bei der Bestellung eines solchen Glases auch die Wahl (als Augenoptiker), das Glas "bildsprungfrei" zu gestalten. Wie schon oben erwähnt, sollte dies auch nochmal erwähnt werden, damit beim Übergang vom oberen Teil (Entfernung für die Monitore) zum unteren Bereich (Leseteil, Entfernungen um die 30-45cm) keine "Lücken" beim schauen entstehen.

zur Zeit benutze ich selbst ein Nikon Soltes Nahglas und bin sehr zufrieden.
Wir haben dieses Glas auch schon einem Mitarbeiter des Wasserwerkes angefertigt, der hat auch drei Monitore zu beobachten, und kommt prima zurecht.
Das ist sicher einen Versuch wert.

Herzlichen Dank allen, die mir geantwortet haben.
Wo sonst bekommt man so einfach Ratschläge von Fachleuten?

Ich habe gestern eine Brille mit Zeiss Exekutivkunststoffgläsern bestellt.
Der kompetente Optiker hat auch bemerkt, das bei meinem sporadischen leichten Schielen Officebrillen ungeeignet sind.

Wenn die Brille mal da und eingetragen ist, poste ich noch meine Erfahrungen

Grüsse aus der Schweiz

Super, dann freu wir uns (ich sprech mal für alle) wie deine Erfahrungen sind und das auch alles nach deinen Vorstellungen klappt