Re: Online - Brillenshops
Verfasst: Freitag 6. Januar 2012, 16:46
gerne! Bitte je eine Flasche pro Beitrag von "ete", sonst halt ich das nicht aus!
Das Forum für Augenoptiker von www.optiker.de
https://forum.optiker.de/
Das steht hier aber anders:ete hat geschrieben: 1) Ich beschuldige niemand hier im Forum seine Arbeit betrügerich oder nicht korrekt zu machen. Bitte fühlt euch nicht persönlich angegriffen.
ete hat geschrieben:Ich finde es persönlich eine Frechheit, dass Optiker die Leute so betrügen.
Und? Wer ist dein Optiker? Apollo!ete hat geschrieben:3) Ich beschuldige MEINEN Optiker, oder mal ganz ehrlich findet ihr es fair einfach zu behaupten er könne 1,67 nicht mehr schleifen, nur um mir dann die Zeiss Gläser für 1,74 zu verkaufen? Hier wird meines Erachtens ganz klar der Kunde mit seiner Hilflosigkeit erpresst. Er ist ja drauf angewiesen. Dies war kein Einzelfall, mir wurde in den ganzen Jahren bei mehren Optikern nie eine Alternative (China Gläser etc.) angeboten!
wie sehen denn Ihre "Beiträge" aus?? Lächerlich!ete hat geschrieben:Ich ziehe mich dann mal zurück, da einige Kommentar hier nicht mehr sachlich sind...
Eigentlich wollte ich mir hier nicht mehr melden aber diese vernünftige konstruktive Antwort, möchte ich gerne kommentieren.Glaszauber hat geschrieben:Eigentlich wollte ich mir eine Antwort hier verkneifen, aber es kribbelt unter den Nägeln.
Wir Deutschen haben leider ein ganz großes Problem:
Der Beruf des Augenoptikers zählt in Deutschland zu den Vollhandwerkern. Das bedeutet, dass man nur dann ein Geschäft eröffnen darf, wenn man den Titel des Augenoptikermeisters trägt. Refraktionen (Augenglasbestimmungen) nur von einem Meister durchgeführt werden dürfen, oder von einem gelernten Augenoptikergesellen im Beisein eines Augenoptikermeisters.
Kontaktlinsen dürfen nur von Augenoptikermeistern oder von gelernten Gesellen im Beisein des Meisters angepasst werden. Zumindest muss dieser immer ansprechbar vor Ort sein.
Das Erwerben des Meistertitels kostet neben einer Menge Nerven und keinem Urlaub so zwischen 15.000 und 30.000 Euro.
Zudem werden diverse räumliche und fachliche Anforderungen an einen Augenoptikbetrieb gestellt, welche erfüllt werden müssen, um diesen wunderschönen Beruf überhaupt ausführen zu dürfen.
Beispiel: Ein Augenoptikerbetrieb der den amtlichen Sehtest für Führerscheinbewerber durchführt, bekommt schon bei der Betriebs-Überprüfung Ärger, weil eine Ersatzglühlampe für das nach DIN vorgeschriebene (und vorhandene) Sehtestgerät nicht vorliegt.
Und trotzdem dürfen Brillen und Kontaktlinsen über Internet und Supermarkt verkauft werden - obleich keiner der genannten Punkte erfüllt wird!
Die Augenoptiker vor Ort fahren in Altenheime, reparieren Brillen und bringen diese auch eben kurz dem Kunden nach Hause, bieten einen Service ein Brillenleben lang, usw......
Aber das wichtigste ist:
Diese Betriebe zahlen bei ihnen vor Ort Steuern und sorgen dafür (indirekt), dass es ihrer Stadt oder Gemeinde gut geht. Wenn sie sich das nächste Mal wundern, warum schon wieder die Abfallgebühren "hoch" gegangen, oder die Kindergartengebühren erhöht wurden, vielleicht fällt ihnen dann wieder ein, dass gerade vor Kurzem erneut ein kleines Geschäft in ihrer Nähe (Optiker oder nicht) zugemacht hat. Langfristig ärgert sich nachher jeder und man sagt sich, hätte ich doch bloß damals vor Ort gekauft und 30 Euro mehr ausgegeben....
Fazit 1
Suchen sie doch einfach einmal einen Betrieb in ihrer Nähe auf und schildern sie diesem ihr genaues Anliegen. Sie werden überrascht sein, dass gerade der Optiker von nebenan auf SIE angewiesen ist, und dieses wird er ihnen auch zeigen. Fragen sie ihn nach Alternativangeboten mit günstigeren Gläsern. Sie werden es nicht bereuen. (siehe Text Onkel Bob)
Fazit 2
Nur weil ein Laden groß ist, sind die Preise noch lange nicht klein (der war jetzt echt geil )
Fazit 3
Meine Devise: Medizinprodukte, beratungsintensive und serviceabhängige Artikel kauft man nicht im Internet!
Eine Anmerkung noch zum Schluss. Die Gläser vom Internethändler können nicht "made in Germany" sein, das ist klar!
Das Einschleifen der Gläser vielleicht. Ob dieser Glasschleifer mit seinem Gehalt wirklich zufrieden ist und ein gutes Auskommen hat? (man weiß es nicht)
Nachdenkliche und steuerzahlende Grüsse
Glaszauber
Meisterwerkstatt heißt im übrigen nicht, dass der Meister persönlich die Brillen fertigt. Ein Meister mag vielleicht anwesend sein.ete hat geschrieben: Der Meister der bei NO arbeitet, tut dies freiwillig. Ich mache meinen Job freiweillig für mein nicht sehr grosses Gehalt. Weil er mir Spass macht.
Das kann man so oder so sehen - dem Markt wird man mit solchen Metaphern nicht beeinflussen können, statt dessen muss man sich - wenn das Geschäft sich negativ entwickelt - dem sich verändernden Markt anpassen. Was spricht z.B. dagegen, seinem Kunden auch die Billiggläser aus Fernost anzubieten? Etwas ins Angebot aufzunehmen, bedeutet ja nicht, dass das Produkt dem Kunden empfohlen werden muss. Im Gegensatz zu den Online Discountern habt ihr ja gerade die Möglichkeit, etablierte Qualitätsware jenseits der Asia-Einheitssorten anzubieten. Auch für die Dienstleistungen drumherum (ordentliche Wertebestimmung, Anpassung der Brille) dürfte der potentielle Internetkäufer bereitwillig einen Mehrpreis akzeptieren, weil es jedem klar sein dürfte, dass ein alter Brillenpass oder ein Augenarztbesuch entweder suboptimal oder auch nur mit Zusatzaufwendungen verbunden sind.Abgesehen noch, dass wir jungen Menschen eine Chance für eine Berufsausbildung geben , Arbeitsplätze schaffen etc.....
Anscheinend endet die soziale Verantwortung am eigenen Geldbeutel.....