Raumgleitsichtgläser oder doch andere Lösung?

[augentrost]

Hallo!
Ich habe dieses Forum erst entdeckt im Zuge meiner Erkundigungen zur Weitsichtigkeit und entsprechenden Lösungswegen.
Seit einigen Jahren hat also auch mich diese altersbedingte Unanehmlichkeit eingeholt, meine Sehfähigkeit in der Nähe hat zusehends abgenommen und scheint immer noch weiter abzunehmen. Vor ca. einem Jahr wurde mir eine Lesebrille
auf der Basis von folgenden Werten angepasst:

Ferne: R.A.0,0
L.A. +0,50
Nähe: R.A. Add. +2,00
L.A. Add. +2,00

Mittlerweile ist es so, dass ich ständig die Lesebrille dabei haben muss, beim Einkaufen, in der Arbeit, sie passt auch gut für die Arbeit am PC. Ich muss sie natürlich ständig oft auf- und abnehmen und bei einem Meeting oder in einem Gespräch z.B. über die Brille hinaus die Leute ansehen, wenn ich vor mir einen Text zu lesen habe. Das stört mich besonders.

Meine Frage ist jetzt, da ich in der Ferne anscheinend noch kaum in meiner Sehfähigkeit beeinträchtigt bin, ob ich mir sog. Raumsichtgläser mit einer Reichweite von etwa bis zu 3 Metern aneignen sollte, auch für zu Hause beim Putzen, Kochen, dann erspare ich mir dieses ständige Obendrüberschauen. Vielleicht auch fürs Fernsehen auf einer Distanz von etwa 2;5 m, denn dabei scheine ich manchmal etwa beim Lesen von Schriften auch etwas eingeschränkt zu sein.

Oder soll ich mir gleich eine normale Gleitsichtbrille besorgen, auch wenn ich in der Ferne noch keine Probleme habe. Ich habe gehört, je geringer die Diskrepanz zwischen Ferne und Nähe auszugleichen ist, desto besser gelingt die Eingewöhnung an ein Gleitsichtglas. Stimmt das, je früher desto besser? Oder sollte man erst zur Gleitsichtbrille greifen, wenn die Sehfähigkeit ggf. auch in der Ferne eine Kompensation erfordert? Ich danke euch vielmals für eure Tipps!
LG von augentrost

[Vielleser]

Oha ... das klingt im Kern und auch in vielen Details doch sehr vergleichbar mit meinem Fall ...

Siehe hier:
http://www.optiker.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=8551
Vielleicht helfen dir die Ratschläge, die ich dort erhalten habe, auch etwas weiter.

Und sicher können dir die Experten hier im Forum speziell zu deiner Situation auch noch manches raten.

Ab morgen abend kann ich vielleicht selbst auch mehr sagen, denn morgen steht die intensive Untersuchung beim Optiker an, und dann werde ich - wenn auch eine Fernrefraktion gemacht wurde - wohl auch wissen, wieviel von meiner aktuellen Lesebrillenstärke (R +2,50, L +2,75) vielleicht auf eine bisher "versteckte" Weitsichtigkeit entfällt und wieviel auf die ADD.
Ich habe vor, mir eine Computerbrille anpassen zu lassen, die nach Aussagen (hier im Forum und beim Optiker) alle Entfernungen von der Nahdistanz fürs Lesen über die PC-Entfernung bis ca. 1,50 m "scharfstellen" sollen. Erscheint mir ein guter Kompromiss gerade auch im Hinblick auf das möglichst breite Sichtfeld im PC-Abstand.
Denn bei mir klappt das zwar am PC mit den Werten der aktuellen Lesebrille auch sehr gut, aber nur bei einem Bildschirmabstand von ca. 45 cm (für größere Entfernungen sind die Werte der Lesebrille zu hoch und es wird wieder unscharf), und das ist mir auf die Dauer dann doch etwas zu wenig.
Nun, man wird sehen ...

Schöne Grüße vom Vielleser

[Eberhard Luckas]

Hallo augentrost,

ich würde normale Gleitsichtgläser nehmen. Damit sind außer PC alle Entfernungen klar. Wer viel am Rechner arbeitet, hat die Möglichkeit, dafür Raumgleiter oder Office-Brillen zu nehmen.

[augentrost]

Danke euch für die Antworten!
Tja, ich habe mich in der Zwischenzeit einbisschen eingelesen in die Materie, habe ja abgesehen von meiner unkomplizierten Lesebrille, die ich halt bei Bedarf ständig auf- und absetze und mit der ich gut lesen, aber auch am PC gut arbeiten kann, keinerlei Erfahrung mit dem Thema Gleitsicht usw.
Danke Vielleser für deinen Link, leider kann ich dem differenzierten Beitrag von dir und der Diskussion manchmal nicht ganz folgen, weil ich einige Begriffe darin nicht verstehe, z.B. Fernrefraktion, Addition, ADD.
Müsste mich da noch weiter schlau machen.

Danke für den Tipp, Eberhard: hätte mir auch gedacht, dass vielleicht eine Gleitsichtbrille das Beste sein könnte.
Wichtig wäre mir halt, dass ich bei einem kurzen Blick in die Nähe z.B. beim Kochen, Essen, Lesen scharf sehe. Und dass ich danach problemlos in den Mittelbereich und die Ferne schweifen kann.

Nur muss mir nachdem, was ich hier bisher gelesen habe, wohl klar sein, dass ich mir, welche Lösung auch immer, nicht als Nonplusultra vorstellen darf. Es wird wohl immer ein Stück Kompromiss nötig sein wird, zum einen was die Eingewöhnung, das Risiko von Kopfschmerzen als auch was die Qualität des Sehens anbelangt.
Habe in einem anderen Thread z.B. vom Problem gelesen, dass u.U. der Nahbereich einer Gleitsichtbrille recht schmal sein kann, was beim Lesen Schwierigkeiten verursachen kann. Und dass für das längere Lesen zusätzlich eine Lesebrille sinnvoll ist, die ich ja weiterhin für die PC Arbeit verwenden könnte.

[Eberhard Luckas]

Hallo augentrost,

der Nahbereich bei Gleitsichtgläsern ist abhängig von der Differenz Ferne -Nähe, = Addition(Add) und von der gewählten Qualität und Preislage der Gläser.

[augentrost]

Eberhard, die Abhängigkeit des Nahbereichs von der ADD bedeutet also, dass bei minimalen Sehdefizit in der Ferne die Breite des Nahbereichs nicht unangenehm eingeschränkt sein dürfte, oder?
Es ist also doch so, wie ich öfters schon gehört habe, dass es besser ist, früher mit der Gleitsichtbrille anzufangen als abzuwarten bis sowohl die Sehfähigkeit in der Nähe als auch die in der Ferne weiter abnehmen. Sorry, ich stell mich blöd an, mit dem Fragen, ich weiß
Danke.
Augentrost

[benkhoff]

Aber Sie haben es richtig erkannt:

Es ist also doch so, wie ich öfters schon gehört habe, dass es besser ist, früher mit der Gleitsichtbrille anzufangen als abzuwarten bis sowohl die Sehfähigkeit in der Nähe als auch die in der Ferne weiter abnehmen.

Genau darum geht es! Wer zulange abwartet, hat es schwerer sich an Gleitsichtgläser zu gewöhnen, als wenn man/frau schon mit 55 Jahren damit beginnt.