Bezeichnung für Gläser gesucht

[Thinka]

Hallo,

ich beabsichtige mir eine Bifokalbrille zuzulegen, da ich mit Gleitsichtgläsern trotz wochenlanger Versuche und erneuter Anpassungen einfach nicht klarkomme.

Bei Bifokalgläsern ist es ja so, dass für die Nähe ein kleines Fenster in das Brillenglas eingearbeitet wird.

Nun habe ich aber bei einigen Leuten auch schon Brillengläser gesehen, die sozusagen über die gesamte Breite des Brillenglases zweilgeteilt sind (oben fern, unten nah). Handelt es sich bei diesem Glastyp auch um Bifokalbrillen, oder wie ist die korrekte Bezeichnung für derartige Gläser?

Kann mir vielleicht auch noch jemand sagen, ob ein "normales" Bifokalglas günstiger ist, als die von mir beschriebene Variante, bei der das Glas komplett in 2 Bereiche unterteikt ist?

Ich würde mich über Antworten sehr freuen...

Viele Grüße

Thinka

[Oppicker]

Hallo Thinka,
bei den Gläsern, wie Du sie beschrieben hast, handelt es sich auch um Bi(=Zwei)fokal(=stärken)-Brillen und zwar in einer veralteten Machart. Die Leseteile solcher Gläser haben zum Fernteil einen groben fühlbaren Absatz, was erstens nicht schön aussieht und zweitens sich dauernd der Schmutz ansammelt.
Aber sie haben normalerweise den Vorteil (gehabt), dass sie "bildsprungfrei"* waren. Heute braucht man solche Gläser (die hießen z.B. "Exzellent") selten, zumal auch Fans des breiten Leseteiles auf ihre Kosten kommen, da man auch "normale" Bifokalgläser mit Leseteilen bis 45mm Breite von der Stange bekommen kann. Bei modernen Mineral(!)Gläsern sind die Lesesegmente in das Glas eingeschmolzen und somit von außen nur sicht- aber nicht fühlbar. Bei Kunststoffgläsern ist allerdings immer noch eine kleine Kante vorhanden, die bevorzugt zerkratzt und Lichtreflexe verursacht.

*Da die eingesetzten Lesesegmente bei billigeren Bifokalgläsern an der Trennkante zum Fernteil eine andere Lichtbrechung verursachen, sind Dinge, die man gerade betrachtete, beim Wechsel vom Fern- zum Leseteil oder umgekehrt scheinbar "gesprungen". Das nennt man "Bildsprung". Es gibt aber längst auch "bildsprungfreie" Gläser mit eingeschmolzenem Leseteil in großen Breiten, die dann allerdings etwas dicker sind.

[Popphase]

Hallo Thinka,

verrat uns doch mal was Du mit der Brille vorhast, evtl. gibt es da ja noch eine elegantere Lösung
Refaktionswerte wären auch noch interessant.......

Gruß
das Popphäschen

[Thinka]

Hallo,

zunächst danke ich Euch für die Antworten - ich war ein paar Tage nicht da und kann daher erst jetzt antworten.

Ich habe die Gleitsichtbrille nun inzwischen zurückgegegeben und mir eine Bifokalbrille bestellt, die ich in der kommenden Woche erhalten soll. Auch wenn das nicht gerade die eleganteste Lösung ist hoffe ich dennoch, dass ich damit besser klarkommen werde.

Meine Werte sind übrigens wie folgt:

R: Sphäre -3,00 Zylinder -1.00 90° add 1,5
L: Sphäre -4.00 Zylinder -0.75 80° add 1,5

Ich möchte die Brille überwiegend für die Fernsicht nutzen (Autofahren, TV schauen in ca. 5m Entfernung), aber auch mal etwas in der Nähe erkennen können wie besispielsweise meine Armbanduhr oder Warenbeschriftungen beim Einkaufen. Schön wäre es, wenn ich damit auch etwas auf meinem Notebook erkennen könnte, aber dafür dürfte der Lesebereich wohl auch bei einer Bifokalbrille zu klein ausfallen und ich werde dafür bestimmt weiterhin meine separate Lesebrille verwenden müssen.

Mit der Gleitsichtbrille kam ich da trotz hochwertiger Gläser und erneuter Anpassung nach monatelanger Quälerei nicht klar.

Viele Grüße

Thinka

[Thinka]

Hallo,

ich habe heute meine Bifokalbrille erhalten und was soll ich sagen - ich bin total unglücklich damit. Der Lesebereich erscheint mir viel zu groß in der Höhe. Wenn ich geradeaus durch die Brille sehe schaue ich genau auf die obere Kante des Lesebereichs.

Nach unten schauen durch den Fernteil ist gar nicht möglich, denn so weit bekomme ich mein Kinn nicht auf die Brust gepresst um dabei den Fernteil zu erwischen.

Die Gläser sind von Essilor und waren nicht gerade günstig. Ich hab mir das vollkommen anders vorgestellt und bin wirklich sehr enttäuscht.

Das es bei der Bifokalbrille nur 2 Bereiche gibt war mir ja soweit klar - aber kann man den Nahbereich nicht auch bei Bifokalbrillen in einer geringeren Höhe einarbeiten lassen? Dann würde ich das nämlich bei meinem Optiker auf jeden Fall reklamieren. Man sagte mir dort beim Kauf der Brille, dass es angeblich nur noch sehr wenige Hersteller gibt, die Bifokalgläser anfertigen. Ich fragte beispielsweise auch nach Zeiss, dazu gab man mir die Auskunft, dass Zeiss nur noch sehr einfache Bifokalgläser herstellt, die in der Qualität nicht an die von Essilor herankommen würden.

