Ein Glas geschenkt!

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palmi
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Re: Ein Glas geschenkt!

Beitrag von palmi »

RuHe hat geschrieben:warum haben alle optiker eine brille?
Weil sie damit besser (aus)sehen? :D

Mal ernsthaft: ich selbst benötige keine Brille, trage aber an zwei von drei Tagen eine Brille, da es nicht nur ein modisches Accessoire für mich ist, sondern sich natürlich auch irgendwo "verkaufsfördernd" auswirkt. Ein BMW-Händler wird kaum mit einem VW vorwahren ;-)

Außerdem beschreibt Spezi die Situation mit dem Anpassen und Verglasen sehr gut. Ich selbst habe verschiedene Glassorten in den Brillen, um mir selbst auch eine Meinung über das Produkt bilden zu können. Auch ist natürlich die persönliche Erfahrung als Brillenträger im Verkauf interessant und in meinem Fall kann ich den Kunden auch sehr gut zeigen, dass ich lieber Steckbügel bzw. die Bügel auf Spannung sitzen habe, als das sie gebogen sind. Eher rutscht meine Brille, als das sie zu fest sitzt, da bin ich nämlich sehr empfindlich. Mimose und so :mrgreen:

Schönes Wochenende!
"Du scheinst mir ja echt ne Blitzbirne zu sein!"... © by User
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RuHe

Re: Ein Glas geschenkt!

Beitrag von RuHe »

palmi hat geschrieben:
RuHe hat geschrieben:warum haben alle optiker eine brille?
Weil sie damit besser (aus)sehen? :D

Mal ernsthaft: ich selbst benötige keine Brille, trage aber an zwei von drei Tagen eine Brille, da es nicht nur ein modisches Accessoire für mich ist, sondern sich natürlich auch irgendwo "verkaufsfördernd" auswirkt. Ein BMW-Händler wird kaum mit einem VW vorwahren ;-)

Außerdem beschreibt Spezi die Situation mit dem Anpassen und Verglasen sehr gut. Ich selbst habe verschiedene Glassorten in den Brillen, um mir selbst auch eine Meinung über das Produkt bilden zu können. Auch ist natürlich die persönliche Erfahrung als Brillenträger im Verkauf interessant und in meinem Fall kann ich den Kunden auch sehr gut zeigen, dass ich lieber Steckbügel bzw. die Bügel auf Spannung sitzen habe, als das sie gebogen sind. Eher rutscht meine Brille, als das sie zu fest sitzt, da bin ich nämlich sehr empfindlich. Mimose und so :mrgreen:

Schönes Wochenende!

hallo palmi,
da sprichst du was an, was ich bei mir nur bestätigen kann.
wenn die brille bei mir nicht genau auf punkt auf der nase sitzt, könnte ich "fuchsig" werden.
genauso geht es mir mit den bügeln....

dazu habe ich bitte mal eine frage:

habe im moment die rodenstock progressiv, und die neuen gläser sollen wohl die rodenstock impression werden.

diese werden wohl in worten eines laien gesagt, noch genauer an vielen messpunkten genau auf den
brillenträger vermessen.
meine frage:
erfordert das dann nicht beim tragen einen sehr präzisen sitz des brillengestelles?
ich meine, wenn man dann die brille mal einen mm tiefer/höher auf der nase hat, sieht man dann gleich nicht mehr so gut?

irgendwie mache ich mir da so meine gedanken mit meiner "mimosigkeit"

danke

ruhe
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palmi
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Re: Ein Glas geschenkt!

Beitrag von palmi »

RuHe hat geschrieben:meine frage:
erfordert das dann nicht beim tragen einen sehr präzisen sitz des brillengestelles?
ich meine, wenn man dann die brille mal einen mm tiefer/höher auf der nase hat, sieht man dann gleich nicht mehr so gut?
Hallo RuHe,

eigentlich ist bei mir gerade in Oberfranken ein viel zu schönes Wetter, um vor dem Rechner zu hängen, aber nach der kleinen Radtour eben, brauch ich mal eine kurze Verschnauffspause.. falls hier ein paar Worte falsch geschrieben sind, liegt das an der Erholungspause 8)

Generell ist es für den Brillenträger und für die Augenoptik wichtig, dass das angepasste System (wir nennen es mal "Brille") genauso sitzt, wie es bei der Anzeichnung und Vermessung vorher war. Egal ob Gleitsicht oder Einstärken, ein Millimeter macht bei uns schon einiges aus. Und auch ein individuelles (Gleitsicht-)Glas ist da nicht anders. Erfahrungsgemäß ist es hier nochmal wichtiger, dass die Fassung so auf der Nase sitzt, wie es vorher beim vermessen der Fall war.

