Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

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Hans13
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Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von Hans13 »

Hallo Fachleute und Kenner.
Irgendwo habe ich etwas von einer kleineren Firma Namens Schweizer gehört. Die fertigen angeblich nur spezielle Gläser mit extremen Werten, Prisemlupenbrillen und sogar Vergrößerungen im unteren Glasbereich. Solche werte wie ich sie haben, sollten auch bei dieser Firma kein Problem sein.
Bei R - 24,0 Pr 2,5 B 90 Pr 5 B 180
L - 22,5 Pr 2,5 B 270 Pr 5 B 0
und einer zusätzlichen Prismenfolie R mit 20 Dioptrie

finde ich derzeit keine Firma mehr, die mir solche Gläser herstellen kann. Wenn ich also "einigermaßen" vernünftig sehen will, muss ich also mit der Prismenfolie auf dem Glas rumlatschen. Mit den Lichteinwirkungen von der gegenüberliegenden Brillenglasseite sind so extrem störend, dass ich es schon beinahe als gefährlich bezeichnen kann wenn ich damit unterwegs bin.
Wenn jemand was weiß über diese Firma Schweizer (schreibweise ungekannt), darf er sich sehr gerne bei mir melden.

MfG
Hans13
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palmi
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von palmi »

Hallo Hans13,

diese kleine Firma namens Schweizer sitzt in Forchheim und ist meines Wissens nach zusammen mit Eschenbach Optik der größte Anbieter für Low Vision Produkte in Deutschland. Wir arbeiten mit der Firma schon länger gut zusammen.

Ich kann dir zwar nicht sagen, ob deine Werte von Schweizer machbar sind, die bekommen aber auf alle Fälle ne Menge hin. ;) Normal funktioniert das aber generell nur mit Anfrage, weil deine Werte meines Wissens nach schon außerhalb der normalen Liste liegen. Man darf dir aber keine Illusionen über die Gläser machen: sie werden dick, sie werden schwer und dein Blickfeld wird stark eingeschränkt sein. Beim Preis mach ich jetzt auch mal keine Angaben :? . Das sind zwar harte Worte, aber mit deinen Werten bist du dir und der Problematik sicherlich bewusst?!

Sollten diese Werte nur vorrübergehend sein (Therapie, Medikamente, Traumata etc. ) sind natürlich die Gläser der bessere Schritt. Ansonsten ist es zu überlegen ob du nicht vielleicht medizinisch-operativ handeln möchtest. Das geht natürlich dann nur in Absprache mit einem oder mehren Augenärzten. Damit meine ich nicht mal die LASIK Verfahren, sondern der Austausch der Augenlinse, Vorderkammerlinsen und sonstige Möglichkeiten. Ich gehe mal auch stark davon aus, dass du regelmäßig beim Augenarzt vorbeischauen musst, um ein Netzhautscreening durchführen zu lassen?

Sonnige Grüße.
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Hans13
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von Hans13 »

Hallo Palmi.
Schönen Dank erst mal für deine Nachricht.
Selbstverständlich bin ich jährlich zur Kontrolle bei meinem Augenarzt.
Leider ist mein Zustand mit der Brille wohl nicht groß zu ändern. Die Problematik mit den Gläsern, die Dicke, die Schwere etc. habe ich schon seit Jahren. Doch man klammert sich halt an dem Sehrest den man noch hat. Eine Operation .....ja, da geht wohl keiner mehr dran. Ich war schon in unzähligen Unikliniken wegen einer OP quasi einer grauen Star Operation. Das wäre ja theoretisch denkbar, dass da eine Linse implantiert wird mit etwa den Dioptrien die ich benötigen würde. Doch wegen des gesamten Krankheitsbildes des Auges geht da keiner mehr dran. Immer nach dem Motto: was du noch hast weißt du...was kommen wird ist unklar. So muss ich halt schauen, dass ich noch einigermaßen eine vernünftige Brille bekomme.
Das Einzige was auch noch denkbar wäre für ich, ist eine Augenmuskel-OP. Ähnlich wie beim Schielen könnte man ja dann einen Augenmuskel so kürzen, dass wenigstens die prismatische Korrektur nicht mehr oder nur noch gering vorhanden wäre. So mal die Theorie von mir.
Das aber muss ich im Spätjahr sehr intensiv mit meinem Augenarzt besprechen. Mein Einzugsgebiet liegt noch in der Region bis Heidelberg. Dort wäre ich dann auch mit Sicherheit in guten Händen für eine geplante OP.

Als Nachtrag möchte ich nur sagen, dass Geld nicht alles ist auf der Welt. Was die Gläser kosten würden wäre mir so was von egal. Zum einen würde ich dann wieder "vernünftig" sehen und dann bekomme ich ja die Gläser ohnedies von der Kasse bezahlt.
Recht herzlichen Dank für deine Hinweise.

MfG
Hans13

PS: Wegen meinem noch vorhandenen Sehrest wurde ich auch schon mit 49 Jahren aus dem Berufsleben berentet, weil ich den täglichen Anforderungen mit dem Lesen nicht mehr stand halten konnte. Heute bin ich 56. Das war auch nicht so einfach für mich. Das kann man sich vorstellen.
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palmi
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von palmi »

Das du dich an jeden Prozent Sehleistung, den du mehr herauskitzeln kannst, klammerst, ist absolut verständlich. Es sind nur mit deinen Werten und dahergehenden Problemen leider auch Grenzen in der Augenoptik erreicht, bei denen man genau abwägen muss, ob Sie eine wirkliche Verbesserung für das Lebensgefühl bringen. Natürlich ist 50% Sehleistung besser als 20%, keine Frage, doch was wäre wenn operativ eventuell 70% drin wären? Sehr schwierige Frage und Überlegungen.