Viele Grüße

Thinka

[Tatti]

Hallo!
also das ist völliger Quatsch, was da erzählt worden ist. Jeder Glashersteller bietet noch Bifokalgläser an. Essilor wird dann nur der Hauptlieferant Ihres Optikers sein. Wenn die Nahteilkante stört, dann würde ich mit meinem Optiker darüber mal reden. Manchmal reicht es schon, wenn er die Brille ein wenig tiefer setzt. Aber der jetzige Zustand scheint ja inakzeptabel zu sein. Unbedingt hingehen und drüber sprechen!

[prüflingsprüfer]

Bedient dich in dem Laden eigentlich der Chef oder irgendein Hiwi ?

tatti hat vollkommen Recht, Bifokalgläser gibt es von zig Lieferanten,
die Probleme von Nah und Fern lassen sich auch bei dir lösen -
oft über Sitz und den Winkel ("sed longum est" - das würde zu weit führen)-
red mal mit einer Fachfrau oder Fachmann in dem Laden.

[Thinka]

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten - das macht mir auf jeden schon einmal Mut und ich werde den Optiker in den nächsten Tagen aufsuchen. Eine weitere Frage in dem Zusammenhang fällt mir aber gerade noch ein:

Es handelt sich um ein randloses Gestell und die Gläser sind aus Kunsstoff, leider aber auch ziemlich dick (am Rand ca. 5mm). In meiner Fern- und Nahbrille habe ich jeweils Silikat- bzw. Mineralgläser. Das etwas höhere Gewicht ist mir dabei egal gewesen. Die Gläser sind wesentlich dünner und ich habe auch insgesamt das Gefühl, durch diese Brillen wesentlich besser zu sehen (obwohl die Werte exakt denen der Bifokalbrille entsprechen).

Laut meines Optikers können in einem randlosen Gestell aber ausschliesslich Kunststoffgläser verwendet werden - ist diese Aussage denn richtig?

Es handelt sich jetzt wie gesagt um Essilorgläser. Das Paar Gläser hat mich über dreihundert Euro gekostet...

Gruß

Thinka

[vidi]

Ja, die Aussage ist im Prinzip richtig. Sicherlich kann man auch mineralische Gläser in Randlose Brillen einarbeiten, aber das ist sehr aufwendig und nicht unbedingt langlebig, zudem kommt es auch noch auf die Art der Glasbefestigung (geschraubt, gedübelt, geklemmt, etc.) an
Aber Essilor hat auch dünnere Kunststoff-Bifos im Material Ormix (Index 1.6) im Programm.

[Spezi]

Es handelt sich jetzt wie gesagt um Essilorgläser. Das Paar Gläser hat mich über dreihundert Euro gekostet...

Dieser Preis sagt leider nichts über die Wertigkeit der Gleitsichtgläser aus!!

Das können auch die Einfachensten sein! Welcher Gleitsichtglastyp von Essilor wurde denn bei der ersten Brille eingebaut?

Der Tausch erfolgt normalerweise immer bei dem Glashersteller bei dem die Gleitsichtgläser bestellt wurden, das ist die Garantie!

Stelle mir gerade folgende Variante vor!

Gläser Smile Gleitsicht für 300,- >> dann kann man schlecht die High-End Bifos mit Index 1,6 erwarten, denn die kosten bei mir 500,- das Paar!

Wie schon gesagt es kommt auf die ersten Gleitsichtgläser an!!!!!!!!

Das mit der Höhe sollte aber lösbar sein, denn die Kante sollte bei Blick geradeaus nicht störend sein!!

Grüße Spezi

[nixblicker]

@ spezi:

bitte genauer lesen: hier geht´s um Bifokalgläser.

[Spezi]

Ich habe die Gleitsichtbrille nun inzwischen zurückgegegeben und mir eine Bifokalbrille bestellt, die ich in der kommenden Woche erhalten soll. Auch wenn das nicht gerade die eleganteste Lösung ist hoffe ich dennoch, dass ich damit besser klarkommen werde.

Verstehe die ganze Sache so das die Gleitsichtgläser in Bifokal getauscht wurden.

Falls ich falsch liege, nehme ich alles bis auf den letzten Satz zurück

[nixblicker]

@ spezi...

jaja... hab selber nicht alles gelesen. Böser Nixblicker!!! PFUI!.



Trotzdem... Warum erzählt der kollege denn sowas? Das ist nicht gut, wenn man sich slebst so ins abseits steuert. Da heißt es dann nicht : Optiker XY hat nicht gut beraten, sondern :"die optiker beraten nicht vernünftig".

Das kann doch keiner wollen...

[benkhoff]

@Thinka, es hilft viell. auch, wenn der Sitz der gesamten Brille nochmals "optimiert" wird, heißt: die ganze Brille etwas tiefer eingestellt wird. Die störende Nahteilkante ist anfang der Achtziger, als die Gleiter aumfassend auf den Markt kamen, DAS Argument für Gleitsichtgläser gewesen. Auch durch ein Verstellen des Sitzes ist diese Kante natürlich nicht verschwunden. Entweder man gewöhnt sich daran, oder eben nicht.

[Thinka]

Hallo,

nochmals schönen Dank für die vielen Tipps. Ich habe inzwischen leider auch die Bifokalbrille wieder zurückgegeben müssen, denn auch eine Korrektur des Sitzes nach unten brachte keine großartige Besserung.

Nun bin ich also wieder beim ständigen Brillenwechsel angelangt. Ich überlege zur Zeit ernsthaft, mir die Augen lasern zu lassen - dann bräuchte ich nur noch eine Lesebrille...

Gruß

Thinka