Und dennoch sind Theorie und Praxis ja bekanntlich zwei Paar Schuh. Es gibt Kunden, denen ist es wurscht, ob die Gleitsichtbrille weiter vorne mal auf der Nase sitzt, oder weiter hinten. Selbst mit Individual-Gläsern merken sie keinen spürbaren Unterschied bei verschiedenen "Tragepositionen". Und es gib Kunden, bei denen muss der Brillenbügel am besten anatomisch mit dem Kopf verwachsen sein, damit das gute Stück ja keinen 1/100 Millimeter rutscht.
Bei der Anpassung einer Brille muss man immer individuell auf die Wünsche und Gegebenheiten des Kunden eingehen. Jeder trägt und spürt seine Brille anders und sie spüren bei einer Sitzveränderung keinen Unterschied oder eben das krasse Gegenteil, sie reagieren äußerst empfindlich auf jede kleinste Veränderung.

Um nochmal speziell auf die individuell-angefertigten-Gläser zurückzukommen. Wenn bei meiner Bedarfsermittlung und Beobachtung des Kunden, deutlich erkennbar ist, dass die Brille "mal so oder so" trägt, dann würde ich tendenziell von solchen Gläsern abraten. Ich erkläre dem Kunden natürlich warum, entscheiden kann er dann selbst. Ohne da jemanden speziell ins Kreuzfeuer zu nehmen, aber generell sind es die Herren um 50 und 60+, die meist einen handwerklich anspruchsvollen und fordernden Job (Schweißer, Tischler, Metall(ver)arbeiter usw.) hatten, denen der Sitz der Brille nicht so ganz wichtig ist.
Ein Ingenieur, Architekt, Büroangestellter ist dann natürlich das Gegenteil. Gerade die Kurzsichtigen achten beim Sitz auf das kleinste Detail. Da wird auch fast immer die Brille vor dem Aufsetzen (penibel) begutachtet. Diese Damen und Herren sind dann für individuelle Gläser aber auch besser "geeignet". Meine Meinung.

Letztendlich kommt auch oft der wohlbekannte Satz zum tragen: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Obwohl es in der Augenoptik verpönt ist, davon zu sprechen, sind doch viele augenoptische Angelegenheiten eine Frage von Zeit und Akzeptanz. Wenn ich mir einrede, dass ich in die Parklücke nicht kommt, dann werd ich es entweder gar nicht oder nur mit Müh und Not schaffen. Wenn ich mir einrede, dass die Brille mich drücken wird, dann werden auch zehn Augenoptik-Meister wahrscheinlich es nicht schaffen. Zumindest aus Kundensicht.

Um so weniger Vorbehalte und Ängste da sind, um so leichter und angenehmer wird die neue Brille akzeptiert.

Mein Wort zum Sonntag, Amen! :mrgreen:
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RuHe

Re: Ein Glas geschenkt!

Beitrag von RuHe »

palmi hat geschrieben:
RuHe hat geschrieben:meine frage:
erfordert das dann nicht beim tragen einen sehr präzisen sitz des brillengestelles?
ich meine, wenn man dann die brille mal einen mm tiefer/höher auf der nase hat, sieht man dann gleich nicht mehr so gut?
Hallo RuHe,

eigentlich ist bei mir gerade in Oberfranken ein viel zu schönes Wetter, um vor dem Rechner zu hängen, aber nach der kleinen Radtour eben, brauch ich mal eine kurze Verschnauffspause.. falls hier ein paar Worte falsch geschrieben sind, liegt das an der Erholungspause 8)

Generell ist es für den Brillenträger und für die Augenoptik wichtig, dass das angepasste System (wir nennen es mal "Brille") genauso sitzt, wie es bei der Anzeichnung und Vermessung vorher war. Egal ob Gleitsicht oder Einstärken, ein Millimeter macht bei uns schon einiges aus. Und auch ein individuelles (Gleitsicht-)Glas ist da nicht anders. Erfahrungsgemäß ist es hier nochmal wichtiger, dass die Fassung so auf der Nase sitzt, wie es vorher beim vermessen der Fall war.