Das Einsetzen einer Intraokularlinse (IOL) ist heutzutage ja erstmal kein Problem mehr. Die Graue Star OP ist in der westlichen Hemisphäre eh die häufigste Operation überhaupt, noch vor Blinddarm, Brüchen und sonst was. Der Eingriff per se dauert 15min und die bekannten Komplikationen halten sich bei der Anzahl an Eingriffe wirklich in Grenzen. Sie kommen zwar vor, aber der Mehrwert an Lebensgefühl, dass durch diesen Eingriff erreicht wird, ist wirklich enorm. In deinem Fall wäre es natürlich wichtig, dass die Netzhaut stark unter Beobachtung steht und der Augeninnendruck genaustens kontrolliert wird. Jeder Eingriff an deinen Augen birgt natürlich das Risiko, dass die Netzhaut, die durch den Längenfehlbau deines Auges eh schon "strapaziert" ist, Schaden nimmt und eventuell sich ablöst oder "reißt".
Das muss natürlich der jeweilige Augenarzt beurteilen und abklären, ist ja nicht die Baustelle eine Augenoptikers. Dennoch hab ich hier mal Unterlagen von einem IOL-Hersteller herausgekrammt, der auch zum Beispiel die Vorderkammerlinsen und Hinterkammerlinsen herstellt. Ich hab zwar darauf keine genauen Zahlen stehen, bis zu welchen Stärken / Diagnosen diese Linsen eingesetzt werden, aber in dem Vortrag wurde mir damals gesagt, dass so ziemlich jeder "utopische" Wert in Angriff genommen werden kann. In deinem Fall heißt es ja nicht unbedingt, dass wir die Werte auf exakt 0.00 dpt herausbringen, aber -5,00 beispielsweise wären ja schon ein echter Segen.

Reintheoretisch sollten auch Prismen korrigiert werden können mit diesen Linsen. Was die Unikliniken angeht, bin ich als Optiker natürlich kein Experte, aber Erlangen gilt als sehr guter Standort für Augenheilkunde. Die Firma, von denen meine Unterlagen stammen, kommt im Übrigen auch aus Erlangen bzw. hat dort einen ihrer zwei großen Standorte in Deutschland.

Die Korrektur des Augenmuskels ist natürlich eine Idee, aber das musst du mit deinem Arzt natürlich abklären. Die Prismen entstehen nicht nur, wenn Augenmuskel nicht korrekt gewachsen sind. Sie können auch durch "Unebenheiten" in deinem Auge selbst entstehen. Ist deine Augenlinse zum Beispiel nicht richtig "verankert", lenkt sie die Strahlen auch falsch auf die Netzhaut. Eine Möglichkeit von sehr, sehr vielen ;) Da hat dein Augenarzt den besseren "Durchblick" bei dir.

Es ist natürlich hart, wenn man "nur" wegen seinen Augen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Passt eigentlich ganz gut, was gerade in einem anderen Thread hier besprochen wird bezüglich der Weiterausübung als Pilot ( http://optiker.de/forum/viewtopic.php?f=1&t=8311 ). Aber immer zuversichtlich denken, gerade in der Augenoptik / Augenheilkunde entwickelt sich sehr vieles, sehr schnell. Siehe nur die Entwicklung der IOLs usw.

Grüße aus dem nun nasskalten Oberfranken ;)
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Hans13
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von Hans13 »

Hallo Palmi.
Ein Oberfranke also.
Von 1989 bis 1991 habe ich eine Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten in Veitshöchheim gemacht. Wenn dir das was sagt bzw. das sagt dir dann alles. Selbstverständlich kenne ich dann dort auch die Kopf-Klinik und war schon öfter mal Gast dort gewesen.
Es ist schön deinen Worten zu folgen. Das Eine oder Andere werde ich mir sicher überlegen und mit meinem Augendok besprechen. Das mit der Linsen OP ist tatsächlich nicht ganz so einfach bei mir, weil halt die Netzhaut schon einige male geschweißt wurde. Daher, wie schon gesagt, geht da halt keiner so gerne drann.
Habe recht herzlichen Dank für deine Ausführungen.

MfG
Hans13
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Onkel Bob
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von Onkel Bob »

auch ich würde dir so 'aus dem bauch heraus' raten dich mit dem lieferangebot der fa. schweitzer auseinanderzusetzen. alle meine 'kniffligen' fälle versorge ich aus dem fundes dieser kleinen firma aus forchheim.

und was die nicht machen können, kann dann die fa. multilens aus schweden realisieren deren vertriebspartner halt besagte firmaist.

also am besten einen fähigen kollegen aus deiner nähe suchen und ihm die problematik schildern und ggf. auf diesen lieferanten aufmerksam machen.

viel glück und gutes gelingen wünscht
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
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Hans13
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von Hans13 »

Hallo Palmi.
Die Firma Humanoptics hat heute schon geantwortet. Klar, eine Ferndiagnose kann ja keiner stellen. Doch eines ist schon mal sicher, dass eine Korrektur der Prismen mit den Linsen nicht geht.
Das wäre schon mal die einge Geschichte die ich dann abhaken kann.
Trotzdem schönen Dank für den Hinweis.

MfG
Hans13
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palmi
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Re: Fa. Schweizer nur für spezielle Gläser?

Beitrag von palmi »

Morgen Hans13,

die Sphäre mit den über 20 Dioptrien müssten aber möglich sein, oder? Bzw. wenn die Prismen via Kunstlinsen nicht funktionieren, ist es halt wichtig, dass du mit deinem Arzt abklärst, ob die besagte Augenmuskel-OP hier eine Verbesserung bringen würde.
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