Und dennoch sind Theorie und Praxis ja bekanntlich zwei Paar Schuh. Es gibt Kunden, denen ist es wurscht, ob die Gleitsichtbrille weiter vorne mal auf der Nase sitzt, oder weiter hinten. Selbst mit Individual-Gläsern merken sie keinen spürbaren Unterschied bei verschiedenen "Tragepositionen". Und es gib Kunden, bei denen muss der Brillenbügel am besten anatomisch mit dem Kopf verwachsen sein, damit das gute Stück ja keinen 1/100 Millimeter rutscht.
Bei der Anpassung einer Brille muss man immer individuell auf die Wünsche und Gegebenheiten des Kunden eingehen. Jeder trägt und spürt seine Brille anders und sie spüren bei einer Sitzveränderung keinen Unterschied oder eben das krasse Gegenteil, sie reagieren äußerst empfindlich auf jede kleinste Veränderung.

Um nochmal speziell auf die individuell-angefertigten-Gläser zurückzukommen. Wenn bei meiner Bedarfsermittlung und Beobachtung des Kunden, deutlich erkennbar ist, dass die Brille "mal so oder so" trägt, dann würde ich tendenziell von solchen Gläsern abraten. Ich erkläre dem Kunden natürlich warum, entscheiden kann er dann selbst. Ohne da jemanden speziell ins Kreuzfeuer zu nehmen, aber generell sind es die Herren um 50 und 60+, die meist einen handwerklich anspruchsvollen und fordernden Job (Schweißer, Tischler, Metall(ver)arbeiter usw.) hatten, denen der Sitz der Brille nicht so ganz wichtig ist.
Ein Ingenieur, Architekt, Büroangestellter ist dann natürlich das Gegenteil. Gerade die Kurzsichtigen achten beim Sitz auf das kleinste Detail. Da wird auch fast immer die Brille vor dem Aufsetzen (penibel) begutachtet. Diese Damen und Herren sind dann für individuelle Gläser aber auch besser "geeignet". Meine Meinung.

Letztendlich kommt auch oft der wohlbekannte Satz zum tragen: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Obwohl es in der Augenoptik verpönt ist, davon zu sprechen, sind doch viele augenoptische Angelegenheiten eine Frage von Zeit und Akzeptanz. Wenn ich mir einrede, dass ich in die Parklücke nicht kommt, dann werd ich es entweder gar nicht oder nur mit Müh und Not schaffen. Wenn ich mir einrede, dass die Brille mich drücken wird, dann werden auch zehn Augenoptik-Meister wahrscheinlich es nicht schaffen. Zumindest aus Kundensicht.

Um so weniger Vorbehalte und Ängste da sind, um so leichter und angenehmer wird die neue Brille akzeptiert.

Mein Wort zum Sonntag, Amen! :mrgreen:

hallo palmi,

vielen lieben dank für die wirklich ausführliche erklärung.
das hilft mir wirklich sehr weiter.
ich habe für mich festgestellt, das mir ein gestell mit klarglas beim optiker sofort angenehm auf der nase/ohren
sein muß. wenn das nicht der fall ist( sicher müssen feineinstelleungen sein...),
dann ist das gestell bei mir schon draussen.
ich habe mich nun schon bei einigen optikern erkundigt,
3 sagten mir z.b. das man die größe des klarglases was im gestell ist so belassen sollte.
andere wiederum meinten, das wäre kein problem, die glasform zu verändern...
da kommt man dann nach hause, und ist erstmal wieder verunsichert...



es freut mich, das ihr in oberfranken heute noch so schönes wetter hattet.
hier war es gestern recht schön, sodas wir uns für heute auch eine radtour vorgenommen hatten.
das wurde uns aber durch ein nasskaltes und stürmisches wetter vermiest.

ich wünsche dir und den deinen noch einen geruhsamen sonntagabend.

gruß

ruhe
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